Toyota gibt 23.740 Patente aus mehr als 20 Jahren Hybridtechnik-Entwicklung frei – „ab sofort bis Ende des Jahres 2030“. Die Japaner bieten anderen Herstellern zudem eine kostenpflichtige technische Unterstützung bei Entwicklung und Verkauf elektrifizierter Fahrzeuge an, wenn diese Motoren, Batterien, Steuergeräte und andere Komponenten von Toyota für ihre eigenen Antriebe nutzen.
„Die Zeit der Zusammenarbeit ist gekommen“, so Shigeki Terashi, Vorstandsmitglied von Toyota. „Wir erhalten sehr viele Anfragen zu unseren Elektrifizierungssystemen von Unternehmen, die erkannt haben, dass Hybridantriebe und andere elektrifizierte Fahrzeugtechnologien noch beliebter werden müssen. Wenn die Zahl der elektrifizierten Fahrzeuge in den nächsten zehn Jahren deutlich steigt, dann werden sie zum Standard. Diesen Prozess wollen wir unterstützen.“
Bei den gebührenfreien Patenten handelt es sich laut Toyota um fortschrittliche Technologien „insbesondere aus Hybridfahrzeugen, die dazu beigetragen haben, die Leistung der Antriebstechnik zu verbessern, ihre Größe zu verringern und die Kosten zu senken“. Dabei gehe es vor allem um Kerntechnologien wie E-Motoren, Steuergeräte und Systemsteuerungen, die in verschiedenen elektrifizierten Antriebssystemen – etwa in Hybrid-, Plug-in-Hybrid- und Brennstoffzellen-Fahrzeugen – zum Einsatz kommen.
Bereits seit Januar 2015 stellt Toyota 5680 Patente zur Antriebstechnik von Brennstoffzellenfahrzeugen zur Verfügung. Nun fügt das Unternehmen rund 2590 Patente zu Elektromotoren, 2020 Patente zu Steuergeräten, 7550 Patente zu Systemsteuerungen, 1320 Motor-Transaxle-Patente, 2200 Patente zu Ladegeräten sowie 2380 Brennstoffzellen-Patente hinzu.
Mit den kostenlosen Patenten und der technischen Unterstützung will Toyota die Entwicklung und weltweite Markteinführung elektrifizierter Fahrzeuge fördern und beschleunigen. Seit Einführung der Hybrid-Ikone Prius im Jahr 1997 hat der Hersteller eigenen Angaben nach weltweit mehr als 13 Millionen teilelektrische Stromer verkauft und den CO2-Ausstoß um mehr als 100 Millionen Tonnen reduziert. Reine Elektroautos für den Massenmarkt stehen ab 2021 auf dem Programm.
Peter Deesy meint
Solange für Elektroautos kein Ladenetz / Infrastruktur da ist kommt nur Hybride in frage. Die Deutschen sind zu Stolz um auch noch eine von diesen Patenten zu verwenden die 20 Jahre erprobt sind und für den Normalverbraucher ein günstige alternative darstellen . Nein wir setzen auf teure Elektroautos mit unausgereiften Akkus ohne Ladeinfrastruktur.Wo soll ich denn bitte Laden, wenn ich in einem Mehhfamilienhaus wohne? Hinzu kommt noch dass wir die meissten Kraftwerke/ Fernwärme mit Kohle betreiben. Wir verlagern den Dreck nur woandershin und sagen auch noch der günstigen“ Atomkraft nein Danke“. Dass Patente in den Schubladen verschwinden, weil die Gier der Firmen unendlich groß ist, das wissen schon Viele. Von Toyota ist es eine schöne Geste dies freizugeben.
Aber die Japanischen ingenieure sind viel weiter als die Deutschen, denn Sie setzen viel mehr auf Fuel Zell mit Wasserstoff( was man übrigens mit Ökostrom produzieren könnte). Das der Weltweite Gesammtverebrauch von Kraftstoffen ( durch diese Patentfreigabe) damit zurückgehehen könnte das wird hier kleingeredet. Der einfachste und günstigte weg weniger zu Verbrauchen ist weniger zu Fahren.
Aber hier in DE sitzt meistens eine Person in einem großen SUV.
Solange sich in den köpfen nichts rührt wir sich nicht ändern.
Leotronik meint
Die Patent Schutzdauer gilt ja 20 Jahre. Danach sind die Rechte frei. Eine leere Geste weil die meisten Patente vor 20 Jahren angemeldet wurden.
Anonym meint
Darf ich erfahren, woher du weißt / zu wissen glaubst, um welche Patente es sich handelt und wann diese eingetragen wurden?
Oder gehst du von der irrigen Annahme aus, dass seit den letzten 20 Jahren nicht weiter geforscht, entwickelt und somit auch patentiert wurde?
Glaubst du, die von Toyota, geben nur ihre Ur-Alt Hard- und Software zum Frenchisen frei um damit „erfolgreiche“ Partnerschaften einzuleiten? Da würden sie sich ja auch ins eigene Fleisch schneiden…
Aber schon recht. Einfach mal vom schlechtesten im Menschen ausgehen.
stueberw meint
Jetzt wo keiner mehr die Patente braucht!!!!!
De Mischa meint
Schön zu sehen wie Beschränkt hier einige denken. Nicht nur in Deutschland fahren Autos. Auch in anderen Ländern. Und wenn man in Deutschland mit flächendeckenden öffentlichen Ladesäulen nix hinbekommt, wie soll das erst in anderen Ländern werden wo es erst recht an der Finanzierung und Infrastruktur hapert?
