Tausende deutscher Käufer von Elektroautos und Plug-in-Hybriden haben seit Mai 2016 vom „Umweltbonus“ profitiert – die auch als Elektroauto-Prämie bekannte Förderung gilt dennoch als Flop. Offiziell läuft das Programm Ende Juni 2019 aus, könnte aber verlängert werden.
Es werde „ernsthaft erwogen“, den Umweltbonus über diesen Sommer hinaus anzubieten, berichtet die Deutsche Presse-Agentur unter Berufung auf Regierungskreise. In dem Fördertopf liegen insgesamt 600 Millionen Euro, es seien aber erst knapp 130 Millionen Euro ausgezahlt worden. Rund 100.000 Anträge sind bisher eingegangen.
Der Umweltbonus beträgt für rein batteriebetriebene Elektroautos und Wasserstoff-Stromer 4000 Euro, Käufer von Hybridfahrzeugen erhalten 3000 Euro. Die Subvention wird je zur Hälfte von Bund und Industrie finanziert. Eine der zentralen Voraussetzungen ist, dass der Netto-Listenpreis des Basismodells nicht über 60.000 Euro liegen darf.
Bei den Anträgen an das zuständige Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) wurden bisher zwei Drittel für Batterie-Elektroautos gestellt, der große Rest für Hybride. Die meisten Anträge stammen von Unternehmen.
Die Bundesregierung hatte ursprünglich das Ziel ausgegeben, dass bis 2020 eine Million E-Autos auf deutschen Straßen fahren. Im vergangenen September räumte Kanzlerin Angela Merkel (CDU) dann ein, dass das Ziel frühestens 2022 erreicht werde.
Nach aktuellen Zahlen des Kraftfahrt-Bundesamtes (KBA) lag der Bestand an Elektroautos hierzulande 2017 bei knapp 54.000 Fahrzeugen, der an Hybrid-Pkw bei rund 237.000 Autos – bei einem Gesamtbestand von über 50 Millionen Fahrzeugen. 2018 stieg die Zahl der Neuzulassungen von Stromern deutlich an, jedoch auf einem weiter niedrigen Niveau.
stefan meint
Wir stellen jetzt in der Familie um von BEV (22kWh) plus Verbrenner auf kleineres BEV (16kWh) plus PHEV (8kWh). Alles ohne Förderung, sondern gebraucht und als Vorführfahrzeug, beides durchaus mit einem Verbrenner gleicher Klasse vergleichbar. Die Sonderausstattung E-Antrieb kostet halt etwas, aber sie ist mir mehr wert, als andere Optionen (Schiebedach, Breitreifen, Aerodynamik-Paket, Licht-Paket, Bose-Sound, Leder+Teak, …). Jedem, was ihm wichtig und wertvoll ist.
Der Markt für Neuwagen würde aber einbrechen, wenn jetzt klar würde, dass bis zur Lieferung gar keine Förderung mehr gezahlt wird, denn die meisten Hersteller können in Deutschland weiterhin nicht liefern.
egon samu meint
Entfernt. Bitte bleiben Sie sachlich. Danke, die Redaktion.
Steffi Zienz meint
Wenn verlängern, dann aber auch reformieren:
– Vom Einkommen und vom Preis des Fahrzeugs abhängig machen (geringes Einkommen, günstiges Auto –> höhere Förderung)
– Nur für BEVs
– Herstelleranteiler abschaffen (der ist doch eh eine Farce… da kann man auch die Supermärkte zwingen, 50 Cent Rabatt auf die Milch zu geben, dann wird die Milch hat überall 50 Cent teurer).
Jemand meint
+1
hu.ms meint
Für BEV anschaffen kommt nicht. Da ist die autolobby viel zu stark.
Aber vielleicht könnte man eine elektrische mindestreichweite von z.b. 80km wltp einbauen.
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Egal welche Art von Förderung es gibt, diese landet IMMER in der Tasche der Industrie / des Handels und nie beim Endkunden.
hu.ms meint
Volle zustimmung.
Hybride wird es aber weiterhin geben.
Die masse tickt anders als die spezialisten, die hier schreiben.
Reichweitenangst und ladesäulenphobie ist weit verbreitet.
Sprecht mit den leuten in eurem umfeld und sorgt für umorientierung!
hu.ms meint
Wieder mal hat das system hier meine antwort falsch einsortiert.
Sie gehört zum beitrag von Swissli von 09:43 h.
Swissli meint
Ist mir auch schon passiert. Wenn man während dem Schreiben die Website wechselt, bzw. neu lädt?
Bzgl. Hybriden: für den Kunden (und die Autoindustrie) sind diese verlockend – das beste aus zwei Antriebswelten.
M.M. verschwinden die Hybride (gemeint sind eher die PHEV, nicht die Mild-Hybride) nicht wegen dem Konzept, sondern weil sie preislich (Anschaffung) zu teuer werden. Von oben drücken die BEVs und unten locken die Verbrenner. Und wenn der Kunde dann noch die BetriebskostenUnterhalt miteinbezieht, fällt der Hybrid defintiv zwischen Stuhl und Bank.
brkkler meint
100% einig mit dieser Stellungnahme. Auf Dauer fällt der PHEV weg. Kommt den Autoherstellern entgegen, weil sie noch länger an den Verbrennern hängen bleiben können.. durchaus verständlich, und auch für eine Übergangsphase akzeptabel. Von Seiten der Verbraucher aufgrund der Reichweitenangst populär und nachgefragt… wird sich aber auch ändern.
