Da die europäischen Hersteller und Zulieferer bisher keine groß angelegte Batteriezellenfertigung für Elektroautos aufgebaut haben, wird der Markt von Unternehmen aus Asien dominiert. Experten und Politiker warnen seit Monaten, dass der deutschen Autobranche Abhängigkeiten drohen – der Volkswagen-Konzern bekommt dies nun offenbar zu spüren.
Volkswagen will Berichten zufolge gemeinsam mit dem koreanischen Unternehmen SK Innovation Batteriezellen herstellen. Bis zu drei sogenannte Gigafabriken sollen in Deutschland entstehen, der Wolfsburger Autogigant will dafür Milliarden investieren. Das Vorhaben stößt nun aber auf Widerstand – die bestehenden Zulieferer „torpedieren die Pläne und drohen mit sofortigem Lieferstopp“, berichtet das Manager Magazin.
Konzernchef Herbert Diess hat beschlossen, dass Volkswagen im nächsten Jahrzehnt Millionen Elektroautos produzieren soll. Den Anfang macht Ende des Jahres das erste Modell der neuen Stromer-Familie I.D. – ein Kompaktwagen im Golf-Format für den Massenmarkt. Für dieses und diverse weitere neue E-Baureihen hat Volkswagen eigenen Angaben nach Batterie-Aufträge im Wert von 40 Milliarden Euro vergeben.
Die von Diess mit der Zellfertigung beauftragen Zulieferer sind nicht bekannt, es dürfte sich aber um mehrere Firmen aus China, Japan und Korea handeln. Angesichts zunehmendem Druck durch Arbeitnehmervertreter und die Politik sowie in Aussicht gestellte staatliche Fördermittel will Volkswagen zukünftig auch selbst Akkus bauen. Doch die bisherigen Lieferanten wehren sich – „sie wollen ihren größten Kunden an sich ketten“, schreibt das Manager Magazin.
Vor allem LG Chem, einer der weltweit führenden Akkufertiger, soll die Pläne von Volkswagen schlecht aufgenommen haben. Die Koreaner sollen damit drohen, keine Batteriezellen mehr zu liefern, wenn der deutsche Kunde mit SK Innovation selbst in die Fertigung einsteigt. LG Chem teilte dem Wirtschaftsmagazin auf Anfrage mit, dass Volkswagen ein wichtiger Kunde sei, „unabhängig von einigen Gerüchten und anderen Faktoren“.
LG Chem dürfte für große Mengen der Zellbestellung von Volkswagen zuständig sein, ein Ausfall oder sogar Stopp von Lieferungen wäre für den deutschen Autobauer fatal. Volkswagen hat lange mit dem Einstieg in die moderne E-Mobilität gewartet, will nun aber möglichst schnell den Markt erobern. Andere Hersteller, die deutlich früher auf Elektroautos gesetzt haben, verkaufen bereits Tausende Stromer pro Monat – darunter US-Pionier Tesla. Um den Vorsprung einholen zu können, braucht Volkswagen dringend Batterien. Mit LG Chem wird nun neu verhandelt, heißt es.
Michael meint
Hallo zusammen, ich frage mich gerade was das hier alles soll. Meint ihr allen ernstes das nur VW so in der Vergangenheit gehandelt hat? Es ist immer noch eine AG.
Des Weiteren ist es echt lächerlich wie hier einige argumentieren. Alle schreien nach Öko, bloß nicht vor ihrer Haustür, oder selber mal etwas dafür tun.
Einfach mal das ganze sehen und nicht nur einen Ausschnitt.
Wer wäre den bereit selber Geld für die Umwelt in die Hand zunehmen und vielleicht dafür sogar Lobbyarbeit zu leisten.
Meckern können alle, aber mal wirklich konstruktive und fundierte Aussagen sowie Möglichkeiten aufzuzeigen und dafür öffentlich einzustehen…..
nilsbär meint
Woher soll VW die benötigten Zellen bekommen?
– Eigene Fertigung (ev. mit Kooperationspartnern) ist
hochriskant, teuer und braucht Jahre.
– SK Innovation ist zu klein, außerdem auch nicht gerade teamfähig (wie die gescheiterte Kooperation mit Conti bewiesen hat).
– CATL ist sicher mindestens so brutal wie LG Chem.
Schließlich will China selbst an die Spitze der Autoindustrie und nicht VW dabei unterstützen.
– Panasonic beliefert fast nur Tesla.
