Die Analyse „E-Mobilität: Ohne Subventionen (noch) in der Nische“ von Deutsche Bank Research (DB Research) setzt sich mit der aktuellen und möglichen Entwicklung der E-Mobilität sowie ihrer Bedeutung für die deutsche Autoindustrie auseinander. Die Denkfabrik der Deutschen Bank AG geht davon aus, dass viele aus Praktikabilitäts- und Kostengründen vorerst weiter auf konventionelle Antriebsarten setzen werden. Zu einer Transformation der Branche komme es aufgrund staatlicher Vorgaben aber trotzdem.
Der Wandel hin zu alternativen Antriebstechnologien wie der Elektromobilität sei derzeit die größte Herausforderung für die weltweite Automobilindustrie. Denn dieser Strukturwandel werde bislang vor allem durch staatliche Regulierung und weniger durch Marktkräfte getrieben. Zu nennen seien die CO2-Grenzwerte für neu zugelassene Pkw, die in der EU bis zum Jahr 2030 um 50 Prozent gegenüber dem Wert von 2018 sinken müssen, heißt es in der Analyse.
Elektroautos kommen laut Studien-Autor Eric Heymann derzeit nur dort auf einen nennenswerten Marktanteil, wo sie stark subventioniert werden – etwa in Norwegen, wo E-Autos in den ersten drei Quartalen 2019 einen Anteil an den Pkw-Neuzulassungen von knapp 56 Prozent erreichten. In der EU insgesamt waren es dagegen lediglich 2,6 Prozent. Damit habe sich der Anteil im Vergleich zum Jahr 2015 zwar mehr als verdoppelt, E-Mobilität bleibe aber „noch ein Nischenphänomen“.
Bis spätestens 2021 müssen die durchschnittlichen CO2-Emissionen aller neu zugelassenen Pkw in der EU auf 95 g/km sinken. Wird dieses Ziel verfehlt, drohen Strafzahlungen für die Autohersteller. Bei einem Neuzulassungsanteil von 10 bis 15 Prozent könne die Branche als Ganzes diese Strafzahlungen vermeiden – „dies wäre gegenüber dem derzeitigen Anteil von 2,6% ein enormer Anstieg“, unterstreicht Heymann. Bis 2030 müsste der Marktanteil von Elektroautos an den Neuzulassungen in der EU dann sogar auf 30 bis 50 Prozent steigen, um den angestrebten CO2-Grenzwert für die Neuwagenflotte zu erreichen. Die offene Frage sei, „wann der durchschnittliche Kunde auch ohne Subventionen von Elektroautos überzeugt sein wird“.
„Fehlender Fokus auf kosteneffizienten Klimaschutz“
Elektroautos können einen Beitrag dazu leisten, die CO2-Emissionen in der EU zu verringern. Der positive Klimaeffekt werde aber nicht so hoch ausfallen, wie sich das viele Befürworter der Elektromobilität erhoffen. „E-Mobilität bleibt eine sehr teure Art der CO2-Vermeidung“, so der DB-Research-Analyst. Die staatliche Förderung von Stromern sei ein weiteres Beispiel für den fehlenden Fokus auf kosteneffizienten Klimaschutz.
Für den Automobilstandort Deutschland sei durch den Marktanteilsgewinn von Elektroautos mit einem Verlust an Arbeitsplätzen zu rechnen, „der wegen der evolutionären Entwicklung und demografischer Aspekte wohl zu verkraften sein wird“, erklärt Heymann. Auch die Wertschöpfung am Standort dürfte sinken, und zwar umso mehr, je stärker die Herstellung von Autos mit Verbrennungsmotor verdrängt und je mehr Batteriezellen importiert werden.
„Der regulatorisch forcierte Trend hin zur Elektromobilität“ sei kein spezifisches Problem der deutschen Hersteller, unterstreicht Heymann. Die deutsche Automobilindustrie sieht er dabei aus heutiger Sicht besser für die elektromobile Zukunft gerüstet als den Automobilstandort Deutschland, wo sich in den letzten Jahren einige kostenseitige Standortfaktoren verschlechtert hätten.
„Weniger Schwarz-Weiß-Denken wünschenswert“
Bezüglich der Debatte um die Vor- und Nachteile der E-Mobilität für den Autofahrer wäre „weniger Schwarz-Weiß-Denken wünschenswert“, schreibt der DB-Research-Analyst abschließend. Für viele private und gewerbliche Nutzer seien Elektroautos schon heute eine praktikable und unter Berücksichtigung von Subventionen durchaus auch eine wirtschaftliche Alternative. Dies gelte etwa im städtischen Lieferverkehr oder bei Zweitwagen mit Lademöglichkeit zuhause oder am Arbeitsplatz. Man sollte aber akzeptieren, dass dies nicht für alle Kundengruppen der Fall sei.
„Wer täglich mehrere hundert Kilometer unterwegs ist oder nicht über eine Lademöglichkeit in der Nähe des Wohnorts verfügt, der wird kaum auf Elektroautos umsteigen“, meint Heymann. „Und man sollte auch akzeptieren, dass die Anschaffung eines Autos für die meisten privaten Haushalte eine große finanzielle Belastung bedeutet. Trotz staatlicher Subventionen gibt es ein gewisses Beharrungsvermögen beim Konsumenten.“
Railfriend meint
Die CO2-Vermeidungskosten sind der Brennpunkt aller Klimaschutzmaßnahmen.
Und Hinweis auf die richtige Rangfolge dieser Maßnahmen.
