In einer Antwort des Wirtschaftsministeriums auf eine Anfrage des Parlaments hat die Bundesregierung im Juli ausführlich Stellung zu Batterietechnologien und der Elektromobilität genommen. Die Kosten für Elektroauto-Batterien werden aus Sicht der Politik im kommenden Jahrzehnt deutlich sinken: Koste die Kilowattstunde bei Lithium-Ionen-Speichern aktuell etwa 200 Euro, werden es zwischen 2025 und 2030 nur noch 100 Euro sein.
Darauf angesprochen, wann die Produktion eines Elektroautos mit einer Reichweite von 1000 Kilometern möglich sein wird, heißt es, dass dies technisch bereits heute realisierbar sei. Eine Erhöhung der Reichweite sei jedoch „mit einer erheblichen Steigerung der Anschaffungskosten von derzeit ca. 4.000 Euro pro 100 Kilometer verbunden“. Man gehe daher davon aus, dass sich „je nach Kundensegment Gleichgewichte zwischen Reichweite und Anschaffungskosten herausbilden“.
Damit Langstrecken-Elektroautos erschwinglicher werden, bedarf es neuer Batteriekonzepte, so die Bundesregierung weiter. Ein entscheidender Faktor für die Kostenreduktion sei der Einsatz moderner Technologien in der Großserienfertigung von Batterien und Batteriezellen. Deutschland fördere mit einer Vielzahl von Projekten die Weiterentwicklung der Batterietechnologie. Hierzu zählten Forschung unter anderem zu Batteriematerialien, Prozess- und Produktionstechnologien sowie Recyclingprozessen und Wiederverwendung von Batterien.
Der Aufbau von Batteriefertigungskapazitäten in Deutschland sei das Ergebnis privatwirtschaftlicher Entscheidungen, betonte die Bundesregierung. Man messe dem Aufbau einer deutschen und europäischen Batteriezellfertigung aber eine besondere Bedeutung zu. Zusammen mit der EU und den Europäischen Partnern werde daher der Aufbau einer wettbewerbsfähigen Batteriezellfertigung unterstützt. Eines der dazu gedachten Projekte werde von Deutschland koordinierend geleitet und vom Wirtschaftsministerium mit einer Milliarden Euro gefördert.
Batterie-Auto mit Effizienzvorteil
Mit Blick auf die Effizienz vertritt die Bundesregierung die Meinung, dass batterieelektrische Fahrzeuge „sowohl energetisch als auch bezogen auf die С02- Emissionen einem Antrieb mit Verbrennungsmotor überlegen sind“. Mit fortschreitender Dekarbonisierung der Stromversorgung werde dieser Effizienzvorteil zunehmend größer.
Die Automobilindustrie durchlebe derzeit einen tiefgreifenden Strukturwandel, erklärte die Bundesregierung. Insbesondere die anspruchsvollen С02-Flottenziele zwängen Autohersteller, alternative Antriebe zu entwickeln und attraktive Produkte anzubieten. Batterieelektrische Mobilität leiste dabei „einen ganz wesentlichen Beitrag“, das in Paris von 200 Staaten beschlossene Ziel einzuhalten, die Erderwärmung auf unter 1,5 Grad zu begrenzen.
Weltweit investierten alle Hersteller erhebliche Mittel in die Elektromobilität. Die Bundesregierung gehe das Thema technologieneutral an und unterstütze den Markthochlauf durch verschiedene Maßnahmen, etwa durch „Förderung von Forschung und Entwicklung, Umweltbonus, Ausbau der Ladeinfrastruktur, steuerliche Anreize u.a.“. Weitere Maßnahmen zur Unterstützung des Markthochlaufes sollen Gegenstand der Diskussionen im Kabinettausschuss Klimaschutz sein.