Noch ist leider für VW (und die gesamte europäische Autoindustrie) kein Ausweg aus der Batteriefalle in Sicht.
150kW meint
„Woher soll VW die benötigten Zellen bekommen?“
Bisher: LG, Samsung, SK, CATL
„– SK Innovation ist zu klein,“
Und? Die Kapazitäten für die nächsten Jahre hat noch keiner fertig stehen. Auch Tesla nicht. Aber Fabriken kann man bauen.
„CATL ist sicher mindestens so brutal wie LG Chem.
Schließlich will China selbst an die Spitze der Autoindustrie und nicht VW dabei unterstützen.“
CATL will an die Spitze der Akku-Produzenten. Warum sollten sie da nicht an VW verkaufen wollen sondern das Feld der Konkurrenz überlassen? Mal ganz davon abgesehen das VW schon Verträge mit CATL hat.
„– Panasonic beliefert fast nur Tesla.“
Die haben auch mal an VW geliefert, bis VW gewechselt hat.
hu.ms meint
LG Chem zieht in westpolen eine neue fabrik hoch, die ab okt. VW aufgrund eines großauftrages beliefern wird.
Vermutlich habe sie folgeaufträge erwartet, damit sich die investition auch lohnt.
Jetzt denkt VW aber an eine eingene zellfertigung.
Kein wunder dass LG Chem jetzt sauer ist und droht.
Drohungen sind im vorfeld von verhandlungen ganz normal.
nilsbär meint
Tja, LG Chem betreibt eben Kundenbindung auf asiatische Art:-)
Da trifft ein krimineller Konzern auf einen kriminellen Zulieferer. Interessante Konstellation.
hu.ms meint
Trommeln gehört zum geschäft. Die einigen sich schon.
LG Chem hat ja auch schon massiv in die zellenfertigung investiert:
Die halle steht schon und produktionsmaschienen sind sicher auch schon geordert.
Ergibt an ende eine verzögerung und evtl. höhere preise.
10 € pro kwh macht für der 62 kwh ID.3 wieviel ?
nilsbär meint
Bei angenommen 620 € Gewinn pro ID.3 bleibt nach 10 € Mehrkosten pro kWh und 62 KWh-Akku wieviel übrig?-)
Wobei ich ohnehin glaube, dass, falls VW größere Stückzahlen anstrebt, die E-Autos von VW
nicht kostendeckend verkauft werden können
(ähnlich dem Tesla Model 3 SR). Audi gibt es ja schon zu, und die haben als Premiumhersteller eigentlich eine größere Marge.
hu.ms meint
Der preis für den ID.3 steht ja noch nicht fest. Dann kostet er eben ein paar hundert € mehr oder sie zahlen drauf.
VW hat milliarden an rücklagen und jedes jahr kommen einige hinzu, da komischerweise die leute weiterhin bei diesem „betrügerkonzern“ viele millionen autos kaufen.
Tesla hat das geld von Elon Musk im hintergrund.
Der scheint aber nicht bereit zu sein, die verluste einer standardrange-produktion (KP 35.000 $ netto) zu übernehmen.
Remo meint
Ich finde es immer interessant, wenn infantiler Weise ein Konstrukt wie ein Konzern vermenschlicht wird. „Der kriminelle VW Konzern“. Ich glaube es gibt an den Bändern in den Montagehallen genug rechtschaffende Menschen die morgens zur Arbeit gehen und abends wieder nach Hause um ihre Familie zu ernähren. Den „kriminellen“ Konzern macht eine kleine Minderheit aus.
Hans K. Pflantz meint
Ich liebe deren Autos, nicht Herrn Winterkorn. Deshalb habe ich auch wieder einen VW gekauftm Plug in übrigens
Düsentrieb meint
Ich kann die Diskussion hier verstehen im Grunde ist aber jedes Wort zuviel. Genau das wurde von Elektromobilisten vor über einem Jahr vorausgesagt. Von daher glaube ich auch nicht, dass die Manager zu dämlich sind sondern aus welchen Gründen auch immer – Mehr Zuschüsse erjammern, mehr Zeit um mehr Verbrenner verkaufen zu können etc. – später mit den Elektroautos kommen wollen.
Hans K. Pflantz meint
Jetzt erhöhen alle Ladesäulenbetreiber Ihre Preise so daß der Diesel wieder billiger ist auf der Langstrecke. So dauert es noch ein Weilchen, bid die E mobilität sich durchsetzt.
