Die Bundesregierung bringt ein umfangreiches Steuerpaket auf den Weg, um den Absatz von Elektrofahrzeugen anzukurbeln. Am Mittwoch will das Kabinett dazu einen Gesetzentwurf beschließen. Geplant sind eine Verlängerung des Steuerprivilegs für Elektroautos als Dienstwagen sowie Sonderabschreibungen für elektrische Lieferfahrzeuge.
Finanzminister Olaf Scholz (SPD) hatte bereits im Mai erklärt, dass er Elektroautos länger als bislang geplant staatlich fördern wolle. Stromer verkaufen sich zwar immer besser, machen im Vergleich zu anderen Antriebsarten bei den Neuzulassungen aber weiter nur einen geringen Teil aus. Die Bundesregierung setzt auf E-Mobilität, um den Klimaschutz voranzutreiben.
Seit Anfang 2019 gilt für Arbeitnehmer, denen ein Dienstwagen zur privaten Nutzung überlassen wird, eine halbierte Bemessungsgrundlage für die Besteuerung des geldwerten Vorteils. Der Steuerbonus für E-Dienstwagen läuft nach aktuellem Stand Ende 2021 aus, soll nun aber bis zum Jahr 2030 verlängert werden. Scholz sagte den Zeitungen der Funke-Mediengruppe, die Förderung der E-Dienstwagen sei „echte Industriepolitik“ zugunsten des Klimas. „Wir tun dies auch, damit schneller mehr Elektrofahrzeuge auf den Gebrauchtwagenmarkt kommen.“
Der Verband der Automobilindustrie VDA begrüßte die Verlängerung der steuerlichen Förderung von Elektroautos: „Gerade weil unsere Unternehmen in den nächsten Jahren viele neue E-Modelle auf den Markt bringen, wird die Verlängerung der geltenden Sonderregelung eine positive Wirkung auf die Nachfrage nach E-Autos entfalten.“
Neben der Verlängerung der E-Dienstwagen-Förderung plant das Finanzministerium weitere Maßnahmen für umweltfreundlichere Mobilität. Für die Anschaffung neuer, gewerblich eingesetzter kleiner und mittelgroßer Nutz- oder Lieferfahrzeuge mit reinem E-Antrieb soll es von 2020 bis 2030 eine Sonderabschreibung geben. Diese soll einmalig 50 Prozent der Anschaffungskosten betragen und die reguläre Abschreibungsmöglichkeit ergänzen.
Auch Steuervorteile von Diensträdern sollen verlängert werden. Die kostenfreie Überlassung eines Dienstfahrrades auch für private Zwecke ist für den Beschäftigten seit diesem Jahr steuerfrei. Dies ist bisher bis Ende 2021 befristet und soll nun bis Ende 2030 verlängert werden. Der Finanzminister sieht zudem eine neue Pauschalbesteuerung ohne Anrechnung auf die Entfernungspauschale beim Job-Ticket vor.
Raimund meint
Von mir kommt ein sehr großes Lob. Ihr seid einige der wenigen (ich habe nicht das ganze Internet durchsucht ;-)), die nicht 0,5% schreiben, sondern das die Bemessungsgrundlage halbiert wird.
Selbst andere Webseiten, die sich der Elektromobilität verschrieben haben, schreiben von einem 0,5% Steuersatz.
Jabu Banza meint
Wieviel spart man da in Zahlen, wenn ich den Arbeitgeber nächstes Mal zu einem Nexo überreden könnte?
Bender meint
1% des Listenpreises muss monatlich als Geldwerter Vorteil versteuert werden.
Bei e-Fahrzeugen nur 0,5%.
Die Absoluten Zahlen musst du dir selber errechnen, das variiert je nach Fahrzeug.
Anonym meint
Listenpreis für einen Nexo ist ca. 70.000€
1% davon sind 700€
0,5% entsprechend 350€ der als Geldwerter Vorteil versteuert werden muss.
Was das bei dir unterm Strich macht (Steuerklasse, Freibeträge etc.), musst du dann selber rausfinden.
Bernhard meint
Habt ihr alle vergessen, wie der Automarkt funktionert? Die Masse aller Neuwagen geht an Leasingfirmen, Leihwagenverleiher, und allgemein Firmen. Bei den klassischen Autohändlern ist doch der Privatkunde nur lästig und wird auch so behandelt. Die meisten Privatkäufer kaufen deshalb dann nach 2-3 Jahren die Rückläufer aus dem Firmengeschäft für den Privatgebrauch. Und genau dieser Markt der Firmen kauft im Moment keine BEV`s. Deswegen finde ich die Anreize richtig und hoffe, daß die Firmenkäufer endlich ihre Zurückhaltung aufgeben. Dann haben 2 bis 3 Jahre später viele die Chance einen preiswerteren BEV als Gebrauchten zu kaufen. Wer kann sich schon einen neuen BEV leisten. Das sind wenige.
