Die Bundesregierung denkt darüber nach, Elektroautos und Plug-in-Hybride länger zu fördern. Finanzminister Olaf Scholz sagte nun im Gespräch mit der Frankfurter Allgemeine Zeitung (F.A.Z.), dass eine klimafreundliche Verkehrswende langfristig aus dem Bundeshaushalt unterstützt werden könnte.
„Der Staat muss das mit einem Ausbau der Ladeinfrastruktur und mit steuerlicher Förderung begleiten“, so der SPD-Politiker zu den geplanten Milliardeninvestitionen in alternative Antriebe der deutschen Automobilkonzerne. Volkswagen, Daimler, BMW & Co wollen nach anfänglichem Zögern deutlich mehr Elektroautos und emissionslose Nutzfahrzeuge produzieren. Anders lassen sich die EU-Emissionswerte für Pkw und Lastwagen für das Jahr 2030 nicht erreichen.
„Ich finde es industriepolitisch wichtig, dass wir unsere gegenwärtig bis 2021 begrenzten Förderprogramme für batterieelektrische Fahrzeuge und Plug-in-Hybride auf das ganze nächste Jahrzehnt ausdehnen“, erklärte Scholz. „Gleichzeitig sollte man eine steigende elektrische Kilometerleistung bei den Fahrzeugen vorschreiben.“
Scholz bezieht sich auf den seit Anfang des Jahres geltenden Steuerbonus für Elektroautos und bestimmte Hybridfahrzeuge, die einem Mitarbeiter als Dienstwagen zur privaten Nutzung überlassen werden. Die Bemessungsgrundlage für die Besteuerung des geldwerten Vorteils ist hier bis Ende 2021 halbiert.
Die SPD diskutiert laut der F.A.Z. eine weitere, umfangreichere Förderung von Elektroautos. Volkswagen-Vorstandschef Herbert Diess hat diesen Monat in einem Strategiepapier Subventionen von bis zu 5000 Euro für kleine Stromer gefordert. Scholz traf sich daraufhin mit Diess, dessen Vorschläge laut Insidern bei der SPD auf viel Zuspruch stoßen. Das Finanzministerium prüfe den VW-Vorstoß „intensiv“, heißt es.
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Eine Förderung der E-Autos ist immer eine direkte Subvention der Automobilhersteller; oder glaubt wirklich noch jemand, dass die Förderung beim Endkunden landet?
Die Methode ist einfach: Sage mir deine Förderung und ich sage dir den Preis.
nilsbär meint
1+
Genauso ist es!
hu.ms meint
„America first“ können wir auch.
Heisst dann eben „Germany oder Europe first“.
Und US-hersteller habe da evtl. verloren.
Die können sich dann bei Mr. Trump bedanken.
Jensen meint
Die Hersteller werden den eingeschleusten Lobbyisten in der Politik in gewohnter Vertrautheit schon aufschreiben, wie dann Förderungen auszusehen haben.
Und es ist mehr als zu befürchten, dass auch Plug-in-Hybride weiterhin Steuergeld in den Auspuff gestopft bekommen. Fahrzeuge, die weiterhin -in welcher Form und Größe auch immer- einen Verbrennerantrieb aus der Vergangenheit betreiben, sollten auf keinen Fall gefördert werden. Die frei werdenden Gelder sollten in eine echte, unkomplizierte und zügige Förderung von Ladesäulen fließen und gerne auch in eine Aufstockung der Förderung von BEV.
Im Hintergrund laufen bestimmt schon die Vorbereitungen, um allen zu erklären. warum es den deutschen Herstellern nicht möglich sein wird, die gerade frisch in der EU für 2030 bestätigten (leider noch immer Flotten-) Emissionen einzuhalten.
senrim meint
Tesla hat sich bestimmt schon einen „Schummelmeterstab“ für die Zulassung überlegt :)
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Tesla ist nicht VW.
Jörg2 meint
TESLA wird sich für den Sondermarkt „Deutschland“ wohl eher nichts extra einfallen lassen.