„Spangenberg rechnete aber vor, dass die Einsparung an CO2 durch ein batterieelektrisches Fahrzeug (BEV) gegenüber einem Dieselauto 175 Euro je Tonne CO2 kosten würde. Das sei extrem viel – noch mehr als die 144 Euro je Tonne, die durch die Förderung der erneuerbaren Energien in Deutschland anfallen. Zum Vergleich: Bei Kohlekraftwerken liegen die Vermeidungskosten bei 40 Euro je Tonne“ https://webcache.googleusercontent.com/search?q=cache:zYCbCl4Xia8J:https://background.tagesspiegel.de/mobilitaet-transport/die-autobranche-ist-ratlos+&cd=1&hl=de&ct=clnk&gl=de&client=opera
Offen gesprochen meint
Die deutsche Bank glaubt nicht an den Klimawandel, welche Überraschung!
Anders kann man dieses „Akzeptieren, dass Elektromobilität zu teuer ist“ nicht interpretieren.
OnlyAFoolUsesGoogleAndroid meint
„Die deutsche Bank glaubt nicht an den Klimawandel“
Man muss schon eine blühende Phantasie haben, um solch einen Quark aus den zitierten Zeilen herauslesen zu können.
alupo meint
Umgekehrt, man muss schon ein „perfekter Autist“ sein, damit einem sowas nicht auffällt.
Und natürlich keine Nachrichten der öffentlich rechtlichen Sender hören/anschauen. Ansonsten wüsste man, wo die Deutsche Bank engagiert ist mit Kreditvergaben.
Ist es schön, wenn man so in eine Schublade gesteckt wird? Andere können das auch….
OnlyAFoolUsesGoogleAndroid meint
Von einem Teslfa****** wie dir erwarte ich nicht, dass er anders denkt. Das E-Autos nicht den Klimawandel aufhalten werden sollte jedem klar sein, der nicht verblendet ist. Nichts anderes kommuniziert die Deutsche Bank. Und im Ausgangspost wird genau diese realistische Kritik als Leugnung des Klimawandels umgedeutet. Jeder der nur die leiseste Kritik äußert ist gleich ein Leugner des Klimawandels. Das ist wie bei der kleinest Kritik an der Flüchtlingspolitik der Bundesregierung, da wir auch gleich jeder zum Nazi und Rechtsextremen umgedeutet. Da würde mich mal interessieren was der Teslaguru Horst Lüning aus eurer Sicht ist. Ein Anti-Klimawandel Hit***?
Und was die Kreditvergabe der Deutschen Bank angeht, so wurde in den öffentlich rechtlichen Medien breitgetreten, dass Kredite an Tesla vergeben wurden. Passt ja zum Thema Leugnung des Klimawandel. Ich sehe wir verstehen uns.
Vince Sp. meint
Tatsächlich hat die Deutsche Bank in den letzten Jahren noch viel zu viel in fossile Energieträger investiert. Daher ist es aus Sicht der Bank sicher sinnvoll, Verwirrung zu stiften. Denn jeder verunsicherte Bürger, der später umsteigt, hilft, diese (Fehl-)Investitionen zu schützen.
https://www.ran.org/wp-content/uploads/2019/03/Banking_on_Climate_Change_2019_vFINAL1.pdf
stueberw meint
„Die staatliche Förderung von Stromern sei ein weiteres Beispiel für den fehlenden Fokus auf kosteneffizienten Klimaschutz.“
Kosteneffizienter Klimaschutz wäre die seit über 60 Jahren bestehende Kohlesubventionierung sofort zu beenden. Dann wäre die Kohleverstromung so teuer das diese Dreckschleudern schnellstens abgeschaltet würden.
Skodafahrer meint
Wenn man 2050 keine CO2 Emmissionen mehr produzieren will, dann muss Verkehr, Industrie und Gebäude CO2 Emmissionfrei sein.
Wohnhäuser halten 100 Jahre, Autos eher 15.
Die 2020 gebauten Häuser stehten im Jahr 2050 fast alle noch, die meisten Autos des gleichen Baujahrs werden dann verschrottet sein.
Schon Anfang der 90er Jahre wurden die ersten Passivhäuser gebaut.
Heute werden neue Häuser gebaut, die meist ein vielfaches des Passivhausstandards verbrauchen.
Wann kommt der Passivhausstandard für Gebäude?
Steve meint
Im Verhältnis zum Mobilitätsmarkt kann man im Neubaumarkt für Immobilien allein deswegen nur recht wenig erreichen, weil die Neubauquote, selbst zusammen mit der „Generalsanierung“, im Bereich von 1% liegt. Tatsächlich wären dann alle Häuser nach 100 Jahren neu gebaut.
Man kann aber auch auch Bestandsimmobilien, also sogenannte Altbauten, zu „Plus-Energie-Häusern“ weiterentwickeln, sogar in der summarischen Betrachtung von Heizenergie, Warmwasserbereitung (wird oft vergessen) und Mobilität (wird praktisch nie betrachtet). In der Jahresbilanz relativ einfach!
Lösung:
– Wärmepumpenheizung mit Erdwärme, Grundwasser oder „kalter Nahwärme“ (z.B. Eisspeicher).
– PV-Generator im größtmöglichem Umfang.
– Moderate Wärmedämmung mit nachwachsenden Reststoffen und Fenster/Türen mit hohen Dämmstandards.
– E-Mobilität, ggf. Batteriespeicher.
Ist alles kein Zauberwerk. Verfügbar, bezahlbar und in mindestens 50% der Bestands-Wohngebäude zu machen.
Da wären dann die Schlaumeier von der deutschen Bank mal gefragt, sich als komfortable Finanzierungspartner zu profilieren. Diese Studie jedenfalls ergibt keinen weiteren Erkenntnisgewinn.
