Fiat Chrysler hat lange gewartet, will nun aber wie seine Wettbewerber verstärkt auf Elektromobilität setzen. Geplant sind diverse teilelektrische Stromer und auch reine Elektroautos für die Marken des Unternehmens. Anders als etwa Volkswagen hat sich Fiat Chrysler der alternativen Antriebsart aber nicht voll verschrieben.
In der EU gelten ab 2020 deutlich verschärfte CO2-Gesetze für Pkw-Hersteller. Um die Vorgaben zu erreichen, gebe es drei Optionen, sagte Fiat-Chrysler-Chef Mike Manley im Rahmen des Genfer Auto-Salons. „Man kann genügend elektrifizierte Fahrzeuge verkaufen, um seine Flotte auszubilanzieren. Zweitens: Man kann sich mit anderen zusammenschließen. Die dritte Option ist, die Strafen zu zahlen.“
Manley hat 2018 die Leitung von Fiat Chrysler übernommen, nachdem der langjährige Konzernchef Sergio Marchionne aus gesundheitlichen Gründen zurückgetreten war. Marchionne hatte angekündigt, neun Milliarden Euro in die weltweite Elektrifizierung von Fiat Chrysler zu investieren. Beim Genfer Auto-Salon geben aktuell Fiat und Jeep einen Ausblick auf die Pläne. Während Fiat auf vollelektrische Kleinwagen setzt, stehen bei Jeep Hybride mit begrenzter Elektro-Reichweite im Fokus. Auch Maserati, Alfa Romeo und weitere Marken werden elektrifiziert.
Ob der neue Chef die von seinem Vorgänger eingeschlagene Strategie ändern wird, ist noch unklar. Die italienisch-amerikanische Auto-Allianz werde „den Weg mit den geringsten Kosten“ wählen, sagte Manley in Genf. Er sehe „kein Szenario, in dem Autohersteller Technologien kontinuierlich subventionieren“.
Eine Fusion mit einem anderen großen Autobauer – die französische PSA-Gruppe gilt als Kandidat – ist derzeit nicht geplant, erklärte Manley weiter. Fiat Chrysler habe eine „starke eigenständige“ Zukunft vor sich. Eine enge Kooperation oder der Zusammenschluss mit einem Konkurrenten sei allerdings nicht ausgeschlossen.
1000 Ionen immer weiter... meint
Fiat ist derzeit das nachhaltige Unternehmen. Deren Produkte beginnen unter Einfluss von Witterung nach 3 Jahren selbständig mit der Zersetzung. Nach 12 Jahren sind sie vollständig verschwunden. Warum also die Strategie ändern? Die sind so clever dort…
Düsentrieb meint
Ich verstehe nicht, warum diese Manager ihre eigenen Unternehmen dermaßen unattraktiv darstellen. Bisher hätte ich einen Renegade als BEV womöglich ohne mit der Wimper zu zucken gekauft. Jetzt für mich ein Grund bei einer Kaufentscheidung Fiat/Chrysler unter erhöhte Aufmerksamkeit zu stellen (Wenn sie denn irgendwann mal was anzubieten hätten)…
Venyo meint
Ich sehe kein Szenario, in dem Autoherstellern erlaubt wird, weiterhin wie bisher zu betrügen (wie z.B. durch VW oder Fiat) und weiterhin 0 auf Minimierung von Emissionen hinzuwirken. So eine Haltung werde ich als Käufer ganz sicher nicht subventionieren.
1000 Ionen immer weiter... meint
1+
Allan meint
Ganz ehrlich,die sollten die meisten Marken wie Maserati oder Lancia an Tesla verschenken, der ganze laden ist sowieso defizitär also wieso nicht zumindest eine enge Partnerschaft eingehen?Know how in der emobility hat man keins,also wieso nicht das beste daraus machen?
Peter W meint
Darf man diese Manager als Versager bezeichnen? Welcher andere Begriff passt sonst zu Leuten, die vor einer Herausforderung in die Knie gehen?
Für Fiat/Chrysler wäre es wohl das Beste so weiter zu machen wie bisher und die Strafen zu bezahlen. Da es ohnehin bis 2024 dauern wird, bis die Strafen dann festgesetzt werden können, kann man dann auch Insolvenz anmelden und muss nichts mehr zahlen. :-)
ZastaCrocket meint
Ich wage mal einen Blick in die Zukunft. Dieses Unternehmen wird es spätestens 2030 nicht mehr geben. Evtl. werden die Marken von anderen Unternehmen aufgekauft. Dann gibt es Elektro-Fiat mit chinesischer Technik, hergestellt irgendwo in China… :-) :-) :-) Das Gleiche erfolgreiche Modell kann man aktuell bereits bei Volvo in Schweden beobachten! Ach ja, Crysler wird dann wie seinerzeit Saab nicht verkauft werden dürfen, damit die US-Spitzentechnologie nicht in chinesische Hände fällt… ;-)
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Ja, mit einer solchen Unternehmenskultur, werden bereits heute Fakten geschaffen, die das Ende des traditionsreichen Automobilherstellers in einigen Jahren bedeuten; echt schade.
Peter W meint
… Crysler wird dann wie seinerzeit Saab nicht verkauft werden dürfen, damit die US-Spitzentechnologie nicht in chinesische Hände fällt …
Der war wirklich gut! :-)))