Gingong meint
Der Bestand an Elektrofahrzeugen könnte viel schneller ansteigen, wenn die Industrie das Angebot nicht künstlich knapp halten würde.
Reingold meint
Sorry, ich finde so etwas ungerecht, von anderen das Geld nehmen, damit die es leisten können, ein gesundes Gewissen andeuten. Markt ist Markt und kein Sorgenkind. Es muss kein Teures schnikki schnakki Spielzeug sein. Oder ein Billiges gebautes eAUTo, dass in hompartisch Stückzahlen auf den Markt gebracht wird. Und das nnt sich Autobauer. Das nervt…
Daniel S meint
Die Förderung sollte verlängert werden, aber nur noch für BEV gelten, nicht mehr für Hybridfahrzeuge, welche die Förderung aufgrund kleiner (kostengünstiger) Batterie nicht benötigen. Zudem lieber die Kostenobergrenze förderberechtigter BEV auf 50’000€ senken, gleichzeitig aber den Förderbeitrag verdoppeln auf 8000€ zu je 50% Bund und Hersteller. Dann kommt Bewegung in die Sache!
Stocki meint
Prima Idee. Aber gemacht wird das ganz bestimmt nicht. Es würde nämlich sehr vielen Käufern das Tesla Model 3 in Reichweite bringen, und das geht ja gar nicht.
Dieselfahrer meint
Braucht das Model 3 eine Spezial-Förderung? Das wird Tesla doch eh aus den Händen gerissen…
Stocki meint
Brauchen tuts das natürlich nicht, aber wenn in Aussicht gestellt ist, eines für unter 40000€ zu kriegen, könnte das eine Lawine auslösen und ew wird vllt doch noch was mit den 1Mio Fz bis 2020. Ist natürlich nur meine ganz persönliche Einschätzung. Und wenn jetzt nach und nach immer mehr Konkurrenz zum Model 3 auftaucht, relativiert es sich ja wieder.
brkkler meint
Genau das ist es ! Was passiert mit den anderen, den deutschen e-Autos ? Die müssen ihre Preise deutlich senken, um ihre e-Autos noch loswerden zu können, oder ? Schmerzlich für die deutsche Autoindustrie. Aber wahrscheinlich kommt da etwas in Gang.
Swissli meint
Den Herstelleranteil würde ich gleich ganz weglassen. Das wird einfach eingepriced und ist nichts anderes als ein Geschenk der Steuerzahler an die Autoindustrie.
Wennschon Förderung, dann nur BEV. Die Hybride werden sowieso bald vom Markt verschwinden (von BEV und Verbrenner preislich zerrieben).
Und generell sollte die Förderung eher kleine günstige E-Autos proportional höher fördern als grosse teure E-Autos für Leute, deren Kaufentscheid nicht von einer Förderung abhängt. Wäre sozialpolitisch, ökologisch und ökonomisch sinnvoll.
Ducktales meint
Tolle Idee und 100%iges ja zu Deinem Vorschlag bzw. Deinen Vorschlägen.
aber so etwas in Deutschland?
Wo die Verkehrspolitik und Förderung einer Klientel,
die Förderung nicht wirklich braucht,
in den Händen von CDU/CSU liegt?
und neben sinnvoler Unternehmensförderung vor allem unsinnige Förderung Lobby-gestützter Konzerne zum Standard-Werkzeug dieser Politik gehört?
……
….
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aus
Andilectric meint
1 + ! Ich sehe auch keinen Sinn darin, Käufern eines Model S (wird glaub aber eh nicht mehr gefördert) noch zusätzlich Steuergelder hinten reinzublasen. Wenn dann, sind Käufer eines Zoe oder von mir aus auch Leaf oder eGolf diejenigen, die sich über eine Förderung freuen und erst dann das Auto leisten können.
brkkler meint
Ja, kleinere BEV’s – mit kleinerer Batterie – überproportional subventionieren.
Der Verbraucher sollte auf lange Sicht dazu gebracht werden, ein Auto möglichst nur im regionalen Nahbereich zu benutzen ( 500 km) wird man oft ohnehin Flugzeug (+Mietwagen) wählen. Das Ziel sollte sein, die insgesamt gefahrenen km mit dem Privatauto zu reduzieren, und dann auch „elektrisch“.
Kleinere Batterien sind ja auch umwelt(klima)freundlicher als grössere. In naher Zukunft sollten die „kleineren“ BEV’s unter 25 000 EUR (oder mindestens unter 30 000 EUR) zu erwerben sein…. oder besser noch unter 20 000 EUR….
brkkler meint
Im Text ist etwas falsch gelaufen !
Koorektur:
„Der Verbraucher sollte auf lange Sicht dazu gebracht werden, ein Auto möglichst nur im regionalen Nahbereich ( 500 km) wird man oft ohnehin Flugzeug (+Mietwagen) wählen.“