Darüber, ob die Formel E und andere Elektro-Rennserien die Zukunft des Motorsports darstellen, gibt es geteilte Meinungen. Der brasilianische Rennfahrer Lucas di Grassi glaubt, dass auf Verbrenner setzende Veranstaltungen nicht mehr lange relevant bleiben werden – auch nicht die Formel 1.
„Wenn langfristig alle Hersteller nur noch Elektroautos produzieren, weil diese günstiger sind und sie von den Gesetzen dazu gezwungen werden, warum sollten sie dann der Formel 1 beitreten, wenn diese weiter Verbrennungsmotoren nutzt?“, so di Grassi im Gespräch mit dem Portal RaceFans. Di Grassi ging 2010 in der Formel 1 an den Start. Seit 2014 nimmt er am Wettkampf um die Formel-E-Meisterschaft teil und war der Sieger des ersten Rennens.
Wie es mit der Formel 1 weitergeht, ist di Grassi zufolge noch nicht absehbar. Eine Elektrifizierung ist für die von vielen als Königsklasse des Motorsports angesehene Rennserie seiner Meinung nach aber absehbar. „Sollten sie elektrisch werden, verschmelzen sie dann mit der Formel E oder bleiben sie separat, die eine Serie fährt in der Stadt, die andere auf Rennstrecken? Das hängt mehr von wirtschaftlichen oder strategischen als technischen Aspekten ab“, sagte er.
Di Grassi glaubt, dass langfristig bis auf wenige Ausnahmen alle Arten des Motorsports elektrisch sein werden. Die alternative Antriebsart sei günstiger einzusetzen, zudem ließen sich leistungsstarke Rennwagen technisch einfacher realisieren. Als weiteren Treiber sieht er die Politik. „Einige Länder werden das Marketing mit Verbrenner-Rennen nicht mehr erlauben“, so di Grassi, „es wird wie heute bei der Werbung für Tabak sein“.
Wie schnell sich der Elektroantrieb im Motorsport durchsetzen wird, ist laut di Grassi derzeit noch offen. „Wir sehen bereits einen deutlich schnelleren Übergang zur Formel E, es treten massenhaft Hersteller bei. Wie sich dies weiterentwickelt, ist die Kernfrage. Niemand hat bisher eine Antwort darauf.“
Jürgen Baumann meint
Der Vergleich mit der Tabakindustrie ist absolut nicht abwegig. Die unterhielt Jahrzehntelang eigene Kampftruppen, die mit Gutachten a la „Rauchen doch nicht gesundheitsschädlich – gez. Dr. Marlboro“ für Verwirrung und zahllose weitere Tote gesorgt hat. Diese Kampftruppen wurden nach den rigorosen Anti-Raucher Gesetzen in den USA und anderswo arbeitslos. Aber sie haben ihre Metier gelernt und bieten sie nun auch anderen darbenden Industrien an. Wir dürfen jetzt mal alle zusammen raten, welche das wohl sind und warum zum Beispiel über die neue Form der elektrischen Mobilität soviel Unsinn verbreitet wird, wie kaum auf die Kuhhäute einer ganzen Herde passt.
Dazu gibt es gute Artikel, die ich hier mal erwähne
– Meister der Manipulation – wie Edward Bernays mit raffinierter PR-Arbeit unsere Konsumkultur veränderte – Neue Zürcher Zeitung 14.7.2018
– Die Klimakrieger- Wie von der Industrie bezahlte PR-Manager der Welt seit Jahren einreden, die Erderwärmung finde nicht statt. Chronologie einer organisierten Lüge. – Die Zeit 22. November 2012
alupo meint
Naja, es gibt auch heute noch Pferderennen.Auch Schallplatten aus Vinylchlorid werden noch gekauft. Hier aber aus gutem Grund.
