Wissenschaftler der Technischen Universität München (TUM) arbeiten einem speziell für die Bedürfnisse der Bevölkerung Afrikas konzipierten Elektroauto – dem aCar. Der einfach aufgebaute, geländegängige und preisgünstige Stromer soll auch weltweit verkauft werden. Nun gibt es ein Update zu dem Projekt.
Die für die Produktion und den Vertrieb des aCar gegründete Firma EVUM Motors teilte mit, dass es „mit großen Schritten weiter voran“ gehe. So habe man mit der Besetzung von Schlüsselpositionen wie der Leitung Gesamtfahrzeugentwicklung sowie der Unternehmenskommunikation und Marketing jüngst wichtige Stellen besetzt.
„Die Personalsuche hat sich in den letzten Monaten enorm positiv entwickelt, weil man uns als E-Mobility-Hersteller vermehrt wahrnimmt. Unser Durchschnittsalter liegt bei 34 Jahren: Mit erfahrenen Führungskräften in den Schlüsselpositionen und jungen Ideengebern in allen Fachbereichen sind wir für die Zukunft gut aufgestellt“, sagt Michael Kinne, kaufmännischer Leiter von EVUM Motors.
Personell zähle das Startup nun über 40 Köpfe in den Bereichen Elektrotechnik, Elektronik, Fahrzeugentwicklung und -konstruktion, Erprobung und Homologation und Produktion sowie Vertrieb, Marketing, Business Development und Kundenservice. Das aus einem Forschungsprojekt der TUM entstandene Unternehmen setzt zudem weiter auf die Unterstützung von Werkstudenten, etwa des Lehrstuhls für Fahrzeugtechnik und der Fakultät für Maschinenwesen.
Serienreifes Design zur IAA 2019
Im niederbayerischen Bayerbach bei Ergoldsbach bereitet EVUM Motors aktuell eine Produktionsstätte für die Serienfertigung vor. In München wird derzeit eine Werkstatt mit Showroom eingerichtet. Im September 2019 soll zur Internationalen Automobil-Ausstellung (IAA) der nächste Meilenstein erreicht sein: „Das schon jetzt interessierte Publikum wird ein Elektrofahrzeug der N1-Klasse mit bis zu einer Tonne Zuladung und serienreifem Design kennenlernen“, kündigte Gründer und Geschäftsführer Sascha Koberstaedt an.
Das IAA-Fahrzeug soll bereits weitestgehend dem Serienstand entsprechen. Im Anschluss an die Messe ist für den Serienanlauf eine weitere Investorenrunde geplant. Ab Anfang 2020 sollen im ersten Jahr 1000 Fahrzeuge gefertigt werden. EVUM Motors wolle zudem zeitnah „weitere ambitionierte Pläne in der Fertigung und bei der Internationalisierung“ verfolgen, hierfür werden noch Investoren gesucht.
Für das aCar gibt es laut den Entwicklern zahlreiche Einsatzmöglichkeiten: „Vom unersetzlichen Transporthelfer des Bio-Bauern bis zum flüsterleisen Forstlastenfahrzeug, vom zuverlässigen Klettermax an steilen Weinhängen bis zum Saubermann bei der Stadtreinigung ist das EVUM aCar die wirtschaftlichste und umweltfreundlichste Lösung für ein weltweit zukunftsfähiges Mobilitätskonzept.“
nilsbär meint
Sehr lobenswert, dass auch mal jemand an die Menschen in Afrika denkt. Dort soll ja eine sehr reduzierte Version (Stahl statt Plastik, keine Airbags usw.) für unter 10000 € angeboten werden. Leider ist es nur durch Massenproduktion mit entsprechenden Skaleneffekten und Druck auf Zulieferer möglich, einigermaßen leistbare Autos zu bauen, egal ob mit oder ohne Auspuff.
Kaum ein Startup schafft diesen Sprung. Es ist kein Problem, ein paar E-Autos zu bauen und um je 10000 € zu verkaufen. Mit ein bisschen Kapital, Förderungen und Zusammenschnorren der Teile geht das. Das war es dann aber auch. Außer man findet einen chinesischen Auftragsfertiger mit Staatsgeld, der auch Verluste in Kauf nimmt, um einen Fuß in einen neuen Markt zu bekommen.
Lewellyn meint
Ich verfolg das schon eine Weile. Super spannendes Projekt mit enormen Potential.
Hoffentlich wird es was…
Peter W meint
Unimog 2.0
eine gute Idee. Besser als die Super-E-Autos mit 1000 und mehr PS, die keiner braucht.
DerOssi meint
Wohl eher Multicar 2.0 ;-)
Ernesto 2 meint
Dann soll es wohl auch eine Zulassung in Deutschland geben? Das wäre ja wirklich phänomenal; da werden sich sämtliche Landschaftsgärtner danach sehnen. Baustrom Gratis tanken und jederzeit die Städtischen Grünanlagen flüsterleise pflegen, echt Klasse. Ich hoffe der Preis bewegt sich in vernünftigen Höhen. Dann kauf ich mir auch eines.
jomei meint
Dann hoffen wir mal, dass dieses Fahrzeug nicht durch Zulieferer oder Auftragsfertiger wie im Fall e-go life oder Microlino ausgebremst wird. Wenn doch, werden es die Chinesen übernehmen und direkt am afrikanischen Markt bauen.
Mike meint
besser hätte ich es auch nicht formulieren können ;))