Das Marktforschungsunternehmen EuPD Research hat 123 in Deutschland verfügbare E-Auto-Stromtarife untersucht. Das Fazit: „Besitzer von Elektroautos müssen mit teils exorbitanten Preisen bei Autostromtarifen zum mobilen Laden rechnen.“ Die häufige Abrechnung nach Ladezeit oder nach Ladevorgängen mache den Kilowattstundenpreis intransparent für den Endkunden und könne mitunter zur Kostenfalle werden.
Zwar fielen die Durchschnittskosten von 23 bis 32 Cent je kWh je nach Automodell eher gering aus, jedoch seien auch im Extremfall Kosten von 60 Cent bis 1,39 Euro pro kWh möglich. Wenn der Autostrom nach Ladezeit oder Ladevorgängen abgerechnet werde, sei es für den Endkunden zudem nicht auf den ersten Blick ersichtlich, wie teuer die Stromladung je kWh ist.

„Die Studienergebnisse legen nahe, dass der Kunde genau prüfen sollte, welcher Stromtarif zu seinem Elektromobil passt. Im teuersten Ladetarif mit Kosten von bis zu 1,39 € pro Kilowattstunde (kWh), bedeutet dies Stromkosten, die beim 5-fachen des durchschnittlichen Haushaltsstrompreises von 29 Cent je kWh liegen“, so EuPD Research. Der Preis pro kWh umfasse beim Ladetarif analog zum Haushaltsstrom sowohl Grundgebühren als auch Verbrauchs- und Zeitkosten bzw. pauschale Kosten pro Ladevorgang.
Bei der Berechnung der Kosten pro kWh haben die Marktforscher die technischen Details wie Verbrauch pro 100 Kilometer, Ladeleistung und Batteriekapazität der drei untersuchten Modelle Renault ZOE, VW e-Golf und Tesla Model S mit einbezogen. Weiterhin wurde unter anderem die Annahme getroffen, dass der E-Auto-Fahrer im Jahr 14.000 Kilometer zurücklegt.
Die Studie „Vergleichsanalyse mobiler Ladestromtarife 2019“ beschreibt den Status Quo der öffentlichen Elektroauto-Ladestationen in Deutschland, stellt die Bandweite der aktuell verfügbaren Tarife zum mobilen Laden dar und analysiert die besten zehn Tarife für die jeweiligen drei Automodelle. Weitere Informationen zu der Auswertung gibt es hier.
Martin meint
Eine Studie, die keiner mehr nach dem 01.04.2019 benoetigt.
Ab dem 01.04.2019 ist die Uebergangsfrist abgelaufen und es muss nach kWh abgerechnet werden. Dazu kommen dann nur anbieterspezifische Kosten zum starten der Ladung oder eine kleine Roaminggebuer.
Es ist also komplett transparent, wenn man sich nur mal die Preise der Ladekartenanbieter ansieht.
Sich vorher informieren was die kWh bei seinem Ladekartenanbieter kostet scheint nicht mehr in Mode zu sein.
Reine Minutenpreise sind nach dem deutschen Eichrecht nicht zulaessig.
netlev meint
Ich weiß nicht was diese Studie soll. Den günstigsten Tarif haben sie wieder vergessen. Bin vor 3 Wo an einem Tag mit dem e-Golf 600km Autobahn gefahren.
Das hat mich keine 10€ gekostet. Danke , Maingau
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Ich lade meist kostenlos, u.a. bei Kaufland. Dafür bin ich aber dort auch Kunde geworden, was ich früher nicht war.
ABER: Liebe Verantwortliche bei Kaufland: Kümmert Euch um die Ladesäulen; dass diese wie in Heilbronn Stuttgarter Straße oder in Ilsfeld monatelang nicht funktionieren geht so nicht. Ist ganz schlecht fürs Image.
MiguelS NL meint
“Die Studienergebnisse legen nahe, dass der Kunde genau prüfen sollte, welcher Stromtarif zu seinem Elektromobil passt.”
Gut dass es Studie die bereits vielen Berichte/Erfahrungen hierüber bestätigen.
Die Schlussfolgerung hier oben ist aber nicht richtig.
Soviel ich weiss darf man in Dld bald nicht mehr nach Zeit abrechen, d.h. jedes Auto zahlt das gleiche an der (jeweiligen) Säule. D.h der Preis wird nicht mehr von Ladegeschwindig abhängig sondern nur noch von dem Vertragspartner bzw. Ladekarteanbieter über den Kunde abrechnet.
Genügend Beispiele im Internet.
MiguelS NL meint
Übrigens in andere Länder zahlt man nach kWh.
Ich habe keine Befürchtung für teuere Preise in Zukunft im Schnitt, Preise werden runter gehen (wie beim Telefon Tarif usw)
Zudem EV mit eigene Lademöglichkeit lädt ca. 10% unterwegs, Tesla ist schon sehr günstig.
Für die Fahren ohne eigenen Ladepunkt und ständig an vielen unterschiedlichen zitten da ggf. Mühe reinstecken. Dieser Anteil ist aber sehr klein.
Für die meisten wird sich nur zum Anfang Such- bzw. Vergleich aufwand ergeben. Aufwand wird vorerst aber bleiben da die Abrechnung zu meist sehr undurchsichtig. Ich würde nicht nur auf dem Preis sonder auch auf ersichtlichkeit bzw Transparenz der Abrechnung achten, was die Wahl der Ladekarte/App angeht. Und wie schnell abgerechnet wird.
MiguelS NL meint
Beispiel
Ladetrarif-Wahnsinn Deutschland
https://youtu.be/__lYmUHGMFI
Swissli meint
Preis nach kwh wird sich schnell durchsetzen und somit werden die Preise transparenter.
Aber auch dann gilt: Preise vergleichen, den richtigen Anbieter fürs eigene Fahrprofil finden, teure Anbieter konsequent boykottieren. Und natürlich immer möglichst zuhause günstig laden.
A124 meint
Ich lese immer zu Hause günstig laden, gleichzeitig werden die eMobile für die städtische Nutzung gepriesen. Da gibt es aber vor allem Laternenparker. Über dieses, wie ich finde, wirklich dringende Thema, gibt es kaum etwas zu lesen. Das Einzige war, dass es in Berlin ein Startup mit ca. 1000 Ladepunkten an Laternen als Pilot versucht. Hier wird zumindest versucht, der Realität genüge zu tun.
MiguelS NL meint
Es ist im Interesse der Politik/Verbrennerindustrie dahingehend keine Fortschritte zu machen.
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Genau, denn da hatten sie bislang genug Zeit, sich Gedanken zu machen und Beschlüsse zu fassen. Politiker tun, was sie immer tun: wenig (bin ja höflich) und das lobbyorientiert.