Peter W meint
Das ist oberflächlich gesehen richtig, aber in Zahlen sieht das dann in etwa so aus:
Eine Firma kauft ein BEV und erhält 20% Rabatt. Dann gibt es noch Steuergeschenke, sagen wir nochmal 20%. Die Firma kauft also ein Auto für 40.000 Euro, bezahlt aber nur 25.000. Du darfst dann das Auto nach 3 jahren für 28.000 kaufen weil der Händler auch noch was verdienen will. Die Firma hat so 3 Jahre lang umsonst ein Auto benutzt, und wenn mans genau nimmt hat der Staat Deinen Gebrauchtwagen großzügig subventioniert.
Das ist für mich ne Sauerei.
Nicht vor 2025 meint
Aus dem Grund, Diesel gingen zum Teil mit 50% Nachlass auf Listenpreis in Fuhrparks und Leasingpools , will man ja mit Gewalt an dem tollen System festhalten.
Eine Win Win Fuck Situation. Das letzere natürlich für den Endkunden.
Anonym meint
Das ist so typisch Deutsch von euch beiden, dass ich schon etwas lächeln muss.
In dem Beispiel von Peter erhaltet ihr nach 3 Jahren ein gut erhaltenes Auto mit etwa 30% Abzug vom Listenpreis. Anstatt euch zu freuen, dass ihr ein gutes Geschäft gemacht habt, meckert ihr rum, weil irgendjemand (unter völlig anderen Konditionen) ein anderen / besseren Preis bekommen hat.
Anstatt sich einfach mal zu überlegen, ist MIR PERSÖNLICH das Auto / der Gegenstand den Preis X wert? Wenn ja kaufe ich ihn. Wenn nicht – dann nicht. Nur weil jemand anders vor Jahren einen anderen Preis bekommen hat, sollte mir doch egal sein. Entweder die Sache ist mir den aktuellen Preis wert (dann kaufe ich) oder eben nicht. So funktiuoniert freie Marktwirschaft und das System mit Angebot und Nachfrage.
Es ist doch völlig logisch, dass ich mich als Privatperson, die alle 5 Jahre ein Auto kauft (und womöglich noch immer bei einem anderen Hersteller) nicht vergleichen kann mit einem Flottenkunden, der jedes Jahr Autos im dreistelligen Bereich abnimmt.
Jin meint
Mich wundert es eh, warum ein Stückel Blech mit einem Tütchen Elektronikkomponenten und einem E-Motor SOOOO viel teurer sein soll, als das selbe Stück Blech mit mindestens genauso viel Elektronikkrempel und einem aus zig tausend Teilen bestehenden Verbrennungsmotor samt Abgasanlage und Tank, ok eine Antriebs-Batterie (wenn man die so nennen möchte) ist etwas teurer, als keine Batterie, aber SOOO vieil? Vergleich mal z.B. einen Ioniq hybrid (und der hat sogar beides von dem Krempel verbaut) mit einem Ioniq elektro (also gleiches Fahrzeug…von wegen Äpfel und Birnen und so…), der hat NUR einen etwas größeren Akku (28kWh) und kostet aber weit über 10000€ mehr, nur für die Differenz Hybrid-Akku (??kWh) zu Antriebs-Akku (28kWh)?? Versteh ich nicht. Ja, ich weiß, Entwicklungskosten…blah… wenn sie dafür nix ausgeben wollen, um weiter zu kommen, dann sollnse halt dicht machen, haben doch auch im Verbrennerbereich entwickelt…. Ich kauf mirn Pferd mit Kutsche… nee, nich wirklich.
Anonym meint
Es nennt sich Vergütung des betriebswirtschaftlichenrisikos!
Verbrenner sind bei den meisten Hersteller über lange Jahre und Jahrzehnte erporbt. Man kenn die Motoren, die meisten Defkte und die anfälligsten Teile für den Verschleiß. Man hat Lehrgeld bezahlt für die Fehlentwicklungen die man mal entworfen und in Serienmodelle eingebaut hat.
Bei reinen Elektroautos ist da nicht so. Man gibt (teilweise staatliche Verordnen teilweise als Service- und Marketingversprechen) viele tausende meist hundertausende Kilometer und ewige Jahre „Garantie“ auf den Wagen und seine Antriebskomponenten. Bei diesen hat man allerdings nicht die Erfahrungen aus den Verbrennern. Es sind andere Bauteile, von anderen Zulieferen, mit anderer Qualität. Noch weiß keiner so genau wo sich Haarrisse bilden können und was im Straßenbetrieb nicht so funktioniert wie im labor getestet. Die Wahrscheinlichkeit für (kostspielige) Ausfälle während der Garantiezeit ist für das Unternehmen höher. DIese Gefahr lässt man sich natürlich vergüten und das über den Kaufpreis. Auch daher sind neue Modelle und neue Techniken teurer als der Bestand.