Paul meint
Es wird vermutlich parallel beide Varianten in einem Testlauf geben wobei sich das Batteriefahrzeug der einfacheren Technologie geschuldet durchsetzen wird, denn letztlich zählt für die Massen der Geldbeutel. Ferner sind die Elektroautos einfach eine neue Technologiestufe. Wenn man soviel ein fahrender Computer, in diese Richtung wird es gehen. Ständig durch neue Software ausbaufähig wie das ja auch von den Smartphons vorgemacht wurde. Die individuelle Mobilität wird einfach die Krone bleiben. Denkbar kombinierbar mit innerstädtischen Verkehrsverbund, wie dies ja auch in München schon möglich ist. Durch die Satelitten-Navigation können auch Staus vorausgesehen und entsprechende Ausweichungen empfohlen werden. Mit echten 500 km Reichweite kommt der Durchbruch. Damit kommt man auf Langstrecken zurecht und eine Pause ist bei solchen Strecken immer zu empfehlen und ratsam. Betreffend Bahn ist es richtig zu modernisieren. Es ist auch richtig das Streckennetz zuerst zu modernisieren. Hier denke ich einfach an den Lastverkehr der von den Autobahnen weg auf die Schiene sollte. Das wäre ein grosse Entlastung und für alle Fernfahrer eine Erleichterung. Für die E-Autos werden dann auch die 1000 km erreicht werden, denn es wird intensiv geforscht. Vielleicht werden wir noch stauen was in Zukunft möglich sein wird.
Hardi meint
Zum Thema: E-Mobilität, schwere Batterie, Reichweite, Ladesäulen etc. sollte man unseren Ingenieuren und Wissenschaftlern schon etwas mehr zutrauen. Die E-Mobilität beginnt ja gerade. Man sollte vielleicht mal etwas zurück schauen in die 80er., und an den Computer denken. Es gab weder Festplatte noch Diskette, da wurden Daten in Firmen auf den Lochstreifen gestanzt, später auf eine 5,25″-Diskette geschrieben, es gab weder Bill Gates noch Windows, die Entwicklung ist ja bekannt. in den 90., das Handy, die Batterie, die Funktionen etc. Auch hier ist die Entwicklung bekannt. Es könnte sein, dass die E-Mobilität sich schneller entwickelt als vielen Recht ist.
Vanellus meint
Etwas OT: 1983 hatte ich einen Atari 520 ST+ mit 1 MB Speicher, Maus, grafischer Benutzeroberfläche und zwei Diskettenlaufwerken für 3,5″ Disketten.
OT Ende.
hu.ms meint
Es ist ja gerade urlaubszeit und hundertausende starten jedes WE mit dem eigenen pkw. Stellt euch mal vor, nur 50 % davon hätten ein BEV.
Wo sollen die alle laden?
Ich glaube nicht, dass ladesäulenbetreiber hunderte von säulen an den AB aufstellen, die an 20 tagen im jahr mit spitzen-reiseverkehr genutzt werden und den rest des jahres rumstehen.
Jürgen Baumann meint
Stell dir mal vor die fahren alle an die Tankstellen, die sich in den letzten Jahren glatt halbiert haben. Was für ein Chaos. Der Verkehr bricht zusammen und die Tankwagen kommen nicht mehr durch.
Und die BEV fahren lächelnd gut aufgeladen vorbei ….
Offen gesprochen meint
Bis es eine nennenswerte Zahl von Elektroautos gibt, werden die meisten nicht viel länger an der Säule stehen als Benziner. Und Fahrer von Elektroautos größerer Reichweite (500 bis 700km werden 2025 normal sein) werden nicht unbedingt an der Autobahn teuer laden (oder nur kleine Mengen).
PharmaJoe meint
Meine Güte. Es stehen ja auch viel zu viele Zapfsäulen mit überteuertem Sprit das ganze Jahr herum und sind nur zur Hauptreisezeit ausgelastet.
Ich kann diese Petrolhead-Argumente nicht mehr hören!
Wir müssen uns verändern und wenn ich wegen einer Urlaubsfahrt im Sommer, die ich gerne durchbrettern würde, das ganze Jahr Verbrenner fahren will/muss, dann habe ich den ersten Denkfehler. Der zweite ist davon auszugehen, dass ich weiterhin das Recht habe, ungestraft Öl zu verbrennen, obwohl ich weiß, dass es endlich ist und die Erde zerstört. Der dritte Denkfehler ist, dass sich bis zum Erreichen der 50% im Fahrzeugbestand nicht dramatisch was an der Ladeinfrastruktur und -technik ändern wird. Wir haben jetzt bei modernen Autos über 100kW Ladeleistung, wenn wir bei 200kW angekommen sind, lädt ein Auto in einer halben Stunde 100kWh in seine Batterie. Das sind 500km Fahrtstrecke. Ich fahre also auf 1000km mit meinem Auto zwei- bis dreimal für maximal 15 Minuten eine Ladesäule an (zukünftiges Auto in fünf Jahren hat 100kWh und ich fahre voll los). Tanken dauert incl. bezahlen fast genauso lange, zumindest von der Größenordnung her. Ein Teil der Reisenden ist nach 500km bereits am Ziel, andere laden nur einmal 12min und sind insgesamt 700km gefahren und am Ziel.
