In China sind so viele Elektrofahrzeuge wie in keinem anderen Land unterwegs. Die Volksrepublik hat E-Mobilität zur Antriebsart der Zukunft erklärt und fördert entsprechende Technologien umfangreich. Nachdem zuletzt mehrere Elektroautos in Brand gerieten, ordnet die Regierung nun eine groß angelegte Kontrolle an.
Hersteller, die ihre Elektroautos in China verkaufen, müssen diese einer Sicherheitsprüfung unterziehen, teilte die Regierung diese Woche mit. Die Autobauer sollen ihre Modelle auf mögliche Risiken – etwa mit Blick auf die Batterie, das Ladesystem oder die Verkabelung – untersuchen und bis Ende Oktober bei der zuständigen Behörde einen Bericht einreichen. Auch bereits ausgelieferte Fahrzeuge müssen geprüft werden.
China reagiert mit der Maßnahme auf Vorfälle, bei denen Elektroautos plötzlich Feuer fingen oder qualmten. In den vergangenen Wochen und Monaten wurde unter anderem über den Brand von geparkten E-Autos von US-Hersteller Tesla berichtet. Auch Fahrzeuge des aufstrebenden chinesischen Startups NIO sowie weiterer einheimischer Hersteller, darunter mit staatlicher Beteiligung, entzündeten sich.
Speziell über Tesla-Brände wird weltweit berichtet, das Unternehmen verweist anschließend stets auf das im Vergleich zu Verbrennern statistisch äußerst geringe Feuer-Risiko. Chinas öffentlichkeitswirksame Sicherheitsinitiative dürfte darauf zurückzuführen sein, dass die Zukunft des Verkehrs- und Automobilsektors des Landes maßgeblich vom Erfolg der E-Mobilität abhängt. Damit sich die alternative Antriebsart dauerhaft im Massenmarkt durchsetzt, muss das Vertrauen in die Technologie hoch sein.
Wie viele Elektrofahrzeuge die Hersteller in China überprüfen müssen, hängt von der Laufleistung ab. Für Taxis, Carsharing-Autos, Lieferfahrzeuge und Busse mit weniger als 100.000 gefahrenen Kilometern sieht die Regierung eine Quote von mindestens fünf Prozent vor. Bei zwischen 100.000 und 200.000 Kilometer genutzten Fahrzeugen sind es mindestens 10, bei über 200.000 Kilometern mindestens 20 Prozent. Bei Modellen mit häufigen Batterie-Problemen soll die Quote weiter erhöht werden.
Jörg2 meint
Aber irgendeine staatliche Behörde muss die Dinger doch schonmal zugelassen haben? War soetwas damals nicht von Interesse?
Ich muss meine Autos alle 2 Jahre einem (mehr oder weniger geschulten, mehr oder weniger interessierten) Prüf-Ing. vorstellen. Der sollte Schwachstellen doch auch erkennen können?
Und dann blieben da noch die Kfz.-Versicherer, die genau Buch führen, wann-wo-wie ein Schaden war (hier halt Brand).
Das ist zwar schön, was da in China angedacht ist, für mich riecht das etwas nach Propaganda (bleibt alle ganz ruhig, wir kümmern uns…)
Is nu so ~ meint
Für mich ist diese Brandschutztechnische Sicherheits-„Propaganda“ eine nachholende „Modernisierung“ der sich rasant entwickelnden ! „Volkswirtschaft“.
Aber ob Propaganda dazu führt, das Bewußtsein für eine sauberere Industrialisierung zu beeinflussen, ist dagegen nicht sicher.
So, wie die technischen SicherheitsAnforderungen steigen , müssen auch die Normen,
z.B. der Qualitätssicherung, mit dem jeweiligen ‚Stand der Technik‘ angepasst werden,
und ich wäre nicht sonderlich erstaunt,
wenn mal neue ‚Welt-Normen‘ von Chinesen definiert werden.
Jörg2 meint
Die können den Herstellern von auffälligen Modellen auch einfach damit drohen, die Zulassung zu entziehen. Kurzen Termin zur Änderung in der laufenden Produktion setzen, Rückruf und Nachrüstung befehlen.
„Welt-Norm“:
Zumindest werden sie Meister in der Vereinfachung der Systemstruktur und der Produktion werden. Solch Verspieltheiten, wie sich das die deutschen Entwickler leisten können, werden dort keinen Erfolg haben. Eine hohe Systemkomplexität führt zu hohem Ausfallrisiko und Wartungsaufwand. Das bedingt eine flächendeckendes Servicenetz. Solch Netze aufzubauen kostet viel Geld und Zeit. Beides ist nur begrenzt zur Verfügung.
Der Hersteller einfacher Systeme mit minimalen Wartungsaufwand wird im Massenmarkt da immer das Rennen machen.
Is nu so ~ meint
gut ! – da ist im ‚Fernen Osten‘ wohl vieles möglich
Jörg2 meint
Zulassungsentzug, Pflicht zur Nachrüstung, Rückruf….
Diese Machtmittel gibts bei uns auch. Halt nur keinen Minister, der die anwendet.
Der zweite Teil ist eigentlich die Kernkompetenz guter Industriedesigner. Wenn man sie machen lässt, kommen da auch in Westeuropa gute Ergebnisse zustande.
Schmitty meint
egal ob das Wasserstoff oder Elektro KFZ brennt, man kann nur hoffen das dabei keiner zu Schaden kommt und für einen selbst, das die Versicherung dann auch zahlt. Schließlich sind die neuen Antriebstechnologien kostspielig für den privaten Geldbeutel!