(Ich bin gespannt, was da von Seiten VW&Co als Marktabschottungsversuch noch so kommt: Zwangsöffnung der TESLA-SuC für alle? Genau auf die TESLA-Technik abgestimmte Verbote von Kamerasystemen und Assi-Software?)
Jörg2 meint
Bei der angedachten VW-Förderung (nur noch Autos bis zur aktuellen VW-Autolänge) bin ich auf die Einhaltung der Preisangaben für die zukünftige ID-Familie gespannt. Mich würde es nicht wundern, wenn die aktuell bekannten Listenpreise nicht gehalten werden können und es einen „Endpreis nach Förderung“ geben wird.
(Für die angestrebten Kleinwagen scheint die Kalkulation nur hinzuhauen, wenn die Bodengruppe neu entwickelt wird. S. SEAT)
Remo meint
Förderung ist schön und gut, aber Infrastruktur ist besser. Der Staat müsste innerstädtisch z. B. Ladeparkhäuser bauen, in denen man über Nacht sein Auto laden kann ohne eine eigene Garage zu brauchen, zeitgleich könnten damit die Laternenparker reduziert werden, was dem Stadtbild zugute käme. Man könnte die Parkhäuser auf dem Gebiet alter Tankstellen bauen, denn die werden sicher in den nächsten 10 Jahren deutlich weniger werden.
nilsbär meint
Ladeparkhäuser finde ich eine gute Idee!
Jensen meint
@ Remo und Nilsbär:
Ladeparkhäuser / Ladeparkplätze wird es hoffentlich schon „bald“ geben, wenn die Politik die Rufe des Handelsverbands erhöht. Da kann es eigentlich nur Gewinner geben: E-Autos können Tag und Nacht geladen werden (nachts dann obendrein auch noch zusätzlichen Parkraum nutzen und die Wohngebiete entlasten) und die Händler können Ihre Geschäfte deutlich attraktiver machen. Die Fördergelder wären optimal platziert. Wäre toll, wenn das schnell in Gang käme. Die Umsetzung ist ja vergleichsweise „einfach“, weil an den Geschäften in der Regel bereits Industriestrom ankommt.
nilsbär meint
„Unter 15.000 € ist derzeit kein E-Fahrzeug denkbar“.
Bei den Chinesen bin ich mir da nicht so sicher. Angekündigt ist z.B. der Thunder Power Chloe, Smart Klasse, 300 WLTP km, 12000-15000 Euro.
JürgenV meint
Bleibt abzuwarten, ob die einem so kleinen Auto einen Akku für 300 km WLTP überhaupt einbauen können. Nächste Frage wäre die der Qualität.
xordinary meint
Förderung beim Kaufpreis ist der völlig falsche Weg! Wie schon Andere hier gesagt haben, werden die Prämien sonst einfach zu Beginn oben drauf gehauen. Es muss einen besseren Weg geben!
caber meint
mein Vorschlag:
E-Autos über 60.000€ 7 % Mehrwertsteuer, unter 60.000€ keine Mehrwertsteuer. „Hybrid“ Fahrzeuge keine Minderung der Mwst.
Remo meint
Ich denke über 40.000€ sollte man kein E-Auto mehr fordern. Es alles über 40.000€ sollte 19% Mehrwertsteuer haben und darunter 7%.
Thomas Kretschmer meint
besserer Vorschlag : MWSt erst ab 20.000€ Kaufpreis starten lassen und dann pro 2.500€ um 1 Prozentpunkt steigern bis zur Höchstgrenze 19%.
Florian meint
Grundsätzlich finde es gut, wenn die Förderung abhängig von der Größe/Stärke des Autos wäre. Je kleiner, desto mehr Förderung.
Wenn ich die elektrischen Neuvorstellungen der deutschen ‚Premiummarken‘ sehe, bekomme ich regelmäßig Ausschlag. Immer größer werden die SUV’s, Kleinwagen Mangelware. Hier muss eine gestaffelte Förderung kommen und eine KFZ-Steuer für Verbrenner, die vom CO2-Ausstoß abhängig ist.
Ich bin auch gerne skeptisch, wenn VW in dieser Richtung Vorschläge macht, aber diesmal ist die Stoßrichtung okay.
