Angela Merkel hat lange Zeit an dem Ziel von einer Million Elektroautos auf deutschen Straßen bis 2020 festgehalten, zuletzt nannte sie das Vorhaben eine weiter gültige politische Richtgröße. Nach einem Treffen mit den Regierungsberatern der Nationalen Plattform Elektromobilität (NPE) räumte die Bundeskanzlerin nun erstmals öffentlich ein, dass der Stromer-Hochlauf etwas mehr Zeit als erwartet in Anspruch nehmen wird.
„Wir sind auf dem richtigen Pfad“, betonte Merkel bei einem Symposium zu zehn Jahren Elektromobilität. „Nun werden wir es nicht 2020 schaffen, aber 2022.“ Dass das vor zehn Jahren gesteckte Elektroauto-Ziel nicht mehr zu erreichen sei, findet die Kanzlerin „nicht so ein Drama“.
Die 2016 eingeführte, bislang nur schleppend nachgefragte Kaufprämie für Elektroautos verteidigte Merkel. „Entweder ist das Geld schnell weg, dann hat es gewirkt. Oder es tritt das ein, was viele Bundestagsabgeordneten gesagt haben: Es fließt nicht ab. Dann bleibt es liegen – auch keine Schande“, sagte sie. Ob die Elektroauto-Prämie – offiziell „Umweltbonus“ – über das Jahr 2019 hinaus verlängert wird, wollte Merkel nicht sagen. Sie betonte, dass die Fördermaßnahme nicht zu einer Dauersubvention werden dürfe.
Die Kanzlerin appellierte an die Industrie, sich für eine deutsche und europäische Batteriezellproduktion einzusetzen. Andernfalls drohe eine Abhängigkeit von asiatischen Unternehmen, die derzeit den Markt dominieren. Merkel forderte zudem eine „Großaktion“ zum Ausbau des Ladenetzes. Städte, Unternehmen und Parkhausbetreiber müssten sich hier stärker engagieren.
KritGeist meint
“Wir sind auf dem richtigen Pfad”, klingt ganz nach „Wir schaffen das“ – Sie hat die 12 J. garnichts geschafft, sondern die Anderen, die E-Innovatoren wie Tesla, Uni Aachen, Toyota, Hyundai, Länder wie NL, Norwegen,China, Saudis, Indien.
„Fördermaßnahme nicht zu einer Dauersubvention werden dürfe“ – Wieso nicht funktionierte auch bei der Abwrackprämie über unsere Steuergelder, genauso wie bei Diesel & Dienstwagenbonis & Kohleförderung, Ignoranter gehts wohl gar nicht?!
„appellierte…, für dt./europ Batteriezellprod einzusetzen. “ – Brauchen fadt nicht mehr, machen schon Andere: NL, Norwegen, Polen mit LG, … Deutschland wird bald von Batterie-Produktion flankiert!
Steffen V. meint
Zitat :
“Wir sind auf dem richtigen Pfad”, betonte Merkel bei einem Symposium zu zehn Jahren Elektromobilität. “Nun werden wir es nicht 2020 schaffen, aber 2022.” Dass das vor zehn Jahren gesteckte Elektroauto-Ziel nicht mehr zu erreichen sei, findet die Kanzlerin “nicht so ein Drama”.
– Zitat Ende. Allerdings wäre hier ein Komma das SATZZEICHEN der Wahl …danach könnte kommen – weil es mich dann nicht mehr interresiert PUNKT
Leotronik meint
Frau Merkel ist in der Prognose davon ausgegangen was die Ankündigungsweltmeister, Vorreiter und sonstige Schwätzer versprochen haben. Bis heute ist fast nix davom umgesetzt worden. Merkel ist genauso belogen worden wie wir alle. Das sollte sie sich merken.
kritGeist meint
Nein falsch, Merkel hat sich am Lügen beteiligt, immerhin vertritt sie, ihre Partei das Willen der Betliner Lobbisten, nah am Regierungssitz & nicht das Willen des Wahlvolkes, s. d.ganzen Erfolgsmeldung: Ministerverschleiß mit ihrem Vertrauen, BA-Krise, CumCum, S21, BER, HH Oper, Holzmann-Pleite, Kohleförderung usw.
