Das Aachener Startup e.GO Mobile erhöht die Preise für sein Elektroauto Life. Der derzeit noch ab 15.900 Euro zu habende Kleinstwagen kostet ab Januar 2020 in allen Varianten 2000 Euro mehr. Als Grund werden Mehraufwand durch verzögerte Straßenfreigaben und die anstehende Erhöhung der deutschen, von Bund und Industrie finanzierten Elektroauto-Kaufprämie genannt.
„Die verzögerten Straßenfreigaben mehrerer Zulieferkomponenten erhöhten den Entwicklungs- und Materialaufwand für den e.GO Life erheblich“, so das Unternehmen. „Darüber hinaus wird nun zusätzlich auch die Umweltprämie (offiziell Umweltbonus, d. Red.) mit einem Eigenanteil der Hersteller verlängert und erhöht, daher bleibt uns nichts anderes übrig, als unsere Preise entsprechend anzupassen“, sagte der Gründer und CEO von e.GO Mobile Günther Schuh.
Die Bundesregierung hat zusammen mit Autoherstellern vereinbart, den Umweltbonus für erschwinglichere Autos auf 6000 Euro zu erhöhen, bisher gibt es 4000 Euro. Die Hälfte des Zuschusses zahlen weiter die Hersteller der geförderten Wagen. Um den höheren Eigenanteil zu stemmen, müsse e.GO Mobile seine Elektroautos verteuern, „weil wir das Geld nicht vom Verkauf von Verbrenner-Autos nehmen können, wie das bei den großen Herstellern der Fall ist“, hatte Schuh vor kurzem erklärt. Seine Ankündigung setzt er nun in die Tat um.
„Wir bleiben damit aber der günstigste E-Fahrzeug-Hersteller“, betonte Schuh. „Zusätzlich macht die überdurchschnittlich hohe Lebensdauer den e.GO Life zum wirtschaftlichsten Pkw überhaupt.“
Die Auslieferung des Life hat bereits begonnen, verläuft wegen Anlaufproblemen aber langsamer als geplant. e.GO Mobile bietet sein erstes Elektroauto in drei Varianten an. Der Life 20 mit 20 kW/27 PS starkem Motor und 14,5 kWh Batterie für 100 Kilometer Reichweite gemäß WLTP-Norm kostet nach der Preisanpassung 17.900 Euro. Der Life 40 (40 kW/54 PS) wird „aufgrund der starken Nachfrage“ zuerst mit einer größeren 23,5 kWh Batterie für 145 E-Kilometer ab 20.600 Euro angeboten und ab März 2020 an Kunden übergeben. Der neue Preis des Life 60 (60 kW/82 PS; 23,5 kWh/145 km) liegt bei 21.900 Euro.
Für die bislang getätigten Bestellungen und die Vorbesteller bleiben die Preise unverändert, unterstrich e.GO Mobile. Die Möglichkeit zur Vorbestellung ende am 31. Dezember 2019. Bis Ende des Jahres sollen 600 Fahrzeuge ausgeliefert werden. Aktuell liegen Unternehmensangaben nach über 400 feste Bestellungen und 3100 Vorbestellungen vor.
Joa Falken meint
Verzögerte Zulassungen sind nun wirklich kein Grund für eine Preiserhöhung. Schließlich bekommen die Kunden die Autos ja auch später.
Dass er sich traut, so offen zu kommunizieren, dass der Rabatt vorher auf den Preis aufgeschlagen wurde, ist auch etwas gewagt, auch wenn es jede*r weiß.
Vielleicht liegt ein wesentlicher Fehler darin, irgendwelche Standard-Umrichter eingebaut zu haben, die zwar den Motor antreiben, aber nicht beim Laden verwendet werden können.
Marketing auch falsch. Auto für die Stadt. Die Ökos in der Stadt fahren Rad. Es ist eher ein Auto zum Pendeln für EFH-Besitzer mit zwei Autos auf dem Land oder in der Vorstadt.
Owild meint
Prof Shuh hat recht. Wieso verlangt der TRegierung, dass die Hersteller die EV verbilligen müssen obwohl es sowieso schon schwer genug ist in Deutschland diese EV gewinnbringend zu verkaufen?
