Toyota und Suzuki haben eine Ausweitung ihrer bisherigen Zusammenarbeit bekanntgegeben. Die japanischen Autobauer wollen unter anderem bei kompakten Fahrzeugen sowie der Produktion und Verbreitung von Hybridautos zusammenarbeiten.
Toyotas erfolgreiches Hybridsystem soll weltweit an Suzuki geliefert werden, hinzu kommt eine Kooperation bei der Verbreitung von Hybrid-Technologien in Indien durch die lokale Beschaffung von Systemen, Motoren und Batterien. Außerdem werden zwei neue elektrifizierte Fahrzeuge auf den Plattformen des Toyota RAV4 und Corolla an Suzuki in Europa geliefert.
Suzuki versorgt Toyota mit auf den Modellen Ciaz und Ertiga basierenden Kompaktfahrzeugen für den indischen Markt. Toyota erhält zudem neu entwickelte Motoren für kompakte Fahrzeuge und in Indien produzierte Fahrzeuge von Suzuki für den Verkauf auf dem afrikanischen Markt.
Darüber hinaus arbeiten Toyota und Suzuki gemeinsam an einem Vielzweckfahrzeug für das C-Segment, das zunächst in Indien auf den Markt kommen soll. Der von Suzuki entwickelte kompakte SUV Vitara Brezza wird zudem zukünftig in einem indischen Werk von Toyota produziert. Die japanischen Autobauer erklärten, weiter im Wettbewerb zueinander zu stehen, planen aber bereits eine nochmals vertiefte Zusammenarbeit. Dabei gehe es darum, „eine nachhaltige Mobilitätsgesellschaft der Zukunft zu schaffen“.
„Hybridtechnologie spielt eine große Rolle in vielen Märkten“
Mit Blick auf die E-Mobilitäts-Strategie von Toyota und Suzuki sagte Toyota-Präsident Akio Toyoda: „Wenn es um die Elektrifizierung von Fahrzeugen geht, gehen wir davon aus, dass die Hybridisierungstechnologien weiter voranschreiten. Die Hybridtechnologie spielt eine große Rolle in vielen Märkten. Eine breite Akzeptanz ist erforderlich, damit elektrifizierte Fahrzeuge einen Beitrag zum Schutz der Umwelt leisten können. Durch unser neues Abkommen freuen wir uns auf den breiteren Einsatz von Hybridtechnologien, nicht nur in Indien und Europa, sondern auf der ganzen Welt.“
Toyota will im Gegensatz zu anderen großen Autoherstellern erst im nächsten Jahrzehnt auf rein batteriebetriebene Elektroautos setzen. Die Japaner gehen davon aus, dass Voll-Stromer bis auf weiteres aufgrund vergleichsweise hoher Preise nicht in Massen nachgefragt werden.
Louis meint
Ich halte die Zusamenarbeit zur verbreitung von Hybriden für einen guten Schritt von den beiden Herstellern. Da im Artikel hauptsächlich der indische Markt erwähnt wird. Die Verkehrsproblematik in Indien ist wohl kaum zu vergleichen mit der von den westlichen Ländern. Hinzu kommt die Umweltverschmutzung der Industrie. Teilweise verursacht durch die Produktion von Billigware für die „reicheren“ Teile der Erde.
Somit ist die Umstellung auf Hybrid bestimmt ein positiver erster Schritt. Klarerweise wären BEV die bessere Lösung. Jedoch haben die Inder die selben Probleme wie wir: Die Infrastruktur. Deren Ausbau sich dort um einiges schwieriger gestaltet als bei uns. Zusätzlich wird der Großteil des indischen Stromes durch Kohlekraft erzeugt. Zusamammengefasst: Indien braucht zur vollständigen Umstellung auf die Umweltfreundlichste Antriebsart evtl. noch etwas Zeit. Und in dieser sollte das Bestmögliche getan werden.
