Claudia Kemfert vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) ist Mitglied im Sachverständigenrat der Bundesregierung für Umweltfragen, sie berät die Politik auf dem Weg zu einer intelligenten Verkehrswende. An Elektroautos führt dabei ihrer Meinung nach kein Weg vorbei.
„Wir sehen die Potenziale der Elektromobilität als die wichtigste Größe bei der Klima- und Energiewende“, sagte die Wissenschaftlerin auf der „Hauptstadtkonferenz Elektromobilität“ in Berlin. Sie begründete dies damit, dass die alternative Antriebstechnik den „größten Wirkungsgrad“ habe.
Der Wandel des Verkehrssektors wird laut Kemfert für einige etablierte Unternehmen „sehr schmerzhaft und schwierig“, manche würden die anstehenden Veränderungen daher „komplett behindern“. Es gebe hierzulande nach wie vor eine „große Marktmacht der Automobilkonzerne“, die sich mit dem Abschied von Verbrennern weiter schwer tun. Elektroautos würden daher eher von Startups und jungen Unternehmen vorangetrieben.
Kemfert kritisierte, dass es zu Rohstoffen für Batterien, dem Lithium-Abbau oder der Umweltverträglichkeit von E-Antrieben immer wieder Fehlinformationen in die Presse schafften. „Vernünftige Diskussionen“ etwa über eine E-Auto-Quote, ein Tempolimit oder eine Reduzierung umweltschädlicher Subventionen von Diesel würden „abgewürgt“. Hinzu komme, dass der wissenschaftliche Kenntnisstand in den oberflächlichen Mediendebatten nicht widergespiegelt werde.
„Wir haben einfach keine Zeit mehr“, mahnte die Wissenschaftlerin mit Blick auf den Klimawandel und die vereinbarten Klimaschutzziele. Der Verkehrssektor stelle ein großes Problem dar, „weil die Emissionen nach oben gehen“. Kemfert beklagte, dass es in der Verkehrspolitik in den letzten zwei Jahrzehnten „nahezu einen Totalausfall“ gegeben habe. Man könne nicht weiter nur „ein bisschen Wasser in den Wein“ tröpfeln.
Zum Durchbruch von Elektroautos könne es in Deutschland dann kommen, „wenn die Politik umsteuert“, sagte Kemfert. Im Fokus müsse auch stehen, unnötigen Verkehr zu vermeiden und mithilfe der Digitalisierung Angebote „zu bündeln, zu optimieren, zu verlagern“. Kemfert sprach sich zudem dafür aus, auch auf Oberleitungs-Lkw über die Hauptautobahnen und mehr Elektrobusse zu setzen. Bei letzteren seien die hiesigen Städte „wahnsinnig spät“ dran.
Dr.-Ing. Klaus D. Beccu meint
Die Richtung ist weiter klar für die nächsten 10 Jahre: Hybridautos und nur einige % BEVs ! Es sind die Autokäufer, die entscheiden und nicht irgendwelche Regierungs-Empfehlungen oder Umsteuerungen. Hybridautos bieten klima-bezogen in etwa den gleichen Vorteil wie voll-E-Autos, sind aber unabhängig von für BEV s notwendige Infra-struktur Investitionen wie Ladestationen. Derzeit ca. 25 Millionen Hybridautos auf den Strassen (2018: 15% des Autoverkaufs; 2027: 30%) – zu 90% mit NiMH-Batterie ausgerüstet- preiswert, sicher und 70% geringerer CO2 Anfall bei Produktion. – Basispatent v. NiMH bei Battelle F&E Center Genf; 20 Jahre Produktentwicklung mit Daimler-Benz, sodann Toyota.
hu.ms meint
Keine objektive aussage.
Die emissionen sind bei der gebäudeheizung klar mehr als im verkehr.
Dort ist auch eine schnellere einsparung möglich.
Auch bei älteren häusern können ganz ohne wärmedämmung mit PV, luft-wärmepumpe und pufferspeicher die heizungs- und warmwasserbedingten co2-emissionen halbiert werden.
Wenn dann noch gedämmt wird z.b. fenster und mit hirn gelüftet ist noch einiges mehr möglich ohne gleich die ganzen wände mit kunststoff-dämmmaterial aufzudicken. Habe ich schon realisiert.
