Trumpf hat die Eröffnung einer „XXL-Elektrotankstelle“ angekündigt. Im neuen Parkhaus des Werkzeugmaschinen-Spezialisten im schwäbischen Ditzingen stehen den Mitarbeitern ab nächster Woche fast 90 Ladepunkte zur Verfügung. Bei Bedarf sei der Ausbau auf 400 Ladepunkte möglich.
Die installierten Ladeboxen haben gemeinsam eine Leistung von beinahe 1000 Kilowatt. Je Box lassen sich zwei Elektroautos mit bis zu 22 Kilowatt mit Strom versorgen. „Die Anzahl an privaten E-Autofahrern bei Trumpf steigt. Wir möchten den Mitarbeitern die Möglichkeit geben, ihr Auto bequem während der Arbeitszeit zu laden“, sagt Jürgen Schäfer, der die Bauvorhaben der Trumpf Gruppe verantwortet.
Die Zufahrt zu den neuen Ladeboxen ist automatisiert geregelt – nur wer ein „E“-Kennzeichen hat, darf auf die entsprechende Etage fahren. Eine Kamera liest das Nummernschild und öffnet für Elektroautos die Schranke. Gestartet wird der Ladevorgang über den Mitarbeiterausweis.
Wenn der Bedarf steigt, können im Trumpf-Parkhaus nach Angaben des Unternehmens zeitnah 300 zusätzliche Ladepunkte installiert werden. „Die Kapazität ist bis auf insgesamt 400 Ladepunkte ausgelegt. Damit können mittelfristig über 15 Prozent unserer Parkplätze mit Ladeinfrastruktur ausgestattet werden“, erklärt Schäfer.
Zum Unternehmensfuhrpark gehören Stromer schon länger: Seit einigen Monaten ergänzt der Elektro-Transporter StreetScooter die Trumpf-Flotte. „Wir setzen den StreetScooter für Transporte auf dem Firmengelände und in der Umgebung ein“, so Schäfer. Trumpf ist nicht nur Anwender der alternativen Antriebsart, sondern auch weltweiter Ausrüster: Trumpf-Laser sind unter anderem in der Batteriefertigung weltweit im Einsatz.
Franziska Bergmann meint
Mein Onkel möchte für sein Unternehmen ebenfalls ein Parkhaus mit Ladestellen für Elektroautos errichten. Danke für den Tipp, eine Kamera zum Lesen der Nummernschilder an der Schrankenanlage anzubringen. So könnte man sicher gehen, dass nur Mitarbeiter die Ladestellen verwenden.
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Wie bei der Fa. Bechtle, ebenfalls hier im Heilbronner-Stuttgarter Raum. Wie immer halt, die innovativen Mittelständler werden es richten.
Maro meint
Klitzekleiner Wermutstropfen: Leider keine fest installierten Kabel.
Leonardo meint
Dann können alle Autos mit Typ1 Buchse (die Mehrzahl) auch laden.
Sonst wären iMiev, iOn, C-Zero, Leaf, eNV200, Partner electric, Berlingo electric, Ampera, Focus electric, Soul und andere vom laden ausgeschlossen.
Komfortabler ist natürlich ein festangeschlagenes Kabel.
Maro meint
Es gibt Typ2 auf Typ1-Konverter. Ich halte es für sinnvoller, dass die Typ1-Autos einen Konverter dabei haben, als dass jedes Elektroauto sein Ladekabel spazieren fährt. Ich weiß, momentan geht es nicht ohne ein eigenes Ladekabel, aber das liegt ja daran, dass die Ladesäulen eben oft kein fest installiertes Kabel haben. Typ2 ist schon relativ lange Standard in Europa, es ist sowieso verwunderlich, dass überhaupt noch Autos mit Typ1 ausgeliefert werden.
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Fest angeschlossene Kabel würden in der Verantwortung des Ladepunktbetreibers liegen und von diesem hinsichtlich Sicherheit überwacht werden. Das würde weitere Kosten verursachen.
Also, ist schon recht ohne Ladekabel.
Maro meint
„hinsichtlich Sicherheit überwacht werden“
Was meinst du damit? Was soll da überwacht werden müssen? Wenn ein Kabel/Stecker defekt ist, muss es/er natürlich ausgetauscht werden, aber das wird nicht die Regel sein und auch nicht der große Kostentreiber.
Ich behaupte: In ein paar Jahren werden Ladestationen in Parkhäusern so gut wie nur noch mit fest installiertem Kabel aufgestellt.
sparkED meint
Es ist genau anders herum.
So sind die mitgebrachten Ladekabel als eigenständiges elektrisches Betriebsmittel zusätzlich zu prüfen.
Die Wallbox ist mit oder ohne Anschlussleitung ohnehin prüfpflichtig.
(Das ist mMn sowieso alles ein Irrsinn)
randomhuman meint
Zuerst Trump gelesen ????. Dachte schon, krass der hat ja eine tolle Entscheidung für seine Mitarbeiter getroffen. Aber Trumpf hat ja die super Entscheidung getroffen. :p
Peter W. meint
Eine gute Nachricht, die Schule machen sollte.
