Mit der Transformation zum Massenmarkt-Hersteller von Elektroautos rücken bei Volkswagen andere Technologien in den Mittelpunkt. Zentral für die E-Mobilitäts-Offensive ist der neue Stromer-Baukasten MEB, den die Wolfsburger bereits ausführlich vorgestellt haben. Die Sparte Volkswagen Group Components erklärt nun das von ihr produzierte Getriebe für alle Modelle auf MEB-Basis.
Das erste auf MEB umgesetzte Elektroauto ist der ID.3. Die Kraft seiner E-Antriebseinheit wird von einem kompakten Getriebe auf die Antriebsräder übertragen. Anders als bei den Verbrenner-Pkw von VW reicht beim ID.3 ein einzelner Gang für alle Fahrsituationen. Dabei kommt der verbaute Mechanismus mit einer geringen Anzahl an Zahnrädern aus, so die Entwickler.
Der Vortrieb und die Geschwindigkeit eines Autos werden durch die Drehzahl des Antriebs bestimmt. Mit zunehmenden Umdrehungen kann sich die an die Räder übertragene Kraft – das Drehmoment – verändern. Bei einem Fahrzeug mit Verbrennungsmotor steigt das Drehmoment mit zunehmender Drehzahl und sinkt im weiteren Verlauf wieder. Bei einem Elektro-Antrieb steht dagegen das maximale Drehmoment sofort zur Verfügung und bleibt über einen weiten Bereich konstant. Der Einsatz eines mehrgängigen Getriebes zum Erreichen der gewünschten Geschwindigkeit beziehungsweise des erforderlichen Drehmoments entlang der Drehzahlkurve ist daher nicht zwingend notwendig.
Ein Gang für alle Fälle
Im VW ID.3 kommt ein 1-Gang-Getriebe mit zwei Stufen zum Einsatz. Für eine Rückwärtsfahrt wird dabei die Drehrichtung des elektrischen Antriebs umgekehrt. Dafür, und für die Leistungscharakteristik des Antriebs, ist neben weiteren Komponenten eine Leistungselektronik verantwortlich. Zum Erreichen der maximalen Leistung von 150 kW (204 PS) sind von der elektrischen Antriebseinheit hohe Drehzahlen erforderlich.
Um ein kraftvolles Drehmoment zu liefern, kommt im ID.3 eine etwa zehnfache Übersetzung zum Einsatz, erläutern die Ingenieure. Aus Platzgründen wurde diese statt mit einem großen Zahnrad mit zwei kleineren zweistufig umgesetzt. So werden im ID.3 durch den Elektromotor maximal 310 Nm über einen weiten Bereich konstant bereitgestellt. Die Höchstgeschwindigkeit von 160 km/h wird bei maximal 16.000 Umdrehungen pro Minute erreicht.
Da die Elektrotechnik sehr leise arbeitet, spielt der Geräuschkomfort bei einem entsprechend angetriebenen Fahrzeug eine wichtige Rolle. „Selbst kleinste Störquellen werden plötzlich hörbar“, so VW. Die Teile für das 1-Gang-Getriebe müssen daher so präzise gefertigt sein, dass sie akustisch nicht auffallen. Am Ende der Produktionslinie werden deshalb für den E-Antrieb neben Leistungskennzahlen auch Werte für dessen Akustik geprüft.
Alle für europäische und nordamerikanische Elektroautos gefertigten Antriebe auf Basis des MEB – inklusive des 1-Gang-Getriebes – kommen aus dem Komponenten-Standort Kassel. Wesentliche weitere Teile dafür werden in den Komponenten-Werken Salzgitter, Poznań und Hannover produziert und zugeliefert.
Jade Labrentz meint
Danke für den sehr interessanten Beitrag. Ich wollte irgendwie verstehen, wie ein 1-Gang-Getriebe funktioniert. Wusste nicht, dass statt mit einem großen Zahnrad einfach zwei kleinere zweistufig umgesetzt wird.
Peter W meint
Ich habe mir die Kommentare nochmal durchgelesen.
Wie ich schon betont habe bin ich kein Fan! Weder von VW noch von Tesla oder sonst einem Hersteller, denn jeder hat irgendwo Dreck am Stecken oder versucht einfach nur gute Geschäfte zu machen.