Und nur mal so btw., Tesla spricht von einer geringen Prozentzahl, mit was vergleichen die das? Nur mit deren E-KFZ? Wenn dann muss das auf alle zugelassenen BEV‘s weltweit bezogen werden. Von brennenden Benzin oder Diesel KFZ habe ich nur gehört wenn es mal wieder Linksautonome „V-Pfosten“ drauf angelegt haben.
Allerdings weiß man ja auch nicht wie das so Anfang des 1900 Jahrhundert war, als damals die Kutschen abgelöst wurden, die Brände waren sicherlich auch nicht aus zu schließen.
Dennoch hat sich dann der Verbrenner durch gesetzt.
Hans meint
Echt jetzt? Sie haben noch nie ein brennendes Auto auf der Strasse gesehen? Weder von Autobränden in Tunnels noch auf Pannenstreifen was gelesen oder gehört? Wie weit von jeglicher Zivilisation wohnen sie? Es brennen jeden Tag dutzende Autos, es gehört quasi zum Alltag darum steht nicht jeder Brand im der Zeitung.
McGybrush meint
Hatte das mal Ausgerechnet.
Alle 50Mio PKW in Deutschland
x 43km pro Tag
/ 15.000 bestätigte Brände
= alle 52.000.000km brennt ein Auto in Deutschland.
Tesla
1.000.000.000km über die gesamte Flotte bis ende 2018 seit 2012 (Roadster mal aussen vor)
Es müssten seit 2012 mehr als 19 Teslas gebrannt haben um einen Identischen Durchschnitt zu bekommen. Ich bin eher so bei 10 Bränden.
Peter W meint
Ein Problem bei den E-Autos ist wahrscheinlich, dass sie anfangen zu brennen während sie nur rumstehen oder unbeaufsichtigt geladen werden. Ein Verbrenner brennt eigentlich nur wenn er fährt, ansonsten ist da ja alles abgekühlt.
Grundsätzlich sollte man so einen Brand doch vermeiden können.
Andi meint
Hier noch eine vergleichende Statistik:
https://autorevue.at/ratgeber/statistik-brennen-elektroautos
Tesla-Fan meint
„Von brennenden Benzin oder Diesel KFZ habe ich nur gehört wenn es mal wieder Linksautonome „V-Pfosten“ drauf angelegt haben.“
Dann will ich ihrer selektiven Wahrnehmung mal etwas auf die Sprünge helfen:
https://www.google.de/search?q=fahrzeugbrand&source=lnms&tbm=isch&sa=X&ved=0ahUKEwjkr_fb9PfiAhWKE5oKHZdcCZwQ_AUIESgC&biw=1216&bih=728&dpr=2.5
Leser meint
https://www.tag24.de/nachrichten/oberlungwitz-lichtenstein-b173-autobrand-feuer-fahrzeug-ausgebrannt-polizei-sperrung-1106154
passiert so sicher täglich, und weil es so is, wir nur noch lokal berichtet.
(und es waren keine Linksautonome)
Tim Leiser meint
Naja. Eine Freundin ist mit ihrem neuen Ford an der Ampel gestanden, als das Ding plötzlich angefangen hat zu brennen. In einer 90.000-Einwohner-Stadt kam das nicht mal in der Lokalpresse… stell dir mal vor es würde über jedes brennende Fahrzeug mit Verbrennungsmotor einen weltweiten medialen Aufschrei geben…
Jürgen S. meint
Alleine bei der URL, die vermutlich blockiert wird (google.com, Eingabe „Auto feuer“, klicken auf News) findet sich fast jeden Tag ein Brand – und das sind nur die grösseren Fälle.
Ich habe in den letzten sechs Monaten 3 Autobrände auf den Schweizer Autobahnen persönlich gesehen.
Wie oft es alleine im Gotthard Tunnel gebrannt hat in den letzen 10 Jahren, kann ich nicht mehr zählen. Logo, oft hat da ein LKW Ladung den Brand ausgelöst. Aber da war nach meinem Kenntnisstand nie kein Elektrofahrzeug verursachend…
https://www.google.com/search?q=auto+feuer&rlz=1C1GCEA_en__839__839&source=lnms&tbm=nws&sa=X&ved=0ahUKEwipqe_YoPriAhWTgVwKHSUVCwUQ_AUIESgC&biw=1920&bih=1080
Jeru meint
Entfernt, da themenfern. Die Redaktion.
JuergenII meint
Gerade am Beginn einer solchen Technologie eine wichtige Aufgabe. Interessant wäre jetzt nur eine Statistik bei welchen km Ständen es zu den Bränden kam, und wie viele der betroffenen Fahrzeuge am Netz hingen.
Und ganz wichtig, die Kontrollen dürfen nicht von der Herstellern durchgeführt werden, sondern von Behörden in Zusammenarbeit mit unabhängigen Gutachterfirmen.
Is nu so ~ meint
– damit haste das Wichtigste gesagt ! – (Gott-) Vertrauen allein reicht nie
„“ Die Autobauer sollen ihre Modelle auf mögliche Risiken – etwa mit Blick auf die Batterie, das Ladesystem oder die Verkabelung – untersuchen “
und – darüber berichten !
Das wird schon (bei Entwicklung) über die Produktion auf verbesserte Sicherheits-Standards – bei der weiter anwachsenden E-Mobilität – hinWirken! (müssen).