nilsbär meint
‚2022 ist nicht so ein Drama.‘
Merkel hat recht – falls es ihr egal ist, ob die E-Autos von deutschen oder ausländischen Herstellern gebaut werden. VW, BMW, Mercedes u. Co. bauen zu langsam Erfahrung in der Massenproduktion von E-Fahrzeugen auf. Die Technik wird dabei nicht so das Problem sein, aber die Herstellungskosten. Über Jahre optimierte Fertigungs- und Beschaffungsstrategien werden nötig sein, um preislich mit der kommenden Konkurrenz auch nur entfernt mithalten zu können. Andererseits, wenn in 5-10 Jahren der Überlebenskampf der deutschen Hersteller beginnt, werden die derzeitigen Manager in Rente sein und billige chinesische SUV fahren, sicherheitshalber angemeldet auf den Namen der Frau…
Düsentrieb meint
Wir sind auf dem richtigen Pfad”
Verstehe ich im Zusammenhang nicht. Frau Merkel versucht die E-Mobilität u.a. durch Förderung von Diesel-kraftstoff doch zu verhindern.
„Nicht so ein Drama” sagt Frau Merkel zu 1000en Töten und unglaublicher Umweltverschmutzung obwohl es schon lange Alternativen für die“Masse“ geben könnte.
Dazu fällt mir für eine Kanzlerin nichts ein was ich hier Posten dürfte w#f ********.
Gunarr meint
Was glaubt ihr, was kommt zuerst? Die Million Elektroautos, oder die Fertigstellung des Berliner Flughafens?
Düsentrieb meint
Auf jeden Fall die Elektroautos, auch ohne Hybride und auch gegen die Regierung. Es gibt doch viele welche die Vorzüge der Elektromobilität ohne Regierungsunterstützung und gegen falsche Expertenmeinungen (Verbrennerlobby) erkennen.
kritGeist meint
Die E-Autos kommen ja nicht aus Deutschland, also ist doch klar!
Maro meint
Nicht zu vergessen, dass es nicht um 1 Millionen reine Elektroautos geht, sondern auch Plugin-Hybride einschließt.
El Commandante meint
Die sollen die Kohle komplett ins Ladenetz stecken, dann kommen die Käufe, sofern nachgefragt, von ganz alleine… als ob jemand die (keine Ahnung wie viel genau) 3 bis 4 tausend Euro mehr oder weniger wirklich vom Kauf abhalten würden bei den eh hohen Preisen… entweder ein Käufer ist dementsprechend solvent und willens oder eben nicht… aber überall laden können möchte jeder…
xordinary meint
Äh, ja: Mich!
Ich weiß, die meisten hier sind ziemlich ideologisch unterwegs und würden fast ihr letztes Hemd für ein Elektroauto geben. Diesen „Idealismus“ kann ich mir als Familienvater allerdings nicht leisten. Und ob ein Auto 4.000 EUR weniger kostet ist durchaus relevant.
Aber wenn es bei dir nicht um ein paar tausend Euro geht, dann gratuliere ich dir! Gehe aber bitte nicht davon aus, dass jedermann in Geld schwimmt!
Dafür kann ich dir sagen, dass mir die öffentliche Ladeinfrastruktur (abseits der Autobahn) als (hochverschuldeter) Eigenheimbesitzer mit Solartankstelle mal komplett am Hintern vorbei geht. Im Gegensatz zu dir halte ich mich jedoch nicht für das Maß aller Dinge und weiß daher, dass nicht jeder ein Haus mit Carport hat. Genau, wie nicht jeder auf 4.000 EUR Prämie scheißen wird. Du verstehst?
El Commandante meint
Die 4000 Euro sollten dann doch über die „Spritersparnis“ wieder rein kommen? Oder nicht?
Da wir beim Du sind… es ist doch schön für dich, dass du dein E-Auto wahrscheinlich kostenlos an der heimischen Solartankstelle „lebenslang“ tanken kannst… gratuliere dir! …aber findest es nicht unfair, das Ganze (das E-Auto) noch vom Staat und Steuergeldern mitfinanzieren zu lassen?!
Anderen kann das Ladenetz eben nicht am Allerwertesten vorbeigehen, du verstehst?
Meine vielleicht „einseitige“ Sicht der Dinge und Meinung mit der eigenen einseitigen Sicht gegenargumentieren… Chapeau!