Eines sollte man aber bedenken, VW versucht den Menschen das E-Auto näher zu bringen. Das ist nach den Jahren in denen auch VW versucht hat das E-Auto als untauglich darzustellen dringend notwendig. Wenn es VW nicht gelingt, die ID-Reihe mit Gewinn an die Kundschaft zu bringen haben sie ein riesiges Problem. Da droht sogar die Pleite, oder zumindest ein empfindlicher Schrumpfungsvorgang.
Man kann sich nun über die Versuche von VW amüsieren, aber genau so amüsant ist auch das bescheidene Wissen von mindestens 90% der Bürger. Nicht nur das technische Wissen, auch das Verstehen der Zusammenhänge um die Umwelteinflüsse, oder dem Unterschied zwischen elektrischem Strom und Benzin ist teilweise erschreckend gering.
ich habe es schon öfter ausprobiert: Fragt mal jemanden der vom Drehmoment seines Dieselmotor schwärmt was das ist, und welcher Zusammenhang zwischen Leistung und Drehmoment besteht. Da kommt in der Regel nichts, weil sie nur nachplappern, aber nichts verstehen. Seit ich ein E-Auto fahre und immer wieder darauf angesprochen werde, bemerke ich noch mehr wie unwissend die Menschen sind. Aufklärung, auch wenn sie einem technisch versierten Menschen noch so lächerlich erscheint, ist dringend notwendig um die Menschen von einer neuen Fahrzeuggeneration zu überzeugen.
Selnim meint
Kann ich voll unterschreiben. Zumal Volkswagen ja auch für den technisch interessierten interessante details genannt hat. Auf dem Bild ist auch zu erkennen, das die Zahnräderachsen die innere Lagerschale ersetzen. Ich behaupte mal, das dies kein Problem darstellt. Wer ein Lager auswechseln muss, wird wohl sowieso auch gleich noch die Getriebezahnräder wechseln. Danach wird sich das Getriebe wieder fahren als wäre es neu.
newchie meint
Sehr guter Kommentar.
Technisches know how ist bis in höchste politische Ämter nicht gegeben.
Seit rund 10 Jahren versuche ich mit einfachsten Mitteln und Darstellungen (Präsentationen und Vorträgen) die elektrotechnischen Zusammenhänge der Energiewende und E-Mob zu erklären.
Das scheitert meist bereits an Begriffen wie Drehstrom, dem Unterschied zwischen kWh und kW, Joule etc.
Neuerdings wollen die Leute auch noch wissen wo der Strom herkommt 》aus der Steckdose natürlich.
Weitere Erklärungsversuche sind zwecklos!
Immer mehr Leute haben riesige OLED Fernseher zu Hause, mind. 300W statt 50W. Bei 40 Mio. Fernsehgeräten macht das 40.000.000 x 250W = 10.000.000.000W (10 GW [rund 10 AKW]) Mehrleistung. Die 100% PkW E-Mob benötigt rund 12 GW.
El. Leistung im D Stromnetz liegt zwischen 60 und 80 GW, Max. installierte Generatorleistung im D Netz ca. 120GW.
Wo ist das Problem? In den Gehirnen!!
Freddy K meint
Bitte? Nix GWh. Terrawattstunden. Und für 10GWh braucht man keine 10AKW. Da reicht ein kleines Windkraftwerk.
Wenn du so deine Präsentation machst dann verstehe ich die Leute. Vielleicht solltest du mal besser recherchieren.
newchie meint
Für dich kommt der Strom aus der Steckdose. ????????
1000 Ionen immer weiter... meint
du widersprichst dir selber: der Diesel Kunde liebt sein Auto wegen des Drehmoments, auch wenn er nicht weiß, was das ist. Also braucht es hier keine Aufklärung, sondern Emotionen.