MiguelS NL meint
+1
Die Reihenfolge einer Sanierung sollte sein:
1. Dämmung + Lüftung (mit Rückwärmegewinnung) nicht schrittweise sondern zu 100% auf einmal, so günstiger und effizienter. Wichtig ist Kühlung der Wohung möglich machen, passiv oder aktiv. Wegen immer wärmer werdenden Sommerzeiten. Generell gilt möglichst passiv das Ziel zu erreichen. WP bei guter Dämmung nicht notwendig, wegen energetische Effizienz des Gebäudes/Haus
2. Heizung wenn nicht schon in Schritt 1. Nur Elektrisch (Basis Solar Wärme und/oder PV)
3. PV wenn nicht schon in Schritt 2.
4. Batteriespeicher.
wenn der Energiebedarf der Wohnung niedrig dann reicht PV im Schnitt für EV und ein Plus ins Netz.
Wenn WP notwendig dann ist z.B. auch TripleSolar zu empfehlen (PV mit integrierte WP ohne bewegende Teile)
randomhuman meint
Wärmepumpen sind zwar äußerst effizient und funktionieren in Kombination mit Passivhäusern auch super. Problematisch ist doch aber, dass diese im Winter am meisten Strom benötigen und Solar stellt im nur ca. 1/7 seiner Leistung bereit. Wo nehmen wir also den Strom her. Windkraft kann da natürlich zusätzlich helfen. Aber allein mit Solar sieht es schlecht aus. Damit kann man nicht mal das Haus mit Strom versorgen geschweige denn noch Wärme erzeugen. Und wenn dann noch ein Elektroauto am Start ist, dann wird das nichts. Was ist also die Lösung. Da bin ich noch ein bisschen ratlos, wie wir genau 100% EE mit Wärmepumpen und E-Autos schaffen sollen.
Wichtig ist denke ich, dass Häuser kleiner werden ebenso wie Autos. Weniger Fläche verbraucht deutlich weniger Heizstrom und kleinere Autos haben einen deutlich besseren Verbrauch. Aber mit der Größe der heutigen Häusern und Autos halte ich das für schwierig Schaffbar.
Jörg2 meint
In Deutschland leben ca. 27% der Haushalte in Einfamilienhäusern (Stand 2018). Es wäre ein Anfang, diese in Richtung Passivhaus zu entwickeln.
Bei Altbestand in Citylage stelle ich mir das aber schwierig vor.
randomhuman meint
Und die Deutsche Bank ist eine sehr teure Institution der Geldverwaltung mit Milliardenklagen und Strafen gegen sie sowie die Unterstützung von Cum-Ex Skandalen, die den Steuerzahlenden Milliarden gekostet haben. Von daher get lost Deutsche Bank. Niemand braucht diese Kriminelle Vereinigung.
Ernesto 2 meint
+1 ganz Deiner Meinung !
neltlev meint
Entfernt. Bitte verfassen Sie konstruktive Kommentare. Danke, die Redaktion.
Freak_dd meint
Warum regt Ihr euch so auf und fühlt euch auf den Schlips getreten ?
Ich finde die Analyse gut.
E-Mobilität ist teuer und, bei der jetzigen Ladeinfrastruktur, für manche einfach unpraktisch.
Ottonormalverbraucher kauft sich keinen Neuwagen ! Der E-Gebrauchtwagenmarkt ist noch in den Kinderschuhen.
Momentan ist E-Mobilität hauptsächlich etwas für PV-Anlagenbesitzer, Hauseigentümer, Neuwagenkäufer, Wohlhabende, Technikbegeisterte, Umweltideologen, Early-Adopters……
Aber das alles wird sich in den nächsten 3-4 Jahren, mit dem Ausbau der Ladeinfrastruktur, sinkenden Akkupreisen, wachsendem E-Gebrauchtwagenmarkt, steigender Co2-Steuer ins Gegenteil umkehren. Dann wird ein E-Auto für alle die wirtschaftlichste und vernünftigste Entscheidung sein. Dann werden sich nur Petrolheads noch Verbrenner kaufen…….diese werden aber immer weniger werden, weil sich die wirtschaftlichen Vorteile von E-Autos immer weiter verstärken.
Für wen die E-Mobilität jetzt schon passt, geht voran…….alle anderen kommen nach.
Alles wird gut…….es dauert leider nur noch ein Weilchen.
hu.ms meint
Gute analyse. Schliesse mich an.
NL meint
Lobby-Gequake.
e-Mobilität bietet viele Chancen und ist beschlossene Agenda gegen den Klimawandel.
Die ewig gestrigen wollen es nicht wahrhaben.
FP meint
NL. Dankeschön.
Genauso ist es!
OnlyAFoolUsesGoogleAndroid meint
„e-Mobilität bietet viele Chancen und ist beschlossene Agenda gegen den Klimawandel.“
Genau die E-Mobilität wird unser Klima retten. Danke das es endlich mal jemand sagt.
Amen!
alupo meint
Blödsinn. EMobilität rettet unser Klima nicht. Es ist ein Baustein unter mehreren zur Reduzierung des CO2-Treibhausgases.
Wir haben aber nicht die Zeit, woanders anzufangen. Wir müssen überall endlich anfangen und nicht nur darüber reden.
Wenn ich höre, dass wir in Deutschland soviel für den Klimaschutz täten muss ich lauthals nur lachen. Die Mehrheit hat das Nichtstun durch Aussitzen in Form der Regierenden gewählt. Das kann man ganz einfach an der Entwicklung der CO2 Emissionen sehen. Oder an der 1 Million eAutos die ab 2020 in D herumfahren sollten, sigar incl. der PluginHybriden.
Und das eAuto ist noch für ein paar weitere Verbesserungen gut. Es ist viel leiser als jeder ProlloPorsche und deutlich weniger chemisch giftig. Auch Feinstaub kommt durch keinen Auspuff heraus und die Bremsen sollten beim echten eAuto ein eautolang halten (also sehr viel länger als ein Verbrenner).
