Piëch Automotive gibt auf dem Genfer Auto-Salon einen Ausblick auf das erste Modell einer bis 2022 geplanten Produktfamilie. Der „Mark Zero“ soll sich durch eine flexible, offene Fahrzeugarchitektur mit unterschiedlichen Antriebsformen bestücken lassen – etwa mit einem Batterie- oder Hybridsystem, einer Brennstoffzelle oder einem Verbrennungsmotor.
Bei dem in Genf vorgestellten Elektroauto-Prototyp kommt laut Piëch Automotive ein neuer Zelltyp zum Einsatz, der sich beim Laden und Entladen kaum erwärmt und neben einer hohen Rekuperations-Rate eine Ladezeit von 4:40 Minuten für 80 Prozent der Batteriekapazität erlaubt. Das Schnellladen würde damit nur unwesentlich länger als das Volltanken eines Verbrenners dauern. Die Reichweite wird mit 500 Kilometern nach WLTP-Norm angegeben.
Die Batterien können beim Mark Zero aufgrund der niedrigen Erhitzung vollständig luftgekühlt werden, was zu einer Gewichtsersparnis von rund 200 Kilogramm beitrage. Das Gesamtgewicht des Fahrzeugs soll unter 1800 Kilo liegen. An der Vorderachse produziert ein Asynchronmotor 150 kW (204 PS), an der Hinterachse sorgen zwei Synchronmotoren für zusätzlich je 150 kW (204 PS). Von Null auf Hundert soll es damit in 3,2 Sekunden und weiter bis 250 km/h gehen.
Ein Teil der Batterien ist beim Mark Zero im Mitteltunnel untergebracht, der Rest an der Hinterachse. Das soll für eine Achslastverteilung und ein Fahrverhalten wie bei einem Sportwagen mit Verbrennungsmotor sorgen. Die Architektur ermöglicht im Gegensatz zu der üblichen Unterflur-Anordnung „eine sportwagentypisch niedrige Sitzposition sowie ein präzises Handling mit unmittelbarer Rückmeldung an den Fahrer“, heißt es.
Der Energiespeicher wird von der chinesischen Desten Group produziert. Das Unternehmen hat sich auf Zellen und Batterie-Packs mit kurzer Ladedauer und niedriger Temperatur-Entwicklung spezialisiert. Mit Piëch Automotive wollen die Chinesen ihre im Konsumgütermarkt erworbene Batterie- und Zellkompetenz in der Automobilindustrie etablieren.
„Ein Sportwagen, den wir uns auch selbst kaufen würden“
Piëch Automotive wurde vor dreieinhalb Jahren gegründet. Hinter dem deutsch-schweizerischen Autohersteller mit Sitz in Zürich und München steht Anton Piëch, ein Sohn des ehemaligen Vorstands- und Aufsichtsratsvorsitzenden von Volkswagen Ferdinand Piëch. Eine direkte Verbindung zu dem Autokonzern besteht nicht. Die neue Marke soll „für zeitlosen Luxus und moderne, unterstützende Technik“ stehen, die den Menschen als Fahrer in den Mittelpunkt stellen.
„Wir haben einen Sportwagen entworfen, den wir uns auch selbst kaufen würden. Und wir haben lange mit vielen Enthusiasten darüber gesprochen, was im Markt fehlt. Wir wollen einen modernen Klassiker anbieten, der keinen Konsumzyklen unterworfen ist. Der Fahrer unseres Sportwagens soll sich über jede Minute freuen, die er in seinem Auto verbringen darf“, so Anton Piëch.
Die Fahrzeuge von Piëch Automotive sollen sich dank des entwickelten Konzepts über einen langen Zeitraum aktuell halten lassen. Die Software wie auch die Hardware – darunter die Batterie – sind zu diesem Zweck update- und austauschbar. Die modulare Struktur, die neben mehreren Antriebsarten auch Autonomes Fahren unterstützt, soll später auch anderen Herstellern angeboten werden.
Piëch Automotive selbst plant zunächst drei Fahrzeugvarianten: neben einem Zwei- einen Viersitzer sowie ein sportliches SUV. Andere Konzepte in Form von Cabrios oder Pick-ups seien ebenso denkbar. Die Produktion wird in Zusammenarbeit mit Partnern erfolgen. Die Entscheidung über die Auftragsfertiger soll zu einem späteren Zeitpunkt bekanntgegeben werden.
