Europäische Unternehmen und Institute schließen sich unter Führung von Volkswagen und dem schwedischen Akku-Startup Northvolt zu der „European Battery Union“ (EBU) zusammen. Das Konsortium will sich an Fördermitteln zur Erforschung, Entwicklung und Industrialisierung von Batterie-Technologie beteiligen.
In der European Battery Union kooperieren Partner aus Forschung und Industrie aus sieben EU-Mitgliedsstaaten. Die gemeinsamen Aktivitäten sollen sich auf die gesamte Wertschöpfungskette der Batterie konzentrieren. Vorrangiges Ziel sei „ein deutlich umfassenderer Kompetenzaufbau bei der Batteriezellfertigung“.
Die Forschungsarbeiten reichen laut Volkswagen vom Abbau von Rohstoffen, der Erforschung von Zelltechnologie und Zellfertigungsprozessen bis hin zum Recycling. Weiter sei die Entwicklung und Bereitstellung von Anlagetechnologien Bestandteil der Forschungsaktivitäten, die eine nachhaltige, klimafreundliche und wettbewerbsfähige Batteriezellfertigung in der Europäischen Union ermöglichen sollen.
Die weiteren, noch nicht genannten Partner wollen im Zuge zusätzlich geplanter Forschungsaktivitäten ihre Investitionen erhöhen, so Volkswagen. Dazu werde auch auf vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie ausgelobte Fördermittel zurückgegriffen. Alle von der European Battery Union gewonnenen Erkenntnisse sollen länderübergreifend zwischen den beteiligten Partnern ausgetauscht werden. Der Start der Forschungsaktivitäten ist für Anfang 2020 geplant.
Swissli meint
Mal überlegen: man fängt 2020 an zu forschen mit 1 Mia. Euro Staatsgeld.
Oder man kauft 2019 Maxwell (wie Tesla) für 200 Mio. $ und macht den Schritt zur industriellen Fertigung der Maxwellzelle (Feststoff, kostengünstig) mit einem kompetenten Partner (Panasonic) innerhalb von 1-2 Jahren (spekulativ).
Was ist zielführender?
wosch meint
Sich vor einem Kommentar einmal informieren, bevor man dummes Zeug schreibt, ist auf jeden Fall Zielführend
VW hat breits lange vor Tesla ein Feststoffbatterienhersteller gekauft, bzw sich an ihm beteiligt (QuantumScape).
Northvolt baut bereits eine Akkuzellenfabrik in Schweden und im übrigen ist die VW-Tochter Scanie dort bereits Kunde.
Northvolt wird also ab nächstes Jahr bereits Zellen liefern. Das sollte VW und die restlichen Konsortiummitglieder aber nicht davon abhalten weiter zu forschen.
Simon meint
Nordvolt hat ja schon eine Batteriezellforschung.
Da kann man (mit dem nötigen Kleingeld) sicher schnell große Werke hochziehen.
Außerdem hat ja VW einen Zeitplan wann und wie viele Autos rauskommen.
Für ein 2022 Auto brauche ich erst in drei Jahren Batteriezellen.
BB meint
Na endlich! Eigene Batteriezellfertigung und -forschung ist der logische letzte Schritt von VW hin zur kompletten E-Mobilität. In der Batteriezellenfertigung können auch die wegfallenden Arbeitskräfte aus der Fahrzeugproduktion eingesetzt werden. Dann wird VW das deutsche Tesla ! Ich und viele andere werden sich dann allmählich vom Tesla- zum VW- Fan wandeln….
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Also bevor ich VW-Fan werde, werde ich Telekom-Fan; und das kann dauern. Beide Firmen haben bei mir dauerhaft jedes Vertrauen zerstört. Für mich gibt es da einfach bessere Alternativen.
Christian meint
Vertrauen ist gut – Kontrolle ist besser. Der Staat hat versagt incl. seiner „Kontrollorgane“.
Leotronik meint
Als erste Investition wird ein Airbus A380 angeschafft und alle Mitarbeiter werden turnusmässig nach China, Südkorea und Japan zum abgucken geschickt.
Andreas meint
Nein, dies ist kein VW Bashing. Schön, das jemand mal in Deutschland anfängt, was in die Hand zu nehmen.