Johannes Faßbender meint
Danke, Frau Professor Kemfert! Warum sind wir seit Jahrzehnten das ‚ ja aber, Land!?‘ Ja aber die Batterie ( Akku), ja aber die Reichweite, ja aber die seltenen Erden..‘ Die aber auch im Kat stecken..! Ja aber, ja aber.. In China fahren zur Zeit 200 Mio. Elektro Roller, warum bei uns nur eine Hand voll..!? Hier müssten ca. 8 Mio. Elektro Roller unterwegs sein wenn wir den Klima Wandel endlich ernst nehmen würden. Eine Kraftstoff, Auto, Industrie Lobby und hunderte Lobbyisten mit freiem Zugang! zum Bundestag und deren Bundestagsabgeordneten sowie Automobil Industrie ferngesteuerte Verkehrsminister, ‚ der Diesel ist die Lösung unserer aller Verkehrsprobleme..‘ diese Aussage wurde auch noch durch Automobil Lobby bezahlte Ingenieure vor Jahren publiziert, hält unser Land in Schach und fern von neuen, alternativen Energien, Quelle: Welt am Sonntag. Den Wasserstoff Enthusiasten sei gesagt das der Wirkungsgrad leider nur ca. 30 % beträgt..
Jedesmal wenn ich aus China beruflich zurück komme und mit dem ICE vom Flughafen nach Hause fahre befällt mich mich die Ahnung als wären wir 30 Jahre zurück. China baut mittlerweile selber das Pendant zum ICE, nur dort ca. 30 cm breiter um Fahrgäste unterzubringen. Was man mit einem Fernzug System in China auf die Beine gestellt hat ist beachtenswert, angenehmes, sicheres Reisen. Selbst die Bahn wirbt dort im TV mit einer Münze hochkant auf einem Tisch bei 330 Km/h Dauergeschwindigkeit über Stunden im Zug für eine ruhige, angenehme Fahrt.
Warum ist es bei uns nicht möglich wie in Asien endlich Bahnsteig gleiche Einstiegsplattformen analog wie bei der U- Bahn einzurichten? Was China aus aus dem Fernverkehrssystem gemacht hat ist vorbildlich. In Asien wird im Zug gesessen und nicht gestanden, ist ein Zug ausgebucht nimmt man den nächsten. Warum muss man als Fahrgast in Deutschland zwei 70 cm hohe Stufen erklimmen um in einen ‚Hoch‘ Geschwindigkeitszug einzusteigen?
Wir kennen es leider nicht anders und haben uns mit zu vielen Unzulänglichkeiten seit Jahrzehnten leider damit hoffnungslos abgefunden. In Asien ‚fällt‘ oder ‚ schubst ‚ niemand in das Gleis da fast alle U- Bahn Stationen verglast sind. Warum nicht endlich bei uns? Seit 1991..sind ausnahmslos alle U- Bahn Stationen in Singapur verglast und dort fällt niemand in das Gleis..Ganz Asien hat Singapurs perfektes, leicht zu verstehendes Verkehrsystem übernommen. 1.6 Mrd. Menschen fahren dort mit einer simplen, wiederaufladbaren Plastikchipkarte ohne Ringe, Zonen etc. bequem von A nach B Streckengenau berechnet und ohne Schwarzfahrer zum Zielort. Warum lässt sich in Asien von unseren Entscheidungsträgern dort niemand blicken? In Asien bezahlt niemand mit dem ‚Hähndie‘ seine Fahrkarte, eine Plastik Karte reicht.
Münchens stellvertretender Bürgermeister Schmid schaute sich Singapurs Nahverkehrssystem dort an. Auf die Frage ob das nicht auch etwas für München sei sagte er: ‚Wir müssen zu Hause auch an die Wählerstimmen denken…!‘ Wir liegen 20 Jahre in allen Bereichen zurück. In Singapur können Sie als Senior mit Ihrem Ausweis an der Ampelanlage um eine längere Ampelphase den Ausweis an ein Lesegerät halten. Seit 20 Jahren haben Asiens Ampeln LED Lampen und zählen die Ampelphase rückwärts, auch zum Vorteil der Fußgänger..
Wir sind hoffnungslos gelähmt durch Vorschriften, Gesetze ( Nahverkehtsgesetz..) etc. und durch eine unfähige, beratungsresistente Politik.