Beim E-Auto wird es auch so laufen. Wenn die Leute merken, dass sie im Alltag mit der Reichweite auskommen, die Kiste geil beschleunigt, das grüne Gewissen beruhigt wird und man den Nachbarn damit neidig machen kann, dann werden die E Autos genauso verkauft, wie Adidas Schuhe, I Phones und Teslas…
Hans Meier meint
Die Pleite von VWAG hätte nur Vorteile… VWAG fällt seit den 70er Jahren negativ auf, sei es bei Sicherheitsgurten, Katalisatoren, Unterstützung von Militärregime in Südamerika in den 70ern, aktives Verhindern von wirklichem Fortschritt wie E Autos, Hybriden etc. (vermutlich wegen den Ölscheichs die ja Anteile an VWAG haben). Wenn es gelingt das VWAG Konkurs geht, hat es Platz für neue Player, ohne die alten Kapitalstrukturen und Interessenten. Für die Menschheit und korruptionsfreie fair agierende Firmen wäre viel gewonnen wenn VWAG als ganzes Konkurs geht. Ausserdem würde der Steuerzahler massiv entlasstet, weil Firmen wieder nach marktkapitalistischen Regeln arbeiten müssten ohne Subventionen. Ausserdem würden die Autos wieder im Preis billiger weil man keine riesig aufgeblasenen Marketingabteilungen und 1000e EU Lobbyisten mehr bezahlen müsste. Der Laden ist viel zu Fett und zu viele Geld- und Bedientöpfe mit teils viel krimineller Energie hängen dran :) E-Mobilität hat die Chance, hier mal reinigend in den Markt einzugreifen. Wenn jetzt die nächsten Jahre die Börsenkurse sinken gehts in die richtige Richtung.
hu.ms meint
Neue player kommen auch ohne VW-pleite sh. tesla.
Wenn die VW-autos zu teuer wären, würden sie nicht gekauft. Es gibt ja genügend angebot von konkurrenten.
Insgesamt ein realitätsfremder beitrag.
Mike Hammer meint
1-Gang Getriebe – man hätte auch einfach „2-stufiges Untersetzungsgetriebe“ schreiben können, dann wäre es gleich klar. So habe ich im Text nach einer innovativen Besonderheit aus der deutschen Maschinenbau-Kernkompetenz gesucht, aber leider nichts gefunden.
Eine besonders effizientes Konzept wäre z.B der Einsatz von zwei (kleinen) E-Motoren in einem Getriebe, die zusammen oder einzeln in unterschiedlichen Drehzahlbereichen immer im optimalen Drehmomentbereich und damit mit höchster Effizienz arbeiten.
Das wäre für mich z.B. eine Innovation, die einen „will haben Reflex“ auslösen könnte. Aber so?
Peter W meint
2 Motoren bedeutet 2 mal elektronische Ansteuerung und Schleppverluste wenn nur ein Motor „effizient“ arbeitet . Die Masse des 2. Motors muss mitbeschleunigt werden und zusätzliche Zahnräder sind auch notwendig.
Für mich wäre der Begriff „2 stufiges Getriebe“ eher ein Anlass zu denken, dass das Getriebe 2 Gänge hat. Wobei der Bergriff „ein-Gang-Getriebe“ wohl dem „im Volk“ bekannten Begriff der „Gänge“ geschuldet ist. Es handelt sich korrekt bezeichnet einfach nur um ein Reduktionsgetriebe mit integriertem Differenzial-Ausgleichsgetriebe. Letzteres werden viele mangels technischem Verständnis nicht erkennen.
alupo meint
2 kleine Zahnräder anstatt einem großen…
Na hoffentlich holen sie den sich dadurch ergebenden Energieverlust vonqq bis 2 % an anderer Stelle wieder auf.
Ich dachte es wäre eine optimierte Plattform?
Randy meint
Auch die 1 Gang Getriebe von Tesla sind 2 Stufig aufgebaut und recht Identisch mit dem hiet gezeigten VW Getriebe. Nur baut das ID.3 Getriebe kompakter, die E Maschine hat auch wesentlich weniger Leistung.
AlBundy meint
Ja aber wer braucht diese Erklärbär Arie… ausgerechnet von VW
????????????
Randy meint
Du nicht, aber alle technikbegeisterte Menschen. Und warum “ ausgerechnet VW“? Ganz einfach, die habens ja konstruiert :-)
AlBundy meint
Stimmt, bestimmt ist es mindestens genauso gut, wie das Wunderwerk DSG.
????????????