1000 Ionen immer weiter... meint
Dank politischer Kurzsichtigkeit und aktiver Blockadepolitik stockt der Strukturwandel bereits, bevor er bei uns einsetzt. Der Zug für den Erhalt der Wertschöpfung innerhalb der dt. Autoindustrie ist schon längst weg. Die Asiaten können ja jetzt schon unser Tempo bestimmen und Markteintritte bremsen/verhindern.
Das sieht nicht gut aus…
hu.ms meint
Die meldung ist ja unbestätigt.
Ich habe – ganz frisch – noch was unbestätigtes:
Die markteinführung des ID.3 kann sich 4 monate verschieben.
Matthias meint
hab auch eine Meldung. frisch wie immer und natürlich unbestätigt wie es sich gehört. Tesla geht in 3Mon. Pleite, aber sowas von Pleite.
Harry meint
@hu.ms: nicht alles kann auf derart solidem Grund stehen wie ihre Prognosen für Model 3 Absatzzahlen…
hu.ms meint
Einfach abwarten.
Spätestens mit den Q2-zahlen und den ausblick für Q3 im august kommt der „hammer“.
Mini-Fan meint
@hu.ms
Musk selbst aber schätzt den EU-Markt doppelt so groß ein wie den US-Markt. Für das Model 3.
Und vielleicht liegt er damit auch gar nicht so ganz falsch. Zumindest für 2019 muß er für seine Modelle zwischen 56.000 und 67.000 EUR keinerlei Konkurrenz fürchten.
Zumal es hier immer noch Zuschüsse gibt.
hu.ms meint
@ Mini-Fan:
Und wieviele wurde bisher europaweit verkauft ? Keine 20.000 ?
Reserviert habe ja viele – aber kaufen tun sie nicht.
Woran das wohl liegen wird ?
Jörg2 meint
@hu.ms
Ich bin immer wieder amüsiert ;-))
Seit wann kann man das M3 in Europa bestellen? Wieviel Bestellungen sind bis heute ausgelöst (außer TESLA kennt keiner die Zahlen!).
Du sagst 20.000 Einheiten? Was sagt das über die Zukunft?
Du sagst: damit ist der Markt bedient.
Was wäre mit: alle Nicht-Fan-Boys warten die ersten Lieferungen und Berichte ab und ordern deshalb erst nach 4…5…6 Monaten?
Der Faktengehalt beider Aussagen ist aktuell identisch bei Null.
Eas sagt Deine Glaskugel?
hu.ms meint
Jeder monat der vergeht erschwert tesla in europa den absatz.
Denn reichweitengleiche fahrzeuge von konkurrenten rücken zeitlich immer näher.
Deshalb ist es wichtig, jetzt, bevor die anderen liefern können, möglichst viele BEV-interessenten von tesla-fahrzeugen zu überzeugen.
Wenn nächstes jahr mehrere anbieter BEV ihre autos mit mind. 350 km wltp liefern können wird es erst richtig schwer für tesla.
Ihr seht alles durch die rosarote tesla-brille. Sprecht einfach mal mit den leuten in eurem umfeld über BEV im allegmeinen und tesla im besonderen.
Führt zu völlig neuen erkenntnissen. :-)
Jörg2 meint
@hu.ms
Wobei ja alle marktteilnehmenden Produzenten von einem wachsenden Markt ausgehen.
Einige behaupten, dieser Markt könnte explodieren, wenn die Ladeproblematin geklärt wäre.
Für TESLA-Fahrer ist die Ladeproblematik weitestgehend gelöst. Alle anderen arbeiten noch daran.
Also: keiner kann voraussagen, was hier die nächsten 12…18 Monate passiert und was die Kunden (inkl. Flotten) kaufen werden.
Deine Orakel sind weitestgehend faktenfrei.
nilsbär meint
Falls LG wirklich VW in der vermuteten Weise erpresst, glaube ich gar nicht, dass wirklich Verträge zwischen beiden existieren. Eher ein unverbindlicher Letter of Intent.
Peter meint
Und was wäre, wenn diese Meldung vor allem dazu dient, ein größeres Stück von den Milliarden-Subventionen des Wirtschaftsministeriums zu kriegen? Ich glaube, dass die Experten bei VW (unwesentlich) cleverer sind, als der gemeine Wirtschaftslenker am Stammtisch.
BB meint
Ich glaube an den I.D. erst wenn ich einen habe…
Und Liefertermin jetzt in einem Jahr halte ich nach diesen Nachrichten für SEHR optimistisch…
Howbie meint
Na sowas… Das konnte aber auch Niiiiiemand voraussehen.
