Wenige Monate vor dem Start seines ersten Elektroautos führt Porsche zunächst einen weiteren Plug-in-Hybriden ein: den in zwei Karosserievarianten erhältlichen Cayenne Turbo S E-Hybrid. Wie bei der Limousine Panamera ist damit künftig auch die Top-Version des großen SUV Cayenne ein Teilzeit-Stromer.
Der Cayenne Turbo S E-Hybrid (ab 172.604 Euro) und das Cayenne Turbo S E-Hybrid Coupé (ab 176.293 Euro) verfügen über eine Systemleistung von 500 kW (680 PS), die durch das Zusammenspiel eines Vierliter-V8-Motors (404 kW/550 PS) mit einem Elektromotor (100 kW/136 PS) entsteht. Knapp über Leerlaufdrehzahl steht das maximale Systemdrehmoment von 900 Nm zur Verfügung. Beide Modelle beschleunigen damit in 3,8 Sekunden von Null auf Hundert und weiter bis 295 km/h.
Cayenne Turbo S E-Hybrid und das Turbo S E-Hybrid Coupé können gemäß NEFZ-Fahrzyklus bis zu 40 Kilometer rein elektrisch und damit lokal emissionsfrei fahren. Den Durchschnittsverbrauch gibt Porsche mit kombiniert 3,9 – 3,7 l/100 km Kraftstoff sowie 19,6 – 18,7 kWh/100 km Strom an, die CO2-Emissionen mit 90 – 85 g/km.
Rein elektrisch bis zu 135 km/h schnell
Bei den Cayenne Turbo S E-Hybrid-Modellen ist die E-Maschine zwischen V8-Motor und Achtgang-Tiptronic S angeordnet. Zusammengeschaltet werden beide Motoren über eine im Hybridmodul angeordnete Trennkupplung, den sogenannten Electric Clutch Actuator (ECA). Die elektrische Maschine übernimmt im Fahrmodus „E-Power“ bis zu einer Geschwindigkeit von 135 km/h allein den Vortrieb und kann in den übrigen, über das serienmäßige Sport Chrono-Paket anwählbaren Modi „Hybrid Auto“, „Sport“ und „Sport Plus“ für einen zusätzlichen Leistungsschub genutzt werden.
Die unterhalb des Laderaumbodens platzierte Lithium-Ionen-Batterie hat eine Kapazität von 14,1 kWh. Der Energiespeicher lässt sich mit dem serienmäßigen 7,2-kW-On-Board-AC-Lader über einen 400-Volt-Anschluss mit 16-Ampere-Absicherung in 2,4 Stunden vollständig aufladen. An einer herkömmlichen Haushaltssteckdose mit 230 Volt und 10 Ampere dauert der Ladevorgang sechs Stunden. Via Porsche Communication Management (PCM) oder die App Porsche Connect für Smartphone und Apple Watch kann das Laden auch zeitgesteuert gestartet werden.
Umfangreiche Serienausstattung
Serienmäßig sind im Cayenne Turbo S E-Hybrid und Cayenne Turbo S E-Hybrid Coupé unter anderem die elektrische Wankstabilisierung Porsche Dynamic Chassis Control (PDCC), die Hinterachs-Quersperre Porsche Torque Vectoring Plus (PTV Plus), die Hochleistungsbremse Porsche Ceramic Composite Brake (PCCB), 21-Zoll-Leichtmetallräder im Aero-Design inklusive Radhausverbreiterungen in Exterieurfarbe, die Servolenkung Plus und das Sport Chrono-Paket. „Die adaptive Dreikammer-Luftfederung inklusive Porsche Active Suspension Management (PASM) sorgt für ein breites Spektrum zwischen Porsche-typischer Fahrdynamik und angenehmem Reisekomfort“, wirbt Porsche. Optional sind bis zu 22 Zoll große Leichtmetallräder und eine Hinterachslenkung verfügbar.
Die serienmäßige Konnektivität aller Cayenne-Modelle ermöglicht die Online-Navigation mit Echtzeit-Verkehrsinformationen, eine intelligente Online-Sprachbedienung und diverse Porsche Connect-Dienste – unter anderem für die Suche nach öffentlichen Ladesäulen. Als zusätzliche Optionen sind mit Beginn des neuen Modelljahres das drahtlose Apple CarPlay, neue USB-C-Anschlüsse sowie eine Smartphone-Ablage mit induktiver Ladefunktion für alle Cayenne-Derivate erhältlich. Alle Hybrid-Modelle von Porsche haben die serienmäßige Standklimatisierung an Bord, die über das PCM direkt gesteuert und über die Porsche Connect-App fernbedient werden kann, und die das Heizen und Kühlen des Fahrzeugs auch bei ausgeschalteter Zündung erlaubt.
