Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier treibt seit vergangenem Jahr den Aufbau einer deutschen Fertigung von Batteriezellen für Elektroautos voran – mit „vollem Erfolg“, hieß es zuletzt. Diese Woche sprach sich Altmaier im Namen der Bundesregierung ausdrücklich für die E-Mobilität als Antriebstechnologie der Zukunft aus.
Es sei an der Zeit, „die Weichen zu stellen“, so Altmaier im Interview mit dem Tagesspiegel. Dies solle die Industrie tun, der Staat könne den Autoherstellern keine Technologien vorschreiben. Der Wirtschaftsminister betonte jedoch, dass der Bund bereits einen Schwerpunkt festlege: „Wie unsere Prioritäten liegen, wird klar, wenn Sie sich die staatlichen Investitionen anschauen.“ So seien etwa 100 Millionen Euro für „Power-to-Gas“ und „Power-to-Liquid“ eingeplant, für Batteriefabriken eine Milliarde Euro. „Die E-Mobilität ist derzeit der Schwerpunkt“, erklärte Altmaier.
Hintergrund der Stellungnahme des Ministers ist ein Streit in der deutschen Automobilindustrie. Volkswagen-Konzernchef Herbert Diess und sein Aufsichtsrat Hans Dieter Pötsch haben sich klar auf die E-Mobilität festgelegt und gegen weitere Technologieoffenheit ausgesprochen. Daimler und BMW sehen das anders, der Branchenverband VDA versucht daher nun zu vermitteln.
Altmaier betonte, dass staatliche Unterstützung kein unternehmerisches Engagement ersetze. Die Regierung könne „nur einen Teil der Kosten fördern – den Löwenanteil muss die Industrie selbst stemmen“. Im Bereich Batterie stehe der Standort enorm unter Druck, es müsse gehandelt werden – „sonst sind andere schneller – siehe China, siehe USA“, warnte der CDU-Politiker. „Nur wenn wir in Europa die weltweit besten Batterien bauen, können wir massive Arbeitsplatzverluste verhindern.“
Dazu, welche Form der Elektromobilität die Bundesregierung bevorzugt, hat sich Altmaier nicht geäußert. Während Volkswagen künftig Batterie-Elektroautos in den Fokus stellt, wollen Daimler und BMW weiter zusätzlich auf Hybridfahrzeuge sowie langfristig auch auf Wasserstoff-Stromer setzen.
Johannes Faßbender meint
Hallo Ecomento Team,
hatte gestern einen weiteren Kommentar in dieser Rubrik gesendet, leider ist er nach dem Abschicken nicht erschienen. Vielleicht lässt er sich noch finden..
ecomento.de meint
Wir haben ihn leider nicht gefunden, er wurde auch nicht von uns bzw. unserem System zurückgehalten.
VG | ecomento.de
Thrawn meint
„…. Es sei an der Zeit, “die Weichen zu stellen”, ….“
Was will der denn da für Weichen stellen? Sagt mal bitte mal jemand dem Herrn Altmaier, dass der Zug schon vorbei ist. Hinterherrennen ist das Gebot der Stunde!
0 KWwieder meint
@Peter Altmaier:
Zu wenig, zu spät, zu halbherzig.
1 Milliarde für die größte strukturelle Änderung in der deutschen Wirtschafts bzw Industrie Politik?
Das ist ein Armutszeugnis hoch 10.
Einfach eine Milliarde bewilligen ist lächerlich.Wozu werden Sie bezahlt?Wissen Sie überhaupt was Politik ist?
Sie können und müssen schon lange die Weichen für die Zukunft stellen.
Dazu gehört die Steuerung in eine bestimmte Richtung mit Subventionen bzw Besteuerung des unerwünschten.
Schauen Sie mal nach China wie das vor Jahren schon ging. Mittlerweile wäre es fast zu spät, wenn Sie einlenken würden uns endlich Nägel mit Köpfen machen würden.
Wir sind gerade dabei unsere Zukunft mit Vollgas gegen die Wand zu fahren und da werden Fördergelder für FORSCHUNG bewilligt. Das ist der völlig falsche Weg.
Klare Ansagen und konsequentes schnelles Handeln wären das Gebot der Stunde.
1.Alle neuen Regierungsfahrzeuge und Gemeinde Fahrzeuge nur noch elektrisch.
2.Neue Diesel Busse gehören per sofort verboten.Der Bestand ist hoch genug.
3.Liquid to Gas und Wasserstoff gehört ebenfalls per heute in den Müll der Geschichte und somit 0 Förderung.
4.Die Hybrid Technik darf nicht gefördert werden und muss spätestens 2025 ganz auslaufen.Keine Neufahrzeuge mehr.
5.CO2 Steuer sozial verträglich gehört umgehend eingeführt.
Müssen wir immer nur den anderen hinterher rennen?
Meine Meinung
Rolf meint
1+
Andreas meint
Wenn VW hier nicht vorgekaut hätte, dann würde Altmaier immernoch ein Loblied auf den sauberen Diesel singen. Es gibt weder im Wirtschafts-, noch im Verkehrsministerium irgendeine technische und strategische Kompetenz, die angemessen auf die Herausforderung eines globalen Wettbewerbs um neue Technologien. Hier werden Formblätter ausgefüllt und Subventionen und neue Straßen gehen dorthin, wo am lautesten geschriehen wird.
