Volvo Trucks hat vergangenen September einen ersten Ausblick darauf gegeben, wie der Gütertransport der Zukunft auf Basis autonomer und elektrisch angetriebener Nutzfahrzeuge aussehen könnte. Das für sich wiederholende Aufgaben in Logistikzentren, Fabriken und Häfen entwickelte Elektro-Zugfahrzeug ohne Fahrerkabine „Vera“ wird nun erstmals in der Praxis eingesetzt.
Vera ist seit wenigen Tagen Teil eines vernetzten Systems, das einen kontinuierlichen Güterstrom von einem Logistikzentrum zu einem Hafenterminal im schwedischen Göteborg und von dort in die ganze Welt ermöglichen soll. Das Projekt ist das Ergebnis einer Zusammenarbeit von Volvo Trucks mit dem Fähr- und Logistikunternehmen DFDS. „Wir haben jetzt die Gelegenheit, Vera in einem idealen Umfeld im Praxiseinsatz zu testen und ihr Potenzial für vergleichbare Einsatzbereiche weiterzuentwickeln“, erklärt Mikael Karlsson, Vizepräsident für Autonome Systeme bei Volvo Trucks.
Das Ziel sei, ein vernetztes und aus einem Kontrollturm überwachtes System aus mehreren Vera-Fahrzeugen zu realisieren. Dadurch soll ein nahtloser und konstanter Güterstrom realisiert werden, um schnell auf Bedarfsänderungen reagieren zu können. Zudem steigere das System die Effizienz, Flexibilität und Nachhaltigkeit. Die Zusammenarbeit mit DFDS ist laut Volvo ein erster Schritt zum Praxiseinsatz auf festgelegten öffentlichen Straßen in einem Industriegebiet.
Volvo Trucks will seine autonome Transportlösung bis zur Praxisreife weiterentwickeln. Flankierend werden „die erforderlichen Vorkehrungen getroffen, um die gesellschaftlichen Anforderungen im Hinblick auf eine sichere Zukunft zum autonomen Transport zu erfüllen“, heißt es. Die gewonnenen Erfahrungen sollen „potenziell“ den Einsatz von Vera in vergleichbaren Anwendungsbereichen als Ergänzung zu heutigen Transportlösungen erlauben.
„Autonome Transporte mit niedrigem Geräuschpegel und frei von Abgasemissionen werden in der Zukunft der Logistik eine wichtige Rolle spielen, von der sowohl Wirtschaft als auch Gesellschaft profitieren. Wir betrachten diese Kooperation als wichtigen Ausgangspunkt und möchten den Fortschritt in diesem Bereich vorantreiben“, so Karlsson. Er betont: „Vera hat ein Tempolimit, das gilt aber nicht für uns. Die Tests haben bereits begonnen und wir wollen die Lösung in den kommenden Jahren umsetzen.“
Jörg2 meint
„autonomer Elektrotransport“
Überwacht (und gesteuert?) von einem Überwachungsturm. Entweder der Turm ist extrem hoch, oder der Überwachungsradius (und damit Einsatzradius) ist sehr überschaubar.
Im Filmchen sind Fahrwege mit links und rechts hoher Umzäunung zu sehen. Der Zeprastreifen ist bei der Konstellation hoffentlich nur zufällig in´s Bild gerückt.
(Der Herr im Anzug ist recht skeptisch und geht lieber rückwärts wieder weg…)
Will sagen: von „autonom“ wohl noch ein Stück weg.
Stefan meint
Nahtloser Güterstrom blabla
Ja, alles nette Worte und so gut es auch ist, dass dadurch keine stinkerten Diesel mehr angeschafft werden, der einzig wahre Grund ist: less headcount
Aber das liest sich ja nicht so gschafftig, ist eh klar…
Peter W meint
Solche primitiven Aufgaben kann man einem halbwegs intelligenten Menschen kaum zumuten. In 50 Jahren wird man darüber lachen, dass Millionen LKW-Fahrer stumpfsinnig auf den Autobahnen oder noch stumpfsinniger in Gewerbegebieten herumgefahren sind. Computer können das bald besser und sicherer.
Geh mal in ein Logistikzentrum und schau Dir den Kontainerrangierjob an.
Stefan meint
Aloha, hab lang genug in einem Logistikzentrum gearbeitet, ja klar ists keine Raketenwissenschaft;
Net falsch verstehen, ich begrüße durchaus den Fortschritt, ich weise nur auf die wahren Beweggründe hin.
Und bei allem rasanten Fortschritt mach ich mir auch zumindest ein paar Gedanken zur sozialen Komponente; nicht jeder ist hochgebildeter Techniker und/oder Akademiker und solche wirds auch noch länger geben als 50 Jahre; deren Arbeitsplätze werden eben schneller eliminiert als dagegengesteuert werden kann, fruchtbarer Boden für AfD, FPÖ und Konsorten…