Wir tun praktisch nichts, und wenn doch einmal, dann nur halbherzig.
JürgenV meint
Ich kann mich hier nur meinen Vorrednern voll und ganz anschließen. Deutsche Bank und vernünftige Aussagen, geschweige denn richtige Analysen schließen sich komplett aus. Es ist sowieso komisch, das sich immer wieder absolut uninformierte Menschen zu Spezialthemen äußern müssen.
Wenn das aber gewünscht wird, kann ich das doch auch machen. Arbeite zwar in der Produktion eines mittelständischen Unternehmens, werde aber vielleicht mal eine Analyse zu den Lebewesen in der Tiefsee im Zusammenhang mitr der Schifffahrt machen. Wird bestimmt ein Bestseller.
Roland meint
Also bitte, die Stellungnahme des Autors ist doch gar so schlecht, dass sie Anlass zur Schnappatmung gäbe.
Es ist doch richtig, dass E-Mobilität dort am stärksten wächst wo eine Politik von
„carrot and stick“ gemacht wird wie in China, Norwegen, zunehmend im UK.
Auch in Deutschland wird zusätzlich mit „sticks“ gearbeitet werden, sobald die Volumenhersteller mit für die Masse bezahlbaren Produkten auf dem Markt sind.
Im Übrigen: „Tidy up clothes, prepare to set out“
(Auflösung in Kürze)
Roland meint
gar nicht so schlecht
rino meint
hm so so die deutsche bank, wo ist der aktien kurs dieses so ehrbaren hauses, ein wunder das sie noch im dax geführt werden….
Ecoment meint
Ich sehe es so E Autos zu Begünstigen bringt nichts (besonders Teslas) . Den wer 40 Tausend oder Mehr für ein Auto hat braucht kein Steuergeld . Baut die Eisenbahn aus das bringt was. Fördert die Forschung an Grünen Wasserstoff für Flugzeuge . So rettet man das Klima nicht mit Tesla . Möge der Shitstorm von Tesla Fans beginnen
Jörg2 meint
@Ecomento
Ich wäre erstmal für eine Shitstorm der Freunde der deutschen Rechtschreibung.
OnlyAFoolUsesGoogleAndroid meint
Wenn man sonst nix zu sagen hat und keine Argumente vorbringen kann, dann versucht man es halt mit Diskreditieren.
MiguelS NL meint
1. Kaufprämien als Förderung sind sehr ineffizient.
2. Aktuell ist es so dass die BEV die im Vergleich zu den Verbrennern am teuersten sind, am wenigsten nachgefragt werden, am wenigsten km abdecken und nur wenig geliefert werden können, im Verhältnis zum Kaufpreis am meisten gefördert werden. Das macht die Sache noch schlimmer.
3. Es gibt keine Förderungen speziell für Tesla. im Gegenteil. Tesla erhält im Schnitt und im Verhältnis zum Kaufpreis, am wenigsten Förderung. Dass eine Mehrheit sich trotzdem für Tesla entscheidet, sogar in Länder wo es kaum noch Förderung für Tesla gibt, hat damit zu tun dass die Vision von Tesla den Verbrauchern mehr anspricht.
4. Ich denke, es ist sehr wahrscheinlich dass die größte CO2-Reduktion im Flugverkehr von SpaceX-Tesla kommen wird.
randomhuman meint
Die Förderung von E-Autos bezieht sich nicht nur auf Teslas. Die deutschen Subventionen sind hauptsächlich von den deutschen Autoherstellern initiiert, weil Teslas Fahrzeuge anfangs über der Grenze von 60000€ waren. Also richte deinen Hate gegen EQC, eTron, i3 und eGolf und nicht gegen Tesla. Die haben damit nichts zu tun.
Prinzipiell kann man aber natürlich streiten was die Besten Subventionen für Klimaschutz sind.
MiguelS NL meint
+1
Die deutschen Hersteller haben sich, so wie auch andere Hersteller weltweit, gegen eine Quote oder jegliches ausgesprochen, wenn dann nur für Förderungen.
150kW meint
„weil Teslas Fahrzeuge anfangs über der Grenze von 60000€ waren“
Autos von BMW, Audi und Mercedes aber auch. Des weiteren gab es durchaus günstigere 40 und 60kWh Teslas schon vor Einführung der Umweltprämie. Das Tesla die kurz vor Einführung der Umweltprämie eingestellt hat, war für die Politik/Hersteller meines Erachtens nicht erkenntlich.
Jörg2 meint
@150kW
Die Förderrichtlinie („Umweltbonus“, „Umweltprämie“ war die Altautoverpressung ab 2009) wurde am 29.06.2016 veröffentlicht.
Den 40er Akku (ein kastrierter 60er) wurde nur bis Mai 2013 angeboten. Die letzten 60er wurden in 2015 produziert. (Die 60iger danach waren kastrierte 70iger).
Von „kurz vor der Einführung“ kann keine Rede sein.
MiguelS NL meint
40er hat es in EU nie gegeben. Den 60er hat es, meine ich, später nur in D in virtueller Form speziell für D (Software restricted) gegeben, um die Bonus-Grenze zu umgehen.
Zum Zeitpunkt der Einführung gab es kein Tesla-Model im Angebot das die Grenze erfüllte, deswegen musste Tesla improvisieren um auch die Anforderung der Förderung erfüllen zu können.
randomhuman meint
Die meisten PHEV und umgebauten Verbrenner BEV (B-Klasse, i3, eGolf, eUp…) gab es von den deutschen Herstellern allerdings für unter 60000.
Wie du schon gelesen hast gab es den 40kWh Akku nie in Europa und der 60er wurde tatsächlich für die Subvention eingeführt.
Von daher richte deinen Hate auf andere Hersteller und arbeite bitte an einer differenzierteren Meinung.
