Bei der bevorzugen alternativen Antriebsart von Toyota, den Hybriden, will der Konzern über 20 Jahre nach der Einführung des ersten teilelektrischen Serienmodells im großen Stil mit anderen Firmen zusammenarbeiten. Bei einer kürzlich angekündigten Offensive mit rein batteriebetriebenen Pkw setzen die Japaner von Beginn auf enge Kooperationen. Nun steht ein neuer Partner fest.
Toyota gab bekannt, mit dem chinesischen Autohersteller BYD (Build Your Dreams) Batterie-Autos bauen zu wollen. Geplant sei die gemeinschaftliche Entwicklung von Limousinen und SUV sowie der für diese und weitere Fahrzeuge nötigen Batterien. Die Modelle sollen unter der Marke Toyota in der ersten Hälfte des kommenden Jahres in China eingeführt werden.
BYD ist der führende Produzent von Elektrofahrzeugen, das Unternehmen verkauft derzeit weltweit die meisten Batterie- und Plug-in-Hybrid-Fahrzeuge. Bei Toyota stehen erst ab diesem Jahr auch vollelektrische Batterie-Modelle im Fokus, bisher konzentrierte sich der Autogigant bei Elektromobilität auf Hybride für bessere Effizienz sowie Wasserstoff-Stromer als zukünftige „grüne“ Alternative für Langstrecken-Fahrten.
Toyota hat im Juni verkündet, nun auch den reinen Batterie-Antrieb populär machen zu wollen. In einer Mitteilung zu der Kooperation mit BYD bekräftigte der Konzern, CO2-Emissionen senken und den weitläufigen Einsatz von batteriebetriebenen Elektroautos vorantreiben zu wollen. „Um diese Ziele zu erreichen, müssen nach Überzeugung beider Unternehmen Rivalitäten beiseitegelegt und zusammengearbeitet werden“, so Toyota.
Die neue, von Toyota und BYD entwickelte Antriebs- und Batterietechnik wollen die Unternehmen gemeinsam für diverse „für den Verbraucher attraktive“ Elektrofahrzeuge nutzen, die die Verbreitung der alternativen Antriebsart voranbringen, heißt es weiter. Ob aus der Partnerschaft auch E-Modelle für den europäischen Markt hervorgehen sollen, ist noch unklar.
Toyota hat in den vergangenen Monaten mit Blick auf Batterie-E-Mobilität zahlreiche Kooperationspartner bekanntgegeben – unter anderem die Wettbewerber Mazda, Suzuki, Subaru und Daihatsu sowie die Zulieferer CATL und Denso. In diesem Jahr veröffentlichte Computergrafiken geben einen ersten Ausblick auf in Eigenregie entwickelte neue Elektroautos mit Batterie-Technik des Automobilriesen.
Steff meint
Phase 1:
Toyota lanciert den Hybrid und wird von teutonischer Seite belächelt. Mit kuriosen Tests und Vollgas-Erfahrungsberichten, wird versucht die Hybrid-Elektro-Technologie zu widerlegen. Gleichzeitig wird der Diesel als Königsweg propagiert, freilich indem Stickoxide, Feinstaub (PM2.5) und (wtw) CO2-Emissionen ignoriert, und der Fokus auf Verbrauch bzw. Treibstoffkosten gelenkt wird. Dass die Kostenvorteile staatlich organisiert, also subventioniert sind, realisieren in Europa nur wenige.
Phase 2:
Jahrzehnte später finden auch die deutschen OEM’s Hybride ganz toll und zukunftsorientiert, denn das alte Geschätsmodell bliebe weitestgehend erhalten. Der gehypte Diesel hat inzwischen, insbesondere „dank“ deutscher OEM“s, den Heimatschutz verloren. Der Hybrid mit Stecker (PHEV), oft sogar als Elektroauto tituliert, soll aber Verbrenner in der Wertschöpfungskette belassen.
Phase 3:
Toyota lanciert das FCEV, von teutonischer Seite belächelt, denn das PHEV wird ja gerade gehypt. Aber die Zulassungszahlen von PHEV und FCEV stagnieren. Toyota gibt dem BEV Vorrang.
Phase 4:
Während viele Mitbewerber den Anschluss an die neue Konkurrenz aus China und den USA, wegen inkonsequenter Entwicklung (sogenannter Technologieoffenheit), nicht geschafft haben, gelingt es Toyota. Durch entsprechen Zeitvorteil (Flottenverbrauch/Hybridanteil), den Fokus auf BEV, aber auch alten (Panasonic) und neuen Partnern (BYD, CATL).
150kW meint
„Während viele Mitbewerber den Anschluss an die neue Konkurrenz aus China und den USA, wegen inkonsequenter Entwicklung (sogenannter Technologieoffenheit), nicht geschafft haben, gelingt es Toyota. Durch entsprechen Zeitvorteil (Flottenverbrauch/Hybridanteil), den Fokus auf BEV, aber auch alten (Panasonic) und neuen Partnern (BYD, CATL).“
Hab ich was verpasst? Will Toyota tatsächlich alle Hybrids einstellen und nur noch BEV machen? Ansonsten wüsste ich nicht wo Toyota da weiter sein sollte. Schon jetzt hat jeder deutsche Hersteller mehr BEV im Programm als Toyota.
Albert Deutschmann meint
Welche Technologie steckt den in einem Toyota Hybrid? Schmeiß den Verbrenner raus und erhöhe die Kapazität der bereits vorhandenen Batterie und schon ist es ein BEV!
Toyota hat mit den Prius und dem Hybrid seit über 22 Jahren Erfahrung mit der Batterie, Elektromotor und Inverter/Konverter-Einheit.
Welcher Hersteller hat noch mal mehr Expertise mit den Kern-Komponenten? Aus diesem Blickwinkel sollte man das auch mal betrachten.
Andreas_Nün meint
Wow, Toyota versucht gerade die Kehrtwende von der gescheiterte H2 Strategie.
Toyota mit BYD, herrliche Kombi.
Jensen meint
Ich denke auch, dass das eine starke Kombination wird. Könnte mir gut vorstellen, dass Toyota mit BYD (und/oder auch umgekehrt) eine gewichtige Rolle am elektrischen Weltmarkt spielen werden.
nilsbär meint
Ja, und zusätzlich sind CATL und Panasonic an Bord. Toyota hat die großen Zellhersteller (bis auf die Koreaner) um sich geschart. Klingt nach einer E-Offensive, endlich. Ich freue mich darauf.
Jörg2 meint
Viele alte Autofirmen werden verschwinden. Die aktuellen Vorstände retten sich in die Rente. Gern wird vorher noch ein großer Deal (Fusion, Kooperation …) eingefädelt, an dessem Ende der goldene Handschlag erfolgt.