Peter wulf meint
Den SchnelladeHype braucht keiner vielleicht einige Poser ,die dann von Berlin bis München mit 2 Stops und Spitze über 200kmh ohne Pause Rasen wollen. Alle vernünftigen E Autos können über Nacht die nötigen kWh Laden die sie täglich brauchen. Wer diese Autos kauft und fährt hat bestimmt kein Strassenparkplatz im Freien . In den Städten gibt es Dauerparkplätze in Parkhäusern fpr Geschäftsleute.
Wir wollen bestimmt keine Autobahnen als Rennstrecke.
Das Stromnetz gibt für diese SchnelladeEinrichtungen wie für Porsche etc nicht ausgelegt.
Man tankt ja auch nicht mit Sportwagen 1000liter an Tankstellen.
1000 Ionen immer weiter... meint
Fisker Aston Karma.
Ein weiteres Märchen aus 1001 Nacht?
hu.ms meint
„eine Ladezeit von 4:40 Minuten für 80 Prozent der Batteriekapazität erlaubt.“
An welchen schnellladern mit welchem ladestrom ?
Da müsste die pipi-firma ja ein eigenes ladenetz aufbauen.
Vermutlich soll bei den geplanen Porsche/Audi schnellladern
(350 kw ?) geladen werden.
Wieviele und bis wann werden diese aufgestellt ?
Den beitrag mit rückschlüssen von Piech sen. zu jun. finde ich daneben. Ober gibt’s bei uns seit neuestem „sippenhaft“.
e-biker meint
Es geht nicht um „Sippenhaft“ sondern um Glaubwürdigkeit ganz einfach, denn wo sonst soll denn das viele Geld herkommen um so einen Prototypen der viele Mio. kostet zu bauen ?
hu.ms meint
Ist doch bei jedem etablierten pkw-Hersteller genauso.
Mit den verbrenner-gewinnen werden die neuen BEV entwickelt.
Entscheidend ist doch, dass sie sich endlich umorientieren.
e-biker meint
Kaum zu glauben, erst hat der alte Ferdinand Piëch als ehemaliger Vorstands- und Aufsichtsratsvorsitzender von Volkswagen lang und hart die E-Mobilität bekämpft, Zitat „wir brauchen keine brennenden Autos usw.“ – nach einem brennenden Tesla Unfall in den USA, jetzt versucht’s der Junior mit Papas Diesel-Kohle ungeniert mit diesem Prototyp doch noch. Unfassbar !
nilsbär meint
Vielleicht geht es einfach um das Aufpolieren des Familiennamens? Irgendwann werden die Leute sagen: Piech? Ist das nicht der mit dem E-Sportwagen? Was, sein Vater war Ober-Petrolhead bei VW? Glaub ich jetzt nicht…
Ernesto 2 meint
Hat sich da mal jemand überlegt welche Querschnitte 800 oder 1000 Ampere verlangen? das geht mit dem Käbelchen das Heute am CCS hängt auf gar keinen Fall und dürfte für so manch flotte Blondine unmöglich sein , denn Kupfer wiegt…und bei 1000 Ampere braucht man auch in dem Wägelchen (sieht aus wie der ASTON Marton von James Bond) armdicke Leitungen. Sorry wenn in irgendwas 1000 Ampere hineingepumpt werden wird das heiß im Normalfall sogar schmelzen. Ausser richtig schöne Querschnitte sind vorhanden. Physik? Spielt bei diesen Ankündigungen wohl keine Rolle? Never ever!
Remo meint
Dafür gibt’s doch Flüssigkeit gekühlte Kabel.
150kW meint
500A CCS Stecker gibt es schon. Mit noch besserer Kühlung ist dann „nur“ die Verlustleistung der begrenzende Faktor für die Kabelstärke.
Peter W meint
Ernesto, die haben bestimmt den Supraleiter in der Schublade :-). Wer solche Akkus ankündigt kann da auch noch einen drauf setzen.
stan meint
@ecomento
Die Firma heißt Desten Group Ltd. .
Und wenn man sich deren Homepage anschaut, ist da noch viel Luft (nach oben).
https://www.desten.com/
ecomento.de meint
Danke für den Hinweis!
VG | ecomento.de
caber meint
Ein Auto so unnütz wie ein Kropf.
Raumvorteil einer reinen Elektroplattform verschenkt.
Swissli meint
Apropos Superbatterien: von der Benelos (swatchgroup) Superbatterie hört man auch nichts mehr. Zuletzt war die in China bei Geely im Praxistest.