Alleine der Versuch in München eine U- Bahn Station mit verglasten Türen auszurüsten ist unmöglich: Zu hohe Kosten. Wer übernimmt die Garantie, die Züge müssen an den Türen halten…etc. In Singapur gibt es seit ..1991 verglaste U- Bahn Stationen und da mittlerweile die Züge fast ohne Fahrer fahren halten die auch Zentimeter genau vor den Türen.. So sieht seit Jahrzehnten dort Digitalisierung für Anfänger aus…
Peter W. meint
Toll geschrieben, danke! Da gehen manchem die Augen auf. Wir sehen aber nur den chinesischen Überwachungsstaat, also das ja, aber …
Ducktales meint
1+ Auch von mir ein dickes Dankeschön für diesen Beitrag.
Die wenigsten der hier anweseneden Kommentatoren dürften persönlich einen Eindruck von dem erhalten haben (können), was Sie hier so trefflich formulieren.
Ein beruflicher oder auch privater Besuch in China (damit ist nicht geführter Tourismus gemeint) hinterlässt auf jeden Fall Spuren, Eindrücke und ist geeignet nachhaltig ein in jeder Hinsicht (+/-) beeindruckendes Bild des Landes zu ergeben. Bei jedem sicherlich sehr individuell, je nach Erfahrungs- und Vorurteilsschatz.
In unserer Familie (wie in vielen anderen auch) haben wir ein chinesisches Mitglied und dadurch ist der Spalt zum Gucken ein wenig weiter geöffnet als es die vorurteilsbeladenen Darstellungen anderer Länder, Völker, Kulturen ohne direkte Erfahrungen suggerieren.
Die Erfahrungen und Eindrücke aus Besuchen in China decken sich mit den Ihren, genauso wie die vielen Fragen, die Sie aufgeworfen haben.
IMHO ist China nicht nur aus den o.g. Gründen positiv wie negativ faszinierend.
Beeindruckend ist für mich der unbedingte Wille zur Innovation, zu Versbesserung, zum Erfolg und didas hohe Tempo bei der Umsetzung, oft leider ohne „Rücksicht auf Verluste“. Natürlich gibt es viel zu kritisieren, was das politische und gesellschaftliche System, den (oftmals mangelnden) Respekt vor lebenden Wesen und der Natur , die Qualität der Produkte angeht, u.w.m.. Gerade letzteres ist lernbar und sollte daher von der restlichen Welt
Aber die Art und Weise wie dort Entwicklungen vorangetrieben werden nötigt einem Respekt ab und sollte hier nicht unterschätzt oder abgewertet werden.
Auch die oft bemängelte (bis hin zu belächelte) Qualität der Produkte kann und wird sich verbessern. Den noch vorhanden Vorsprung können chinesische Hersteller- dort wo Qualtiät relevant ist -durchaus aufholen, ob die westliche Welt den technologischen Vorsprung noch aufzuholen vermag, wage ich mittlerweile zu bezweifeln. Hochmut kommt vor dem Fall.
und zum Thema Qualität täte uns in der sog. westl. freien Welt etwas Bescheidenheit ganz gut, wenn wir mal an Lebensmittel, Chemie etc. denken.
Wenn der Preis und die Werbung passt, wird getötet (Flora, Fauna), gegessen, verbrannt, konsumiert was billig ist und/oder Prestige verheißt;
Folgen? egal. Sollen erstmal andere…
Auch wenn ich nicht der große Freund des VAG Konzerns und seines Managements bin, die Wichtigkeit des Marktes haben sie erkannt und die ersten notwendigen, zugleich schmerzhaften Schritte auf einem langen Weg werden unternommen. Respekt dafür.
In vielen anderen Bereichen (Digitalisierung, PV, ÖPNV, Energiewende, Elektromobilität als Staatsaufgabe sehe ich mittlerweile sehr sehr dunkle Wolken – über uns, nicht vor uns.)
Kauft Regenschirme? Oder werdet besser?
Wir haben die Wahl und sollten uns vor Folgen nicht fürchten,
Keine Veränderung könnte schlimmer werden.
Ralf meint
Das wird sich auch nicht ändern mit den (traditionell besetzten) Verkehrsministern aus dieser Provinz.
Die reissen ja schon die Augen auf, wenn sie mal die Provinzgrenzen (widerwillig) überschreiten und feststellen müssen, dass der Rest der Republik auch elektrischen Strom und geteerte Strassen hat (selbst erlebt) – und nicht nur München, das Oberland und die Toskana……
jomei meint
Auch von mir ein dickes Danke für diese Ausführungen.
