Auto-Experte Ferdinand Dudenhöffer rechnet ab 2020 mit CO2-Rabatten für Pkw. Die Hersteller müssten die Verkäufe von emissionsarmen Hybriden, Elektroautos und Kleinwagen steigern, um die neuen CO2-Vorgaben der EU zu erfüllen. Die Preisnachlässe beim Eintausch von Dieselautos würden dagegen nahezu auslaufen, heißt es in der regelmäßigen Rabattstudie von Dudenhöffers CAR-Institut an der Universität Duisburg-Essen.
Der Opel-Mutterkonzern PSA habe den Händlern seiner Hauptmarke Peugeot bereits hohe Zielvorgaben für Elektroautos und CO2-Quoten gemacht, so Dudenhöffer im Gespräch mit dem Handelsblatt. Er geht davon aus, dass Opel und andere Hersteller folgen. „Nach heutigem Bild werden die Händler einen Großteil der Rechnung durch höheren Rabattdruck bezahlen“, erklärte der Auto-Professor.
Im November hatten Marktbeobachter am deutschen Markt vergleichsweise geringe Preisnachlässe registriert, berichtet das CAR-Institut. Es habe weniger offen beworbene Sonderangebote gegeben, deren durchschnittlicher Kundenvorteil sei zudem geringer als vor einem Jahr ausgefallen. Dies liege daran, dass die Diskussion um Dieselfahrverbote sich beruhigt habe und von den Autokäufern weniger ernst genommen werde, sagen die Experten.
Mit Ausnahme von BMW und Mercedes biete derzeit kein Autobauer mehr Umtauschprämien für alte Dieselfahrzeuge, hat das CAR-Institut festgestellt. Dafür würden Elektroauto-Modelle wie der Seat Mii auf Basis des aufgewerteten VW-Kleinstwagen e-up! mit niedrigen Leasingraten in den Markt gedrückt.
Bereits heute werden neue Elektroautos in Deutschland im Rahmen des von Bund und Herstellern finanzierten „Umweltbonus“ mit 4000 Euro bezuschusst. Demnächst soll die Förderung auf bis zu 6000 Euro erhöht werden. Die noch stärkere Subvention von umweltverträglichen Autos könnte den Wiederverkaufswert von Stromern unter Druck setzen. Die Marktbeobachter der DAT haben bereits mitgeteilt, ab Januar 2020 ihre Restwertprognosen für Elektroautos aufgrund der aktuellen „plakativen Nachlässe“ zu senken.
Mini-Fan meint
„.. erwartet zusätzlich Elektroauto-Rabatte“ –
wie kann man eine Überschrift nur so dermaßen falsch wählen?
MiguelS NL meint
@Heureka
„Es wird schon jetzt fleißig rabattiert. So hat uns Renault einen Zoe ZE 50 Intens mit einem Rabatt von 16% plus Umweltbonus (4.380 €) angeboten. Peugeot (e208) & Opel (eCorsa) geben rund 10% Rabatt, VW auf den e-up! (61 Style) immerhin 14%, jew. plus Umweltbonus…“
Rabatte von 10+% bedeutet ja:
21.000 Euro für ein Corsa-e 64 ~ €/km !
13.800 für ein e Up ~ 53 €/km !
22.800 für eine Zoe ~ 58 €/km !
Das sind ja schon mal sehr gute Voraussichten für 2020.
bensch meint
Interesting… Ich hoffe auf solche quasi 0-EUR Leasing Aktionen, die sich nur durch Rabatte finanzieren.
Jörg2 meint
Meine Vermutung: Wir werden bei TESLA&Co irgendwann subventionierte Autopreise bei gleichzeitigem Abschluss von irgendwelchen Nutzungsverträgen sehen. Also ähnlich wie im Telefonmarkt (subventionierte Hardware bei kostenpflichtiger Nutzung von Software/Diensten per Langzeitvertrag).
Vanellus meint
Der Flottenverbrauch muss im Jahr 2020 unter 95 g CO2/km liegen. Alle in 2020 zugelassenen Pkw eines Herstellers fließen da ein. Reine Elektroautos werden leider doppelt gezählt. Ein Ergebnis der erfolgreichen Lobbyarbeit der Hersteller, um dieser EU-Regelung den Zahn zu ziehen. 2021 gilt der Faktor 1,5 und 2022 1,2. Ab 2023 wird dann jedes E-Auto einfach gezählt.
Das wird dazu führen, dass auf Biegen und Brechen in 2020 E-Autos zugelassen werden müssen, um von aktuell 120-130 g CO2/km auf 95 zu kommen. Man sieht im aktuellen Spiegel doppelseitige Anzeigen für E-Autos von Mercedes und Audi, dazu ganzseitige von Mini und Renault, die den Startschuss für die Verkaufsrallye 2020 bilden. Wenn sich abzeichnen sollte im Laufe des Jahres, dass ein Hersteller das nicht schafft, wird es Sondermodelle, Rabattaktionen usw. geben, um hohe Strafzahlungen zu vermeiden.