Aber wer weiss, ein lucky punch kanns ja wirklich mal geben – von dem die E-Mobilität generell profitieren könnte.
nilsbär meint
Leider setzt sich das ‚System Sono‘ zunehmend durch. Noch bevor ein Auftragsfertiger gefunden ist werden gleich pompöse Ankündigungen gemacht und die Reaktion abgewartet. Ist diese nicht so begeistert wie erwartet, werden die Ankündigungen nochmals pompöser. Und dann wird gehofft, dass sich ein Hersteller findet, der die Luftschlösser auch fertigt, auf dessen Risiko natürlich und bitte recht billig.
Ich würde auch wetten, dass Dong Feng noch niemals Kontakt mit Piech Automotive gehabt hat, geschweige denn eine derartige Wunderbatterie entwickeln kann. Erinnert mich an die ‚New economy‘ vor 20 Jahren.
Tim Leiser meint
Der Auftragsfertiger von SONO steht längst fest. Warum das nicht kommuniziert wird weiß ich auch nicht.
Peter W meint
Stimmt, aber der Sion wurde bereits für Probefahrten durchs Land geschickt, bevor überhaupt fest stand, wer Antrieb und Akku liefert. Die Kritik, dass man einen Hersteller sucht, der die eigenen Luftschlösser billig produziert ist also durchaus angebracht.
LMausB meint
Super Design! Liest sich gut. Aber leider zu gut um heute halbwegs glaubhaft zu wirken. Wohl z.Zt. nur auf Papier gebrachte Träume. Bitte Prototyp, techn. Daten, Preise und am Ende ein real existierendes Serienfahrzeug liefern. Egal würde in jedem Fall ein für die Masse und mich unerreichbares Fahrzeug sein.
BitteDanke. MfGruß L.
Lewellyn meint
Ich tippe auf die Verwendung von Vibranium-Annoden.
Peter W meint
:-))
lo meint
Wollten Sie nicht auch eine Quarnyxbatterie verbauen?
FabianMarco meint
80% von zum Beispiel 80 kWh wären 64 kWh.
Ladezeit von 4:40 Minuten entsprächen demnach einer Ladeleistung von >800 kW.
Ja ne ist klar…
Sebastian meint
Tesla will für die Semis Megacharger mit 1000 kW bauen. Es ist nicht unmöglich. Allerdings fehlt mir auch der Glaube an eine Batterie, die sich nicht bzw. kaum erwärmt. Positiv wäre es, es würde kaum Verlustenergie bedeuten.
FabianMarco meint
Naja aber die Semis sollen auch eine Batteriekapazität von 800-1000 kWh bekommen.
Das wäre dann eine C-Rate von etwa 1, beim Piech wäre es aber etwa 10C!
Peter W meint
Wenn man Piech heißt ist das doch kein Problem.
Wenn wir mal 100 km Reichweite in 5 Minuten laden können, ist das doch ein taugliches Ergebnis. Damit kann jeder zufrieden sein, auch der Geld-Adel.
Tim Leiser meint
Wenn diese Batterien tatsächlich existieren, frage ich mich, warum man sich dann noch andere Optionen offen halten sollte… Ich denke, ein Auto solle mit voller Konsequenz für einen Antriebsstrang entwickelt werden. Ich denke alles andere ist ein Kompromiss…
Harry meint
„Der Energiespeicher wird von der chinesischen Deston Group produziert.“
Die wollen also ein Batterie entwickelt haben, für die jeder EV-Hersteller töten würde und verkaufen die dann an einen Hersteller, der seine Luxus-Sportwagen in homöopathischen Dosen verkaufen wird…?
Mal davon abgesehen, dass es etwas tricky für die Ladestation ist, sowas bereit zu stellen – fehlt mir doch der Glaube, dass das nicht ein Luftschloss ist.
150kW meint
500kW CCS Säulen stellen technisch derzeit kein Problem dar. Die Sache wäre machbar.
Bei der Akku Technik stellt sich für mich aber auch die Frage: Was ist der Nachteil? Die Technik kann nicht nur Vorteile haben.
Michael S. meint
Die Akkus sind wahrscheinlich einfach nur unbezahlbar für den Massenmarkt. Um die Preise, die wir derzeit bei herkömmlichen Lithium-Zellen haben, erreichen zu können, muss man mit einer neuen Technologie echt riesige Sprünge machen.
Gunarr meint
Wahrscheinlich sind diese Superzellen einfach furchtbar teuer und darum nichts für den Massenmarkt. Im Beitrag stehen keine Preise, aber der Hinweis, dass das ein Auto ist, das sich ein Piech selbst kaufen würde, lässt nichts Gutes hoffen.