150kW meint
„Von „kurz vor der Einführung“ kann keine Rede sein“
Ein Jahr vorher ist für mich bei Gesetzen durchaus „kurz vorher“.
Auf jeden Fall bleibt festzuhalten das die Gesetzgeber oder auch die böse Konkurrenz, Grund gehabt haben zu glauben dass Tesla durchaus nochmal oder weiterhin Fahrzeuge unter der Preisschwelle anbieten wird.
„und der 60er wurde tatsächlich für die Subvention eingeführt.“
Nein, gab es schon vorher schon mal.
Broesel meint
@Ecoment
„Baut die Eisenbahn aus…“? Meinen sie mit Ausbau der Eisenbahn auch den Bau komplett neuer Strecken? Das müsste man, denn der „Deckungsgrad“ der aktuell vorhandenen Bahnstrecken ist in Deutschland, wie fast weltweit, eher bescheiden. Leben sie in Deutschland und nehmen sie das Land wahr? Nun mal deutlich: Wollen sie in Deutschland eine neue Bahnstrecke bauen, werden sie in 9,99 von 10 Fällen scheitern. Selbst die Reaktivierung von ehemals bestehenden Strecken dauert sehr lange oder scheitert ganz. So z.B. Hessebahn im Schwarzwald. Der ursprüngliche Zeitplan von Fertigstellung 2018 ist Geschichte, jetzt wohl frühestens 2023 (Stand heute, keine Bautätigkeit. Da zweifle ich auch schon wieder an 2023). Die Beschlussfassung zur Reaktivierung datiert aus dem Jahr 2008, wobei schon wesentlich früher begonnen wurde. Also 15 Jahre+X für eine komplett freie Trasse mit bestehenden Tunnels (allerdings fledermausbelegt). Realität ist: Mögen viele mehr Bahn auch wollen, eine neue Bahntrasse, auch nur auf Hörweite, will ganz exakt niemand! Mit freundlichen Grüßen, genehmigungsgeschädigter Bauingenieur
Christian meint
Kann ich gut nachvollziehen. Ein Projekt, das für die Gesellschaft ein Fortschritt bedeuten würde, wird nur aus persönlicher Sicht beurteilt. Wenn da ansatzweise ein Nachteil zu erkennen ist, dann muß man sich mit Händen und Füßen wehren.
So weit sind wir schon.
alupo meint
Grüner Wasserstoff?
Den gibts, in homöopathischen Mengen. Das ist aber eine besonders gigantische Energieverschwendung und sowas ist niemals grün!
Zum Glück reduziert jeder neue Akkuspeicher „das Potential“ zur „Stromvernichtung durch Wasserstoff“. Andere Länder bauen da fleißig Akkusoeicher. Dann bleibt kein Strom für unrentable H2-Elektrolysen übrig. Nicht nur Australien, auch Marokko setzt auf grünen Strom.
Wir haben lieber zuerst unsere Photovoltaikindustrie gekillt und jetzt wenden wir das dabei Erlernte auf die Onshore Windräder an. Klasse, wirklich klasse gemacht.
Wir schaffen es auch noch, dass Elon Musk die Gigafactory 4 in Brandenburg aufgibt. Ich befürchte sogar, dass das dann für Tesla von Vorteil wäre. Er hats dann ja probiert, aber die Deutschen wollten lieber weiter Verbrenner bauen. Es lebe das Grammophon und die goldenen 20-iger Jahre ;-) (aber so golden waren die auch nicht).
MiguelS NL meint
“Bis spätestens 2021 müssen die durchschnittlichen CO2-Emissionen aller neu zugelassenen Pkw in der EU auf 95 g/km sinken.“
Hier wäre es von Bedeutung zu erwähnen dass die 95 g/km nach der alten NEFZ einzuhalten sind, d.h. nicht nach der aktuellen WLTP-Norm.
alupo meint
Erst in den letzten 4 Tagen 4 verschiedene Personen zu unterschiedlichen Zeiten im Model S zur Probefahrt mitgenommen bzw. kurz selbst fahren lassen (der HU Prüfer vom TÜV).
Alle waren absolut begeitert, hochgradig interessiert, ja direkt fanatisch possitiv eingestellt. Sie waren nach dem Medienbashing total überrascht und fühlten sich von unseren Medien angelogen. Dass sie angelogen wurden habe ich ihnen gerne bestätigt.
Ich sage allen, kauft nur nie mehr einen neuen Verbrenner. Der Wertverlust wird in 4 bis 5 Jahren gewaltig sein, denn wieviele kaufen sich in der Gegenwart noch eine veraltete Technologie wie einen Vinylplattenspieler oder Telefon mit der runden Wählscheibe? Der Gebrauchtwert geht gegen 0€. Und auch die Osteuropäer werden, zwar etwas später, auch noch diese Lernkurve durchlaufen. Vielleicht machen sie uns in 5 Jahren verantwortlich, ihnen unseren Verbrennerabfall verkauft zu haben und verlangen die Rückabwicklung. So wie mit unserem Plastikmüll in Asien und Afrika.
Vali44 meint
Das mache ich auch immer wieder. Testfahren, Testfahren, Probefahren.
Das Virus ging über… und sofort ist das eigene Bewusstsein gegenüber der öffentlichen Meinung eine andere, offenere, dank eigener Erfahrung.
EV1 meint
Bloß keine Testfahrten machen! Die überzeugten Freunde und Kollegen werden uns in wenigen Wochen den Platz an den Ladesäulen streitig machen … (/Ironie off).
Es ist schon erstaunlich, wie schnell anfangs neutral bis negativ eingestellte Personen zum Nachdenken oder sogar zum Umdenken angeregt werden können, sobald diese sich nur ein wenig intensiver mit der Thematik (abseits des Medienmainstreams) befassen.