Wir werden im kommenden Frühjahr hoffentlich unseren E-Go Life 40 in Empfang nehmen können, mit dem wir auf dem platten Land lebend wahrscheinlich 95 % unserer Fahrten machen werden.
KingArtus meint
schön das ihr euch für ein auto aus meiner Heimat entschieden habt,
ich halte eine förderung auch für sinvoll, bei kleinen autos, aber finde es erschreckend das es erst kommt wenn ein deutsches unternehmen autos in dem segment hat.
und das ist ein NO GO
JürgenV meint
Da stimme ich zwar zu, aber ich kann schon verstehen, daß die Forderung nach Förderung erst kommt, wenn man mit eigenen Produkten kommt.
Mike meint
Ein schönes Geschenk für VW, BMW, Daimler und Co. !
Den Herstellern ermöglicht dies Ihre Preise anzupassen.
Im Grunde hat der Kunde am wenigsten davon .
Einfach irre, der Käufer als Steuerzahler zahlt seine eigene „Prämie“, und die Autohersteller kassieren ordentlich ab, die ja ohnehin immer noch satte Milliarden Gewinne einfahren.
Wenn es wenigstens noch eine Win-win Situation wäre…… ;(
Dieses Geld wäre sinnvoller z.B. in der Ladeinfrastruktur etc. investiert….
Ich denke Herr Scholz sollte endlich seine Pension genießen ;)
KingArtus meint
ne, nichtmal da,
Und wenn doch, dann bistte so das der Staat, damit der steuerzahler auch einen gewinn machent..
Denn wenn wir ladeinfrastrucktur bauen, und die Energie oder automoibilindustrie die Gewinne einfährt, dann haben wir auch nix davon.
JürgenV meint
Meinst du etwa, Nissan, Renault, Tesla und Co haben diese Förderung g nicht eingepreist. Das wäre dann aber eine ziemlich Blauäugig Annahme
Peter W meint
Ja, es ist unverständlich. Hier zeigt sich wieder, dass VW einen extrem großen Einfluss auf die Politik hat.
Da E-Fzge derzeit nicht zum Preis eines Verbrenners hergestellt werden können ist eine Förderung im sinne des Verbrauchers. Dann aber bitte eine sinnvolle Abstufung.
Vorschlag: 8000 Euro Förderung abzüglich 10% vom Listenpreis. (80.000 Euro = Förderung entfällt, 40.000 Euro = 4000 € Fördeung, 20.000 € = 6000 € Förderung) Also automatisch mehr Förderung für kleinere oder preiswertere Fahrzeuge. Aber bitte keine Diskussion über Reichweite oder Fahrzeuggröße. Das ist alles im Fahrzeugpreis enthalten.
nilsbär meint
Und wenn der Listenpreis 7300 € beträgt? Dann ist nach deiner Formel Förderung=Listenpreis, das Auto also kostenfrei. Ja, das nenne ich mal eine Förderung:-)
Peter W meint
Sorry, aber solche unrealistischen Preise sind derzeit nicht erreichbar. Unter 15.000 ist derzeit kein E-Fzg denkbar. Also alles im Grünen Bereich. Man könnte die Förderung auch auf max. 6.000 Euro begrenzen.
Im Übrigen halte ich die derzeitige Lösung mit den 2000 Euro vom Hersteller für die schlechteste, denn diese 2000 Euro werden auf jeden Fall eingepreist. Eine höhere Staatliche Förderung bei günstigerem Preis würde den Druck auf die Hersteller etwas erhöhen.
nilsbär meint
„Unter 15.000 € ist derzeit kein E-Fahrzeug denkbar“.
Bei den Chinesen bin ich mir da nicht so sicher. Angekündigt ist z.B. der Thunder Power Chloe, Smart Klasse, 300 WLTP km, 12000-15000 Euro.
Peter W meint
ok, Ihr habt gewonnen. Dann machen wir es eben genau so wie es VW haben will. Nur Fahrzeuge aus dem VW-Konzern erhalten eine Förderung. Damit das nicht gleich jeder merkt, werden die Maße, Gewichte und die Akkugröße von VW genau festgelegt.