Dass die bekloppt-dummdödeldoofdeutschen Entscheider und Funktionsträger funktionierende Vorbilder, die man ihnen unter die Nase reibt, grundsätzlich nicht wollen (selbst wenn man sie ihnen um die Ohren schlägt), sah man schon vor Jahrzehnten in anderen Bereichen,
z.B. der LKW-Maut. Die Österreicher haben ein einfaches fehlerfreies System auf Mikrowellenbasis Jahre vorher installiert, aber der damalige Verkehrsminister Stolpe (SPD, gelernter Kirchenjurist) stolperte mit Toll-Collect (Tolle Kollekte) durch die Zeitgeschichte und warf dunkle BERlike-Schatten in die Zukunft.
z.B. das deutsche Rentnensystem: Alle europäischen Nachbarn haben mit dem demogr. Wandel keine Probleme, weil entweder steuerfinanzierte Mindestrente (z.B.NL) oder eine breiter veranlagte Einzahlerschaft (z.B. Österreich) Dort keine Rede von Rente mit 67 oder, wie bei den sich unsterblich wähnenden jungen CDU- und FDP-Schnöseln gefaselt wird, mit 70. Nur die bekloppt-dummdödeldoofdeutschen usw. wollen davon nichts wissen, Motto: voll dummdödeldoof, aber Hauptsache doitsch!
Swissli meint
E-Mobilität ist eher eine Technologie- statt Politikfrage. Die E-Mobilität kommt von alleine.
Und ja, E-Mobilität ist der grösste und bequemste (keine Komforteinbussen) Hebel um die CO2 Ziele zu erreichen. Nebenbei auch volkswirtschaftlich sinnvoll (kein Import teurer fossiler Energie, sondern (möglichst) saubere Energieproduktion mit Wertschöpfung im Inland).
DerOssi meint
„keine Komforteinbussen“
Verwegene Einzelmeinung… wenn ich alle 2 bis womöglich jeden (Winter) Tag für 30 bis 60 Minuten an die Ladestation muss, im Gegensatz zu alle 4 Tage für 5 Minuten tanken, dann würde ich das sehr wohl als „Komforteinbuße“ bezeichnen…
Landmark meint
Du hast recht, man kann unmöglich ein E Auto über Nacht laden oder am Arbeitsplatz, nein das geht nicht. Diese 20 Sekunden sind zuviel.
volsor meint
Stimmt , es zeugt von wahnsinnigem Komfort wenn einen Umweg fahren muss um in „5 Minuten“ zu Tanken.
Stocki meint
DerOssi hat hier auch schon mal geschrieben, dass er in Miete wohnt und nicht in der Lage ist über Nacht zu laden. Er schrieb auch dass er täglich 200km fahren muss. Das ist alles natürlich keine Komforteinbusse. Er ist ganz sicher einer der Letzten, die in diesem Lande ein BEV fahren werden, nicht weil er dazu nicht in der Lage wäre, sondern weil er schlicht nicht will. Unfair seinersteits finde ich es deswegn, es anderen immer schlecht zu reden.
Thrawn meint
Ist es denn komfortabel, jeden Tag 200 Km zu pendeln, wie Stocki schreibt? Allein die Fahrtkosten und die Zeit, die man in der Karre verdummt.
Ich weiß ja nicht was Sie für einen exotischen Job haben, aber ich würde mir da so schnell wie möglich was anderes suchen. Das mag individuell zwar leichter gesagt sein als getan, je nach dem, an welchem Ar*** der Welt man wohnt, aber irgendwas geht immer. Solange man einen Job hat, kann man ohne Zeitnot aus sicherer Position nach Alternativen ausschau halten. Irgendwann ergibt sich die Chance. Gut, vielleicht tun sie das ja auch. Oder umziehen. Sie wohnen ja offensichtlich in Miete. Was hält Sie? Fehlt der Mut?
Aber nur weil Sie sich über den Aufwand ärgern, den Sie betreiben müssen um zur Arbeit zu kommen, müssen nicht alle anderen den selben Unsinn weitertreiben. Bei der Mehrheit der Leute passt ein BEV wie angegossen. Wie viele Familien haben zum Beispiel denn 2 Autos? Wenn alleine diese Zweitwägen durch E-Autos ersetzt werden würden, wäre schon viel erreicht.
Fakt ist, so wie bisher können wir nicht mehr weitermachen. Es wird Einschnitte geben. Für Alle!
Und den Ignoranten sei gesagt: je länger wir warten, umso tiefer werden diese Einschnitte dann sein müssen. Dann wird’s richtig weh tun. Dann werden ein paar Minuten Warten an der Ladesäule noch das geringste Problem sein!
hu.ms meint
Nicht eine andere arbeit suchen ist die lösung, eine andere mietwohung die viel näher an der arbeitsstelle liegt ist die lösung.