Und die, die 1000km und weiter fahren, sollten die Bahn nehmen. Oder die nächsten 10 Jahre notfalls einen Brenner mieten.
Andilectric meint
Das Problem sehe ich nicht so tragisch. Auch wenn der Wandel schnell gehen sollte, reden wir hier bestimmt von 10-20 Jahren, in denen wir langsam einen Umstieg auf E-Autos erleben werden. Viele fahren dann noch mit Hybriden, die keine großen Aufenthalte an Ladesäulen brauchen. Bestimmt kommt auch noch so etwas wie die Festkörper-Batterie oder es gibt doch noch einen Durchbruch bei Wasserstoff. Dann sieht wieder alles anders aus. Also don´t panic
Egon meier meint
Als die ersten Pkw über die Straßen holperten war oft genug die Apotheke als Bezinlieferant ausverkauft.
Otto- und Dieselmotor haben diese Krise überwunden.
Ich bin vor 2,5 wochen in Urlaub gefahren und letztes WE zurück (alle Autobahnen zugestaut) – und alle Ladesäulen waren leer .. ich konnte Raststätte auf Raststätte abfahren und fand nur unbenutze Ladestationen.
Lass die BEV mal kommen – dann kommen auch noch mehr Lader. Mit denen lässt sich nämlich Geld verdienen.
hu.ms meint
Alle kommentare gehe nicht auf den konkret von mir genannten punkt im letzten satz ein.
Gartuliere den verfassern !
Klaus Schürmann meint
Lieber HUMS !
Hast DU nicht gelesen was Jürgen Baumann am31.7. und Pharmajoe am
1. 8 . geschrieben haben ?
Railfriend meint
„…batterieelektrische Fahrzeuge „sowohl energetisch als auch bezogen auf die С02- Emissionen einem Antrieb mit Verbrennungsmotor überlegen sind“.
Wenn es allein danach ginge (was unsinnig wäre), sollte man ganz anders entscheiden: AKW sind PV energetisch überlegen und dazu noch klimafreundlich…
Liebe Bundesregierung, etwas mehr Differenzierung wäre hier ebenso angebracht wie eine etwas ehrlichere Betrachtung:
BEV sind bei zukünftigem Grünstrombetrieb klimafreundlich. Verbrenner mit EE-Kraftstoffen auch. Energetisch sind BEV mit verstromtem Biogas Verbrennern mit Biomethan weder energetisch noch klimabezogen überlegen.
PHEV mit aktuell 60 km el. Reichweite fahren nachweislich ebenso viele Jahreskm el wie BEV und dazu wegen ihres kleineren CO2-Rucksacks sogar klimafreundlicher – wie hier mehrmals verlinkt.
Thrawn meint
„…Energetisch sind BEV mit verstromtem Biogas Verbrennern mit Biomethan weder energetisch noch klimabezogen überlegen. …“
Yup. Und wenn das Biogas zuvor mit dem Diesel LKW vom Nordkap nach Gibraltar gefahren wurde, dort in Strom verwandelt, in Batterien abgefüllt und dann mit dem Kreuzfahrtschiff nach Genua gefahren, in H2 umgewandelt und im Gaskraftwerk in Hintertupfing verbrannt und mit der Dampfturbine über einen Generator ins Stromnetz eingespeist werden würde, stünde das BEV vermutlich noch sehr viel schlechter da. Da bin ich mir sicher!
Railfriend meint
Es reicht schon, das Biogas in DE per Gasmotor zu verstromen, mit Netzverlusten zu verteilen, an einer Schnelladesäule verlustreich zu laden und beim BEV ein wenig Winterbetrieb…
Offen gesprochen meint
Biogas heißt ohnehin, den Teufel mit dem Pelzebub auszutreiben.