Ab Werk verfügen alle Cayenne-Modelle über LED-Hauptscheinwerfer, einen Tempostat mit Speedlimiter-Funktion, den kamerabasierten Fußgängerschutz sowie den Park-Assistenten vorne und hinten – beim Cayenne Coupé inklusive Rückfahrkamera. Optional sind unter anderem LED-Matrixbeam-Scheinwerfer, ein Head-up-Display, ein Nachtsichtassistent mit Wärmebildkamera und der digitale Co-Pilot Porsche InnoDrive inklusive Abstandsregeltempostat, Spurhalteassistent, Verkehrszeichenerkennung, aktiver Spurführung, Kreuzungsassistent und Nothaltefunktion bestellbar.
Cayenne Coupé auch als V6-Hybrid erhältlich
Neben den beiden Turbo-Topmodellen ergänzt ab sofort das neue Cayenne E-Hybrid Coupé (ab 95.968 Euro) mit einer Systemleistung von 340 kW (462 PS), 700 Nm Drehmoment und einer elektrischen Reichweite von bis zu 43 Kilometern die Hybrid-Palette von Porsche. Wieder bestellbar ist der Cayenne E-Hybrid (ab 91.684 Euro), der nun über einen Ottopartikelfilter verfügt.
Der Sprint auf Tempo 100 gelingt im neuen Cayenne E-Hybrid Coupé mit V6-Turbo-Motor in Verbindung mit dem serienmäßigen Sport Chrono-Paket in 5,1 Sekunden (mit Leichtbau-Sportpaketen: 5,0 Sekunden), die Höchstgeschwindigkeit ist bei 253 km/h erreicht. Der Durchschnittsverbrauch nach NEFZ beträgt 3,2 – 3,1 l/100 km Kraftstoff und 18,7 – 17,7 kWh/100 km Strom, die CO2-Emissionen 75 – 72 g/km.
PK meint
Eigentlich ist es erbarmlich, was man an Verbrenner- und Elektro !-Technologie einbauen muss, um noch attraktive Autos für Petrolheads zu bauen.
Solche Leistungswerte bekommt man bei E-Autos inzwischen bei Volumenmodellen, z.B. Tesla M3 Performance. Siehe Youtube, Hr. Bloch vergleicht M3P mit BMW 330I. Und der BMW 330i kann nur noch beim Driften auf trockenem Untergrund punkten, weil er kein Allrad hat…
Game Over.
Eigentlich sind solche Autos der Beweis, daß sich die Verbrenner-Technologie im Niedergang befindet.
Porsche 911 meint
Man hat auch im Verbrennerbereich Leistungswerte der Sportwagen zu vergleichweise günstigen Preisen bekommen.
Nur komisch, dass Ferrari, Porsche, Lambo etc. seit Jahren Zuwächse verzeichnen…
Auch wenn das Model 3 mit einem BMW M mithalten kann, sitzt man eben immer noch in einem Tesla und nicht in einem BMW…
BeatthePete meint
„Auch wenn das Model 3 mit einem BMW M mithalten kann, sitzt man eben immer noch in einem Tesla und nicht in einem BMW…“
Die Frage ist, können die Hersteller dieses Gefühl/Bedürfnis retten?
Weil, Motortechnisch gehts nicht mehr vorwaerts .. Software programmiert sich auch nicht ueber Nacht und ist definitiv kein klassische Autobauerkompetenz.
Was bleibt?
Und warum sehen Forenteilnehmer dieses Problem und hochbezahlte Manager nicht?
Was wird nicht gesagt?
Gunnar meint
„Und warum sehen Forenteilnehmer dieses Problem und hochbezahlte Manager nicht?“
Wir Forenteilnehmer sind eine sehr kleine Menge, die vernachlässigbar ist.
„Draußen“ in der realen Welt sieht es ganz anders aus. Ein Autokauf ist für sehr viele nicht nur eine Vernunftsentscheidung. Prestige, Status, Krawall, Lärm und auch Bekanntes, Gewöhnung usw… sind für viele wichtig.
PK meint
Powerboost statt Ökologie durch E-Antrieb.
Man zeigt der Umwelt-Idee den Mittelfinger und lässt sich dafür aus der Umwelt-Kasse auch noch bezahlen.
Die fehlende Power des Diesels im unteren Drehzahlbereich wird durch den E-Mitor kompensiert, das ist der eigentliche Grund für den Elektro-Motor in diesem Auto.
Und die Verbrauchsberechnung ist pervers.
Ich denke, die Zeiten sind vorbei, in denen PHEV als Brückentechnologie Sinn gemacht hat, die E-Reichweiten sind heute gut genug. Daher dürften für mich PHEV nicht mehr gefordert werden.
Hier muss nicht nur die Umwelt-Prämie weg, es muss auch die wahre Umwelt-Bilanz in Rechnung gestellt werden, z.B. CO2-Verbrauch, etc. Das muss richtig teuer werden, die Clientel hats ja. Das sollte vom Auto-Preis abhängig sein, für so ein Auto wären für mich ein paar 10.000 EUR Umwelt-Malus angemessen. Und mit diesem Geld sollte man kleine ökologische E-Autos und die Verkehrswende zusätzlich fördern.
Es wird Zeit, daß solche Autos in der öffentlichen Wahrnehmung als Bullshit erkannt werden.