Es mutet aber recht verzweifelt an: Da sollen jetzt Kompetenzen gebündelt werden und anscheinend sind alle Institute und Forschungseinrichtungen so klein, dass in dem Artikel nur VW und das Start-up Northvolt namentlich genannt wird.
Wo sind da die üblichen Verdächtigen wie ABB, Siemens, BASF usw? Gut möglich, das diese „Schwergewichte Europas“ einfach keine technische Ahnung von Akkutechnologie auf Weltniveau haben.
Hat Europa so gepennt? War der gängige Glaube, dass diese Firmen was fertig in der Schublade haben, doch zu naiv?
alupo meint
Das sehe ich auch so. Die deutschen Schwergewichte haben von Akkuzellen keine Ahnung. Woher auch. Klar hat BASF eine Ahnung wie man Vitamine, Wasserstoff, Lösemittel, Glykole oder Acrylate herstellt, davon leben sie. Aber das hat eben rein gar nichts mit Elektrochemie zu tun. Sie fangen praktisch bei null an. Daher haben sie auch für teures Geld vor wenigen Jahren einen Hersteller von NiMH (Nickel Metallhydrid) aufgekauft, also kein Lithiumknowhow, siehe Internet.
Mehr Wissen vermute ich an den deutschen Universitäten.
Aber mit gebündelter Forschung fängt alles an. Ich hoffe, dass es noch nicht zu spät ist.
JürgenV meint
Auch hier bestätigt sich leider wieder, das bis auf Ausnahmen, erstmal alles was mit VW zusammenhängt, verkündet oder getan wird, schlecht geredet wird. Armes Deutschland, bei soviel Pessimismus kann einemnur schlecht werden.
Klaus Schürmann meint
Das ist doch mal ne schnelle Reaktion.
Anfang 2020 soll die Forschung beginnen!!! Bravo V W und weiter so Europa!!! Das mit dem Klimawandel hat ja noch Zeit …..
Tim Leiser meint
Die sagen ja nicht, dass sie keine e Autos bauen wollen bis dahin.
lukasz meint
Ich glaube Sie haben eine falsche Vorstellung davon, wie der Forschungsalltag aussieht. Dieses Forschungsprojekt würde fast schon mit „Lichtgeschwindigkeit“ starten, wenn man die zeitlichen Dimensionen mit anderen Projekten weltweit vergleicht. VW zieht unglaublich mit dem Tempo an – und das ist auch gut so!
ZastaCrocket meint
Alles was Arbeitsplätze in Europa erhält ist begrüßenswert! Also, gute Nachrichten!
toomi meint
Und ich dachte wir bekommen endlich das Grundeinkommen und müssen nicht mehr arbeiten.
Jürgen W. meint
2020 fängt man an zu forschen. Tesla bringt das fünfte Model auf den Markt (Roadster, Model S, E, X,Y u.s.w.) frei nach dem Motto: Abgase töten langsam, wir haben Zeit. Aber wehe man behauptet VW hätte es verschlafen.
Tim Leiser meint
Wenn TESLA den Weltmarkt alleine beliefern könnte stimme ich zu. Dann wären alle anderen zu spät dran. Aber das kann TESLA nun mal nicht. In 10 Jahren ist das ganze dann Wurscht, wer zuerst da war. Sonst dürfte es ja auch heute nur Ford oder Daimler geben…
Stefan meint
Es gibt ja auch nur LG, Samsung, SK und Catl. Sonst keinen Hersteller außer Tesla.
Und die vier sind ausverkauft.
Es gibt also nichts (zusatzliches) mehr.
Und „Forschen“ bedeutet NICHT produzieren, auch nicht in 5 Jahren.
Was das bedeutet können Sie sich selbst überlegen.
lukasz meint
Das wäre zu einfach gedacht, denn so funktioniert der freie Handel nicht! ;-)
Es ist korrekt dass es momentan nicht genügend Batterien gibt, um die Nachfrage zu decken. Allerdings wird sich das in Zukunft ändern, wie es immer der Fall ist wenn es einen Sprung hin zu einer anderen Technologie gibt. Vor Jahren war Apple mit dem iPhone konkurrenzlos. Heute liegt der Marktanteil von Apple in der Smartphone-Branche bei unter 20%. Genau das Gleiche werden wir auch bei den Batterieherstellern sehen. Wichtig ist vor Allem, dass in Deutschland geforscht wird, weil davon nämlich die Wertschöpfung ausgeht. Die Herstellung kommt dann von ganz alleine, weil sich dann kleinere Firmen auf bestimmte Komponenten spezialisieren und dadurch Zulieferer entstehen.