Eine positive Entwicklung zum Thema Klimawandel ist immer erfreulich.
alupo meint
Bei dem Verkehrschaos in den indischen Städten halte ich kleine eAutos für die sinnvollste Lösung. Jeder Auspuff ist einer zuviel.
Und ich halte eRoller, wie es in China schon seit einiger Zeit üblich ist, für sinnvoll.
Stefan meint
Toyota hat keine lange Zukunft mehr.
Meine Meinung.
Joachim Meyer meint
Was denkst du wohl, warum Toyota erst im nächsten Jahrzehnt auf Elektro geht und vorerst abwartet. Weil u.a. zu diesem Zeitpunkt der bereits existierende Wasserstoffantrieb (siehe Mirai) soweit entwickelt wurde, dass er dann preisgünstiger als jeder Elektrowagen wird. Deutschland hat schon einmal geschlafen und wird auch die zweite Chance verpassen.
Stocki meint
Das glaubst du doch wohl selbst nicht dass der Wasserstoffantrieb jemals billiger wird als BEV. Vor allem im Unterhalt wird es nie gelingen können, da ein Mirai 3 Mal so viel Strom braucht wie ein durchschnittliches BEV. Und in einem FCEV sind wesentlich mehr Teile verbaut, das kann nie billiger werden es sei denn man glaubt auch dass die Batterien nicht mehr billiger werden.
De Mischa meint
Du glaubst doch nicht das Strom weiterhin so billig sein wird?
Die Steuerausfälle durch weniger Mineralölsteuer und KFZ Steuer wird von der Regierung auch irgendwann ausgeglichen werden müssen.
alupo meint
Der Wasserstoff ist übrigens, im Gegensatz zu Strom, nicht mit einer Energiesteuer belegt.
Wenn man daher von steigenden Strompreisen aufgrund der unterstellten Gleichbesteuerung redet, dann wird der Preis bei Wasserstoff in Folge deutlich stärker steigen müssen als der Strompreis.
Daher bitte sich zuerst die Fakten besorgen und diese dann aber auch überall anwenden ;-).
Aber die steuerbedingte Strompreiserhöhung sehe ich nicht, denn die unterschiedliche Besteuerung der Energie gegenüber Benzin gibt es schon lange z.B. bei Erdgas oder bei LPG. Beim Diesel wurde sie sogar erst nachträglich durch exKanzler Kohl, CDU, eingeführt.
Ich kenne die Herstellkosten aus Wasserstoff-Worldscale-Anlagen der Industrie. Wasserstoff kann durch den produktionstechnischen Umweg in der Herstellung, den Strombedarf bei der klassischen Produktion mittels kostengünstigster Steamreforminganlage, des LKW-Transportes und des großen Stromverbrauchs an der Tankstelle auch in ferner Zukunft nicht mit der batterieelektrischen Speichertechnik mithalten.
Der Abstand in den Kosten zwischen Akku und H2 ist heute schon sehr groß. Das sieht man u.a. daran, dass neue Stromspeicher heute auf Akkus setzen (nicht auf Wasserstoff), wie der Groß-Speicher in den USA mit ca. 1200 MWh (in Deutschland freuen wir uns schon über 5 MWh, in Australien hat Tesla 2017 in wenger als einem Quartal einen 129 MWh Speicher gebaut und in Betrieb genommen).
Die Entscheidung zugunsten der Akkusoeicherung ist schon lange gefällt. Jetzt muss nur nich jeder verstehen, warum das in diese Richtung passierte.
Oder will jemand im eiskalten Winter einen massenhaften und zu Eis auf den Strassen gefrierenden Wassereintrag, wenn tausende FCEV fahren? Auch das ist nicht schön in unseren Breitengraden ;-). Solange es aufgrund der Anzahl nur tröpfelt ist das statistisch kaum ein Problem, aber es wäre definitiv eines bei vielen FCEVs.