Philipp meint
Bei dem Listenpreis wird dieses Auto ja auch nicht gefördert… allerdings sollte bei solch‘ perversen Autos die Kfz-Steuer von aktuell ca. 500,- Euro mindestens auf 5.000,- Euro hochgesetzt werden.
Jan meint
Ein V8 Motor mit 404 kW in Verbindung mit einem E-Kennzeichen, hat etwas von Realsatire.
Jörg2 meint
Es dokumentiert die „Leistungsfähigkeit“ der deutschen Autolobby hervorragend!
Lukas meint
+++++1
Trifft den Nagel auf den Kopf!
Jensen meint
„Den Durchschnittsverbrauch gibt Porsche mit kombiniert 3,9 – 3,7 l/100 km Kraftstoff sowie 19,6 – 18,7 kWh/100 km Strom an, die CO2-Emissionen mit 90 – 85 g/km.“
Was ist das? Spass mit Zahlen, eine Sonderform der Verbrauchs-Comedy oder einfach nur Dauertäuschung mit E-Kennzeichen-Bererchtigung ?
Egal, ob das nun Regelkonform ist oder sonst irgendwie legal: Für mich ist es in erster Linie extrem peinlich und höchst abstoßend, dass eine große Marke so kommuniziert.
Ludwig Kastor meint
Ist doch richtig, dass Porsche nach den gesetzlichen Bestimmungen den Verbrauch ermittelt!
Dann sollen die Gesetze geändert werden und nicht die Angaben von Porsche!
Jörg2 meint
@Ludwig Kastor
Böse Zungen behaupten ja, dass in den Minsiterien auch Fachpersonal der Industrie sitzt um „Kompetenz“ in den gesetzgeberischen Prozess zu bringen.
Wenn ich mir die Berechnungsmethodik vom WLTP ansehe, dann vermute ich hier viel Mitarbeit der Industrie.
Sollte meine Vermutung stimmen, dann testet die Industrie so, wie sie möchte.
(Das Austauschprogramm nennt sich „Personalaustauschprogramm Seitenwechsel“. Daneben gibt es weiteren nicht veröffentlichten Personalaustausch.)
EdgarW meint
Tolles Auto.
War’n Scherz.
Steffi Zienz meint
Bei 40 km NEFZ-Reichweite zahle ich doch nicht 170.000 Euro. Maximal würde ich 170.000 NEFZ-Euro bezahlen. Das sind dann reale 70.000 Euro, jedenfalls im Winter. Und auch dann würde ich das Auto doch nicht kaufen.
Jensen meint
@ Steffi Zienz: Den „NEFZ-Euro“ bitte dringend zwischenspeichern ! Der wird noch bei vielen Kommentaren zu „erfrischenden Artikeln“ dringend benötigt. Bestens, Jensen.
agdejager meint
Ich dachte das es mindestens 50 km nach WLTP sein muss. Wird dieser Alibikarre überhaupt zugelassen?
Gunnar meint
Sagt wer?
Lotex59 meint
In der Liste der völlig hirnrissigen Fahrzeuge ziemlich weit oben…
Oswaldo meint
Und dank 0,5 % Dienstwagenbesteuerung wird sich das Teil auch noch gut verkaufen lassen… ????
Jörg2 meint
Ich vermute eher, dass wird über 36-Monats-Leasing mit SEHR geringem Restwert laufen.
EdgarW meint
Die 0,5%-Regelung greift nur, wenn das Auto nach WLTP mindestens 40 Kilometer weit rein elektrisch schafft oder maximal 50 Gramm CO2 pro Kilometer ausstößt.
Das schafft dieses Ding immerhin – beiweitem – nicht. Aber selbst die 1%-Regelung ist ne Subvention, die hier greift.
Die ganze Dienstwagen-Subventionierung ist ne riesige Umwelt-Sauerei
Peter W meint
Die bereits fertig entwickelten 4-Liter-Motoren müssen jetzt noch schnell raus, denn in 2 oder 3 Jahren sind die unverkäuflich. Also noch hurtig ein E-Motörchen drangeschraubt und der Rubel rollt.
OpaTesla meint
NEFZ…40km…3,9L SuperPlus
wie lange lässt sich der Staat noch verarschen…
Steffi Zienz meint
Gut geschrieben! +1
Christian meint
lobbyismus at work. Geht bestimmt um Arbeitsplätze.
Ludwig Kastor meint
Der Staat macht die Gesetze und Porsche (sowie alle anderen Hersteller auch) rechnet mit diesen Vorgaben. Alles korrekt…
Wenn wir realistischere Werte wollen brauchen wir andere Gesetze!
cafedelsol meint
Schon lustig, hält sich der VW Konzern an geltende Gesetze, wird er hier im Forum genauso abgestraft wie in den Fällen in denen er das Gesetz gebrochen hat :-)
GhostRiderLion meint
Es sind genau solche Autos die die Welt NICHT braucht!!!
Und für das gute Gewissen „schöngerechnete, theoretische“ 40 km Reichweite rein elektrisch! ;-(
Tobias Rupp meint
Entfernt. Bitte bleiben Sie sachlich. Danke, die Redaktion.