150kW meint
„Sie waren nach dem Medienbashing total überrascht und fühlten sich von unseren Medien angelogen. Dass sie angelogen wurden habe ich ihnen gerne bestätigt.“
Wurden sie dann auch von den positiven Medienbeiträgen angelogen?
Das Problem hier liegt wohl eher an der selektiven Wahrnehmung.
Des weiteren gibt es auch unter E-Auto Fans Bashing gegen andere E-Autos oder die Infrastruktur o.ä.. Ich hoffe du hast sie darüber auch aufgeklärt :)
OnlyAFoolUsesGoogleAndroid meint
„Sie waren nach dem Medienbashing total überrascht und fühlten sich von unseren Medien angelogen. Dass sie angelogen wurden habe ich ihnen gerne bestätigt.“
Inwiefern? Haben die Medien geschrieben, dass Teslas Beschleunigungswerte wie eine Schnecke haben oder aus welchen Gründe fühlen diese Leute sich belogen?
„wieviele kaufen sich in der Gegenwart noch eine veraltete Technologie wie einen Vinylplattenspieler“
Schon mitbekommen, dass Vinyl wieder im Trend liegt und auf dem „Vormarsch“ ist? Der Absatz in Deutschland hat sich von 300k in 2006 bis auf über 3000k in 2018 mehr als verzehnfacht.
alupo meint
Neue Milliardenumsätze mit Vinyl?
Setzen und weiterträumen….
Ich habe zwar einige hundert PVC-Platten und auch einen ganz netten Plattenspieler von Clearaudio, aber Platten aus PVC (Chlorchemie!) habe ich dennoch schon lange nicht mehr gekauft. Ich denke, 99,999% der auf der Erde lebenden Menschen machen das ähnlich.
Wo ist nun das Geschäftsmodell?
alupo meint
„Die staatliche Förderung von Stromern sei ein weiteres Beispiel für den fehlenden Fokus auf kosteneffizienten Klimaschutz.“
Wie effizient der freiwillige Klimaschutz der letzten 20 Jahre beim Automobil war weiss doch nun wirklich jeder: nullkommanull, nichts, nothing, nada, rien.
Auf die anderen Schwachsinnsbehauptungen einzugehen erspare ich mir, ok, das mit den Arbeitsplätzen noch. Wenn man keine besseren Antriebe bauen will fallen eben alle Arbeitsplätze weg (ein Grammophon brauchen heute auch nur noch wenige Menschen). Als man großkotzig verkündete dass man keine Zellen produzieren will in Deutschland, trotz unserer weltweit erfolgreichen Chemieindustrie, dann schafft man dort eben keine Arbeitsplätze, d.h. man „exportiert“ sie.
Offensichtlich haben die Schnösel der Deutschen Bank immer noch nichts begriffen. Technisch sind sie sowieso völlig unbedarft und die Berufsgattung Ingenieur ist wohl eher nicht unter Vertrag bei ihnen.
Aber der Aktienmarkt hat begriffen was für ein arroganter und inkompetenter Verein die Deutsche Bank ist: ihr Börsenwert liegt heute bei weniger als 10% im Vergleich zu früheren Jahren, von über 80€ pro Aktie auf 6,50€, also fast ein Totalverlust. Und auch operative Gewinne sind, falls in den letzten Jahren überhaupt vorhanden, vernachlässigbar klein. Andere Banken können das deutlich besser in diesem zumindest in der EU schwierigem Umfeld. Sorry, die Deutsche Bank ist wirtschaftlich selbst ein Totalversager mit der Schulnote 6(-).
Insofern zeigt die Deutsche Bank nur, wie man nicht wirtschaften sollte. Und die gleiche „Kompetenz“ hat wohl auch ihre „Denkfabrik“.
hu.ms meint
Fehleinschätzung:
Es wird nicht vom klimaschutz beim verkehr sondern klimaschutz insgesamt geschrieben.
Es ist ja auch ganz klar, dass man z.b. durch förderung von wärmedämmung und heizungsmodernisierungen wesentlich mehr co2-einsparung pro eingesetzen staatlichen euro erreichen kann als bei kfz.
Broesel meint
@hu.ms
Also ich habe schon 2005 auf meinem damals neuen Häuschen eine Solaranlage für Warmwasser einschließlich staatlicher Förderung gebaut. Weiterhin gab und vermutlich gibt es immer noch stets Förderungen für Heizungsmodernisierungen (neuer Kessel etc.) und Wärmedämmmaßnahmen. Diese Förderungen liefen schon sehr lange, stets auch mit einer gehörigen Portion Überschätzung der Ergebnisse. Denn einfach auf die Wände etwas Wärmedämmung pappen ist nicht immer zielführend. Und so wurden viele Wärmedämmsysteme aufgebracht, die eben nicht den gewünschten Erfolg hatten, da Dach/Fenster eben nicht beachtet wurden. Darüber hinaus wurde massenweise Styropor auf Wände gepappt und verputzt und nach einigen Jahren sind beträchtliche Schäden vorhanden. Auch da hat die Förderung nicht unerheblich Unsinn produziert. Nebenbei benötigt mein Häuschen 900 m³/a Gas für Heizung und Warmwasser (180 m² Wohnfläche). Dies entspricht grob etwa der gleichen Menge Diesel/Benzin. Damit dürfen sie also bei einem Benzinverbrauch von 8 l/100 km 11.250 km im Jahr mit dem Autochen fahren. Fahren sie deutlich mehr, ist es wohl gar nicht unmöglich mit einem E-Auto tatsächlich mehr CO2 einzusparen. Denn eines ist auch klar, bei einem Haus wie meinem ist es sehr schwer viel einzusparen. Gar ein Passivhaus aus so einem Gebäude zu machen, dürfte unglaublich teuer sein, verglichen mit der E-Autoprämie.
hu.ms meint
Es sollte eigentlich jedem klar sein, dass zuerst bei den alten, über 30 jahre alten häusern angesetzt werden muss, deren heizungsanlagen den höchsten emissionsausstoß pro m2 wohnfläche haben.