Aber egal…
King_of_the_road meint
E-Formel 1 wird kommen. Es ist keine Frage des „ob “ sondern des „wann“. Ich denke noch alm meine Jugendzeit als wir Carera-Rennen gefahren sind mit LKW-Batterien. Was hatten diese Autos für einen Antritt. So wird es auch in der Formel 1 kommen. Starke E-Motoren auf jeder Achse und der Wahnsinn beginnt. Bleibt nur noch die Frage der Sinnlosigkeit….
eCar-Fan & TESLA-Fahrer meint
Beim Vergleich mit der Tabakindustrie stellt sich mir eine -vermutlich gar nicht so abwegige- Frage: Wann wird in den USA der erste Hersteller von Verbrenner-Kraftfahrzeugen in Milliardenhöhe wegen Herstellung und Verbreitung gesundheitsschädigender Produkte verklagt werden?
Oder eine Mineralölgesellschaft wegen Inverkehrbringens von Energie für Fahrzeuge mit VKM mit gesundheitschädlichen Emissionen ?
Und was dann? Das wohl noch Geringste dürfte sein, dass noch mehr Städte (Länder?) weltweit immer mehr Kraftfahrzeuge mit VKM verbannen werden, so wie Raucher heutzutage vielerorts ausgeschlossen sind.
Marc_2019 meint
Alles spricht für E-Mobilität, es fehlt nur noch die witschaftliche ökologisch unbedenklich herstellende ressourcenschonende Batterie (zum Beispill auf „wirtschaflicheren Stoffen als Lithium / Kobalt“ z.B. Natrium / Mangnesium, Zink-Sauerstoff, Peptiden oder Aluminium (sowie auf einigen mehr basierend) und wir müssen eien Deutsche/Europäische Zellproduktion in Europa anstreben, um weiterhin global / EU-weit wettbewerbsfähig zu warden und zu bleiben, Akkuzellen aus Asien zu importieren wie (fast) alle europäischen Autohesrteller dies tun, halte ich persöhnlich keine Befürwortung oder ein „Statement“ in die Elektromobilität – wenn wir weiterhin eine starke europäische (aber auch deutsche) Autoindustrie haben wollen, liegt diese (Kauf)-Entscheidung nur bei uns allen. Wenn aber teils asiatische Premium-Hersteller (wie z.B. BYTON, MG) weiterhin den Ton angeben, was die K.I. oder das autonome Fahren angeht die linke überhollspur benutzen und europäische (aber auch deutsche) Autohersteller““überollen“ und so teilweise vom Markt verdrängen („denn die Konkurrenz schläft niemals“) – frage ich mich wann endlich ein „erschwinglisches“ Elektroauto (bis auf den Tesla Model 3 und den Hyundai Kona / und neuerdings den Kia Niro EV) – (aber diese kommen ja nicht aus Europa) bei uns in Europa mit einer großen Reichweite, will sagen +400 km mindestens zu haben sein wird…
Es wird sicherlich noch eine Menge an Zeit vergehen bis alle diese Probleme (auch „standariesierte“ wie der CCS- oder aber das CHADEMO Stecker-Protokoll) weltweit auf eine kooperierende Art zu lösen sind und auch die HPC (High Speed Charging) Lösung muss noch optimiert warden um diese dann erfolgreich günstig herzustellen und zu vermarkten! Wenn es uns allen gelingt nur einige dieser hier aufgeführten/erwähnten Vorteilen gegenüber Verbrennern und Hybridfahrzeugen in absehbarer naher Zukunft zu lösen, sind wir alle (die europäischen Autohersteller und Entwickler/aber auch StartUps sowie viele andere ) auf der linken Überholspur, aber bei unseren teilweise „miserablen“ Infrastrukturen in Europa (müsste eine schnelle Verbreitung von HPC-Chargern nicht nur bei Autobahnen aber auch auf aktuellen „fossil-betriebenen“ Tankstellen stehen“ – Zum Schluss noch eine richtige Tatsache von Herrn DI GRASSI: Der Vergleich zur Tabakindustrie/“den Zigarettenherstellern“ finde ich eine wahre Tatsache wenn man bedenkt was Raucher alles von Dreck ausstoßen, kann man dies wahrlich mit CO2 / NOX „Auspuff-Schleudern“ vergleichen, den ob Raucher oder PKW-Auspuffrohre – alle beiden qualmen Dreck in die Luft – jetzt müßten Tabakhersteller mit einer sogennanten grünen Plakette zur Reinhaltung der Luft/ „des einatmenden Sauerstoffs“ sanktioniert werden, oder wie man es in einigen anderen Nachbarländer (Finnland) schon vorhat – den Verkauf solcher stupider krebserregnden suchtmachenden Substanzen wie Tabakgift (will sagen das Nikotin) – sollten ganz vom Markt „ahnungsloser“ Verbraucher genommen – und europaweit verboten werden! Krebs-hervorrufende giftige und feuerauslösende Produkte sind doch schon längst untersagt, warum solte man dies auch nicht mit dem gifthaltigen Tabak (den Zigaretten) machen? Weil all unsere Politiker Ganoven sind und von der Tabalkindustrie „Geld-geschmiert“ werden, will sagen Lobbyismus ist ja noch nicht verboten (aber definitive krebserregende und verursachbare Produkte) müßte man ganz einfach boykottieren (fällt mir ein beim Transport von gefährlichen Gütern“ ein (Kennzeichnung nach ADR/RID/ADN/IMDG/IATA für Teer-, Nikotin- und Kohlenmonoxidgehälter) ! Es handelt sich hier schliesslich so wie bei emmittiertem CO2/NOX/Rußpartikeln aus Auspuffanlagen der PKW/LKW um krebserregende und sehr giftige Stoffe für den Menschen und die Tierwelt (Fauna und Flora)…
Zitat: Überral in Europa gibt es „hässliche“ stinkende süchtige Raucher! Es wird wahrnehmlich Zeit diesen allen Menschen zu helfen ihr Rauch-Laster definitiv zu lassen, und „sauberer“ Nichtraucher zu werden, und zu bleiben! Die Bekämpfung der Nikotinsucht ist eine Erfolgsstory, die die rauchen sind doch selbst schuld!
Wännä meint
…ja, und wo wir gerade beim Verbieten sind, weil´s so schön passt:
1. Alkoholverbot
2. Fleisch- und Wurstwaren-Verbot
War sonst noch was? ;-)
Stocki meint
Amen
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Bitte keine Ladepunkte bei konventionellen Tankstellen fordern. Da will ich nicht laden, zwischen den ganzen Stinkern. Wenn disruptiv, dann aber disruptiv disruptiv.
Leotronik meint
Man muss schon bei Kleinkindern anfangen. Wie macht ein Auto? Bzzzzzzzz. Brummmmbrummmm ist out.
Karla01 meint
Entfernt. Bitte bleiben Sie sachlich. Danke, die Redaktion.
Chris meint
Wes brot ich ess, des Lied ich sing
Das fällt mir dazu nur ein.
Tim Leiser meint
Das trifft wohl auch hier zu. Richtig. Nur spricht wohl einiges dafür, dass er recht hat. Sinken die Preise für e Autos weiter (nicht vergessen: die Massenproduktion beginnt wohl mit dem ID erstmals außerhalb von TESLA), wird es keinen Grund mehr geben, dass die Firmen weiter in die Rennserie investieren. Das sind teure Labors.
Düsentrieb meint
@ Di Grassi
1+
BR meint
Super – endlich keine lauten und stinkenden Rennen mehr. Je eher desto besser.
Aber es wird sicher genug Betonköpfe in den Kommunen geben, die noch viele Jahre lang viel Steuergeld in die Rennen stecken werden damit diese den Kommunen erhalten bleiben – seh ich gerade in Nürnberg.