Volkswagen und die Stadt Wolfsburg wollen zeigen, wie eine leistungsfähige Ladeinfrastruktur für E-Mobilität im urbanen Raum aussehen könnte. Dazu wird in einem Gemeinschaftsprojekt die bestehende Ladeinfrastruktur in der Stadt und auf dem Volkswagen-Werksgelände um 12 mobile und 28 fest installierte Schnellladesäulen ergänzt.
Das anlässlich des 80. Stadtgeburtstags von Wolfsburg erarbeitete Vorhaben umfasst zwei Schnellladekonzepte: Flexible Schnellladesäulen, die Laden an beliebigen Orten unabhängig vom Stromnetz mit bis zu 100 kW erlauben, sowie stationäre „High Power“-Charging-Säulen mit bis zu 350 kW Ladeleistung. An der „e-Mobility-Station“ in Wolfsburg wurde vor wenigen Tagen der erste Standort eröffnet.
„Die Stadt Wolfsburg wird heute zu einem echten Hotspot der E-Mobilität“, sagte Martin Roemheld, Leiter e-Mobility-Services und verantwortlich für das Ladeangebot der Marke Volkswagen, am Tag der Eröffnung. „Die Installation eines Schnellladeparks im städtischen Raum bedeutet massive Platzersparnis und echte Effizienz. Es können viele Fahrzeuge in kürzester Zeit laden – gleichzeitig wird dabei dennoch das Stromnetz geschont. Damit geben wir Antworten auf viele drängende Fragen, die den Aufbau von Ladeinfrastruktur im urbanen Raum derzeit noch erschweren.“
https://www.youtube.com/watch?v=eOMOv2KiTvA
Mit der Inbetriebnahme von vier Säulen an der e-Mobility-Station Wolfsburg wurde im Juni der erste innerstädtische „Schellladepark“ von Volkswagen in Deutschland eröffnet. Bis zu vier weitere Standorte sollen in den Folgemonaten im Stadtgebiet entstehen. „Unser Ziel ist es, die in Wolfsburg gewonnenen Erkenntnisse über das Nutzungsverhalten der Kunden schrittweise auf weitere Städte zu übertragen“, erklärte Roemheld.
Die von der Einheit Volkswagen Konzern Komponente entwickelte flexible Elektroauto-Ladesäule kann überall dort aufgestellt werden, wo Bedarf besteht – etwa in der Stadt, bei Festivals, an einem Stadion oder bei anderen Veranstaltungen. Sie kann an das Stromnetz angeschlossen werden oder unabhängig arbeiten. Die verwendeten Batterien waren zuvor in E-Fahrzeugen im Einsatz. „Damit übernehmen wir die End-to-End-Verantwortung für die Batterie von der Zelle bis zum Recycling“, so Volkswagen.
Die festen Schnelllader stammen von Ionity, einem Joint Venture von Volkswagen, BMW, Daimler und Ford. Ionity konzentriert sich beim Bau von schnellen Strom-Tankstellen derzeit auf europäische Autobahnen, bis 2020 sollen 400 Standorte in Betrieb sein. Anschließend sind weitere Schnellladestationen geplant, darunter auch in Städten.
Dennis Nedry meint
Gute Idee, überdacht sind leider nur zwei HPC-Ladesäulen, die anderen beiden sind ohne Dach ;-). Und hier noch ein kleiner Erfahrungsbericht von vorgestern:
Da ich am Samstag auf der Fahrt von Wolfenbüttel nach Braunschweig kurz mal für ne Viertelstunde die neue e-Mobility-Station in Wolfsburg mit den neuen Ionity-HPC-Säulen testen wollte und ob ich da tatsächlich jetzt 200 KW Ladeleistung bekomme, war es um so schlimmer, dass sich sämtliche Säulen nicht zum Laden überreden ließen und auch die Hotline nach mehreren Versuchen meinte, dass die Ionity-Charger in der Region gerade Probleme hätten und ich doch in bei einem anderen Ladenetz laden solle, eventuell würde es in 1-2 Stunden behoben sein.
