Rivian arbeitet seit fast zehn Jahren an vollelektrischen Pickups und SUV, vor wenigen Wochen stellte das US-Startup seine ersten beiden Modelle vor. Nun wollen offenbar der US-Autokonzern General Motors und der E-Commerce-Gigant Amazon in den Elektroautobauer investieren.
Wie die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf Insider berichtet, finden derzeit Gespräche zwischen Rivian, General Motors und Amazon statt. Im Raum stehe eine Minderheitsbeteiligung an Rivian, die dem 2009 gegründeten Unternehmen zu einer Bewertung zwischen einer und zwei Milliarden Dollar verhelfen würde.
Eine Einigung könnte noch in diesem Monat bekanntgegeben werden, heißt es. Amazon und Rivian wollten sich auf Anfrage nicht zu dem Reuters-Bericht äußern. Ein Sprecher von General Motors teilte lediglich mit: „Wir bewundern Rivians Beitrag zu einer emissionsfreien, vollelektrischen Zukunft.“
Der Pickup R1T und das SUV R1S bauen auf einer sogenannten „Skateboard“-Plattform auf, die den Energiespeicher, die Antriebseinheit, das Fahrwerk, die Bremsen und das Thermomanagement umfasst. Die Reichweite mit einer Ladung der Batterie soll bis über 640 Kilometer betragen. Strom für weitere 320 Kilometer soll sich in 30 Minuten zapfen lassen. Die Markteinführung des R1T in Nordamerika ist für Herbst 2020 vorgesehen, der R1S und der Europastart sollen etwas später folgen.
Gefragte Elektroauto-Technik
An der entwickelten Technik sind laut Rivian bereits mehrere Unternehmen interessiert, eine Vereinbarung mit der neuen Marke Automobili Pininfarina liegt bereits vor. Seine eigene Produktpalette will Rivian vorerst klein halten und in überschaubaren Stückzahlen fertigen. Der Kundenkreis für die flexibel einsetzbare Elektro-Technik soll so möglichst groß gehalten werden.
Mit Blick auf das Autonome Fahren hat Rivian erklärt, keine eigenen Technologien zu planen. Eine Kooperation mit General Motors würde neben frischem Kapital Zugang zu fortschrittlichen Selbstfahr-Funktionalitäten bringen – der Traditionskonzern testet bereits hochautomatisierte Fahrzeuge in der Praxis. General Motors will künftig auch verstärkt auf teil- und vollelektrische Autos setzen, insbesondere im Truck- und SUV-Segment. Die Technik von Rivian könnte die Elektrifizierung beschleunigen.
Was sich Amazon von einer Investition in Rivian erhofft, ist noch unklar. Der Online-Versandhändler wandelt sich seit einigen Jahren in einen Technologiekonzern, dabei steht nun offenbar auch die Automobilbranche im Fokus. Erst vor wenigen Tagen wurde bekannt, dass Amazon in das auf Autonomes Fahren spezialisierte Startup Aurora investiert.
Priusfahrer meint
Wenn 2 zusätzliche Kapitäne ins Boot kommen, wird der Kurs wohl ein anderer
werden als Rivian ihn geplant hatte. Allein schon die etwas gröbere Karosserie-Linie von GM wird bestimmt Einfluss haben.
FabianMarco meint
Interessant wie sich auf Seiten mit mehrheitlich amerikanischem Publikum die Leser zu jedem Artikel von Rivian die Finger wund tippen und hier interessiert es keine Sau :D
Ok liegt vielleicht auch daran, dass er voerst nicht in Europa verfügbar sein wird.
Trotzdem. Ich habe immer noch Hoffnung, dass sich so was bei uns nicht im großen Stil durchsetzt.
Chris meint
Das stimmt nicht, mich würde er schon interessieren. Für mich haben die vorgestellten Daten damals viel Nutzwert versprochen. Allerdings bei allem Interesse habe ich nicht sehr viel Hoffnung darauf, das Fahrzeug auf dem deutschen Markt zu finden mit ausreichender Hersteller Vertretung. Große SUV’s und PickUps wie Ford Expedition oder F-150 mögen die Europäer leider nicht so sehr, ähnlich wird es wohl auch dem Rivian ergehen. Meiner Meinung nach ergibt ein PickUp oder SUV in der Größe aber erst Sinn.