Es ist auch korrekt, dass wir in Deutschland/Europa sehr dringend Batteriefabriken benötigen, da sonst einige Arbeitsplätze in der Produktion wegfallen würden. In einigen Medien ist immer wieder die Rede davon, dass der Umschwung zur Elektromobilität sehr viele Arbeitsplätze kosten würde. In der Wirklichkeit fallen jedoch nur alte Jobbeschreibungen weg, während gleichzeitig neue Arbeitsfelder entstehen. Gerade für Berufstätige mit einer größeren Lebenserfahrung (50+) ist das natürlich nicht schlecht, weil eine Umschulung oft nicht mehr möglich ist. Aber solchen Herausforderungen muss sich nun mal historisch gesehen jede Generation stellen.
Die „European Battery Union“ ist eine sehr gute Sache und spielt mit Sicherheit ein große Rolle bei der Wohlstandssicherung innerhalb der EU und damit auch Deutschlands. Irgendjemand muss halt auch mal den Anfang machen, und genau das geschieht momentan bei Volkswagen.
Tim Leiser meint
TESLA produziert keine „eigenen“ Batterien sondern hat eine Partnerschaft mit Panasonic. Meines Wissens nach hat von den ernstzunehmenden Wettbewerbern nur BYD Batterieproduktion und Auto Produktion aus einer Hand.
Wenn allerdings LG, CATL & Co beginnen Autos zu bauen wird es spannend. Aber die werden in dem Bereich wohl mindestens genau so lange brauchen wie VW für Batteriezellen.
Zu glauben, dass VW den Zug verpasst hat halte ich für sehr überzogen. Früher wäre mir lieber gewesen. Aber bei allem Respekt vor TESLA und ihrem Verdienst (und atemberaubenden Tempo). Autos Bauen können die bei VW. Alles andere gehen die mit ebenso atemberaubender Konsequenz an. Von den Zellrohstoffen bis hin zur Digitalisierung
Jörg2 meint
@ecomento
Ich hab´s nicht verstanden.
Will sich VW nun an Fördermitteln beteiligen? Also Geld in Fördertöpfe mit reinlegen? Oder möchte VW an Fördertöpfe ran?
Mini-Fan meint
@Jörg2
VW „fördert“ kein Forschungsprojekt – sondern „investiert‘ in dieses Projekt: Schließlich ziehen sie, wie die anderen Beteiligten auch, Nutzen daraus, durch gleichberechtigten Zugriff auf das erzielte Know-how.
Und sie greifen indirekt durch dieses Projekt Fördermittel ab,, ja.
Jörg2 meint
Danke!
alupo meint
Das Mißverständnis durch die Begriffswahl sehe ich auch.
Forschung ist mit Kosten in genau der Höhe der Forschungsausgaben verbunden. Sie wandern zumeist nur periodengerecht in die Ergebnisrechnung und schmälern daher in dieser Periode den Gewinn.
Investitionen sind Ausgaben, die über mehrere Jahre verteilt erst durch Abschreibungen zu Kosten werden. Die Investitionsausgaben wandern daher nicht komplett im Jahr der Ausgabe in die Ergebnisrechnung und schmälern dadurch den Gewinn (durch zusätzliche Mengen mit den entsprechenden Deckungsbeiträgen sollte die Kostenerhöhung überkompensiert werden) sondern verteilen sich über mehrere Jahre. Von Investitionen spricht man bei der Erstellung einer Produktionsanlage, eines Gebäudes, eben etwas, was eine längere Nutzungsdauer erwarten läßt. Die Forschungsausgaben werden hauptsächlich durch Personalkosten bestimmt und dominiert.
Forschungsausgaben sind also keine Investitionen. Ein Flugzeug ist eben auch kein U-Boot und ein Elefant keine Maus ;-).