Toyota hält weiter daran fest, als einer der letzten Automobilkonzerne auf batteriebetriebene Elektroautos zu setzen. Für Europa planen die Japaner erst ab Anfang des nächsten Jahrzehnts mit entsprechenden Großserienfahrzeugen. Das erklärte Europa-Chef Johan van Zyl im Rahmen des Genfer Auto-Salon.
„Der Preispunkt wird hoch sein, man wird sie daher im SUV-Segment sehen. Sie werden auch in Form von Van-artigen Fahrzeugen in Städten gern gesehen sein, wenn diese ihre Null-Emissions-Zonen ausweiten“, sagte van Zyl im Gespräch mit Journalisten. „Wir hätten gerne bis 2021 etwas Entsprechendes im Angebot.“
Toyota verkauft hierzulande bislang kein rein elektrisches Auto, sondern konzentriert sich auf Benziner, Hybride und Wasserstoff-Stromer. Auch in anderen Märkten stehen Elektroautos bislang nicht im Fokus. Der Autogigant arbeitet eigenen Angaben nach seit 2016 intensiv an Batterie-Pkw, hält den Markt aber noch nicht reif für die Technologie.
Sein erstes exklusiv batteriebetriebenes Elektroauto will Toyota im nächsten Jahr in China anbieten, die Basis stellt der Kompakt-SUV C-HR. Später könnte das Modell auch bei Händlern in Europa stehen. „Das ist etwas, das wir in Betracht ziehen könnten“, so van Zyl. In den nächsten Jahren sollen weitere E-Modelle zu den Händlern rollen, konkrete Details dazu gibt es noch nicht.
Bei elektrischen Vans könnte Toyota mit dem französischen PSA-Konzern zusammenarbeiten, berichtet Automotive News. Die beiden Unternehmen kooperieren bereits bei Lieferwagen mit herkömmlichen Antrieben in unterschiedlichen Segmenten. PSA will ab nächstem Jahr neue elektrische Versionen seiner mittelgroßen Transporter einführen.
Hohe Preise, mäßige Nachfrage
Laut der Aussage von Toyotas europäischem Vertriebschef Matt Harrison ist der japanische Hersteller weiter nicht von einem nahenden Marktdurchbruch von Elektroautos überzeugt. „Es wird viele Jahre dauern, bis die Preise ohne Zuschüsse auch nur annähernd wettbewerbsfähig mit denen von Verbrenner-Produkten sein werden“, meinte er in Genf.
Harrison geht davon aus, dass Toyotas Wettbewerber aufgrund strengerer CO2-Gesetze in den kommenden Jahren mehr Elektroautos auf den Markt bringen werden, als es die Nachfrage rechtfertigt. „Was unsere Kunden wollen und was sie bereit sind, dafür zu zahlen, bestimmt die Geschwindigkeit, mit der wir diese Art von Lösung ausrollen“, so Harrison. „Aus diesem Grund denken wir, dass Hybride kurzfristig die bessere Lösung für die Mehrheit der Kunden ist.“
Toyota erwartet, dass Hybridfahrzeuge in diesem Jahr die Hälfte seiner Verkäufe in Europa ausmachen werden. Die Verbreitung der alternativen Antriebsart ist den Planungen der Japaner damit ein Jahr voraus. Für das Jahr 2021 erwartet das Unternehmen auf dem europäischen Markt einen Hybrid-Anteil von 60 Prozent.
JaDo meint
Habe einem Prius Plugin – super Fahrzeug
Kurzstrecken nur Elektrisch ! (Ca. 40 – 60 km)
Langstrecken Hybrid —> Verbrauch unter 4.0l
Der Wagen lädt sich in 3 h an einer normalen Steckdose auf (5 A – 220V)
Gesamtdurchschnitt ca. 3.0l/100km (mit Spritzmonitoring-App eff. ermittelt)
Ich bin häufig auf Langstrecken unterwegs!
alupo meint
Toyota kommt 2021.
Vielleicht.
Oder eben später.
Solche Ankündigungen kennt man auch von vielen anderen Verbrennerherstellern.
Mann bin ich froh, nicht auf Toyota gewartet zu haben.
Ich war mit meinem Prius aus 2009 wirklich sehr zufrieden und konnte mich über den Realverbrauch von 4,0 Liter pro 100 km wirklich nicht beklagen (die letzten 100.000 km sogar nur reale 3,8 :-), aber da muss man fahrtechnisch schon alle Register ziehen, d.h. z.B. keinesfalls vor Kurven bremsen, also Kurvenflitzer anstatt Geradeausraser).