Das ist leider nichts.
Leotronik meint
Wenn es die Politik wirklich so ernst meint mit der Emobilität dann frage ich mich wo die vielen Elektromobile der Behörden rumfahren. In meinem Umkreis sind leider keine zu sehen.
Ludwig Kastor meint
Da sprichst du genau das Problem an!
Ich hoffe, dass spätestens mit den VW ID endlich die Behörden auf den Zug aufspringen!
Es sollten natürlich auch deutsche Autos sein, die unsere Behörden kaufen.
Sind unsere Steuergelder, sollen auch unsere Arbeitsplätze damit gesichert werden…
Und VW bietet dann ein gutes Preis-Leistung Verhältnis!
Rolf meint
Nur pla pla. Keine richtige Förderung der E Autos. Wie es richtig geht zeigen die Norweger. Die Diesel Subventionen streichen und dafür die E Technologie fördern, dann wären ca 5 Miliarden pro Jahr zur Verfügung.
Komisch, bei der Bankenrettung sind 500 Milliarden da, aber für eine Zukunftinvestition wird gemauert, obwohl die Rahmenbedingungen Betreff Niedrigzinsphase nicht besser sein könnte. Die Politik Betreff E Mobilität der Chinesen ist richtungsweisend und wenn unsere Politiker weiter schlafen, dann wird Deutschland die Führungsrolle der Mobilität verlieren.
Peter W. meint
Ich denke wir haben diese Führungsrolle längst verloren. Mobilität betrifft alles was Menschen von A nach B bringt. Der schicke PKW mit perfekten Spaltmaßen und vibrationsarm laufendem Verbrennungsmotor ist das Einzige was in Deutschland perfektioniert wurde. Schüler werden mit uralten ausgemusterten Reise- und Linienbussen transportiert, Bahnreisende werden in überfüllte Waggons gequetscht wie Schlachtvieh, U-Bahnstationen sind vegammelte Löcher, Flughäfen werden nicht fertig weil die Verantwortlichen blöd und unverantwortlich sind. Bahnsteige sind Stolperfallen für Ältere und Behinderte, Radwege fehlen oder werden alle 100m durch Straßenquerungen unterbrochen, Lieferanten fahren in Fußgängerzonen usw. usw. …
Duesendaniel meint
Leider wahr.
Dirk Ulbrich meint
+1
Zettmaster meint
Super Kommentar! Es kommt noch schlimmer. Desolate Brücken werden gesperrt und durch Bürokratie der Wiederaufbau um Jahre verzögert. Ortsumfahrung bei uns seit über 30 Jahren nicht in Sicht…etc…
Johannes Faßbender meint
@ Peter W.
Vielen Dank, Sie sprechen mir von der Seele. Solange wir nicht fähig sind wie an anderer Stelle bereits im Forum besprochen, siehe Fr. Pr. Kemfert; den unabdingbaren Willen haben etwas zu ändern, zu bewegen haben wir leider schon verloren.. Wo sind die hochbezahlten, bestgeschulten und sogenannten ‚Think Tanks‘ die unserer Land lenken und zum positiven beeinflussen fähig sind? Jetzt fängt das hektische, unorganisierte, blinde Hinterherrennen der vertanen Chancen an wohlwissend das man vorsätzlich zum Schaden der deutschen Wirtschaft geschlafen hat. Die sogenannte ‚ja aber..‘ Fraktion hat lange genug unser Land beschädigt.
Zu lange haben wir dem nicht immer bestens informierten Mainstream den Platz frei gemacht der genug unser Land unter Vorsatz und auch unwissend geschädigt hat. Der mutwillig entstandene Technologie Abstand wird schmerzlich aufzuholen sein. ‚German Engineering‘ war einmal unser Markenzeichen. Leider hat auch unsere unwissende Presse zum Wissensdefizit vorsätzlich beigetragen. Woanders könnte man Schadensersatz verlangen wegen Behinderung des Fortschritts.
hu.ms meint
„german engineering“ ist immer noch ein markenzeichen.
Nur nicht bei der serienproduktion von elektroautos.
Das wird sich die nächsten 2-3 jahren wieder ändern wenn das inzwischen erforschte auch auf die straßen kommt.
Das problem liegt generell am system des staates:
Entscheider ohne fachwissen, erheblicher lobby-einfluss, zuviele einspruchsmöglichkeiten, keine zukunftorientierte abwägung von ökonomie und ökologie.
Jörg2 meint
Bei der Serienproduktion deutscher Diesel ist es auch zum „Markenzeichen“ geworden.
JürgenV meint
Besser hätte man es nicht zusammenfassen können. 1+++++
Seiko meint
Ziemlich gut auf den Punkt gebracht;-)
nilsbär meint
Kleine Ergänzung:
China: 380.000 E-Busse
Rest der Welt: 5000 E-Busse
(Stand Jänner 2018)
nilsbär meint
Noch eine Ergänzung: Verkaufte Elektroroller 2017:
China: 26 Millionen
Europa: 10000