Entweder wird nun vordergründig schon wieder mal nach fadenscheinigen Gründen gesucht um die Einführung zu verschieben oder es gibt tatsächlich Ärger. Dann hat VW aber bei den Klauseln in den Lieferverträgen gepennt und wäre selbst schuld.
Überraschend kommt so etwas allerdings für nicht.
Das wird nicht die letzte Nachricht gewesen sein.
Für mich ist der Konzern durch …
150kW meint
„Dann hat VW aber bei den Klauseln in den Lieferverträgen gepennt und wäre selbst schuld.“
Wie stellst du dir das vor? Meist du in dem Vertrag steht drin das LG ohne Angabe von Gründen und ohne Repressalien fürchten zu müssten die bestellten Zellen nicht liefern muss?
Thomas R. meint
Das ist hoch spekulativ. Die Verträge kennst du auch nicht nehme ich mal an, oder? Da sind es ja häufig bestimmte Schlagwörter die entscheidend sind. Wenn LG nicht liefert – dann liefern die eben nicht. Vertrag hin oder her. Welches Druckmittel hat denn VW? Den Vertrag mit einem koreanischen Konzern?
Howbie meint
Genau aufgrund Eurer Aussagen glaub ich solchen Pressemitteilungen nicht.
Ich unterstelle dem VW Konzern sogar dass es nur um vorgeschobene Ausreden geht um eine Verschiebung der Markteinführung des I.D. jetzt schon zu rechtfertigen.
Man kann sich so negative Schlagzeilen wie bei dem EQC und dem E-tron bestimmt nicht erlauben.
Und wenn ich auf Teufel komm raus weiterhin soviele Verbrenner wie möglich verkaufen will dann muss ich dem Konsumenten halt Gründe liefern.
Ein Schelm wer böses dabei denkt…
150kW meint
Welche Pressemitteilungen? Das ist ein Bericht vom Manager-Magazin die „was gehört haben wollen“.
150kW meint
„Wenn LG nicht liefert – dann liefern die eben nicht. Vertrag hin oder her. Welches Druckmittel hat denn VW?“
Das gleiche Druckmittel wie jeder: Klage.
Die Frage wäre aber warum LG nicht liefern sollte, sie würden damit ja auch Milliarden Verluste machen. Es bleibt daher ein Druckmittel, aber im Grunde gibt es nur das Gleichgewicht des Schreckens. Keiner kann sein Ding so einfach durchziehen. Jeder ist vom anderen Abhängig.
Jörg2 meint
@150kW
Ich stelle mir das sinnvoller Weise so vor:
VW hat keine Ahnung, wieviele Autos ihnen der Markt den in der Zeiteinheit tatsächlich abnimmt. VW kann damit (noch) nicht bestimmen, zu welchen Termin welche Losgröße angeliefert werden muss.
Der logische Schluss daraus ist, dass Losgrößen und Lieferzeitpunkte sein sollten.
Auf sowas hat ein Lieferant bekanntlich wenig Lust.
Das Ergebnis solcher Situationen sind in der Regel sehr dehnfähige Verträge zu Ordertimen, Losgrößen, Lieferzeiten.
Ein interessierter Lieferant wird seinen Kunden auch bei gravierenden Abweichungen vom vormals angedachten/geplanten nicht im Regen stehen lassen.
Ein gefrusteter Lieferant wird zum Risiko für den Kunden.
Hier entsteht der Druck im Kessel. Das Ablassventil hat (zur Zeit) nur der Lieferant in der Hand.
Jörg2 meint
da fehlt ein Wort:
„Der logische Schluss …. flexibel sein sollte.“
150kW meint
Meines Wissens gibt es eher solche Konstruktionen wie Mindestmengen und Optionen auf mehr. Aber Optionen auch ganz sicher nicht tagesaktuell sondern mit monatelangen Vorlauf. Geht ja auch gar nicht anders.
„VW hat keine Ahnung, wieviele Autos ihnen der Markt den in der Zeiteinheit tatsächlich abnimmt. “
Eine Planung diesbezüglich MUSS es geben. Sonst könnte überhaupt nichts kalkuliert werden.
Jörg2 meint
@150kW
Klar wird es eine Planung geben, aber halt nicht auf der Grundlage gesicherten Wissens, was der Markt dann abnimmt.
Beim Übergang vom GOLF5 auf 6 auf 7… war die Planung einfacher.
