Die Autohersteller PSA und Fiat Chrysler ziehen in Betracht, einzelne Modelle für den europäischen Markt zukünftig mit geteilter Technik zu bauen. Die Vielmarken-Konzerne prüfen unter anderem eine „Super-Plattform“, berichtet die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf Insider. Die Partnerschaft soll die hohen Kosten für emissionsarme, zunehmend elektrische Pkw reduzieren.
Der Vorstandsvorsitzende von PSA Carlos Tavares erklärte im März, bereit für neues Wachstum zu sein. 2017 hatten die Franzosen den deutschen Autobauer Opel übernommen. Fiat-Chrysler-Chef Mike Manley zeigte sich vor kurzem offen für Kooperationen mit anderen Marken, auch enge Partnerschafen und eine Fusion schloss er dabei nicht aus. Sollte es zu einer Kooperation von PSA und Fiat Chrysler kommen, ist eine Zusammenarbeit bei Elektroautos wahrscheinlich, heißt es.
Der Wandel hin zu elektrischen, vollvernetzten und digitalen Autos mit zunehmend komplexeren Assistenzsystemen und Selbstfahr-Funktionalitäten stellt die Branche vor große Herausforderungen. Die Kosten und neuer Wettbewerb durch Tech- sowie chinesische Unternehmen sind so bedrohlich, dass selbst unmittelbare Konkurrenten wie BMW und Daimler zunehmend gemeinsame Sache machen wollen. Auch Volkswagen plant, mit anderen Unternehmen Technologien und Ressourcen zu teilen.
PSA und Fiat Chrysler haben sich bisher nicht zu einer möglichen Kooperation geäußert. Tavares sagte Journalisten vor einigen Wochen, dass er keinen spezifischen Partner im Visier habe. Auch gebe es derzeit keine „konkreten, vertieften, fortlaufenden Verhandlungen“ mit anderen Herstellern. Insidern zufolge geht es PSA und Fiat Chrysler zunächst um eine begrenzte Zusammenarbeit, die mittel- bis langfristig ausgebaut werden könnte.
PSA arbeitet bereits an geteilten Plattformen für seine Marken Citroën, DS, Opel und Peugeot. Im Fokus steht Technik, die sich für traditionelle Verbrenner wie auch Hybride und Elektroautos eignet. Fiat Chrysler liegt im Vergleich mit den anderen etablierten Autoherstellern bei der E-Mobilität zurück, es drohen daher Emissionsstrafen in der EU. Um weiter auch im großen Stil Verbrenner verkaufen zu können, ist die italienisch-amerikanische Autogruppe laut Medienberichten zuletzt einen „CO2-Deal“ mit Elektroautobauer Tesla eingegangen.
alupo meint
Ich bin wirklich gespannt, welche Firmen letztendlich am meisten bezahlen werden.
Diese werden untergehen, auch weil in wenigen Jahren m.M.n. keiner mehr lahmarschige Verbrenner mit obenliegendem ;-) Schwerpunkt fahren will (GoCartFeeling ist einfach klasse).
hu.ms meint
PSA ist klar geworden, dass sie mit einer gemeinsamen plattform für BEV und verbrenner, die innenraum- und prduktionsvorteile die eine separate reine BEV-plattform bietet längerfristig nicht konkurrenzfähig sein werden.
Das sich eine reine BEV-plattform aber nur bei großen stückzahlen rentiert, denkt man über kooperationspartner dafür nach.
DB und BMW sind für ihre kleineren baureihen zum gleichen ergebnis gekommen. VW scheint hier etwas voraus zu sein.
Venyo meint
Du nimmst an, dass die Super-Plattform ausschließlich für E-Autos gedacht ist. Das steht so nicht in den News zu diesem Thema.
Frakrei meint
Ja ja der Tesla! Selbsternannter Klimaretter. Und jetzt wird dafür gesorgt, dass der ach so Inovative Konzern Fiat Chrysler weiter Verbrenner günstig los wird.
Wie schlecht muss es da um Tesla stehen?
Peter W meint
Von Fiat Chrysler wird in wenigen Jahren nur noch das Firmenlgo bleiben. Wobei der Name Fiat ohnehin keinen besonders guten Ruf hat.
Peter meint
Der Ruf ist vielleicht schlecht, die Realität aber nicht. VW ist z.B. deutlich problematischer, was die Zuverlässigkeit angeht. Und den Preis bei Kauf und Werkstatt sowieso. Und mit dem CentoVenti hat Fiat ein super innovatives Konzept gezeigt. Wäre für den gesamten Markt schade, wenn das nicht kommt. Den Konkurrenz macht alle besser.