Mario meint
Hat Jürgen Schäfer auch an Besucher gedacht die mit dem Elektroauto anreisen?
jomei meint
Noch ein schöner Gedanke: Wer zu Hause in seiner Garage, beim Discounter auf dem Kundenparkplatz oder in der Firma auf dem Personalparkplatz laden kann, tut während der Ladezeit etwas sinnvolles für sich oder die Firma.
Es entfällt: Anfahrt zur Tankstelle, Warten auf eine freie Zapfsäule, während des Tankens neben dem Auto stehen und den Benzindämpfen ausgesetzt sein, nach dem Einhängen des Rüssels zur Kasse gehen und – wenn man zu ungünstigen Zeiten tanken muss, z.B. auf dem Nachhauseweg in der Stoßzeit – warten in der Kassenschlange und zusehen, wie ein Dutzend Kleineinkäufe von Bierflasche, Schokoriegel, Zigaretten, Zeitung, Brötchen u.a.m. die eigene Stehzeit verlängern (Ich will doch bloß den Sprit bezahlen, Herr im Hemd!). So können zwischen Anfahrt zum Tanken und Verlassen des Tankstellengeländes gut und gerne 15 min. und mehr draufgehen – nur im Alltagsgeschäft.
Mit den als Zukunftsmodell gepriesenen Wasserstofftankstellen wird es wahrscheinlich auch nicht viel anders laufen.
Das Laden, bei dem ich nicht danebenstehen muss, schenkt mir also Zeit.
Leonardo meint
Da nix von kostenlos dabei steht wird es kein Stromschnorrerproblem geben, wie es oft an kostenlosen Lademöglichkeiten der Fall ist.
Christian meint
Es steht aber auch nicht, daß es abgerechnet wird. Geldwerter Vorteil evtl. bis zu einem gewissen Betrag.
Frank meint
Kein Geldwerter Vorteil, ist seit 2017 steuerfrei! So kann man Mitarbeiterbindung erhöhen.
Swissli meint
Vorbildlich! Pro Auto sind das dann 11 kw? Eigentlich fast schon zuviel. Bei 8 Arbeitsstunden + 1 h Mittag steht so ein Auto ja 9 h dort, bei 11 kw könnte man da fast einen 100 kwh Akku pro Arbeitstag komplett laden… 400-500 km… reicht auch für seeeeehr langen Arbeitsweg :)
Alter_eg.o meint
Zitat Prof. Günther Schuh 2017:“Anständige Arbeitgeber bieten ihren Mitarbeitern Parkplätze mit Lademöglichkeit an“.
jomei meint
Ich hoffe, dieser Artikel wird gelesen von allen Wasserstoffenthusiasten, die sich im Forum zum Artikel über Prof. Jörg Wellnitz („Die Batterie als Energieträger ist energetisch unsinnig“) ausgebreitet haben.
Mal angenommen, der Wasserstoffantrieb wäre die Norm, dann heißt das, zum Tanken wie bisher zur Tankstelle fahren, auf freie Zapfsäule warten, 3-5 Minuten zapfen, zur Kasse gehen und 10 Minuten oder mehr Schlange stehen, weil der Kassierer (nicht Tankwart!) die vornstehenden Käufer von 2 Flaschen Bier, Schokoriegel, Zeitung, Zigaretten noch abkassieren muss wie weiland Tante Emma. Der gesamte Vorgang vom Ansteuern bis zum Verlassen des Tankstellengeländes kann so gerne 15-20 Minuten betragen.
Wollen wir das auch in Zukunft? Nur statt mit Benzin mit Wasserstoff?
Für Ladesäulen braucht es keine Tankwagen, unterirdische Tanks u.a.m., sondern nur die Anbringung und des Anschluss ans Stromnetz. Firmen wie Trumpf, Discounter wie Kaufland sind auf dem richtigen Weg, und wer Wohneigentum bewohnt, lädt zu Hause über Nacht (oder Tags mit seiner eigenen Photovoltaik. In der Ladezeit kann ich meine Zeit sinnvoller anwenden als an der Tanke blöde den Tankvorgang und das andere Drumherum abzuwarten.
Daniel meint
Mein Gott haben sie eine Angst vor dem evtl. Erfolg von Wasserstoff. Es geht doch nicht um entweder oder sondern um sowohl als auch. Sie dürfen weiter ihren BEV fahren, gönnen Sie doch anderen ihre Brennstoffzelle.
Klaus Schürmann meint
Tut mit weh, zugeben zu müssen, dass ich jedem Dierche sein Pläsierche gerne gönne ! ABER : Wie lange wurschteln die deutschen Hersteller schon mit Brennstoffzellenautos herum ? Wieviele Ladestationen gibt es zur Zeit ? Was kostet eine Ladestation ? Ich will nicht langweilen und kürze ab : besser das, was jetzt verfügbar ist nutzen, als weitere Forschungsergebnisse zu dem Thema teuer erkaufen mit Steuergeld …
BR meint
Neid – mal ne Firma die mitdenkt. Wir haben bei uns noch nicht mal Ladepunkte für Fahrräder oder nen guten Fahrradkeller (aber ein großes Diesel-Dienstwagenbudget).
Leos meint
1*
So muss es sein!
Unsere Vehikel sind keine „Fahrzeuge“ sondern „Stand- & Parkgefährte“, die in etwa 23 Stunden pro Tag „parken“. Da reichen auch ein normaler Lader am Arbeitsplatz aus. Vorbildlich!