Die paar Eigenheimbesitzer, die selber laden können, oder die handvoll Personen die beim Arbeitgeber Laden können werden hier keinen Elektroautoboom bringen. Vor allem nicht, wenn man die aufgerufenen Preise sieht für die Fahrzeuge.
Wir werden hier noch sehr lange mit Benzin fahren. Und da ist der Hybridansatz nicht verkehrt.
Öl imperium meint
Da hast du recht. Den grünen Boom, Stolperseite zu legen, ist nicht der Sinn Klima schonend zu arbeiten. Schon frech….
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Ja, wenn Patente verschenkt werden, handelt es sich meist um tote Pferde.
Anders war es bei Tesla; Musk hat ja auch mal seine Patente zur Verfügung stellen wollen. Wollte aber keiner, der VDA-Club saß auf seinem hohen Roß; jetzt ist es tot.
nilsbär meint
1+
150kW meint
Dann nenn doch mal ein Beispiel eines Tesla Patents das andere hätten nehmen sollen, weil es so toll ist.
Mike Hammer meint
Willst du damit etwa suggerieren, dass die Tesla-Antriebs-, Batterie und Ladetechnik schlecht ist? Sie zählt zweifellos zu den Besten, was derzeit im Markt verfügbar sind. Suche Dir daraus ein beliebiges Patent raus.
Öl imperium meint
Zum Glück hat
Tesla nicht die Batterie Anordnung patentieren lassen, sonst könnte VW sein MEB nicht machen. Das wäre dann wieder so eine Bremse.
Peter W meint
Ich denke, dass Toyota den BEV-Boom etwas abbremsen will. Patente verschenkt man nur, wenn sie nichts mehr wert sind.
Auch ein Toyata-Hybrid wird Probleme haben die 60 g CO2 pro km die in Europa ab 2030 gefordert werden zu erreichen. Ich geb dem Hybrid noch 5 Jahre, dann wars das.
Is nu so ~ meint
Also das ist schlau – so kann kann sich Toyota auch – als Gönner in der Welt darstellen,
und nebenbei noch alle dazugehörigen „eigene Komponenten“ in die Welt und an den Mann bringen …
Ob dann nach 2030 für diese ‚gedoppelten Antriebstechnologien‘ noch so große Nachfrage besteht ist eh mehr als fraglich – genau wie die ‚historischen‘ Hybridtechnik-Patente in diesem Zeitraum noch so viel einbringen würden – ist auch eher unsicher.
Also ich nehme lieber einfach ein Einfach-Elektrisches Batterie-Auto.
Ducktales meint
Auch wenn es die PlugIn Varianten des Prius als PHEV gibt,
das Kerngeschäft im Hybrid Bereich waren und sind (imho) die Vollhybride,
die mit einem HSD betrieben werden.
Der HSD ist eine Einheit aus einem Verbrennungsmotor (Anm.: nach dem Atkinson Zyklus) und zwei Motorgeneratoren sowie einem Akkumulator hoher Kapazität und einer elektronischen Steuereinheit. Kraftabgabe über Planetengetriebe, das seeeeeeeeehr stufenlos, aber auch recht laut funktioniert.
siehe Wikipedia (und meine eigene Erfahrung.)
Da auch ich nicht an die PHEVs glaube warte ich auf ein für mich bezahlbares BEV, von wem auch immer (es gibt jedoch einige NoGos dabei)
EV1 meint
VW, BMW und Mercedes einigen sich darauf, dass Wasserstoff aktuell keine Alternative ist. Und m.E. haben sie damit recht, denn die Haltbarkeit der Brenstoffzellenmembran und die Effektivität in der Herstellung bzw. die Probleme beim Transport und der Speicherung des Wasserstoffes sind einfach zu groß.
Und jetzt sieht Toyota seine Felle davon schwimmen. In einer letzten Offensive geben sie Patente frei und suchen nach Mitstreitern.
Wie war das mit dem toten Pferd?
CaptainPicard meint
Hier geht es um Hybride, nicht um Wasserstoff. (Vielleicht Hybrid mit Hydrogen verwechselt?)
EV1 meint
Sorry, mein Fehler!
Danke für den Hinweis.
EV1 meint
.. das war eine typisch Freudsche Fehlleistung.
Liegt wohl daran, dass ich als Hybride ebenso unnötig erachte wie FCEVs.
McGybrush meint
Das das Suenario bleibt gleich. Vielleicht fühlt sich dadurch jeman ermutigt statt ein reines teures eAuto zu entwickeln dann doch ermutigt ein Hybriden mit kostenlosen Toyota Patent zu bauen.
Später verdient man dann an den Service und findet heute evtl noch grossabnehmer für fertige Bauteile. Das Geld kann man dann für die Wende investieren die dem „Konkurrent“ dann fehlt.
Swissli meint
+1
Jeru meint
Es gibt einige Wasserstoffbusse, bei denen der Stack bereits 30.000 Betriebsstunden auf dem Buckel hat. Ich sehe kurz- bzw. mittelfristig und mit Blick auf die schnelle Weiterentwicklung absolut keine Haltbarkeitsprobleme. Vor allem dann nicht, wenn man sich vor Augen führt, dass diese Busse quasi Prototypen waren und aus heutiger Sicht mit alter Technik fahren.