Nissan hat zur Tokio Motor Show das Konzept-Elektroauto Ariya vorgestellt, das einen Ausblick auf die elektrische Zukunft der Marke darstellt. Nun zeigen die Japaner einen Prototypen mit Twin-Motor und Allradantrieb, der eine konkrete Vorschau auf Nissans E-Antrieb der nächsten Generation gibt.
Bei der E-Mobilität gehört Nissan zu den Vorreitern, mit dem Kompaktwagen LEAF hat die Marke seit Langem den meistverkauften Batterie-Pkw im Programm. Das Modell wurde 2018 innen und außen umfangreich überarbeitet, steht jedoch zunehmend durch moderne Wettbewerber unter Druck. Die neue E-Auto-Technik soll nun „das vollelektrische Fahrerlebnis auf ein völlig neues Niveau“ heben, verspricht Nissan.
Der jetzt präsentierte, auf dem Nissan LEAF e+ basierende Technologieträger verfügt über zwei unabhängige Elektromotoren an Vorder- und Hinterachse. Sie entwickeln eine Systemleistung von 227 kW (309 PS) und ein Drehmoment von 680 Nm. Eine „ultrapräzise Motorsteuerung“ ermögliche eine dynamische, aber auch sanfte Beschleunigung, so die Entwickler. Durch das Zusammenspiel der Maschinen lässt sich bei Bedarf ein Allradsystem umsetzen.
„Nissan wird bald schon ein Elektroauto der nächsten Generation auf den Markt bringen, das neue Maßstäbe setzt“, kündigte Takao Asami, Senior Vice President für Forschung und Vorentwicklung bei Nissan, an. „Die neue, jetzt entwickelte Allradsteuerung verknüpft den Elektroantrieb und das Allradsystem mit unseren Chassis-Control-Technologien, wodurch wir bei Beschleunigung, Verzögerung und Kurvenverhalten einen Sprung auf das Niveau von Sportwagen machen.“
Fahrkomfort durch präzise Motorsteuerung
Neben Fahrspaß soll die präzise Steuerung beider Motoren für hohen Fahrkomfort sorgen. Die regenerative Bremswirkung des hinteren Motors ergänzt dazu die übliche regenerative Frontmotor-Bremse, was die Neigung und Nickbewegungen des Fahrzeugs minimiert. Die Insassen nehmen Verzögerungen im Stadtverkehr dadurch laut Nissan kaum mehr wahr. Auch auf holprigen Straßen und beim Beschleunigen soll sich die Motorsteuerung positiv auf den Fahrkomfort auswirken.
Um die von jedem Reifen erzeugte Kurvenkraft zu maximieren, steuert die neue Nissan-Technik die Bremsen unabhängig an jedem der vier Räder. Für ein überzeugendes Kurvenverhalten und präzises Lenken durch den Fahrer soll auch die elektrische Allradsteuerungs-Technologie beitragen, die die Sicherheit und Traktion unabhängig des Untergrunds verbessert.
Bei dem Versuchsträger mit Twin-Motor und Allradantrieb handelt es sich zwar um einen Prototypen, so Nissan, das Exterieur mit Radhausverbreiterungen und Rallye-Felgen könnte später so oder so ähnlich aber bei Serienfahrzeugen verwendet werden. Das gilt auch für das im Innenraum mittig auf dem Armaturenbrett installierte große 12,3-Zoll-Display, das in Echtzeit alle wichtigen Fahrinformationen liefert.
Helmut B meint
Angsthasen – Theoretiker – noch nie Gefahrene: Nach seit Mai 13.000 km gefahrener und oft Photovoltaik geladener Kilometer ist meiner Familie noch kein einziges Mal ein Problem mit Laden an Ladestationen untergekommen. Unser 40kWh-Leaf wird täglich genutzt und Familienmitglieder warten bis der angenehme Leaf wieder da ist. Unsere drei Verbrenner stehen dann still und sind traurig. Der regelmäßige Radius ist eher bei 60km und sehr selten mal 120km mit Sicherheits-Nachladen unterwegs. Rapidgate? Wir rasen mit dem Leaf keine x-mal 220km am Stück – kam also noch nie vor. Beschleunigung? 110kW/150PS sind bei diesem Elektroauto genug um vorne dabei zu sein. Autobahn 120…130 – OK. Moderne Fahrerassistenz ist drin. Wozu Sportwagen-Beschleunigung?
Tom meint
So ein Tineff…
3-Phasenlader – CCS – Akkuklima – modernes Infotainment – benutzbare App – besserer Support … dann würde ich weiterhin Leaf fahren. So wird es mein erster und letzter Leaf sein.
steininfer meint
Das sehe ich genau so wie du.
Denn um am Ball zu bleiben muss man sich von den Mitbewerbern positiv abheben
hu.ms meint
„Ausblick auf Elektroauto-Technik“ ohne angabe von akku-kapazitäten bzw. wltp-reichweiten und möglichen ladeleistungen ?
Informationsgehalt äußerst mäßig.
eBiker meint
Ich bringe den Leaf in eine völlig neue Liga: Batteriemanagement, CCS mit sagen wir 150 kW Ladeleistung und tada fertig ist der Verkaufsschlager für Europa.
Warum bin ich eigentlich nicht Produktentwickler bei Nissan ;-)
nilsbär meint
Nissan möchte also eine präzise Motorsteuerung anbieten. Klingt so, als hätten die Konkurrenten vor Kurzem erstmals einen Elektromotor gesehen und wissen jetzt nicht, wie der richtig gesteuert werden soll. Bitte sofort bei Tesla, Siemens und Bosch anrufen und Hilfe anbieten!
Peter W meint
Was soll jetzt dieses Werbevideo? Da fährt ein Auto auf ner Teststrecke; Mann fährt, Frau sitzt regungslos daneben??? Und was will uns Nissan damit sagen? Dass man in Zukunft mehr Fahrfreude haben kann, und das Nachladen wegen des höheren Verbrauchs dann noch länger dauert?
Wenn die jetzt eine ausgeklügelte Batteriekühlung/Heizung hätten und man das Auto in 15 Minuten voll laden könnte, das wäre eine willkommene Nachricht, aber so … Nur Marketinggeplapper …
Swissli meint
Gut bietet Nissan künftig auch Allrad an. Diese Option vermisse ich noch in vielen E-Autos abseits der Premium Modelle.
Aber ansonsten hat Nissan den Anschluss verpasst. Zu lange auf den Lorbeeren ausgeruht.
Satcadir meint
Wie sollen sie sonst diese Leistung auf die Strasse bringen ausser mit Allrad?
Der Rest ist Marketing Geschwurbel.
Torsten meint
Am wichtigsten wäre ja endlich ein aktives Thermomanagement für die Batterie zu verbauen. Dann würde „rapidgate“ endlich der Vergangenheit angehören. Ich persönlich würde dafür auch lieber auf den zusätzlichen E-Motor verzichten.
Der Denker3000 meint
Was nützen einem 2 Motoren wenn der Akku keine aktive Kühlung hat??
Oder immer noch die unsägliche ChadeMo-Steckereinheit verbaut ist?
Christian meint
Bessere Fahrleistungen = höhere Ströme = schnelleres rapidgate. Mit Vollgas in die Zwangspause.
Skodafahrer meint
Das Auto ist ein Entwicklungsfahrzeug für kommende Fahrzeug Generationen.
Da die VW ID Plattform Batterieklimatisierung hat wird es in Zukunft schwierig, Fahrzeuge ab der Kompaktklasse ohne Batterieklimatisierung zu verkaufen.