Die EnBW-Tochter Netze BW hat Ende Oktober die Bilanz des Pilotprojekts „E-Mobility-Allee“ in Ostfildern bei Stuttgart veröffentlicht. Dort wurde untersucht, wie sich der Einsatz mehrerer Elektroautos durch die Bewohner von Einfamilienhäusern einer Straße auf das Stromnetz auswirkt. In einem weiteren Modellversuch analysiert der Verteilnetzbetreiber im Rahmen des „E-Mobility-Carré“ im schwäbischen Tamm die Praxistauglichkeit von E-Mobilität in Kombination mit Mehrfamilienhäusern.
Im Dezember wurden insgesamt 45 VW e-Golf und BMW i3 an Bewohner der Tammer Wohnanlage „Pura Vida“ übergeben, sie werden die Elektroautos in den kommenden Monaten in ihrem Alltag nutzen. „Der Auftrag lautet: Das Stromnetz stressen!“, so die Projektinitiatoren. Denn das müsse auch im Zuge der Mobilitätswende und dem damit verbundenen Hochlauf der Elektromobilität stabil bleiben.
In Praxistests – sogenannten Netzlaboren – will die Netze BW herausfinden, wie die Integration von E-Mobilität in eine bestehende Netzinfrastruktur am besten gelingen kann. Vor der Fahrzeugübergabe hat der Verteilnetzbetreiber die Pura-Vida-Tiefgarage mit Ladeinfrastruktur ausgestattet. „Wir erproben im E-Mobility-Carré ein intelligentes Lademanagement, das zur Vermeidung einer Überlastung des Netzes in den Ladevorgang eingreifen kann“, erklärt Projektleiter Ralph Holder.
Die Netze BW wolle kundenfreundliche Anschlüsse entwickeln, dafür müsse man zunächst Kundenverhalten und -akzeptanz beobachten – also, wieviel Elektroautos zu welchen Zeiten laden. Daraus lasse sich ableiten, welche Anschlussleistung tatsächlich benötigt wird. Außerdem sollen die für Mehrfamilienhäuser geltenden rechtlichen Rahmenbedingungen genau betrachtet werden.
Bevor das E-Mobility-Carré richtig startet, können sich die Projektteilnehmer noch einige Wochen mit den an sie überlassenen Elektroautos und dem Laden vertraut machen. Ende Februar soll dann der offizielle Startschuss fallen. Das Fazit zu dem vor wenigen Wochen zu Ende gegangenen Vorgängerprojekt in Ostfildern fiel positiv aus.