Wir sind dann auf der letzten Rille (2km Restreichweite) beim Tesla SuperCharger Hohenwarsleben angekommen und hatten dadurch leider einen Umweg von 75 Minuten auf der Rückfahrt. Um aus Elektroautolust nicht Elektroautofrust werden zu lassen, ist das wichtigste eine VERLÄSSLICHE Infrastruktur wie bei Tesla, so wird das nix…
Wännä meint
Liebe Wolfsburger, denkt bitte daran, dass es E-Automobilisten gibt, die solche Gelegenheiten gerne nutzen werden, um „günstig“ in der Stadt einkaufen zu gehen, während die Karre am Lader hängt. Erst Stunden später kehren sie zurück und blockieren somit unnütz die Säule. Also bitte: Start des Zeittarifs 10 Minuten nach Abschluss des Ladevorgangs nicht vergessen. 10 Cent pro angefangene Minute minimum!
nilsbär meint
Schnellladeparks in Städten scheinen mir sinnvoller zu sein als zigtausend verstreute Schnarchlader. Wer kann, wird zu Hause laden (Eigenheim, Tiefgarage …) oder bei der Arbeit. Alle anderen – in Großstädten wohl die Mehrheit – kann (bevorzugt am Wochenende) diese Ladeparks nützen. Als Vorteile der Ladeparks sehe ich: Überdachung, leichtere Wartung und technische Erneuerung der Ladesäulen, ev. Kasse wie bei den jetzigen Tankstellen, ev. mit ‚Tankwart‘ zur Unterstützung der Kunden und Meldung defekter Ladesäulen.
Mit Zunahme der E-Autos werden auch die Ladeparks wachsen müssen, aufgrund der begrenzten Flächen vermutlich auch in die Tiefe, d.h. mehrere Etagen ähnlich den Parkhäusern.
Jörg2 meint
+1
Und sollten die Autos irgendwann mal autonom fahren können, dann erledigen die das von selbst ;-)
Beim aktuellen Stand der Technik müsste man wohl sein Auto auf eine definierte Parkfläche des Ladeparks abstellen und dem Tankwart eine Möglichkeit geben, das Fahrzeug bei Bedarf (Ladesäule frei) zusich zu rufen. Dann Ladeklappe auf, Rüssel rein. Zum Schluss müsste sich das Auto dann wieder selbständig einparken.
Für das persönliche hin-und-her stehen ja nun „bescheuerte“ Mikromobilitätslösungen zu hauf rum.
(Ok., die Versicherungsfragen sind ungeklärt…)
Leser meint
Warum nicht bewegliche Parkplattformen, um die autos per Computer zu rangieren, oder bewegliche Ladesäulen.
Pro Park dann noch ein Tankwart und es passt, keine Blockierer von Säulen.
NB meint
Eine Retro Tankstelle. ????
Al Bundy meint
jupp. das ist die ehemalige ARAL an der Braunschweiger Straße,
die schön öffentlichkeitswirksam in der Ausflugschneise raus aus WOB steht und
lange Zeit für die elektroflotte von VW (eUps und Golf GTEs) herhalten durfte.
In neuem RetroRetro Aral-VW blau ein echter Hingucker mit gaaaaaaaaanz viel Platz
In der Nähe (500 mtr. Fußweg über Spuren) gibt es dann das Einkaufsparadies „Südkopf“
also für alles gesorgt..
einfach mal bei google maps schauen, wie schön schnellladen sein kann
wolfsburg braunschweiger str. 10
:-)
Peter W meint
Sieht aus wie eine Tankstelle in den Sechzigern. Macht aber nichts, eine Überdachung ist ein großer Vorteil. Das Auto steht dort etwas länger, und im Sommer ist ein schattiges Plätzchen wertvoll.
Ich hatte bisher ohnehin den Eindruck, dass Ladesäulen sozusagen Tankstellen zweiter Wahl sind. Tankstellen haben das Dach zwar nicht um die Kunden zu befriedigen, sondern eher um verunreinigtes Regenwasser zu sparen, aber so ne simple Ladesäule ohne Schutzdach wirkt schon Zweitklassig.
Michael S. meint
Das Gebäude steht da auch schon ein paar Jahrzehnte, neu ist quasi nur die Technik.