Am besten eine mit garage und stromanschluss.
Fritz! meint
Ich habe bei der energetischen Sanierung unseres Mehrfamilienhauses in alle Garagen und an alle Stellplätze 5 adrige Stromkabel hingelegt und teilweise sogar schon rote CEE Dosen installiert. Die Vermieter fangen also auch langsam an, an die Zukunft zu denken.
Johannes Faßbender meint
@ Thrawn, vollkommen richtig Ihre Feststellung dass ein Pendeln zum Arbeitsplatz mit ca. 200 Km Distanz sehr belastend ist. Bedanken können wir uns aber bei denjenigen die die Kilometer Pauschale eingeführt haben und das stressige nervige und ungesunde Pendeln erst möglich gemacht haben.
Außerdem hat der Immobilien Boom sein übriges getan sowie der erst mögliche Run auf Immobilien jenseits der 3 % Grenze obwohl viele Mitbürger ihre Immobilien Jahre zuvor mit 8-9 % Hypothekenkrediten finanzieren mussten zu denen ich auch gehöre. Wenn etwas vermeintlich günstig ist fängt der Markt an zu reagieren mit den entsprechenden wirtschaftlichen Folgen.
Zum Thema Stromversorgung der BEV muss endlich auch der Gesetzgeber nun klar handeln, es kann nicht sein dass bei einer Eigentümer Versammlung ein einziger Teilnehmer den Antrag eines anderen Teilnehmer der sich um einen Stromanschluss für sein BEV in der Tiefgarage, Parkplatz bemüht, ablehnen kann!
In den Wohnungen liegt ja schließlich auch Strom..
In Deutschland haben wir 11 Mio. zweit Pkw die im Schnitt 40.. Km am Tag fahren. Zum Eltern Taxi mit 2-3 Kindern als Passagiere in einem 2.5 Tonner SUV und einer überschaubaren Strecke zur Schule und dann in 2. Reihe mit laufenden Diesel zu halten reicht auch ein BEV..
Allerdings muss die Industrie endlich auch bezahlbare BEV im Angebot haben und keine hochgezüchteten, 250 Km/h schnellen und zwei Tonnen schwere fahrende Info Mobile die für die breite Masse nicht bezahlbar sind.
Singapur hat erkannt dass das lange Pendeln zum Arbeitsplatz sehr belastend ist und hat ein Programm aufgesetzt bei dem eine Fahrzeit von max. 45 Minuten zum Arbeitsplatz als Ziel hat..
wwwchrisde meint
Ich möchte an dieser Stelle die Ausgabe 66 des Podcasts Forschergeist empfehlen in dem Franz Josef Radermacher das Thema Klimaneutralität behandelt (https://forschergeist.de/podcast/fg066-klimaneutralitaet/)
Er geigt meines Erachtens zu recht auf, dass auch synthetische Kraftstoffe die unter Umständen sogar CO2 entziehen statt lediglich kein neues CO2 zu emittieren ihre Berechtigung haben könnten.
Diese sehe ich aus ökonomischen Gründen jedoch eher als ein sinnvoller Kraftstoff für die Länder in die wir noch jahrelang unsere alten und ausrangierten Spritfresser exportieren werden. Wenn dort in den Ländern mit hoher Sonneneinstrahlung nachhaltige Kraftstoffe entstehen könnte das kombiniert mit der Nutzung von BEV in den aktuellen Industrienationen den Klimaschutz erheblich voranbringen.
Leider denken viele Politiker auch hier nicht über den Tellerrand und pumpen das Geld in weniger effektive Maßnahmen wie die Dämmung von Fassaden.
Interessante Podcastfolge die mich zum weiteren Nachdenken angeregt hat.
Stefan Ein meint
Energieeffiziente Gebäude zu bauen ist sehr effektiv und ökonomisch! Heute sollte jedes neu gebaute Gebäude mindestens so viel Energie produzieren, wie es für Heizung und Warmwasser benötigt. Alles andere ist nicht Stand des Wissens.
Stefan meint
Vom ersten bis zum letzten Wort 100 Prozent Zustimmung.
Alle Fakten sind vollkommen korrekt benannt.
Claudia Kemfert hat bei allen Punkten den Nagel auf den Kopf getroffen!
1+
Railfriend meint
@Stefan, dummerweise sagt Frau Kemfert mehr und auch ganz anderes als da steht.
Siehe unten.