Deutlich unter 95 g CO2/km wird der Hersteller auch nicht landen wollen, weil der Wert von 2020 Grundlage für die nächste Absenkung sein wird, die prozentual auf 2020 basiert. Es wird, was die Preise angeht, ein sehr interessantes Jahr werden.
Florian meint
Zur Zeit beträgt die E-Auto Zulassungsrate ca. 1,6%. Wenn der Grenzwert von 95 gCO2\km eingehalten wird, ergeben sich folgende E-Auto Anteile (Angenommener Istzustand 130gCO2\km):
2020> 15,6% ca. 536.000 e
2021> 19,7% ca. 677.000 e
2021> 23,5% ca. 807.000 e
2022> 26,9% ca. 924.000 e
e=Elektroautos
Dies entspricht einer enormen Steigerung der e-Zulassungsrate. Das kann, zumindest 2020, nicht alleine über Werbung gesteuert werden.
Ich bin gespannt, wie sich die Preise entwickeln werden.
MiguelS NL meint
Ich meine PHEV (Plugins) als vollwertige e-Autos, d.h. mit 0 g CO2, die BEV mit Faktor 2, richtig?
Florian meint
PHEV’s wurden in der obigen Rechnung nicht berücksichtigt, d.h. der Anteil BEV wird etwas kleiner wie berechnet. Für PHEV zählt ein Wert von ca. 50 gCO2/km und für alle Fahrzeuge mit Stecker gilt 2020 ein Faktor von 2, siehe:
https://www.electrive.net/2019/12/08/gezielte-auslieferungsverzoegerung-danke-dass-sie-gewartet-haben/
Skodafahrer meint
Das erste eigene Elektroauto kostet mehr, wenn man eine Wallbox installiert.
An der Haushaltssteckdose kann man heute nicht mal einen neuen VW e-UP! über Nacht vollladen, weil die Batterien dafür zu groß sind.
Mit Wallbox ist die Gesamtwartezeit pro Jahr am Schnellader bei vielen Nutzerprofilen geringer als an der normale Tankstelle für einen Verbrenner (da man zuhause nicht tankt)
Die meisten Hersteller verkaufen Elektroautos die relativ langsam beschleunigen.
Bei Tesla oder VW ID.3 ist die Beschleunigung besser als bei Verbrennern mit ähnlichen Kosten. Damit lässt sich dann auch ein höherer Preis durchsetzen als mit einem umgebauten Frontmotor-Auto, das weniger Traktion als der Verbrenner hat, weil weniger Gewichtsanteil auf der Vorderachse lastet und die Vorderachse durch die dynamische Achslastverlagerung bei Beschleunigung zusätzlich entlastet wird.
Bender meint
Was redest du denn hier für einen Quatsch??
Ich lade meinen Hyundai Ioniq AUSSCHLIESSLICH an der heimischen Steckdose und hatte noch nie(!) Probleme den Akku voll zu kriegen.
Mein Auto gehört zudem zu den sparsamsten am Markt, was gleichzeitig bedeutet, dass es das schwächste Fahrzeug ist, was die Motorleistung angeht und TROTZDEM fahre ich allen davon wenn ich das will.
…langsam beschleunigen…also wirklich…
Wo kommt dieser Unsinn nur her? Traktionsprobleme hat mein Auto auch nicht, obwohl bei diesem Modell der Akku relativ weit hinten verbaut ist.
Thomas meint
Auch wir laden unseren e-up nur an der 230v Steckdose. Grüner Strom von der PV Anlage. Traktiin krin Problem, selbst bei uns auf der Alb im Winter nicht. Leistung von 80 ps und Beschleunigung allemal ausreichend. Da läßt man stärkere Autos sn der Ampel stehen.
MiguelS NL meint
ja, ein EV kann man problemlos an der Steckdose laden, je nach EV-Modell mit 2,3 bis 3 kW. Wenn man die Schuko Steckdose durch eine CEE-Steckdose ersetzt, sind sogar ersetzt 3,7 kW möglich. (Bei der Wahl nach eines Anschluss ist aber immer Typ2 zu bevorzugen, weil eben die professionellste Lösung.)
Fürs Bild, 12 Stunden an der Haushaltssteckdose laden mit 3 kW, bedeutet 200+ km nachladen. D.h. Abends das Auto einstecken ergibt bis zur nächsten Fahrt eine Zuladung eine Zuladung von im Schnitt 200 km pro Tag. Ich schätze dass mehr als 95% der Autofahrer im Schmitt nicht mehr als 200 km pro Tag fährt.