Alle Hersteller rechnen der Subvention in den Rpeise rein. Manche erhöhen dann die Preise (eGO, Tesla) und andere geben Kostenverbesserungen nicht an den Kunden weiter.
Die gute EVs verkaufen sich sowieso besser als man produzieren kann. Ein Rabatt macht dann überhaupt kein Sinn.
Aber die Regierung möchte gerne von 6000 Euro Zuschuss sprechen die in Wahrheit aber nur 3000 ist. Es wird uns einfach ein Märchen erzählt und es ist eigentlich eine Beleidigung, dass der Regierung denkt wir haben das nicht verstanden.
Die eGo specs sind übrigens nicht so großartig. 22 KW Batterie ist auch nicht mehr von dieser Zeit und gar nicht von 2020 als sie endlich geliefert werden sollen. Die Anzahl der Vorbestellungen spricht schon klare Sprache. Für 22T bekommt man auch einen 35 KW eGolf (im Internet) oder ein eUp.
Trotzdem, Prof Shuh hat großartiges geleistet. Der Post fährt mit guten eTransportern herum. Ein Held der es nicht „geschaft“ hat bleibt trotzdem ein Held.
Mini-Fan meint
@Owild
„Für 22T bekommt man auch einen 35 KW eGolf (im Internet) oder ein eUp.“
Quelle?
Swissli meint
Professor Schuh entzaubert.
Ob er die Grösse hat den Stecker rechtzeitig zu ziehen, um noch grösseren Schaden abzuwenden?
LM_aus_B meint
‚Projekt‘ sofort einstellen. Anzahlungen rückerstatten. Aus. Sonst wird noch mehr Geld verbrannt. Schade. Primär für die Angestellten (und/oder Studenten).
Michael meint
Auch VW muss mit seinen Elektroautos Geld verdienen und dafür investieren. Die haben halt einen längeren Atem, sprich mehr eigenes Geld. Aber jeder I.D.3 bedeutet ein Golf oder Passat weniger verkauft.
Auf Dauer entscheidet der Markt. Wenn das Ding in der Praxis was taugt, wird es auch gekauft. Wenn nicht, dann nicht.
dummi meint
Das war es wohl für das Projekt. Wer den Konfigurator mal durch klickt merkt schnell das der eGo _nicht_ billig ist. Da bieten, wie andere schon schrieben, etablierte Hersteller mittlerweile für weniger Geld mehr. Es gibt meiner Meinung keine Nische mehr in die der eGo passt. Schade für Professor Schuh. Er ist auf diesem Gebiet ein Pionier, wurde aber durch die Entwicklung der letzten 12-15 Monate gnadenlos in die Ecke gedrängt.
Michael meint
es war eine gute Idee die aber viel zu lange benötigte um verkauft zu werden. heute ist das Auto zu teuer für zu wenig Leistung. die Politik fördert das Aus.
Deutschland und eAutobau? wird nix.
Torsten meint
„Deutschland und eAutobau? wird nix.“
Das kann ich nicht nachvollziehen. In Zwickau wird der ID.3 produziert, in Leipzig der i3, demnächst bei Berlin das Model Y und dann gibt es ja auch noch die Premium-Kisten Taycan, EQC und e-tron (den sogar in 2 Geschmacksrichtungen).
CaptainPicard meint
Wie kommst du darauf dass die Politik das Aus fördert? Das Gegenteil ist der Fall, es gibt mehr Geld vom Staat als bisher für dieses Auto.
Oswaldo meint
Schade um das viele Geld und die Zeit die dieses Projekt bisher verschlungen hat aber in Anbetracht der Alternativen am Markt war’s das wohl
Für 9999,-€ nach Prämie wäre eventuell noch ein Markt vorhanden
jimmy lee meint
Was, teurer?
Ist das Absicht?
Will Herr Professor Schuh dieses Drama mit dem ohnehin
überteuerten e.Go life ein schnelles Ende setzen?