Wie die Lieferantenpflichten und -haftungen bei möglichen Optionen sind, wissen wir alle nicht.
Der Markt ist sehr in Bewegung. Keiner weiß wirklich wie morgen der Bedarf des Marktes ist und wie also die Preise sind. Es könnte also ein gutes Geschäft für den Lieferanten sein, seinen Kunden zu den vormals verhandelten Preisen nicht zu beliefern, eine Vertragsstrafe zu zahlen (irgendwann, nach Jahren des Rechtsstreites) und die aktuell frei gewordene Liefermenge zum dann höheren Preis am Markt unterzubringen.
Alles ist da möglich. Sicherheiten sind da wenig zu finden. Aus dieser Konstellation kommt der Druck auf Käuferseite. Die Lieferantenseite kann hier eher entspannt sein.
Peter W meint
Ich denke bei den Stückzahlen geht Ihr von falschen „Unbekannten“ aus. Der VW-Konzern verkauft 10 Millionen Fahrzeuge jährlich. Davon gehen x Fzge in Märkte für die es einen Flottenverbrauch oder eine Elektro-Mindestmenge gibt. Man kann also sehr genau ausrechnen, wie viel BEV oder PHEV man verkaufen muss. Den Anteil der notwendigen Null-Emissionsfahrzeuge kann sogar ich mit meinen bescheidenen Möglichkeiten ausrechnen.
Man darf also davon ausgehen, dass VW Verträge über diese Mindestabnahmemengen abgeschlossen hat. Wenn der Markt dreht, und die Kunden die Verbrenner tatsächlich nicht mehr kaufen wollen, dann wird es schwierig, und da liegt wahrscheinlich das Problem. Will man sehr viel mehr Akkus kaufen wie angedacht, könnte LG oder auch Andere sich weigern in neue Anlagen/Werke zu investieren, weil VW eine eigene Zellfertigung plant oder schon vorantreibt. Verzögerungen in einem aufstrebenden Markt wären sehr teuer, wenn die Produktionskapazitäten der Fahrzeuge bereit steht, aber das wichtigste Teil fehlt. Sollte der Verbrennerabsatz einbrechen und die BEV-Produktion könnte das nicht ausgleichen, wäre das eine Katastrophe. Im Nachhinein wird sich herausstellen, dass die rechtzeitige Investition in eine eigene Zellproduktion deutliche finanzielle Vorteile gehabt hätte.
JürgenV meint
Und wieder einer, für den VW an allem was auf diesem Globus passiert die Schuld trägt. Hören sich manche Leute eigentlich mal selber zu?
Remo meint
Ich denke, es ist nun wichtig, dass man die Zellfertigung weiter aggressiv verfolgt. LG wird sich vermutlich an seine Verträge halten. Vertragsbrüchig zu werden ist für einen so großen Konzern ein absolutes ko Kriterium.
Und wenn die Verträge auslaufen müssen die eigenen Zellen laufen.
Swissli meint
Mit ihrem Verhalten hat LG sich wohl als langfristiger Lieferant von VW selbst aus dem Rennen genommen.
Selnim meint
LG schadet sich langfristig selbst am meisten.
Howbie meint
glaub ich nicht.
LG wird die Liefreung in Absprache mit VW nicht einhalten.
LG bekommt eine kleine Entschädigung und liefert die Batterien an andere Hersteller und VW hat eine Ausrede um den I.D. zu verschieben und noch ein paar Verbrenner zu verkaufen.
LG kann es egal sein, wenn VW keine Batterien abnimmt, die bekommen ihre Akkus am restlichen Weltmarkt los. Da ist VW bezogen auf die restliche Konkurrenz zusammen addiert ein kleines Licht auf dem Elektromarkt.
VW wird dadurch in die Röhre gucken und wieder mal ein paar Mrd. mehr aufbringen müssen, die wir Steuerzahler zuschießen sollen…
Deshalb ist der Laden bei mir durch.
Und da helfen auch keine besserwisserischen Halbwissenheiten mehr um das bei mir in ein besseres Licht zu rücken.
VW ist auf mich als Kunde eh nicht angewiesen.
Deren Lobby wird die Kohle schon reinholen…
Wenns bei der Bäckerei um die Ecke nicht läuft, bekommt sie auch keine Milliarden vom Steuerzahler hinterhergeschmissen…
150kW meint
„LG kann es egal sein, wenn VW keine Batterien abnimmt, die bekommen ihre Akkus am restlichen Weltmarkt los. “
Welcher Hersteller setzt denn zufällig exakt die gleichen LG Zellen ein wie VW im MEB? Mir wäre keiner bekannt. Selbst Audi und Porsche setzen andere ein.