Fragt sich, wer sich hier für das Maß der Dinge hält, du verstehst erneut?!
Frankenklausi meint
Beim Kauf eines heutigen Elektroautos werden aktuell in den meisten Fällen mehr als 4000,-€ Steuer abgeführt. Von Finanzierung über Steuergelder kann daher keine Rede sein, höchstens über verringerte Steuereinnahmen. Von daher doch völlig ok. Förderung könnte auch so gehen: Erste Million BEVs ohne Mehrwertsteuer, das wäre doch was :-)
kritGeist meint
*Daumen hoch* genau das ist der Grund & das “Problem” auch bei mir und weil auch meine Eigentümerverwaltung das blockiert, wegen fehlenden Regelungen, trotz perfekten Flachdach & Parkhaus.
Christian meint
Genau das ist es, was die Bundesregierung mit ihren politischen „Vorgaben“ angeboten hat, wie Frau Merkel genau richtig selbst sagt, ‚einen Pfad‘. Nicht mal einen Weg, keine Straße, geschweige eine Autobahn. Der Trampelpfad der Emobilisierung ist schmal und steinig und auch noch holprig und muß erst mal mühsam breiter und schöner getrampelt werden. Danke Frau Merkel, Sie ahnen nicht den Wahrheitsgehalt Ihrer Worte
Lewellyn meint
Nur 2 Jahre Verzug sind bei den sonstigen, bundespolitischen Zielen ja quasi eine Punktlandung.
Ich halte das auch für realistisch, wenn VW tatsächlich die Bänder für den Neo anschmeißt und nicht nur die Alibimengen produziert, die für die CO2-Ziel unabdingbar sind.
Jürgen S. meint
Ich hoffe für die Deutsche Autoindustrie, das Frau Merkel recht hat bezüglich ihrer Meinung über die Verzögerung der Zielerreichung. Bei disruptiven Technologien können zwei Jahre entscheiden über die Marktteilnahme, ebenso die Entscheidung über Ladetechnologien. Wenn man zu spät ist, aufs falsche Pferd setzt und auf nicht kommende massive Subventionen für Superschnell-Ladesäulen hofft, die für die Attraktivität der produzierten Autos notwendig sind, statt sich selbst und mit Partnern um ein Schnellladenetz kümmert, kann das ganz böse ausgehen. Ebenso wenn man bei der Batteriezellenfertigung aussen vor gelassen wird und nur alte Zellen zu teuren Preisen bekäme. Andere Marktteilnehmer können dann grosse Marktanteile übernehmen. Ums klarzustellen: Ich spreche hier nicht nur von Tesla. Es gibt viele weitere Marktteilnehmer, die auf solche Fehler geradezu hoffen. Und wie lange die Ladesäulenverordnung in Deutschland in der heutigen Form Bestand hat zum Schutz der deutschen Autohersteller, darauf bin ich ebenfalls sehr gespannt. Ich sehe absolut nichts kundenfreundliches in der Verordnung. Automatische Bezahlsysteme, Parkplatzbelegungs- oder Missbrauchsmeldesysteme (z.B. um Ladesäulenblockierer automatisch zu melden und abschleppen zu lassen) sind da nicht vorgeschrieben worden. Aber in die Ladesäulen-Verordnung hat man viel Energie zur grösstmöglichen Ausbremsung vom grössten Schnellladenetzwerk mit automatischem Authentifizierungs- und Bezahlsystem in Deutschland reingesteckt. An dem Thema ist die Bundesregierung beteiligt und genau dort würde ich mir mehr Flexibilität und vor allem Kundenfreundlichkeit wünschen.
150kW meint
Automatische Bezahlung per „Auto“ mag ganz nett sein, aber wenn mehrere Anbieter existieren, ist das auch nicht der große Wurf. Denn dann muss man ja mit sich ja bei jedem Anbieter anmelden. Und das womöglich noch vor Fahrtantritt!?
Da wäre eine RFID Karte, die einfach bei (fast) allen Anbietern funktioniert (Roaming), sinnvoller.
„Ich sehe absolut nichts kundenfreundliches in der Verordnung. “
Eine Ad-Hoc Ladung/Bezahlung ist nicht kundenfreundlich?