Harley-Davidson will sich mit Hilfe von Elektromobilität neu erfinden. Die Marke gehört zwar weiter zu den bekanntesten Motorrad-Herstellern, sieht sich langfristig jedoch mit einer kleiner werdenden Zielgruppe konfrontiert. Um auch bei moderner Mobilität ein attraktives Angebot zu haben, plant das US-Unternehmen neben seinem ersten elektrischen Motorrad auch Stromer in bisher unerschlossenen Segmenten.
„Wir werden groß auf Elektrofahrzeuge setzen – mit einer Produktfamilie, die sich hinsichtlich Größe, Leistung und Preis unterscheiden wird“, hat Harley-Davidson 2018 verkündet. Ergänzend zur LiveWire stünden bis 2022 Fahrzeuge mit Elektrotechnik auf dem Programm, die kompakter, leichter und erschwinglicher ausfallen sollen.
Nach der Präsentation des Elektro-Motorrads LiveWire hat Harley-Davidson in einem weiteren Schritt Prototypen eines elektrischen Dirt Bikes sowie eines batteriebetriebenen Rollers vorgestellt. Anschließend kündigte das Unternehmen E-Bikes für Kinder an. Nun gibt es eine erste Vorschau auf elektrifizierte Fahrräder für Erwachsene.
Die drei geplanten Modelle mit elektrischer Tretunterstützung sind „leicht, schnell und für Jeden einfach zu fahren“, heißt es auf der Website von Harley-Davidson. Die E-Bikes seien speziell für den Einsatz im urbanen Raum entwickelt worden und sollen einen weiteren Ausblick auf Produkte für Zweirad-Fahrer geben.
Details zu seinen E-Bikes hat Harley-Davidson bisher nicht verraten. Es wird zudem betont, dass es sich bei den abgebildeten Fahrzeugen um Prototypen handelt. Die Serienversionen können demnach Unterschiede aufweisen und werden nicht in allen Märkten verfügbar sein.
Das E-Motorrad LiveWire verkauft Harley-Davidson ab diesem Jahr zunächst in den USA, Kanada und europäischen Ländern. In Deutschland kostet das Modell mit rund 140 Kilometern kombinierter Reichweite ab 32.995 Euro. Wann der Verkauf weiterer strombetriebener Zweiräder startet, ist noch offen.
Werner meint
Optisch durchaus ganz nett anzuschauen diese ebikes. Diese Rahmenform mit Tretlager unterhalb des tragenden Rahmens und einem seltsam gebogenem Ausfallende hatte ich auch mal. War mein erstes Mountainbike vor 27 Jahren, Marke Alpinestars. Und es hielt nicht viel länger als 3 Jahre. Bei einer Abfahrt in einer Kompression riss der Rahmen beidseitig genau da, wo Ausfallenden und Rohr des Tretlagers/aufgehendes Rahmenrohr verbunden waren. Ich und Alpinestars hatten an dem Rad keine Freude. Die mussten mir einen neuen Rahmen mit Gabel spendieren und ich den ganzen Umbau blechen.
Also liebe Harleys: Sollten eure eBikes nicht Feigenblättchen für die Vitrine sein oder für moderne City Slickers, die auch mal tatsächlich einen Randstein runterfahren, sondern für das Gelände gedacht, würde ich sagen: Überlegt euch, warum beim klassischen Fahrradrahmen das Tretlager nicht unter dem Rahmen hängt und das Tretlager bestenfalls auch eine geradlinige Verbindung zum Hinterrad hat. Eure Rahmenform ist optischer Schnickschnack, der statisch einfach sehr viel schlechter ist.
Andreas meint
Tja, ein älter werdendes Klientel, dass die Maschinen kaum noch stemmen kann und es gibt auch immer noch keine Befestigungsmöglichkeit für den Rollator. :-)
Die Zero SR/F ist technisch wohl besser, aber vielleicht reicht ja die Marke Harley. Ähnlich wie bei Tesla vs. BMW hat Zero nicht den internen Widerstand durch die ICE-Betonköpfe.
Gunarr meint
Warum soll die Zero technisch besser sein als die Harley? Bin beide noch nicht gefahren, aber die Livewire macht den deutlich wertigeren Eindruck. Außerdem kann sie mit Gleichstrom geladen werden, was man bei Zero immer noch nicht hinbekommt.
Dass ausgerechnet HD als erster etablierter Motorradhersteller auf den Elektroantrieb setzt, überrascht erst mal. Wenn man darüber nachdenkt, macht es aber gerade für HD besonders viel Sinn. Die Livewire ist deren erstes Bike, das zum schnellen Kurvenfahren taugt. Hier werden neue Kunden angelockt, während die Chopperfahrer weiter ihre V2-Vibrationen bekommen. Langfristig passen der Elektroantrieb und das gemütliche Motorradfahren aber perfekt zusammen, denn hier will man beim Drehmoment aus dem Vollen schöpfen können, während die Höchstgeschwindigkeit nicht so wichtig ist.