Ich lade seit 6 Jahren an einer Schuko-Aussensteckdose. Nie Probleme gehabt, muss aber dazu dagen dass nicht alle Ladekabel Wetterfest sind (Regen…). Es gibt aber sehr gute universelle Ladekabel mit Schuko-Adapter, die das wohl sind, zum Beispiel der Juicebooster.
CaptainPicard meint
Dudenhöffer irrt sich aber auch gerne mal, siehe seine Prognose zu den Model 3 Verkäufen in Deutschland: https://twitter.com/auto_schmidt/status/1206619811649933312
Selnim meint
Dudenhöffer hat ja von bis zu 20 000 geprochen, hat sich also vorsichtig ausgedrückt. Vielleicht wollte er den einheimischen Herstellern ein wenig einheizen? Ich meine die Vorbestelllungen haben ja, zumindest für das erste Jahr, etwas mehr erwarten lassen.
Da gibt es einfach zu viele unbekannte und schwer berechenbare Faktoren, dass eine zuverlässige Vorhersage beinahe unmöglich ist.
MiguelS NL meint
Ich finde Dudenhofer sieht die Entwicklung der Elektromobilität gar nicht so verkehrt, ich behaupte sogar besser als viel andere Experten.
Außerdem hat er ja gesagt „Klappt es mit der Produktion (dann könnten)…BIS ZU 20.000 Verkäufe MÖGLICH in Deutschland (sein)“. Damit hat ja recht gehabt, denn es hätte gut sein können dass es zu 20k hätte kommen können. In D wird das Model 3 vielleicht auf Platz 1 landen, ansonsten nächstes Jahr, und dafür dieses auf Platz 2 oder 3.
Des weiteren steht das Model 3 auf so gut wie alle Länder in Europa auf Platz 1 wenn nicht auf Platz 2. Ich finde mit dem angedeuteten Erfolgspotenzial des Model 3, lag Herr Dudenhofer schon richtig.
In der NL ist der Model 3 ist das mit Abstand am besten verkaufte Auto, die Erwartung ist das Verkäufe im nächsten steigen werden. Mehr als jede zehnte Auto ist eine BEV und man denkt dass es nächstes Jahr mehr als (wieder) verdoppeln könnte, trotz auslaufen Subventionen, die es nächstes um mehr als die Hälfte gekürzt werden. Und ich denke dass es sehr wahrscheinlich dass sich der der BEV-Absatz auch in D und andere Ländern um mehr als verdoppeln wird.
Gunnar meint
Ist schon der Wahnsinn was da gerade in Holland abgeht. Das Model 3 geht weg wie warme Semmeln. Allein gestern 648 Stück. An einem Tag! Klar ist es zu einem Großteil den Subventionsstreichungen ab 2020 geschuldet.
Aber trotzdem beeindruckend.
MiguelS NL meint
„Klar ist es zu einem Großteil den Subventionsstreichungen ab 2020 geschuldet.“
Ja, aber der BEV-Absatz wird in 2020 im weiter steigen. Ich denke dass die Subventionsminderung in 2020 weniger Einfluss als viele denken, es gibt kein Fahrer nach dem Kauf sagt, „wäre nicht der finanzielle Vorteil, würde ich mich wieder für Verbrenner entscheiden“. Genau diese Erfahrung spricht sich rum wir warme Semmeln. Die Online Erfahrungsberichte (z.B. NL Schwestermagazin der AB…) sind überragend.
Leotronik meint
Wann wird der CO2 Flotten-Schnitt gerechnet? Am Jahresende? Dann wird mit Verkaufsförderung erst ab der zweite Jahreshälfte begonnen.
Heureka meint
Es wird schon jetzt fleißig rabattiert. So hat uns Renault einen Zoe ZE 50 Intens mit einem Rabatt von 16% plus Umweltbonus (4.380 €) angeboten. Peugeot (e208) & Opel (eCorsa) geben rund 10% Rabatt, VW auf den e-up! (61 Style) immerhin 14%, jew. plus Umweltbonus.
Es tut sich also schon jetzt etwas. In 2020 wird sich da noch mehr bewegen, zumal viele Verbraucher keinesfalls bereit zu sein scheinen, unterm Strich für ein BEV mehr auszugeben als für einen Verbrenner, die BEVs aber verkauft werden müssen.
Leotronik meint
Probleme mit den Preisen sind hausgemacht. Ein nackter Verbrenner kostet sehr wenig und das vergleicht der Verbraucher mit dem Preis eines sehr gut ausgestatteten EV. Da greift der Käufer zum Verbrenner und macht viele kleine Häckchen bei Extras. Und am Ende ist der Preisunterschied schon ganz klein. Natürlich muss er dann bis in alle Ewigkeit Öl wechseln und all den Unsinn bezahlen den ein EV nicht braucht. Aber soweit kann der einfach denkende Käufer nicht schauen.