Riesige chemieverseuchte Maisfelder zur Biogasgewinnung sind ein Alptraum, zumal wir dringend größere Waldflächen zur CO2- Bindung brauchen.
Railfriend meint
Unsinn, nachhaltiges Biomethan basiert z.B. auf der Grünen Tonne und vermeidet Methanemission aus der Kompostierung. Die Busflotte von Augsburg fährt seit Jahren damit – kostengünstiger und klimafreundlicher als Batteriebusse mit Strommix.
Effendie meint
Sie sagen es nachhaltiges Biogas.. Da sind aber von der Natur natürliche Beschränkungen von der Biomasse. im Bezug auf Fläche und Menge.
Das gleich könnte ich sagen zu Biogas das mit Mais gefüttert wird.. hier gibt es auch ne natürliche Grenze und die ist einfach die Ackerfläche. Wohnen Sie in solch einer Gegend wo nur noch Mais wächst ? Da kommt Freude auf kann ich ihnen sagen. Grundwasserbelastung steigt durch Überdüngung, Wildschweinpopulation steikt sehr stark an durch genügen Nahrung (Mais), übergroße Maschine die die ganze Straße benötigen und durch ihr Gewicht die Starßen kaputt machen und zahlen kann der Anwohner.
Ich erlebt das von Jahr zu Jahr
Railfriend meint
@Effendie, richtig Mais und Monokulturen sind keine Lösung.
Schauen Sie aber mal, was alles in die Kompostierung geht und dort lustig Methan in die Umwelt emittiert.
EE-Kraftstoffe basieren auch auf Reststroh, Klärschlamm, Waldrestholz usw.
Außer strombasierte Kraftstoffe gibt es auch solarthermisch basierte: ETH Zürich. Auf einem km2 kann eine solche Solaranlage 20.000 l EE-Kraftstoff täglich produzieren und entnimmt dazu alle notwendigen Elemente aus der Luft, auch das Wasser:
Außer Batterieantrieb gibt es noch viele andere klimaschützende Fahrzeuge-Antriebe, darunter die angeblich überholte VKM.
Utx meint
Brennstoffzellenfahrzeuge profitieren genauso von der Förderung der Zellfertigung. Da die Brennstoffzelle wegen ihrer Leistungscharakteristik prinzipiell für PKW völlig ungeeignet ist, wird dort ebenfalls ein großer Akku benötigt.
Und zu den Geldern für Forschung, Ladeinfrastruktur und Fahrzeugkauf: Die Brennstoffzellenforschung wird mit hunderten Millionen gefördert, jede einzelne Tankstelle mit mehr, als einer Millionen. Die Subventionen sind schön versteckt im Subventionspaket für Elektromobilität. Der Fahrzeugkauf genauso gefördert, wie bei einem richtigen Elektroauto, obwohl ein Brennstoffzellen-PKW einen direkten CO2-Ausstoß von mindestes 120 g /100 km hat (wie man in der letztens von H2-Mobility veröffentlichten Studie nachlesen kann, die diese völlig irreführend zusammengefasst haben mit „Brennstoffzelle ökologisch sinnvoll“.)
Utx meint
… Antwort auf Jeru 31.07.2019 – 10:13
Jin meint
ach, echt jetzt? na sowas…
Die Physikerin Angela Merkel hätte das eigentlich schon „von Anfang an“ wissen müssen, aber…. ich sach jetzt mal lieber nix weiter.
agdejager meint
Na endlich wird mal von der hochste Ebene zugegeben das Verbrenner die reinste Energieverschwender und Schmutzschleuderer sind. Wenn man dann noch die „Brunne zu Rad“ Effizienz mitnimmt sieht es noch schlechter aus. Ironie on : Aber das wusste man vorher sicher nicht : Irony off.
Jürgen Baumann meint
Das ist wie das Internet eben alles neu für uns …
Jeru meint
Allein der Aufbau einer Zellfertigung in Europa wird von der Bundesregierung mit 1 Mrd. Euro gefördert, dazu kommen die Gelder für Forschung, Ladeinfrastruktur und Fahrzeugkauf. Gut so!