Und wenn dem so wäre, würde LG jetzt nicht so einen Aufstand machen. Dann könnte es ihnen nämlich egal sein welche Zellen VW in etlichen Jahren mal nimmt.
„Da ist VW bezogen auf die restliche Konkurrenz zusammen addiert ein kleines Licht auf dem Elektromarkt.“
Träum weiter.
Thomas R. meint
Wenn das so wäre hätte VW ein Druckmittel sonst ist das nur Beschäftigung für die Rechtsabteilung.
Anonym meint
Dann gründet halt eine der unzähligen Tocherfirmen des VW Konzerns eine weiter Tochterfirma die auf dem Papier unabhängig ist und von „unbekannten“ Förderern Milliarden eingesammelt hat um eine Batteriefertigung in Europa aufzubauen.
Sobald das Werk steht und produziert wird es von VW für einen obligatorischen Euro gekauft und damit auch offiziell dem Mutterkonzern wieder zugefügt.
Ist doch alles nicht so schwer, oder?!
Wahrscheinlich lässt sich damit auch noch ein großer Betrag am Fiskus vorbeischleusen wenn deren Firmenzentrale ein Briefkasten in Luxemburg wird.
Peter W meint
Da darf man gespannt sein, was 2020/21 passiert.
Wird man weiterhin am Plug-in festhalten? Da braucht man nur 1/4 der Akkugröße und hat auf dem Papier trotzdem Null CO2. So kann man Arbeitsplätze und die Umwelt retten. Die Quittung erhalten die Urenkel, die die Umweltkatastrophe im warsten Sinne des Wortes ausbaden müssen.
Ich befürchte, dass es für die deutsche Autoindustrie sehr sehr teuer wird. Zuerst müssen sie die teuren Akkus kaufen, nebenbei müssen sie Milliarden in eigene Zell-Werke stecken um die Produktion erhöhen zu können, und die Chinesen und Koreaner liefern in spätestens 2 bis 3 Jahren günstige E-Autos weil die Deutschen über den Akku-Preis die Investitionen bezahlt haben, mit denen sie dann preisgünstig Akkus herstellen.
Tesla macht da wohl alles richtig. Sie werden wohl in den nächsten Jahren als einziger Fahrzeughersteller Akkus in beliebiger Menge herstellen können.
Swissli meint
Ich schätze den Zellmarkt eher kompetitiv ein, weil aus 3 konkurrierenden (auch historisch) Ländern (China, Südkorea, Japan) je 2 oder mehr Hersteller um wenige Grosskunden buhlen müssen. Zellen sind ein ganz grosser neuer Wachstumsmarkt an dem die heutigen Zellhersteller (endlich) partizipieren wollen.
Klar, kurzfristige Engpässe sind nie ganz auszuschliessen, wenn die Nachfrage unerwartet „explodiert“. Das gibts in allen Branchen/Märkten. Aber solche Lücken werden schnell geschlossen.
Autofan meint
Wirklich? Panasonic kann bei starker Nachfrage durch Toyota auch Tesla keine weiteren Kapazitäten zukommen lassen.
150kW meint
„Tesla macht da wohl alles richtig. Sie werden wohl in den nächsten Jahren als einziger Fahrzeughersteller Akkus in beliebiger Menge herstellen können.“
Wie das? Ohne Panasonic läuft nichts. Bisher sind nur 35GWh gesichert. Alles darüber hinaus muss verhandelt werden, genau wie VW mit LG und anderen verhandelt.
Frank meint
Nein, die Zellfertigung ist bei Tesla ein Joint-Venture mit Panasonic. Das bedeutet, dass es eine gemeinsame Führungsverantwortung und natürlich auch gemeinsam getragene Risiken gibt. Dieses Engagement hat für Panasonic eine bedeutende Belebung der Geschäftstätigkeit gebracht. Mit einer einfachen Lieferbeziehung ist das nicht zu vergleichen. Dass beide Unternehmen solche Art Beziehungen nun auch mit weiteren Unternehmen anbahnen, unterstreicht nur den Erfolg dieses Modells.
150kW meint
Das Joint Venture ändert aber nichts daran das Tesla nicht einfach mehr Zellen bauen kann. Den Part hat Panasonic übernommen.