Aber ich bin froh, dass ich noch 2016 auf das rein elektrische Fahren umgestiegen bin. Es gibt keinen Weg zurück, denn eine Fahrt mit einem Verbrenner ist für mich so als wenn ich vom Prius auf eine Pferdekutsche umsteigen müsste. Nein, das ist keine Alternative.
Ich wünsche Toyota viel Glück. Das werden sie brauchen.
Jennss meint
Wer zu spät kommt, den bestraft der Markt. Bei allem Respekt für Toyotas andere Wege könnte es sich hier bald rächen. Vielleicht bekommt Toyota ja noch ein Brennstoffzellenauto im Preisbereich eines BMW i3 hin? Das wäre interessant. Fehlt dann nur noch die Infrastruktur.
Andreas_Nün meint
„“in den kommenden Jahren mehr Elektroautos auf den Markt bringen werden, als es die Nachfrage rechtfertigt.““
Sieht halt so absolut überhaupt nicht danach aus, aber Toyota wirds schon wissen. Verkaufen ja auch den spottbilligen Mirai.
Stocki meint
Toyotas Hybride sind tolle Spritsparer für Kurzstrecken und Stadtverkehr. Also für genau die Fälle für die man gar kein Auto brauchen sollte.
(provokante These, ich weiß) ;-)
Remo meint
Absolut richtig. Ein Fahrrad kostet eh einige 10.000 Euro weniger..
Stocki meint
Die Welt will langstreckentaugliche, bezahlbare BEV. Von Toyota kommen sie wohl nicht. Schade. Dann ruhen die Hoffnungen jetzt auf VW, was das „bezahlbar“ angeht. Was die „Langstreckentauglichkeit“ angeht, dafür gibt es Tesla.
Andilectric meint
äh Volkswagen und bezahlbar in einem Satz ist lustig, aber selten wahr:) Mein Kia Ceed hat vor 6 Jahren im Vergleich zu einem ähnlich ausgestatteten VW Golf fast 10.000 € weniger gekostet. Habe also meine Zweifel ob VW günstige E-Autos bauen wird. Selbst ein relativ kleiner Hyundai Ioniq Electro kostet gerne mal über 40.000 €
Andreas_Nün meint
„Selbst ein relativ kleiner Hyundai Ioniq Electro kostet gerne mal über 40.000 €“
Nein, tut er nicht und hat er auch nie.
Andreas meint
@Stocki
„Dann ruhen die Hoffnungen jetzt auf VW, was das “bezahlbar” angeht“
Sie scheinen aber einige VW-Aktien zu haben. Soviel Glaube.
Es gibt recht viele bezahlbare Stromer. Man muss nur außerhalb der deutschen Drei schauen. Ist natürlich anstrengend.
Stocki meint
Nein ich hab keine VW Aktien, würd ich mir nie antun. Und ich weiss auch dass es einige bezahlbare BEV gibt ausserhalb von D. Mit meiner Hoffnung wollte ich zum Ausdruck bringen, dass mit VW quasi endlich Mal ein deutscher Hersteller „nachzieht“, was man von Toyota, so wie es gerade aussieht, mmn nicht erwarten kann. Ich hab das wohl etwas unklar formuliert.
nilsbär meint
Akio Toyoda, der CEO von Toyota, ist mit 63 Jahren noch einer der Jüngsten im Vorstand. Ich tippe auf Altersstarrsinn.
Jürgen W. meint
Vor knapp 2 Jahren habe ich mir als Toyota-Fahrer einen Yaris Hybrid angeschafft. Sozusagen als Übergangsfahrzeug von meinem Corola Verso 2.2 Diesel zum Elektroauto. Was ich mittlerer Weile sagen kann ist, dass ein Hybrid definitiv keinen Sinn macht. Das Fahrzeug ist angegeben mit 3,1 Liter Verbrauch. Egal wie ich fahre unter 4,7 Liter innerorts ist nicht drin. Sobald sich der Überlandanteil erhöht geht’s dann auf 5,7 Liter hoch und auf der Autobahn sind wir bei 7,2 Liter Super. Wohlgemerkt wir reden von einem Kleinwagen. Ich möchte nicht wissen, was der RAV 4 Hybrid verbraucht, wenn man auf der Autobahn mal länger 150 km/h fährt. Vermutlich nicht unter 10 Liter super. Soviel zur vielgepriesenen Hybridtechnik in der Praxis. Hoher technische Aufwand, der zugegeben bestens funktioniert, aber leider keinen Sinn macht. Ich würde gern in 2 Jahren ein BEV von Toyota kaufen, aber sicher nie wieder einen Hybrid.
