Der norwegische Energiekonzern Statkraft hat im August die Übernahme des bayerischen E-Mobilitäts-Dienstleisters E-Wald bekanntgegeben. Im Gespräch mit Energate Messenger äußerte sich Lillian Dale, Business Development Manager bei Statkraft, zu den Plänen des Unternehmens im Bereich Elektromobilität.
Die Größe und das Potenzial des deutschen E-Mobilitäts-Marktes habe Statkraft dazu veranlasst, nach möglichen Partnern zu suchen. Dabei sei man nach dem Kauf des Spezialisten für Ladelösungen für Firmenflotten eeMobility auf E-Wald gestoßen. „Wir glauben, dass E-Wald mit der Erfahrung vor Ort und den hochkompetenten Mitarbeitern eine attraktive Position im deutschen EV-Lademarkt hat“, so Dale.
E-Wald, 2012 gegründet im Rahmen eines Forschungsprojekts, ist ein deutschlandweiter Anbieter von Ladestationen und Carsharing für Elektrofahrzeuge. Das Unternehmen betreibt eigenen Angaben nach rund 300 Ladestationen und bietet Firmen und Kommunen mit insgesamt mehr als 7000 Kunden Dienstleistungen rund um elektrisches Carsharing, Flottenmanagement und den Betrieb von Ladeinfrastruktur für Elektroautos an.
Statkraft verstehe sich „als integrierter Ladepunktbetreiber, der in ausgewählten Marktsegmenten tätig ist“, erklärte Dale. Dazu gehörten Firmenfahrzeugflotten, Schnellladestationen und Ladestationen in Miethäusern und Geschäftsgebäuden für den Endverbraucher. Hierzulande will man Unternehmen gebündelte Ladelösungen für E-Auto-Flotten anbieten.
Im Endkundensegment plant Statkraft Angebote mit Immobilien- und Standortentwicklern oder -besitzern, die Elektrofahrzeug-Besitzern die einfache Ladung ihrer Stromer ermöglichen sollen. Bei Schnellladestationen verfolge man das Ziel, durch strategische Investitionen und Partnerschaften ein Schnellladenetz in ganz Deutschland aufzubauen.
Zu den weiteren vorgesehenen Dienstleistungen gehören die intelligente Aufladung und Integration von E-Fahrzeugen in den Strommarkt. „Mit steigendem Anteil von Elektroautos wird sich der Strombedarf und die Netznutzung ändern. Hier kommen wir als Statkraft mit unserem Portfolio ins Spiel“, so Dale. Die Anzeichen für ein Wachstum der E-Mobilität in Deutschland sehe sie positiv, der potenzielle Markt für die alternative Antriebskraft sei groß. Die Frage sei nur noch, wann der Markt entsprechend anzieht.