Matthias meint
ach und dann ist die GF in Shanghai ein Luftschloss oder wie?
150kW meint
Wer für China Zellen liefert ist doch noch gar nicht bekannt.
Leotronik meint
Das VW Kartenhaus scheint etwas instabil zu sein. Es wird Zeit das Management zu verjagen. Das Desaster welches sich nun abzeichnet war ganz klar vorhersehbar. Eindeutig die falschen Leute in falschen Positionen. Seit Jahren.
Howbie meint
Um Himmelswillen NEEEEIIIIN.
Lasst Hr. Dieß bloß im Amt!!!!
Das ist billiger als die Abfindung und gleichzeitig den nächsten Manager mit Millionen zu bezahlen…
Bessern wird sich durch ein neues Management nichts…
Es hat nachweislich noch niemand aus Wasser Wein gemacht.
Swissli meint
Es gibt zwei Strategien.
Entweder man schafft sich einen Pool von (austauschbaren) Lieferanten.
Oder man bindet sich/kooperiert mit einem einzigen Lieferanten (wie Tesla mit Panasonic).
Beide haben ihre Vor- und Nachteile. Die Autohersteller und Zelllieferanten müssen da ihren Weg noch finden. Vielleicht ist eine Kombination aus den beiden Strategien der beste Weg?
Stefan meint
Wetten dass sich der I.D. deutlich verzögern wird.
Grund: Keine Akku Zellen.
Swissli meint
Kaum, die haben ja Verträge für die nächsten Jahre. Würde LG nicht liefern, wäre das Vertragsbruch mit vermutlich hohen Strafzahlungen.
JürgenV meint
Sehe ich genauso. Trotzdem kann das zu Verzögerung führen. Aber es bewahrheitet sich mal wieder. Die deutsche Automobilindustriendustrie ist viel viel zu spät dran mit dem Thema Elektromobilität und vor allem mit der Zellfertigung. Und das betrifft alle, nicht nur VW.
Swissli meint
Umso besser wenn VW in Erwägung zieht, mit SK Innovation (parallel?) eine engere Zusammenarbeit zu suchen.
Andreas_Nün meint
„Würde LG nicht liefern, wäre das Vertragsbruch mit vermutlich hohen Strafzahlungen.“
Ja, aber nur vermutlich. LG hat sich aufgrund der guten Verhandlungsposition garantiert abgesichert.
Howbie meint
selten so gelacht….
der Vertragsbruch wird unterm Tisch ausgehandelt
hofi meint
Aufmüpfige Zulieferer gibt es schon immer. Die Prevent Group mit bspw. Neue Halberg Guss ist ein Paradebeispiel. VW… lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende.
Mancher Asiate nimmt sich als neuer Player zu wichtig. Wenn die Felle langsam anfangen zu schwimmen nehmen sie mit Garstigkeiten Fahrt auf.
Swissli meint
Ich seh das auch eher so.
VW ist und wird für die nächsten Jahre weltweit einer der wichtigsten Kunden für die Zellproduzenten sein. LG versucht natürlich, ihren grössten Kunden VW halten zu können.
Andererseits verstehe ich auch Zellhersteller, die für diese Grosskunden hohe Investitionen tätigen. Die wollen daher die Kunden möglichst lange an sie binden. Mit ihrem Verhalten gegenüber VW schiesst sich aber LG ins eigene Knie.
VW hat Verträge mit Zellieferanten. An die halten sie sich. Was darüber hinaus läuft geht die Lieferanten im Prinzip nichts an.
VW hat wohl Pläne über die bestehenden Verträge hinaus gemacht, wie sie eine Kapazitätsausweitung mit welchen Lieferanten bewältigen wollen. Das ist doch eine positive Nachricht!
Andreas_Nün meint
„VW ist und wird für die nächsten Jahre weltweit einer der wichtigsten Kunden für die Zellproduzenten sein. “
Nope, VW ist um nichts wichtiger, als andere Hersteller.
Selnim meint
Natürlich ist VW wichtiger. Size matters.
Swissli meint
2020 wirds genau zwei Volumen E-Autobauer geben: Tesla und VW. Dann mit grösserem Abstand Renault/Nissan und Hyundai/Kia.
Auch in den Folgejahren wird die Rangliste ähnlich bleiben.
Tesla arbeitet bisher nur mit Panasonic zusammen. Für die anderen Zellhersteller ist VW somit der grösste und interssanteste Kunde. VW hat die Wahl…
Jörg2 meint
Die neue „Zellen-OPEC“ ist noch am üben. Die finden sich aber noch. Die stehen alle unter dem Druck ihre sehr hohen Investitionen über einen über Jahre stabil hohen Zellenpreis wieder reinzubekommen.