Karla01 meint
Wo stehen da Fakten? Fakten sind durch Zahlen belegbar. Jede Statistik die ich kenne weißt nicht darauf hin dass die E-Mobilität die Lösung aller Probleme, nicht mal das größte Stellrad ist, da die „neue“ E-Mobilität sich doch praktisch eher auf Straßenfahrzeuge einschränkt (den Rest gibts schon oder wirds nie elektrisch geben) und das auch eher in den Ländern mit Zugriff auf Fahrzeuge und Infrastruktur durch Kunden, wozu ich Peru, Simbabwe und Rumänien jetzt zeitnah weniger zähle.
Mit der Statistik „Emissionsquellen Verkehr 2015 (ohne CO2
aus Biokraftstoffen)“ kann ich mir das natürlich schönreden, dass die Autos die bösen sind, allerdings wird da ja auch nur der nationale Flugverkehr beleuchtet.
Da gibts noch ganz andere Stellhebel, daher ist die Aussage der Dame absoluter Unsinn. Der Verkehrsektor reduziert auf die Länder die es überhaupt beeinflussen und umsetzen können, wird wenig richten und 5 vor 12 ist es genau so wenig, auch wenn wir heute alle Aufhören Auto zu fahren werden wir irgendwelche herbeigezauberten Klimaerwärmungsziele verfehlen, die Wette mach ich auf.
Wenn sie behaupten würde, dass E-Fahrzeuge für ein besseres „Klima“ in den Städten beiträgen können, da könnte sogar ich zustimmen.
Jürgen S. meint
Soweit ich die Ergebnisse der meisten Klimastudien interpretiere, stellt die Umstellung auf Elektromobilität nicht die wichtigste, sondern eine der einfachsten Grössen dar. Soll heissen, der Wechsel auf Elektromobilität ist vergleichsweise einfach und schmerzlos zu bewerkstelligen.
Das grösste Potential liegt allerdings in der Landwirtschaft und dem damit direkt zusammenhängenden Nahrungskonsum der Menschen. Da sehe ich staatlicherseits und in der EU keine wirklichen Anstrengungen, eher das Gegenteil. Dieses Potential fasst kaum kein EU Politiker an, möglicherweise weil man nur kurzfristig in Wahlperioden denkt und arbeitet und Angst vor Wählerstimmenverlust hat.
Railfriend meint
Meine Zustimmung, die industrielle Landwirtschaft betreffend.
Dass die Umstellung auf E-Mobilität einfach und schmerzlos sei, würde ich allerdings bezweifeln. Sie ist teuer, kostet Arbeitsplätze und ist ebenso eine einseitige Lösung mit Nachteilen wie zuvor die fossile Mobilität.
Jürgen S. meint
Ich meinte es nur im Vergleich zur Landwirtschafts & Ernährungsumstellung. Die E-Mobilität ist im Vergleich zu den drohenden Klimaschäden nicht teuer und ob sie viele Arbeitsplätze kostet, ist noch umstritten.
Stocki meint
Die E-Mobilität wird in Deutschland SEHR VIELE Arbeitsplätze kosten…
… wenn sie NICHT umgesetzt wird, weil dann die Fahrzeuge nämlich von anderen Herstellern in der Welt gebaut werden und die deutschen Premiumhersteller auf ihren Verbrennerkisten sitzen bleiben werden.
So siehts aus. Dieses dämliche Abbeidddsblädddse Argument zieht nicht!
Die Welt will Elektroautos, ob die deutschen Hersteller es nun begreifen oder nicht. Und ob in irgendeiner Nische nun noch zusätzlich E-Fuels, FCEV… und Oldtimer-Verbrenner vor sich hin tuckern, interessiert die Welt auch nicht. Wir hier in Deutschland haben in vielen Bereichen bereits die Technologieführerschaft verloren, dann jetzt halt auch noch in der Autobranche. Aber noch ist es nicht zu spät, VW scheint es begriffen zu haben. Gut so!
Topifun meint
Dann würde ich die Umstellung einfach mal wagen und dann wieder mitschreiben.
Die Anschaffung der Fahrzeuge ist noch teurer, aber dafür der Unterhalt wesentlich preiswerter. Der Fahrspaß wird von keinem Verbrenner gegenüber einem E-Auto erreicht und die null Emission vor Ort ist einfach genial. Ja , Arbeitsplätze wird es auch kosten, aber wenn die deutsche Autoindustrie weiter an Verbrennern festhält,
werden es am Ende noch mehr sein.