Hinzu kommt. Fällt beim Hybrid die Batterie aus oder wird merklich schlechter, fällt das nicht ganz so arg ins Gewicht, weil ja immer noch ein Verbrennungsmotor an Board ist, der die Karre trotzdem noch von A nach B bringt. Fällt beim eAuto die Batterie aus, dann steht man da. Im besten Fall noch in der eigenen Einfahrt, wenn es blöd läuft, Nachts, fernab der Heimat, bei SChnee und Regen!
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Hast Du Angst-Marketing studiert? Oder bei einer Versicherung gearbeitet? Oder bist du von deinem letzten Absatz so überzeugt, dass du deine Anzugshose immer mit Gürtel und Hosenträger in Position hältst?
Peter W meint
Haha! Bist wohl noch nie nen Hybrid mit defektem Akku gefahren. Ich schon! Natürlich fährt der noch, aber ungefähr so wie ein 4 Zylinder mit 2 kaputten Zündkerzen. Die Kiste kommt kaum vom Fleck, versucht ständig den leeren Akku zu laden und die Klimaanlage sollte man besser nicht einschalten, sonst kommt man gar nicht mehr voran. Die teure Reparatur kann man sich da nicht sparen.
Bei einem BEV wird der Akku so gut wie nie plötzlich kaputt gehen. Ein Verbrenner bleibt fast wegen jedem Mist stehen. Lichtmaschine, Wasserpumpe, Keilriemen, Kraftstoffpumpe, Thermostat, Elektronikmist, usw. usw. Aber das ist ja kein Problem, weil man sich daran gewöhnt hat.
OnlyAFoolUsesGoogleAndroid meint
Ich finde man sollte generell für jeden km den man auf der Straße draußen herum fährt und jede Stunde die das Fahrzeug im öffentlichen Raum herumsteht vom Hersteller Geld bekommen. Immerhin ist man ja eine wandelnde Werbefläche mit dem Herstelleremblem hinten und vorn am Auto.
agdejager meint
Hoffentlich werden nur die reine BEVs subventioniert und die Hybriden nucht mehr.
Peter W meint
Steuerliche Förderung bedeutet am Ende immer, dass diejenigen, die viel haben mehr bekommen.
Ein Kleinunternehmer der relativ wenig Steuern bezahlt hat auch wenig davon. Diese Steuernachlässe bringen vielen so gut wie nichts, aber wenigen einen netten „Nebenverdienst“.
Anonym meint
So so – ist dem so? Bedeutet steuerliche Förderung „am Ende immer“, dass die Reichen reicher werden auf kosten der Armen bzw. nicht so Reichen?
Wie sieht es den bspw. mit den sogenannten 450€ Jobs aus?
Ist das nicht auch eine „steuerliche Förderung“ die gerade den Klein- und Geringverdienern hilft, weil ihr Einkommen bis zu einer bestimmten Obergrenze so gut wie nicht besteuert wird?
Steffi Zienz meint
Alles für die Unternehmen. Wäre ja auch schlimm, wenn sich eine Privatperson ein E-Auto leisten könnte!
Georg meint
Hier ging es allerdings primär um die Steuervorteile bei Privater Nutzung von e-Geschäftsautos, also um die Privatperson die damit weniger Steuern zu zahlen hat. Alle Anderen „Privatpersonen“ erhalten ja den Elektromobilität Umweltbonus (4000€).
Düsentrieb meint
…der im Grunde nicht existent ist, da die Preise vorher entsprechend ‚angepasst‘ wurden…
Egon meier meint
das kannst du beweisen? Oder ‚ist doch klar .. ‚
Nicht vor 2025 meint
Für alle ohne Dienstwagen Anspruch heisst es schon mal :
Zitat :
So sollen Jobtickets des Arbeitgebers für Beschäftigte grundsätzlich komplett steuerfrei sein. Damit sollen mehr Menschen zum Umstieg auf Busse und Bahnen bewegt werden.
Zitat Ende.
Endlich freie Fahrt für Reiche Bürger.
hu.ms meint
Jo – schon vor 10 jahren war mein lieblingsspruch:
Es wird zeit dass benzin 5 € kostet, dann werden die strassen endlich frei für MICH.
Fb meint
Zur Zeit werden ca. 2\3 der (Verbrenner) Neuwagen anzahl an Firmen verkauft. Ich schätze, dass sogar 90% des Neuwagen-umsatzes von Firmen erzeugt wird, da privatpersonen eher kleinere autos neu kaufen. Somit macht diese art der förderung Sinn, um einen signifikanten gebrauchtwagenmarkt zu generieren.