VW hat nun „organisiert“, dass aus dem Zweiparteiengesprächen ein runder Tisch werden wird. Hier sitzen dann zwei Lieferanten mit identischer Zielsetzung (hoher Zellenpreis) einem Kunden gegenüber.
Jörg2 meint
Nachtrag: Ich würde vermuten, vor dem 3er-Gespräch telefonieren die beiden Zellenhersteller kurz miteinander.
Swissli meint
Das ist gesetzlich verboten und kann seeehr teuer werden.
Jörg2 meint
Ich glaube, die würden für dieses Telefonat nicht extra in deutschen Rechtsraum kommen.
Howbie meint
Das ist aber auf diesem Planeten 1. Gang und Gäbe und 2. bleiben 98% dieser Fälle „unentdeckt“.
Swissli meint
Jörg2: die Zellhersteller bauen Fabriken in der EU. Somit unterstehen sie dem EU-Recht.
Howbie: unentdeckt? Dt. Autobranche hat sich selbst angezeigt, bei LKW gabs auch Preisabsprachen. Glaube nicht, dass die Autohersteller bei Verdacht von Preisabsprachen bei Zellherstellern ein Auge zudrücken würden.
Marktmacht (legal) und Preisabsprachen (illegal) ist nicht dasselbe.
Jörg2 meint
@Swissli
Dem nationalen Recht der Werksstandorte unterstehen dann diese Werke etc.. Sind diese juristischen Personen („Zellfabrik Roter Stern Thüringen GmbH“?) die jetzt hier gemeinten Akteure? Ich glaube nicht.
nilsbär meint
Bisher hat VW die Zulieferer drangsaliert. Man denke an Lopez, den Würger von Wolfsburg. Nun ist es mal umgekehrt. Reine Erpressung von LG. Da sieht man, was die Verträge wert sind. Gab es nicht vor Kurzem noch Jubelmeldungen, VW und Co. hätten sich die Batterien auf Jahre hinaus gesichert?
Andreas_Nün meint
„Reine Erpressung von LG.“
Ohne Zweifel, VW hat eben von den besten gelernt.
Nochdieselfahrer meint
Disruption in Reinkultur. Es treten neue Player auf dem Markt auf und auch die zukünftigen Zulieferer bekommen eine ganz neue Stellung/ Bedeutung.
Sledge Hammer meint
Daran sieht man die Wichtigkeit der eigenen Batteriezellenfertigung.
Das Wort Zulieferer bekommt wohl eine völlig neue Bedeutung.
150kW meint
Was ändert eine eigene Zellfertigung an der Abhängigkeit von Zulieferern?
Jeder Kleinstzulieferer kann die Bänder bei VW (und allen anderen Autoherstellern) zum Stillstand bringen.
Sledge Hammer meint
Die Kleinstzulieferer sind aber leichter zu ersetzen. Der Stillstand ist nur von kurzer Dauer. Ein Lieferboykott eines Zelllieferanten kann auch für einen Konzern wie VW Existenz bedrohende Ausmasse annehmen.
150kW meint
„Die Kleinstzulieferer sind aber leichter zu ersetzen. Der Stillstand ist nur von kurzer Dauer.“
Definiere Kurz. Einige Teile sind mit Sicherheit nicht unter einem Jahr zu ersetzen.
„Ein Lieferboykott eines Zelllieferanten kann auch für einen Konzern wie VW Existenz bedrohende Ausmasse annehmen.“
Bisher kann so ein Zell-Lieferboykott nur Teslas Existenz bedrohen.
Sledge Hammer meint
also ein Produktionsausfall von einem Jahr wäre mir nicht bekannt.
Ein paar Tage hat es schon gegeben.
Und das Verhältnis Panasonic Tesla ist auf keinen Fall einen klassische
Lieferanten OEM Beziehung. Eher eine Partnerschaft, unter einem Dach.
Bei VW, so sagen die wenigstens, seien alle Weichen Richtung Elektromobilität gestellt. Dann ist die Auslieferung von VW IDs ohne Batterien wohl keine finanziell einträgliche Option?
150kW meint
Stell dir vor Kostal würde von heute auf morgen die Lieferung des AC Ladegerätes für den e-Golf einstellen. Was glaubst du wie lange ein Ersatz brauch?