Ich hoffe das Lesen die Verschwörungstheoretiker hier im Forum, die immer meinen die bösen Onkels forcieren die Brennstoffzelle.
alupo meint
Ist denn bei der Zellproduktion schon Geld geflossen? Noch gibt es für das oben angesprochene Projekt m.W. keine Produktion und nicht einmal einen Standort.
Ich meine, das ist bisher alles nur reine Theorie.
Aber die Frage, wieviel Steuergelder in die H2 Ladeinfrastruktur geflossen sind, würde mich schon interessieren. Ich weiß nur anhand zweier existierender Abfüllstationen, dass eine Abfüllstation mit einer Ladesäule 1,8 Mio. € kostet (vor Abzug an Subventionen).
Alex meint
Was ist daran dumm? Nur weil der heutige Stand der technik es nicht sinnvoll möglich macht?
Ist es auch dumm einen Diesel mit 1000km+ zu bauen?
Es ist absolut legitim etwas über den Tellerrand zu schauen.
Sicher wird es in Zukunft Elektro Autos mit 1000km Reichweite geben. Neue Batterien werden es ermöglichen, und dann wird es nicht mehr dumm sein!
NL meint
OK, relativieren wir das ein wenig.
Aktuell müsste man wohl 1 Tonne Akku verbauen um 1.000 km zu erreichen – was in meinen Augen absolut unsinnig (und sehr teuer und sehr Resourcenintensiv) ist, da 90% ALLER Pkw-Fahrten im städtischen und suburbanen Raum stattfinden, da reichen weitaus kleinere Batterie-Packs absolut aus. M.E. muss ein e-Auto nicht alles können was ein Verbrenner kann, viel mehr sollten die Leute verstehen, dass sie je nach Fahrbedarf das sinnvollste Verkehrsmittel verwenden, sprich: auf Langstrecke Zug fahren, oder eben – wenn es ein Pkw sein muss – ein 6d-temp Diesel.
Perspektivisch, wenn die Batterieentwicklung tatsächlich (!) so voranschreitet, wie erhofft, dann kann man das erneut abwägen.
Frank meint
„sprich: auf Langstrecke Zug fahren, oder eben – wenn es ein Pkw sein muss – ein 6d-temp Diesel.“
Gegen Zug ist nichts einzuwenden, aber Langstrecke geht auch mit elektrischem Straßenfahrzeug, vernünftige Schnellladeinfrastruktur vorausgesetzt. Das wurde durch Tesla hinreichend bewiesen. Der Diesel stirbt gerade und das zurecht.
NL meint
Ja, aber: im Tesla stecken halt auch 700 KG Akku, um die Langstrecke zu ermöglichen – daher mein Hinweis wo die allermeisten Fahrten stattfinden, im (sub)urbanen Raum. Wir brauchen in erster Linie kleine e-Autos mit max 200 km (echter) Reichweite, die decken die Masse aller Fahrten ab.
Aber bitte, jeder wie er mag und zahlen kann / will.
Frank meint
Genügend Schnelllader können auch ohne große Fahrakkus den Verbrennungsmotor überflüssig machen. Auf lange Sicht wird der Akku mit hoher Kapazität aber wohl gefragt bleiben, da er auch Voraussetzung für intelligentes Laden ist, also die Nutzung temporärer Energieangebote erlaubt und die Langstrecke bequemer macht. Gewicht ist eher kein Problem, der Ressourcenverbrauch durch V2X-Mehrfachnutzen angemessen.
Michael S. meint
Die Diskussion, dass wir Autos mit kleiner Batterie brauchen, ist etwas unsinnig. Wir haben bereits Autos mit kleinen Batterien und wenig Reichweite und sie werden eben kaum gekauft. Sie werden auch bei niedrigeren Preisen nicht wirklich attraktiv, da viele ein Auto wollen, mit dem sie ALLE Fahrten machen können statt nur 95%. Genauso wie viele lieber einen SUV statt eines kleineren Wagen kaufen, selbst wenn dieser reichen würde.
Mal abgesehen davon, dass wir gute Alternativen zu individuellem Fahrzeugbesitz brauchen. Aber das steht auf einem anderen Blatt Papier.