VW scheint es verstanden zu haben und steuert um.
Railfriend meint
Allein Biokraftstoffe aus Altspeisefetten, Abfall- und Reststoffen sparen dem Bundeshaushalt bis 2030 Ausgaben von bis 4,4 Milliarden Euro ein.
Claudia Kemfert vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW):
„Die Höhe der Zahlungen aus dem Bundeshaushalt ist abhängig vom Preis der Emissionsrechte und vom Grad der Zielverfehlung. Es zeigt sich einmal mehr, dass sich Klimaschutzmaßnahmen wie der verantwortliche Einsatz von Biokraftstoffen lohnen, indem sie hohe volkswirtschaftliche Kosten vermeiden“, sagte Kemfert.“
Railfriend meint
Noch ein Zitat von Frau Prof. Kemfert:
„Man habe es mit einem kompletten Politikversagen im Bereich der Verkehrswende zu tun, sagte Claudia Kemfert bei der Vorstellung der Studienergebnisse in Berlin.
Nachhaltig hergestellte Biokraftstoffe können durch die bedeutende Minderung des Treibhausgasausstoßes im Verkehr einen wichtigen Beitrag dazu leisten, die Belastungen des Bundeshaushalts zu reduzieren“, sagt Studienleiterin Claudia Kemfert vom DIW.
Der Einsatz von Biodiesel und Bioethanol sei zwar durch das Rohstoffangebot begrenzt, aber von erheblicher Bedeutung für die Dekarbonisierung im Straßenverkehr. Deutschland benötige dringend eine nachhaltige Verkehrswende mit vielen Maßnahmen zur Emissionssenkung.“
Peter W meint
Bei den Biokraftstoffen haben wir das Problem, dass die billigsten Kraftstoffe aus Palmöl oder anderen Landwirtschaftlichen Produkten verwendet werden. Das Ziel sollte nicht sein 10% des Treibstoffs durch Biokraftstoffe zu ersetzen, das Ziel sollte sein alle sinnvoll und umweltschonend herzustellenden Kraftstoffe einzusetzen.
Dass Regenwaldabholzung zur Kraftstoffherstellung keine Lösung ist sollte mittlerweile bekannt sein. Das E-Auto ist auch ein wichtiger, wachsender Faktor diese Umweltsünden zu minimieren. Je weniger Benzin und Diesel gebraucht wird, desto kleiner wird auch der Bio-Kraftstoffmarkt, der in Südamerika die Regenwälder vernichtet, bei uns die Böden auslaugt, und in anderen Ländern Lebensmittel teuer und knapp werden lässt.
Selbst wenn ab heute nur noch BEV hergestellt würden, könnten wir immer noch 20 Jahre lang ökologisch produzierte Biokraftstoffe mit steigendem Anteil verwenden bis alle Verpester ausgestorben sind.
Railfriend meint
Frankreich verbietet Palmölimport bereits ab 2020, Deutschland sollte schleunigst mitziehen.
Nachhaltige und kostengünstige Kraftstofftechnologien gibt es viele, angefangen von Klärschlamm-Kraftstoff über Grüne-Tonne- und andere Bioreststoff-Kraftstoffe bis hin zu strombasierten Kraftstoffen, wenn diese in EE-reichen Regionen produziert werden, die für E-Mobiität nicht nutzbar sind.
Und je kostengünstiger die Verkehrswende umgesetzt wird, desto mehr Geld steht für weiteren Klimaschutz zur Verfügung. Dabei ist zu beachten, dass EE-Kraftstoffe 10 Mrd € an Strafzahlungen einsparen können.
JoSa meint
Mir war immer so als ob wir die CO2 Konzentration in der Atmosphäre senken wollen. Aber igrendwo Grünzeug anpflanzen und daraus Kraftstoffe machen, damit der Kohlestoff wieder in der Atmosphäre landet, macht ja echt Sinn.
Railfriend meint
@JoSa,
liest Du, was da steht ?
Nein, denn Du antwortest auf Behauptungen, die nicht da stehen.
Du verwechselt Anpflanzung mit Abfallnutzung.