Stocki meint
Bin mal gespannt wie sich die Absatzzahlen des neuen PlugIn Hybriden Prius entwickeln werden. Es wird wohl einen kurzen Hype um PHEV geben, der wird aber einem Strohfeuer gleichen. Die maximal ausgestattete Variante dieses Fahrzeugs kostet über 40.000€. Teslas Model 3 verkauft sich jetzt schon wie geschnitten Brot, was wird da erst passieren wenn die Basisvariante für das Geld ausserhalb von USA verkauft wird? Wenn VW jetzt noch groß einsteigt, dazu die vielen bereits jetzt deutlich günstigeren BEV von Nissan, Renault…, ob da die Reichweitenangst der potenziellen Käufer noch groß genug ist, sich für den Prius zu entscheiden?
Mir sagt dies eigentlich nur, dass BEV bereits jetzt schon billiger sind als Verbrenner natürlich vor allem im Unterhalt, es scheint nur noch keiner Toyota Bescheid gegeben zu haben.
Peter W meint
Toyota hat den Vorteil, dass die Abgaswerte mit dem Plug-in genau so berechnet werden wie beim BEV, nämlich mit 0 Gramm. So lange ihre Fahrzeuge also genug Käufer finden, werden sie weiter machen wie bisher. Sollte der Markt für Hybride einbrechen, haben sie ein ähnliches Problem wie VW mit dem Diesel, aber selbst die geschädigten und über den Tisch gezogenen Kunden kaufen weiterhin VW.
Es ist schwer vorherzusagen, was die nächsten 5 Jahre bringen, wir dürfen gespannt sein. Aber 5 Jahre sind kurz, wenn man Autos herstellt.
VW sollte für die Zukunft besser aufgestellt sein, auch wenn das CDU und FDP derzeit nicht gefällt.
Stefan meint
@Peter W:
„Die nächsten 5 Jahre werden spannend“ ????
Sehr spannend!
De Mischa meint
Der Prius PlugIn ist eh nur eine Alibi Variante, weil ein gewisser Markt danach verlangt. Von sich aus hätte Toyota den nie gebaut. Weil der keinen Sinn macht.
alupo meint
Der Toyota Prius plugin hat gegenüber allen mir bekannten plugins den Vorteil, dass er sowohl im reinen Hybridbetrieb als auch im eBetrieb sehr geringe Verbrauchswerte erreicht (ich hatte meinen normalen Hybriden der Generation 3 mit real gemessenen 4,0 Liter pro 100 km gefahren. Der Prius 4 ist deutlich sparsamer, vermutlich aber auch durch die Inkaufnahme schlechterer Abgaswerte). Der Grund für Toyotas Vorsprung bei Hybriden ist die 100%-ig für Hybrid ausgerichtete, völlig andersartige Konstruktion des Antriebstranges. Die anderen Hersteller nehmen einen normalen Ottomotor aus ihrem Regal, verwenden ein normales (automatisiertes) Schaltgetriebe und benötigen so auch eine zusätzliche Kupplung gegenüber Tiyotas Prius Gen.3 usw.. Das zusätzliche Material erhöht die Herstellkosten, führt in Folge zu höheren Reparaturkosten, das Fahrzeug wird schwerer als ein Nur-Verbrenner, die Komplexität der Konstruktion steigt weiter an, das Ladevolumen wird kleiner usw..
Entsprechend hoch sind die Verbräuche. Das hat man leider auch beim Opel Ampera erfahren müssen, der ist bekanntlich absolut kein Verbrauchswunder, weder im Hybridmodus, noch im eModus.
VV hat nun die einmalige Chance ergriffen, Toyota abzuhängen. Und sie werden ihre Chance nutzen, so wie es aussieht. Ich bin mir aber sicher, dass Toyota dennoch im Hintergrund an einem eAuto arbeitet. So verblendet sind sie denke ich nicht. Und wenn es nur an China liegt…