JayP meint
@NL: Im Tesla stecken keine 700 kg Akku…
Model 3 480 kg:
https :// cleantechnica.com/2018/07/08/tesla-model-3-chevy-bolt-battery-packs-examined/
Model S:
https:// ecomento.de/2014/06/23/so-viel-wiegen-die-teile-des-tesla-model-s/
als Vergleich:
https://
de.wikipedia.org/wiki/BMW_M52#Gewichtsreduzierung_am_Beispiel_des_2,0-l-Motors_im_Vergleich_zum_BMW_M50
Steff meint
„im Tesla stecken halt auch 700 KG Akku, um die Langstrecke zu ermöglichen“
Das ist falsch, das Batteriepack im Model3 Longrange, wiegt etwa 480kg.
Ullrich Jans meint
@NL: was wir *brauchen* ist ein E-Auto, das die Kunden bereit sind zu bezahlen.
Wenn du eine Kiste auf die Raeder stellst, die 200 km Reichweite hat, maximal 150 laeuft (mehr braucht man ja nicht in der Stadt) und die dann noch gut 30000 Euro kostet hast du das gleiche Problem was unsere Autohersteller derzeit. Du hast ein Auto, das selbst bei minimalen Margen nur sehr wenige Leute kaufen.
Ich nenne solche Autos Selbstkasteiungs-Autos. Ja, es ist vernuenftig, aber nur fuer Leute, die das Geld haben, sich fuer 30000 Euro einen Zweitwagen zuzulegen.
Das Geheimnis ist, ein E-Auto zu bauen das die Leute kaufen weil sie es wollen. Da gehoert eben auch dazu, dass das Auto eine halbwegs grosse Reichweite hat, damit man auch mit Autobahntempo die Zeit zwischen zwei Pinkelpausen durchfahren kann und das eine dem Preis angemessene Hoechstgeschwindigkeit hat.
agdejager meint
Ich fahre 99% Langstrecken quer durch Europa, von daher bräuchte ich ein zuverlässiges und ohne wenn und aber Schnelladenetz und ein Range von mindestens 450 Km EPA Range (EPA ist strenger als WLTP). Der einzige der das stand heute bieten kann ist Tesla. Möglich VW ID.3 Long Range mit 540 Km WLTP und Ionity aber erst ab Anfang 2021, wenn Sie das schaffen. Sogar der Porsche Taycan wird es nicht schaffen, um von andere Hersteller erst mal zu schweigen.
Anrak meint
Stimmt nicht, es gibt nicht nur Tesla! Wir fahren einen Kia e-Niro, der hat WLTP 455km und kommt im Mixbetrieb Stadt/Land/AB sogar eher Richtung 500km ohne sparen zu müssen. Im Stadtbetrieb kann man über 600km fahren. Selbst bei Tempomat auf 135km/h und Klima auf Hochtouren mindestens 350km. Wir sind die letzen Wochen 3000km mit dem Niro durch Kroatien, Slowenien, Deutschland und Österreich gefahren, der Niro ist sensationell! Der Niro und auch sein Bruder Hyundai Kona kommen weiter als ein Model S! Einzig das neue Model 3 LongRange kann da die Koreaner überflügeln. Mehr als so einen 64 kWh Akku braucht man echt nicht. Es müssten nur in ganz Europa Schnellladenetze entstehen, dann braucht man nicht mehr nachdenken. Spätestens nach 3 Std. Fahrt sollte man sowieso eine Pause machen. Die Ladegeschwindigkeiten auf der Autobahn werden ja immer schneller, es ist jetzt schon oft so, dass der Wagen schon genug geladen wäre, man aber noch gar nicht mit dem Essen usw. fertig ist.
alupo meint
Es ist nicht nur die Reichweite was für einen größeren Akku spricht. Die vielen anderen Gründe sind genauso wichtig und daran kranken so ziemlich alle eAutos mit den kleinen Akkus.
Aber selbst wenn Deine nicht 90% (also die verbleibenden 10 %) alle ein langstreckentaugliches eAuto fahren würden, gäbe es weniger Lärm, Gift und CO2 auf der Welt.
Wenn dann noch der ein oder andere Deiner 90 % sagt, er will seine Verwandten und Freunde besuchen können ohne rechnen zu müssen, oder er will gar mit seinem eAuto in den Urlaub fahren können, dann wären es noch mehr eAutofahrer und die Welt wäre noch ein kleines bischen weniger laut, giftig und mit CO2 belastet.
Was spricht dagegen? Wäre doch sehr gut…