Düsentrieb meint
Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Oberleitungs LKW sinn machen. Für LKW’s ist die Brennstoffzelle die bessere Alternative zum Diesel
Peter W meint
Sorry, aber das ist ein Irrweg. Wasserstoff muss, wenn er Klimaneutral sein soll, aus Strom hergestellt werden, der mit Wind und Sonnenenergie gewonnen wird. Derzeit werden 90% des Wasserstoffs aus Erdgas hergestellt und dabei wird mehr CO2 frei als man beim Verbrennen des Erdgases in einem Verbrennungsmotor erzeugen würde. Wasserstoff aus erneuerbaren Energien würde den Preis für H2 mindestens verdoppeln, und den Stromverbrauch im Vergleich zum Batteriefahrzeug ebenfalls mehr als verdoppeln. Mit Batteriefahrzeugen brauchen wir 20% mehr Strom im Netz, für die Wasserstoffherstellung wären es mindestens 50% mehr. Wasserstofffahrzeuge sind also nicht nur bei der Produktion, sondern auch im Betrieb veil teurer als Diesel oder Batteriefahrzeuge. Freiwillig wird kein Spediteur diese Kosten übernehmen.
Die einzig sinnvolle Übergangslösung hin zum Batterie-LKW wäre der Erdgasmotor, den es schon gibt. Er belastet sie Umwelt deutlich weniger als ein Diesel und könnte noch viele Jahre lang die kleiner werdende Lücke zum Batterie-LKW füllen bis es Akkus mit 500 bis 1000 Wh je kg gibt.
Jeru meint
„Wasserstoff aus erneuerbaren Energien würde den Preis für H2 mindestens verdoppeln [..]“
Woher haben Sie diese Vermutung? Eine Studie der NOW kommt auf ganz andere Ergebnisse und auch viele andere Studien gehen von Preisen um 5-7 Euro je Kilogramm für grünen Wasserstoff aus. Also auch erneuerbaren Quellen.
„Mit Batteriefahrzeugen brauchen wir 20% mehr Strom im Netz, für die Wasserstoffherstellung wären es mindestens 50% mehr.“
Auch diese Vermutung würde ich gern durch eine Quelle belegt haben. Bei einem 50:50 Mix aus BEV und FCEV wären es zum Beispiel nur knapp 25% mehr Energie.
Vanellus meint
Ein Fraunhofer-Institut arbeitet daran, den Preis von Wasserstoff auf 12 €/kg zu drücken. Ob über Dampfreformierung oder Wasserelektrolyse stand da nicht. Jedenfalls ist es das Ziel. Wo liegt der Preis jetzt? Jedenfalls deutlich darüber. Für einen nicht subventionierten Preis müssen Komprimierung, Transport, Steuern und Betriebskosten der Tankstelle sowie Gewinn draufgeschlagen werden. Dass dabei 5-7 €/kg herauskommen glaube ich nicht.
NOW ist eine Organisation der Wasserstoff-Lobby und sie verbreiten gerne Halbwahrheiten.
CaptainPicard meint
Ich halte die Oberleitung für den LKW für eine sehr interessante Lösung, das würde nämlich ermöglichen dass LKWs nur eine relativ kleine Batterie brauchen mit sagen wir 100 km Reichweite. Das würde langfristig nicht nur Kosten sparen sondern wäre auch für die Umwelt besser. Und die Autobahnen müssten ja nicht durchgehend elektrifiziert werden, eben weil sie die Distanzen dazwischen mit der Batterie überbrücken können.
Dagegen spricht natürlich die wahnsinnig hohen Investitionskosten die es dafür bräuchte und dass es nur wirklich sinnvoll ist wenn ganz Europa mitmacht.
TwizyundZoefahrer meint
OberleitungsLKW gibt´s doch schon Lange. Heissen Elektrische Eisenbahn hierzulande.
Frank W. aus D. meint
Die Investitionen in Oberleitungen für LKW sind bereits getätigt worden.
Man nennt es: Eisenbahn!
Peter W meint
Die müsste man aber modernisieren und aufrüsten anstatt sie kaputt zu sparen.
Der Ausbau der A5 Karlsrue – Basel ging wesentlich schneller als der Ausbau der selben Strecke für die Bahn. Ein Paradebeispiel für die Unfähigkeit von Politik und Bahn, die dem Berliner Flughafen in Nichts nachsteht.
Sledge Hammer meint
Das ist nicht die Unfähigkeit von Politik und Bahn!
Das ist der Unwille der Politik in das System Bahn zu investieren.
Zwar wird immer von Verlagerung auf die Schiene gesprochen,
die dazu erforderlichen Investitionen werden einfach nicht getätigt.
Solange der Staat mehr Geld in Ausbau der Strassen statt in den Ausbau der Bahn steckt, wird es bei diesem bedauernswerten Zustand bleiben.
Allen politischen Sonntagsreden zum Trotz.