Ein haus baujahr 2005 ist als beispiel für eine gesamtbetrachtung uninteressant, da es zu diesem zeitpunkt schon wärmedämmvorschriften für neubauten gab.
Broesel meint
@hu.ms
Die erste Wärmeschutzverordnung datiert aus dem Jahr 1977, auch wenn diese nach heutigem Stand diesen Namen nicht verdient. Ab 1995 (3.WschV) wurde es deutlich brauchbarer. Nach EnEV 2014 müssen 30 Jahre alte Heizkessel ausgetauscht werden (Öl/Gas), so sie nicht Brennwert- oder Niedertemperaturtechnik aufweisen. Wenn sie diese Technik haben, erreichen sie mit einem neuen Kessel auch nicht mehr viel. Warum also fördern, was ohnehin schon längst erfolgt oder geregelt ist? Und gerade in älteren Häuschen sind oft auch ältere Bewohner. Den Rentner werden sie mit ein bisschen Fördergeld nicht zu einer großen Investition bringen. Und diese sind auch nicht wirklich die Zielgruppe für die E-Autos. Nebenbei bemerkt: In Wohnanlagen können oftmals einzelne Verweigerer effektiv jede Investition in Klimaschutz verhindern. Und dies auch gerne mal, weil man den Baulärm nicht haben will.
Peter W meint
Denkfabrik & Deutsche Bank?
Ich dachte das schließt sich gegenseitig aus. Da hab ich ja direkt was dazugelernt.
Der Bericht ist aber völlig uninteressant. Die 95 Gramm missen erreicht werden, egal was es wen kostet.
EdgarW meint
E-Mobilität verringert auch erheblich Kosten aufgrund sehr viel geringerer Lärmbelastung und weniger lokaler Schadstoffe in den Städten. Aber schön, dass die Deutsche Bank nur einen Aspekt beleuchtet, Kosten entstehen nunmal nicht nur an einem Punkt. Kostengünstiger (und auch noch deutlich stärker gesundheitsfördernd) wäre natürlich die Umstellung der Innenstädte auf Fuß- und Radverkehr (und Tarnsport, sowie Ver- und Entsorgung [Müll etc] auf rein elektrisch) – wie wäre es denn damit, Deutsche Bank?
So einseitig, wie sie es beleuchten, sieht es nach reiner Propaganda aus.
EdgarW meint
Oh und natürlich muss man gleichzeitig auch mit voller Energie an anderen Bereichen arbeiten, bezüglich Schadstoffbelastung innerorts gehören dazu selbstredend Heizungen und Industrie samt Verschmutzungsfahne in Richtung Wohn- und Abreits-bevölkerung. Wenn man nur ein Thema bemäkelt,
Ach ja, um die ganze Sache nach wirtschaftlichen Regeln zu beschleunigen: Verschmutzung beschleunigen – CO2-Preise rauf – und zwar fix. Aber auf jeden Fall in Verbindung mit Ausschüttung an die Bevölkerung natürlich. Ich ahne schon, wie die Deutsche Bank das dann wieder finden würde …
EdgarW meint
argh!
(Verschmutzung) beschleunigen -> besteuern
randomhuman meint
Das wäre ja förmlich eine Utopie wenn man die Gewinne daraus ausschütten würde um benachteiligte Schichten zu entlasten. Ich wäre auch dafür, dass man nur eine Teil ausschüttet und der Rest kommt in die Forschung für Innovationen. 50/50 oder so. In der Schweiz sind es glaube ich 2/3 zu 1/3. Leider denke ich, dass das nicht passieren wird.
Frank meint
Deutsche Bank Research: „E-Mobilität sehr teure Form der CO2-Vermeidung“
Mit der Überschrift erwartet man, dass in dem Artikel dann erklärt ist warum das eine teure Form ist und ggfs welche Formen da viel billiger sind – Fehlanzeige.
Das war wohl früher so – heutzutage muß die Überschrift v.a. interessant und reisserisch klingen.
akkusoon meint
Ach ja, die Deutsche Bank. Die sehen doch nur ihre Felle davon schwimmen, wenn die hiesigen Hersteller mit ihren Krediten bei denen immer mehr in Notlage geraten könnten.
Die Vereinten Nationen sehen das lt. FAZ-Bericht nun ganz anders:
„…Es gibt aber auch Gewinner im Klimawandel. Dazu können Automobilhersteller zählen, die sehr stark in Elektrofahrzeuge investieren. Die Unternehmen mit den höchsten Investitionen könnten ihren Wert um 108 Prozent steigern, erwarten die Verfasser der Studie. Vielversprechend sind auch die Aussichten für Energieversorger mit einer zukunftsfähigen Strategie für erneuerbare Energien. Sie könnten ihre Bewertung verdoppeln, während die Kurse der Nachzügler um zwei Drittel fallen könnten….“
„…Gerade in Deutschland stehen die Automobilhersteller VW, Daimler und BMW derzeit unter großem Druck, den Übergang in den E-Antrieb erfolgreich zu gestalten. Der PRI-Studie zufolge wird der Absatz von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotoren rapide zurückgehen und im Jahr 2050 vollständig wegfallen. Dagegen dürften elektrische Fahrzeuge bis zum Jahr 2040 fast 70 Prozent aller Personenkraftwagen (Pkw) ausmachen. Diese Entwicklung werde getrieben durch das Verkaufsverbot für Verbrennungsmotoren bis zum Jahr 2035 in Westeuropa und China sowie bis zum Jahr 2040 in den Vereinigten Staaten, Japan und anderen Regionen….“
https://www.faz.net/aktuell/finanzen/finanzmarkt/wie-sich-der-klimaschutz-auf-den-aktienhandel-auswirkt-16527402.html#void
Alex meint
Deutsche bank Aussagen sind ja mittlerweile unter dem Niveau der BILD Zeitung…
Also wer da noch zuhört ist selber schuld
Karla01 meint
Ist halt einfach einen Vorwurf in den Raum zu schleudern anstatt Gegenargumente zu bringen.