KingArtus meint
Also im Ernst Leute, bitte.
Ich halte das nicht aus. Seit Jahren Verkauft Renault und Nissan kleine E-Autos die schon seit Jahren hätten gefördert werden können, wenn man es gewollt hätte. also
mit mehr als den bisherigen.
Und jetzt, kurz bevor VW Autos auf den Markt bringt sind die auf einmal mehr zu fördern? Es reicht mir langsam wirklich wie sehr die Politik der Industrie hinterher läuft. das ist einfach nicht mehr auszuhalten, wie Unfair hier agiert und der Bürger für dumm verkauft wird.
Ich schlage vor das eine entsprechende Förderung von der Automobilindustrie zu zahlen ist.
ZFZ Steuererhöhung. der Verbraucher zahlt sie Steuer wie bisher, nach angegebenen CO2 und die Automobilindustrie zahlt nach tatsächlichen Ausstoß, den Differenzbetrag. Der Betrag sollte dann als Förderung zur Verfügung stehen.
ich sehe nicht ein das wir von Unseren steuergeldern einer Milliardenindustrie Geld hinterher werfen. Sorry.
Ende mit der Politik für Industrie hin zur Politik für die Bürger
Howbie meint
„Ich sehe nicht ein das wir von Unseren steuergeldern einer Milliardenindustrie Geld hinterher werfen. Sorry.“
…weil das in einem kommunistischen Sozialstaat so gehört…
In einer vernünftigen Gesellschaft hätte die Politik in der Marktwirtschaft gar nix verloren. Da regeln Angebot und Nachfrage alles von selbst…
hu.ms meint
Warum sind Sie dann noch nicht in die USA ausgewandert ?
Das wirtschaftssystem mit starkem staatlichen einfluss wird sich hier nicht ändern.
Reiter meint
Vermutlich werden die brauchbaren Gesetze und Förderungen (E-Mobilität im Miet- und WEG Recht, KWK und PV im MfH, PV und Ladestation für (kleine und mittlere) Gewerbe, bidirektionale Ladefähigkeit, etc.) erst 2021 kommen , wenn deutsche Hersteller in die 100Ter Volumen vordringen….
Peter W meint
weniger Abkürzungen wären einfacher lesbar.
0 kWh wieder meint
Also diese Lobby Orientierung an den DEUTSCHEN Herstellern finde ich ziemlich unpassend.Keiner hat einen Hersteller gehindert frühzeitig ein attraktives Angebot zu machen.
Wenn das gute Angebot aus dem Ausland kommt dann ist es eben so.
Und nur weil VW vielleicht übernächstes Jahr doch noch in die Pötte kommt, müssen jetzt alle Förderungen verlängert und maßgeschneidert werden auf VW.
Das k…. mich richtig an.
Immer dieses gepudere der großen.Als wäre da nicht schon genug Gewinn vorhanden.
Wer zu spät kommt, der bekommt eben nichts.Ganz einfach.
Und ganz ehrlich, für dieses unsägliche jahrelange Hinauszögern und Blockieren haben sie eigentlich eine saftige Strafe on Top verdient und KEINE Förderung!
Reiter meint
Ja gut…so wird hier das Grundgesetz als soziale Marktwirtschaft interpretiert…..für Exportweltmeister und Wirtschaftswachstum einer verbliebenen Branche ist der Politik ziemlich viel erst mal gleichgültig. Wie das System an seine Grenzen stößt, sieht man m. E. seit 20 Jahren…..Subventionierung unnötiger Branchen, Arbeitsplätze als manische „Religion“gegen jeden Wandel erhalten, kaum Gründungen im Hightech-Bereich die wirklich durchstarten, (wieso soll man in einer Vollkaskogesellschaft 10 Jahre an einem Startup basteln was dann mangels Venture Capital in D nie fliegen wird? Wieso Unternehmer werden in D?), Biotechnologie verschlafen, Onlinehandel verschlafen, soziale Netzwerke verschlafen, Solarbranche aus Ideologie kaputtgemacht, KI? …..