AlBundy meint
So geht es mir auch.
ich hatte vorher einen Auris Hybrid (Bj. 2015) für 60 km/Tag
wg. deutlcih mehr Fahrleistung von 120 km /Tag bin ich auf den Yaris (Bj 2018) umgestiegen. Auch um (noch mehr) Sprit ggü. einem Benziner zu sparen.
Auch wenn mein Verbrauch im Durchschnitt, trotz Autobahn, bei 4,9-5,1 ltr. liegt
ist das nicht weniger als vorher mit dem Auris.
Allerdings weniger als bei Ihnen, egal woran das liegen mag.
Schade ist es allemal. wenigstens ist die Leasingrate / Versicherung wg. des geringeren Anschaffungspreise deutlich geringer.
Es gibt , da ohne Turbo, keinen/weniger Feinstaub beim Verbrennen
kaum NOx, wenig CO2 – das war mir alles wichtig
Kfz-Steuer 30e / Jahr
war mir ebenfalls wichtig.
Schön ist zudem, dass ich an der Ampel – wenn ich mal wild drauf bin –
jedem Amarok,Touareg, Touran, Golf GTD, Opel, Kia Sportstar etc. ein großes OOOOOOOOOO in Gesicht zaubern kann. :-) :-O
Mein nächster wird definitiv ein Stromer.
Stocki meint
+1 ich warte sehnsüchtig auf die Freigabe der Basisversionen des Model 3 und hoffe inständig die preisliche Einstiegshürde stemmen zu können. Der Unterhalt sollte ja dann ggü einem Toyota-Hybriden deutlich geringer ausfallen.
Düsentrieb meint
+1
Jeru meint
Ich kann eigentlich nur zustimmen und am Ende sagt er auch nichts anderes, als uns hier allen klar ist.
Mit dem hohen Anteil an Hybriden steht Toyota sogar ziemlich gut da. Man kann in das BEV Geschäft einsteigen, wenn man auch wirklich Gewinne mit den Fahrzeugen macht und wird gleichzeitig keine Strafen zahlen müssen. Diese Situation ist wohl einzigartig.
Tim Leiser meint
Wer denkt noch, dass Toyota Volkswagen rechts überholt? Noch nicht mal ein Wort zu Digitalisierung. Volkswagen arbeitet mit Microsoft bereits an der ID-CLOUD. In der sich wiederholenden Geschichte ist Toyota NOKIA
Autofan meint
Das haben die üblichen Verdächtigen auch von der dt. Autoindustrie gesagt.
Aber wenn sie kommen, dann kommen sie hart ;).
Im Ernst; Toyota hat Panasonic. Es ist unerheblich ob 2020 oder 2025. Wenn die Japaner Gas geben, dann werden sie den Markt aufrollen.
Sorgen würde ich mir an Teslas Stelle machen. Letztlich wird ein weiterer Ausbau mit Panasonic auch von Toyota abhängen. Die werden sicherlich Panasonics Ressourcen komplett beanspruchen.
Dafür hat Tesla nun CATL als Lieferant; wie auch VW.
Tim Leiser meint
Naja. Panasonic kümmert sich aber nicht um die Digitalisierung. Und das wird letztlich einen größeren Einfluss haben als der Antrieb. Und das TESLA fürchten muss, dass Panasonic alle Zellen an TOYOTA verkauft glaube ich nicht. Die werden auch Verträge haben (wie VW). Und Panasonic wird in TESLAs Gigafactorys auch TESLA-Akkus bauen.
Marco meint
Ich hab mal gegooglet. Toyota und Panasonic haben ein Joint-Venture zusammen und Panasonic bringt 5 Fabriken in dieses ein. Aber die in der Gigafactory ist davon explizit ausgeschlossen. Tesla kann sicherlich, wie andere Autohersteller auch, Batterien auch noch von anderen Herstellern einkaufen, wenn die Kapazität in der Gigafactory nicht mehr ausreichen sollte. Aber diese Basis haben sie sicher und Panasonic gehört nicht Toyota, die werden dann schon auch an Tesla noch Batterien verkaufen. Panasonic macht halt Joint-Venture mit mehreren Autoherstellern, die werden dann auch schon an mehrere verkaufen wollen.
Abgesehen davon, wenn Toyota so weiter macht, kommt ja auch in 2 Jahren keine nennenswerte Stückzahl an Elektroautos von denen…
Swissli meint
Der Legende nach kommen die Japaner später, dafür dann richtig.
Aber ist das noch aktuell? Japan spielt z.B. bei Smartphones (war disruptive Techn.) keine Rolle mehr.