Ich kann mir ansonsten diesen zusätzlichen Irrsinn nicht erklären.????
nilsbär meint
Der Life 20 ist zwar billig, aber mit nur 100 km Reichweite und ohne Radio und Klima ein Verzichtsauto, wie es sie schon vor der Tesla-Zeit gegeben hat und nicht gekauft wurden. Die anderen Modelle sind in der Preisklasse der VW-Drillinge, aber technisch und bei Ausstattung und Servicenetz unterlegen.
Es gibt (leider) kaum einen Grund, einen e.GO zu kaufen. Schuh sollte seine Energie lieber in andere Projekte stecken.
Peter W meint
Das wars dann wohl mit dem e.Go. Schade!
Zum gleichen Preis gibts den größeren, schnelleren und wesentlich reichweitenstärkeren Mii, und wie schon von Herbs erwähnt mit den selben Daten des Mii den billigeren Skoda.
Peter W meint
Und gerade gelesen:
Den neuen E-Smart gibt es zum selben Preis wie den e.go. Die selbe Motorleistung, die selbe Reichweite.
Michael meint
Danke Frau Merkel und Herr Altmaier,
wieder schaffen sie es, die heimische Instustrie kaputt zu machen. Nach 60.000 Arbeitsplätzen in der Solar- und Windenergie nun auch die Automobilindustrie. Dafür gerne 20.000 Arbeitsplätze in der Braunkohle.
Schämen sollte man sich für die deutsche Politik. Zukunft nein danke. Und wer zahlt? wir, jeder Steuerzahler.
Abtreten sofort.
Und keine Berufspolitiker. 20 Jahre Politiker und dann raus. Verbot jeder politischer Aktivität.
2 Legislaturperioden für Politiker die nicht vom Bürger gewählt wurden (meine Pedition wurde abgewiesen)
wambo13 meint
Was kann Frau Merkel und Herr Altmaier dafür, dass sie das Teile nicht schneller auf die Straße gebracht haben.
Das selbe wird Sion passieren. Wer zu spät kommt bestraft das leben.
Leser meint
Sie können allenfalls was für den (zur Bedingung gemachten?) „Eigenanteil“ der Hersteller (ca. 3000€?) zur E-Auto-Prämie, was es für Start-Ups im Vergleich zu den großen Herstellern natürlich noch schwieriger macht. Nichtsdestotrotz sind die Reichweiten des Ego doch ein bisschen gering.. obwohl der Ansatz von kleinen Elektroautos für zukünftige individuelle Mobilität wiederum sehr vernünftig ist. Ein interessantes Auto wäre es durchaus..
CaptainPicard meint
Ich bin der letzte der Merkel verteidigt aber was kann die aktuelle Regierung dafür dass dieses Projekt ein Reinfall wurde? Im Gegenteil, es gibt jetzt vom Staat noch 1.000 Euro zusätzliche Förderung für dieses Auto.
Christoph meint
Wenn man selbst betroffen ist, dann schäumt man schon mal übers Ziel hinaus.
Sind Sie selbst betroffen?
Zur Sozialen Matktwirtschaft gehört der Wettbewerb und der hat schon immer bessere Ergebnisse gebracht als alle Staatswirtschaft – auch für Arbeitnehmer.
EV1 meint
Wer zahlt heute noch für 145 WLTP-Kilometer knappe 22.000 Euro?
Herbs meint
„ Der neue Preis des e.GO Life 60 (60 kW/82 PS; 23,5 kWh/145 km) liegt bei 21.900 Euro.“
1000€ teurer als der citigo… das wird sehr schwierig.
Skeptisch meint
Ja, das sehe ich auch so.
Schade.
Ein deutsches start up und dann gleich soviel Probleme, Verzögerungen und Preiserhöhungen.
Sieht ziemlich traurig aus für das Projekt.
Ich fürchte in einem Jahr wird die Firma abgewickelt sein :(
Gunnar meint
Nein. Das wird nicht schwierig.
Das wird unmöglich.
Eurostar meint
Richtig Gunnar, es gibt spätestens 2020 keinen einzigen Grund mehr einen e.Go zu kaufen . Bei dem Preis / Leistungsverhältnis ist meiner Meinung nach das Fahrzeug unverkäuflich.