Auto-Designer und -Unternehmer Henrik Fisker hat in einem Interview bekräftigt, mit seinem neuen Startup Fisker Inc zukünftig auch Elektroautos für den Massenmarkt bauen zu wollen. Ein dazu gedachtes Einsteigermodell soll anders als die kommende Sportlimousine EMotion zunächst mit regulärer Batterie angeboten werden.
In zwei Jahren werde der kleine Fisker für rund 40.000 Euro auf den Markt kommen, kündigte der Firmenchef im Gespräch mit dem Handelsblatt-Ableger Edison an. „In unserem Modell für den Massenmarkt, dessen Verkaufsstart für 2021 geplant ist, werden wir voraussichtlich noch herkömmliche Lithium-Ionen-Akkus nutzen“, sagte Fisker.
Fisker hat in Aussicht gestellt, den Edel-Stromer EMotion mit einer neuen Akkutechnik auf die Straßen zu bringen. Die Arbeit an dem innovativen Energiespeicher sei „ziemlich weit“ fortgeschritten, teilte er im Januar mit. Er hoffe, die Zellen bald aus dem Labor in Fahrzeuge bringen zu können. Einen Zeitplan für den Einsatz der Batterien mit Festkörper-Technologie in Serien-Elektroautos gebe es noch nicht.
Während der voraussichtlich deutlich über 100.000 Euro teure EMotion ein Nischenauto bleiben dürfte, hat Fisker nach der Einführung des Mittelklassewagen ehrgeizige Pläne: Er beabsichtige, „bis 2025 rund 250.000 Fahrzeuge im Jahr zu fertigen“ – darunter auch Selbstfahr-Shuttles. Anders als bei seinem früheren E-Auto-Startup Fisker Automotive will er dieses Mal einen größeren Fokus auf eine eigene Produktion legen. „Eine eigene Fertigung erlaubt mehr Freiheiten. Wir können die ganze Linie umbauen, wenn wir das für nötig halten“, so der Däne.
Henrik Fisker gilt als einer der talentiertesten Designer der Autobranche, er hat unter anderem Fahrzeuge für BMW und Aston Martin konzipiert. Mit seinem nächsten Entwurf will er neue Wege gehen. „Der Wagen wird ganz anders sein als die Designs, für die ich bislang bekannt bin“, verriet er Edison. Die Herausforderung dabei sei, „Konventionen über Bord zu werfen“ und den Geschmack sowohl der Amerikaner wie Europäer zu treffen. Einen ersten Ausblick auf das Design geben auf Twitter veröffentlichte Tonmodelle:
Damit es die Elektromobilität in den Massenmarkt schafft, sind laut Fisker neue Rahmenbedingungen nötig. Es reiche nicht aus, „einfach nur den Diesel in der Stadt zu verbieten. Wir müssen auch künftig unsere Kunden für Mobilität begeistern“. Verbote würden die Autofahrer frustrieren und verunsichern. Fisker sprach sich zudem dafür aus, dass Autos zukünftig speziell für den Einsatz in der Stadt zugelassen werden können. Die Konzeption von Pkw für hohe Geschwindigkeiten sorge für unnötige Komplexität und Kosten.
Uwe meint
Bitte nur kommentieren, wenn man über ein Minimum an Wissen verfügt.
Fisker hat nicht nur angekündigt sondern auch geliefert. Sein erstes Auto der Karma war fertig und in Produktion, aber dann wurde er massiv behindert und von Kursmanipulationen in den Konkurs getrieben.
Auch jetzt hat er absolut seriöse Investoren und muss nicht danach suchen:
z.B. Caterpillar
Und das sind keine unwissenden Anfänger. Die bauen bereits riesige (noch riesiger….) Baumaschinen (Steinbruch) mit E-Antrieben, und freuen sich auf die Feststoffakkus.
Die haben sich sehr genau im Markt umgesehen, bevor sie sich mit Fisker verbunden haben.
nilsbär meint
Ich möchte von Fisker erst wieder etwas lesen, falls er mal was anderes als Ankündigungen bieten kann (was ich nicht glaube).
MiguelS NL meint
Fisker, ich hoffe es klappt und wünsche euch gutes Gelingen, wenn sogar VW, GM etc. eine zweite, dritte, vierte..Chance bekommen, dann Ihr auch.
MacGyver meint
“Der Wagen wird ganz anders sein als die Designs, für die ich bislang bekannt bin”
Für mich ist das die beste Nachricht in dem ganzen Bericht. Ich persönlich bin kein Fan des typischen Fisker 90er-Jahre Schweinsnasen Designs.
Und der Super-Akku ist wohl eher ein Traum. Wird für mich an Aussagen deutlich wie: „ziemlich weit“, „bald aus dem Labor“ und, dass es keinen Zeitplan für einen Einsatz in Serienautos gebe.
Mir persönlich sind da Startups wie RIVIAN 100 mal sympathischer, die erst anfangen zu trommeln, wenn sie die Entwicklung bereits abgeschlossen haben und es nur noch um die Feinabstimmung geht.
Swissli meint
Seriöse Unternehmen locken mit ihren Projekten dann auch seriöse Investoren mit dem nötigen Kleingeld an. Rivian ist jetzt mit Amazon und GM an Bord gut gerüstet.
Die Chance dass die E-Pickups wie geplant auf den Markt kommen, ist sehr gross. Im Gegensatz zu Fiskers u.a.
Andreas_Nün meint
„Seriöse Unternehmen locken mit ihren Projekten dann auch seriöse Investoren mit dem nötigen Kleingeld an.“
So ist es! Und die Vergangenheit von Fisker macht Ihn für seriöse Investoren nicht gerade attraktiv. Scheitern kann man immer, aber jegliche Verantwortung abwälzen und so tun als wär nichts gewesen, ist keine gute Sache.
Swissli meint
Schuster bleib bei deinem Leisten (Design)…
E-Auto Märchenschlösser zu bauen, scheinen den Kryptowährungshype abzulösen.
Der Statistiker meint
Der Spruch gefällt mir. Der produzierte bislang nur heiße Luft – kann es gar nicht mehr hören (lesen)…
Jörg2 meint
„Baue Luftschlösser aus Ihrem Material“
(Nein, kein Fisker-Zitat. Nur ein Spruch, der auf Fisker zutrifft.)
Swissli meint
Entfernt. Bitte bleiben Sie sachlich. Danke, die Redaktion.