Und Toyota könnte das disruptive der BEVs auch unterschätzen.
Panasonic: die können zusammenarbeiten mit wem sie wollen. Aber sie werden sicher nicht mehr wie bei Tesla die Gigafactorys mitfinanzieren. Könnte eher anders laufen: Toyota muss Panasonic die Zellfabriken finanzieren.
Andreas_Nün meint
Völlig richtig, Japan spielt keine Rolle mehr, die versuchens nicht mal.
Ich sehe nicht annähernd, dass Toyota VW in den nächsten Jahren überholen kann.
Jeru meint
„In der sich wiederholenden Geschichte ist Toyota NOKIA“
So ein Quatsch, ernsthaft. Der Nokia Vergleich war bei eFahrzeugen schon immer Blödsinn und ist mittlerweile offiziell entkräftet.
Das Tesla Model S ist seit Jahren erhältlich und die Disruption hat nicht stattgefunden. Wenn der umstellungsprozess 20 Jahre dauert, kann man wohl schlecht von einem Nokia/Apple Effekt sprechen.
Das war übrigens von Anfang an abzusehen. eFahrzeuge eignen sich nicht für eine unkomplizierte und schnelle Durchdringung, wie es bei Smartphones der Fall war.
Stocki meint
Das mit Toyota und NOKIA halte ich auch für Quatsch, aber daß die Disruption nicht stattfindet, kann man so nicht sagen. Bei den Zulassungen für BEV handelt es sich immernoch um exponentielles Wachstum.
Tim Leiser meint
Man rechnet bei Disruptionen aber in Produktzyklen und nicht in Jahren. Es gibt eine „Faustformel“ die immer wieder bemüht wird: wenn eine Neue Technologie eine alte abzulösen beginnt, muss man die Umstellung bis zur 3. Generation vollzogen haben. Das iPhone würde 2008 auf den Markt gebracht. Der Produktuyklus ist bei Smartphones aber nur ein bis zwei Jahre. Samsung ist direkt aufgesprungen und hat Android groß gemacht. Microsoft kam Jahre Später mit Windows Phone und Nokia als Partner.
Der Produktuyklus bei Autos beträgt aber 7 bis 10 Jahre. Und das disruptives Element ist eben vor allem die Digitalisierung und Vernetzung. Wann kam der erste TESLA, der vernetzt war? Toyota hat jetzt angekündigt 2022 e Autos zu bauen. Vernetzt ist da noch nix. Und das alles macht man auch nicht mal einfach so. Man sieht am immernoch bestehenden Vorsprung bei TESLAS (natürlich nicht bei Spaltmaßen und den wirklich WICHTIGEN Dingen), das man den Rückstand nicht mal eben so aufholt
Swissli meint
Die Disruption bei E-Autos hat m.M. zwei unabhängige Teile:
Die Elektrifizierung des Antriebs (inkl. Batterie) und das autonome Fahren/Vernetzung.
Bei der Elektrifizierung sind wir meiner Ansicht in der 2. Generation (3. Gen. Feststoffbatterie oder andere Technologie), bei auton. Fahren 1. Generation.
Toyota verpasst momentan die Elektrifizierung. Beim auton. Fahren tut sich auch nichts.
Kann man vielleicht mit grossem Effort (auch finanziell) aufholen, aber von 0 auf 100 wird nicht einfach.
Toyotas Marke Lexus wäre gut geeignet um auf BEVs umzustellen und Erfahrungen zu sammeln. So wie Polestar für Volvo/Geely. Aber stattdessen setzt man auch dort auf Hybride.
Jin meint
ich hab grad heut erst wieder ein windows 10 installieren müssen,… alter, … ich will definitiv KEINE microsoft cloud in meinem auto
Tim Leiser meint
Microsoft Azure hat aber nix mit Windows zu tun.
Andreas meint
@TIm Leiser
„Volkswagen arbeitet mit Microsoft bereits an der ID-CLOUD“.
Und was ist daran das große „wow“?
Wenn jeder sein iPhone oder Android hat, dann ist eine proprietäre Cloud wenig spektakulär, um nicht zu sagen, obsolet. Wird am Ende nur ein Labeling vom lahmen OneDrive sein.
Tim Leiser meint
Wie ich das verstehe, basiert die VW-Cloud auf microsoft azure und ermöglicht eine Vernetzung aller Fahrzeuge im IoT. In Bezug auf Autonomes Fahren ist das interessant. Ich denke nicht, dass es dabei um Onedrive geht oder die Implementierung von einem Karte Dienst oder Windows…