In gewerblichen Flotten wird bislang noch weitgehend auf E-Antriebe verzichtet. Die Skepsis der Fuhrparkverantwortlichen nimmt aber offenbar zunehmend ab: Mehr als die Hälfte der deutschen Unternehmen wollen ihre Flotte bis 2028 elektrifizieren. Das hat der Anbieter von Telematiklösungen für Flottenmanagement Geotab im Rahmen einer aktuellen Studie ermittelt.
Bislang setzt laut der Studie nicht einmal ein Viertel von 275 befragten deutschen Flottenmanagern auf Elektrofahrzeuge. Die größten Hindernisse sehen sie vor allem in der vergleichsweise eingeschränkten Reichweite von Stromern. Auch die mangelhafte öffentliche Ladeinfrastruktur, lange Ladezeiten, hohe Fahrzeugkosten und damit verbundene Investitionen sowie die fehlende Verfügbarkeit von elektrischen Transportern und Lkw halten Firmen vom Umstieg auf E-Fahrzeuge ab.
Trotz weit verbreiteter Skepsis plant derzeit ungefähr ein Drittel der Umfrageteilnehmer, den Fuhrpark teilweise oder sogar gänzlich zu elektrifizieren. Hauptgrund dafür sind den Studienautoren zufolge die Umweltvorteile einer „grünen“ Flotte.
Neben dem Aspekt des Umweltschutzes spielt vor allem das wirtschaftliche Potenzial eine Rolle in den Plänen zur E-Mobilität: 21,1 Prozent der Befragten erwarten reduzierte Kosten für Betrieb, Wartung und Instandhaltung elektrischer Fahrzeuge. Fast jedes fünfte Unternehmen hofft, mit einer E-Flotte die steigenden Kraftstoffkosten zu bewältigen. 16,4 Prozent der Flottenmanager wollen mit E-Fahrzeugen den Vorgaben der Gesetzgebung gerechtwerden und so beispielsweise Einschränkungen durch Dieselfahrverbote umgehen.
Mehr als die Hälfte der befragten Flottenmanager geht davon aus, dass E-Mobilität bis 2028 eine dominante Rolle in ihrem Fuhrpark spielen wird. 44,4 Prozent glauben, dass sich in den nächsten fünf bis zehn Jahren etwas tun wird. 12,4 Prozent sind optimistischer gestimmt und erwarten bereits in den nächsten fünf Jahren eine starke Elektrifizierung ihrer Flotte.
Eine höhere Reichweite von Elektrofahrzeugen (67,6 %) und die Verbesserung der Ladeinfrastruktur (50,2 %) sind für die von Geotab befragten Firmen die wichtigsten Motivationspunkte für den Umstieg auf elektrifizierte Fahrzeuge. Auch Veränderungen des Einkaufspreises und damit verbesserte Investitionen würden 40,4 Prozent der Flottenmanager zur Umstellung auf Stromer motivieren. Staatliche Anreize wären für fast ein Viertel der Befragten ausschlaggebend, um die Elektrifizierung ihres Fuhrparks zeitnah anzugehen.
brzzler meint
Ich denke, letzten Endes ist es der noch zu hohe Preis, der die Flottenmanager davon abhält, E-Fahrzeuge anzuschaffen. Reichweite und Ladeinfrastruktur würden bald als Hinderunggrund in den Hindergrund geraten, wenn Preis-Parität erreicht würde.