Ich sehe es durchaus so, dass die BRD, ihre Politiker und Ideologen sich ziemlich einspurig auf ein Thema verbissen haben und der Weitwinkelblick zum Horizont fehlt.
Ich sehe keine Lösungen bei der Bahn, keine Lösungen bei den öffentlichen Verkehrsmitteln, keine Lösungen beim Flugverkehr, keine Lösungen bei der Freizeitgestaltung, keine Lösungen beim Konsum, keine Lösungen nirgendwo welche auch nur ansatzweise so verlustreich (in Wirtschaftsleistung und Arbeitsplätzen) durchgedrückt werden wie bei der „Lösung“ in der Fahrzeugindustrie.
Schaden und Nutzen stehen in keinem Verhältnis, aber festgebissen marschieren wir voran, die Soldaten des Klimaschutzes. Gab auf „Welt“ ne wunderschöne Karte mit dem CO2 Ausstoß 2018 verglichen zu 1990. Deutschland ist da eines der wenigen Länder, geschweige denn Industrieländer, welches überhaupt eine Reduktion ausweisen kann. Der absolute Betrag ist höher wie zb in Frankreich ja, was aber nicht nur davon kommt dass Frankreich einfach weniger Einwohner hat, sondern eben nicht wie wir Exportweltmeister von Produkten sind welche die höchsten Energiebedarfe in der Produktion haben. Sind jetzt die Hersteller dieser Produkte die Übeltäter oder die Käufer? Müssen wir uns strafen dafür, dass wir das „Industriegebiet“ der EU sind? Sollen wir den weltweiten oder gar EU-weiten Handel einstellen? Nehmen wir die Folgen davon in Kauf?
Nein. Wir verbeissen uns in die Automobilindustrie mit ihrem Lachhaft kleinen Beitrag (zur möglichen Besserung) und ruhen uns darauf aus und wundern uns warum auf einmal Investitionen aus bleiben, Arbeitsplätze abgebaut werden und die Steuereinnahmen in den Keller gehen (können wir dann nochmal 2020 und 2021 reflektieren). Und das bei steigenden Sozialausgaben, steigenden Kampf um Arbeitsplätze und Wohnraum bei fallenden Standards in der Bildung und Gesundheitsversorgung. Schlagt die Geschichtsbücher auf, ich denke es wurde oft genug beschrieben wozu das führt.
Diesem Land würde etwas mehr Geduld, mehr Verhältnismäßigkeit und deutlich weniger Ideologie absolut nicht schaden.
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
A Propos Ideologie: Die Bundesrepublik Deutschland hat auch dieses Jahr wieder mehr Steuereinnahmen als jemals zuvor, die Arbeitslosenquote ist weiter auf niedrigstem Niveau, Reduzierungen von Arbeitsplätzen in der Automobil- und Zulieferindustrie, wenn sie denn so wie angekündigt kommen, haben rein gar nichts mit Elektromobilität zu tun sondern sind das Ergebnis versäumter Produktivitätsanpassungen insbes. im Verwaltungsbereich. Wenn Deutschland den CO2-Ausstoß relativ und absolut in den letzten 30 Jahren reduziert hat und trotzdem das „Industriegebiet“ der EU ist, dann heißt das für mich, weiter so, weiter an den Verbesserungen der Produkte und der Industrie arbeiten, noch weniger CO2-Ausstoß erreichen, denn anscheinend sieht der Rest der Welt Deutschland technologisch – vielleicht auch deshalb – nach wie vor vorne. Die nächste Stufe ist jetzt die E-Mobilität, dort den Fuß vom Gas zu nehmen wäre der größte strategische Fehler, den die deutschen Manager und Politiker machen könnten. Das würde bedeuten, freiwillig die Pole-Position abzugeben an Staaten wie China oder Unternehmen wie Tesla.
Dampf drauf, VW machts richtig.
randomhuman meint
Die Reduktion der CO2 Emissionen der Bundesrepublik sind allerdings hauptsächlich aufgrund glücklicher Umstände zurückzuführen. Schon 1995 hatte man 16% Emissionsreduzierung geschafft aufgrund der Deindustrialisierung der östlichen Bundesländer und der dortigen Abschaltung von Kohlekraftwerken. In Anbetracht dieser praktischen politischen Veränderungen ist der Emissionsrückgang nicht so beeindruckend, wie immer suggeriert. Es zeigt eher in die andere Richtung. Ohne den Fall der Mauer läge die CO2 Reduktion der BRD nur bei 10-15%.
Peter W meint
Ja, es mag übertrieben aussehen, dass man sich jetzt so auf die Autoindustrie einschießt. Der Grund ist aber berechtigt. Während andere Industriezweige ihren CO2-Ausstoß verringern, haben die Produkte der Autoindustrie zugelegt. Praktisch jedes Haushaltsgerät wird sparsamer, Elektromotoren in der Industrie werden sparsamer und es wird in vielen Branchen Energie gespart. Nur das Auto braucht immer mehr, und zuzsätzlich wird noch betrogen. Also macht es doch Sinn dort einzugreifen wo bisher kein Erfolg zu erkennen ist.