IsoOktan meint
ich bin begeistert vom DSG, wie auch Millionen anderer Nutzer quer durch alle Hersteller die in ihren Fahrzeugen diese Getriebe anbieten. Alleine VW hat in den letzten 15 Jahren über 26 Millionen Autos mit DSG verkauft, eine Erfolgsgeschichte!
Ragnaroek meint
Ich glaube das hat auch etwas mit der Kraft auf die Zahnradwellen zu tun. Die wird nun auf 6 statt 4 Wellenlager verteilt. Auch hätte man durch die mittlere Welle eine kleine Entkopplung zwischen Motor und Antrieb (auch als Sollbruchstelle denkbar).
Thomas J meint
VW erklärt das 1-Gang Getriebe. Ich bin begeistert.
AlBundy meint
????????????
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Ich finde die Beschreibung interessant. Noch interessanter wäre es, ein bisheriges mehrstufiges Getriebe mit (Doppel-) Kupplung, Synchroringen, Sensoren etc. direkt daneben abgebildet zu sehen. Dann würde auch dem letzten richtig bewußt, warum alle von einer Transformation in der Automobilindustrie reden.
Peter W meint
Ja, das wäre durchaus sinnvoll. Ich hab schon ein paar Leute mit meinen Ioniq fahren lassen, da kommen interessante Fragen:
Nach dem drücken des Startknopfes: „Läuft jetzt der Motor?“
Vor dem Losfahren: „Ist das ein Automatik?“
Beim Anhalten: „Kuppelt der jetzt automatisch aus?“
Man weiß da gar nicht so recht was man antworten soll.
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Ich vergleiche meine Zoe immer mit einem Staubsauger (für Frauen) oder mit einer Schlagbohrmaschine (für Männer, oder ist es umgekehrt). Knopf drücken ist die Fahrbereitschaft und entspricht dem „Stecker ist in der Wand-Steckdose“. Und dann einfach lossaugen oder losbohren. Manche Dinge sind so einfach, die kann man fast nicht erklären.
E-Tom meint
Die Fragen bestätigen die Pisa-Studie. Oder wurde dort Physik nicht getestet?
Alf meint
Vielleicht erinnern sich manche noch an eine elektrische Modelleisenbahn….
Und den Dreh-Regler am Trafo
Oder die Carrerabahn…
Die Hoffnung stirbt zuletzt
Hans Meier meint
;) musst ja die Leute in diesem Marketingladen beschäftigen.
Eurostrar meint
Begeistert???? Von einem Konzern , der bis heute nicht fähig ist, ein eiwandfrei funktionierendes DSG – Gertriebe zu bauen ? ….. Macht aber nichts – der deutsche Michl kauft trotzdem weiterhin Autos vom VW – Konzern. Ich spreche da aus Erfahrung: 8 von 9 Freunde haben wieder einen VW gekauft , obwohl sie betrogen worden sind ( Dieselskandal ) und über die Arroganz der Autohäuser geschimpft haben…….
IsoOktan meint
jaja, der betrogene deutsche michel aus dem freundes/ bekanntenkreis…blablabla
wird das nicht langsam langweilig seit 5 jahren immer das gleiche in den foren zu schreiben?
AlBundy meint
Das kann nie langweilig werden. Schon gar nicht für ein Volk von Hamstern…. oder waren es Lemminge?
Egal.
Peter W meint
AlBundy:
Ich helfe Dir, es sind hamsternde Lemminge.
AlBundy meint
Danke u2 mmd
????????
IsoOktan meint
Entfernt. Bitte bleiben Sie sachlich. Danke, die Redaktion.
AlBundy meint
Der Kommentar, auf den Sie sich beziehen, wurde bereits entfernt. Die Redaktion.
Manfred meint
Ich fahre seit über 40 Jahre AUTO. davon gut 20 Jahre diverse Wandler-Automatik Getriebe von BMW und Mercedes. Aber das DSG Getriebe in meinem Porsche ist das Beste das ich je hatte.
konni55 meint
ich auch ! :-)
Simon meint
Das ist für Leute die von Elektroautos keine Ahnung haben und das ist auch gut so das VW so was macht.
AlBundy meint
Ja. Denn alles was VW macht ist ja von grund auf gut. ????????????
Mike Hammer meint
Das war ursprünglich als VW-internes Dokument zur Schulung der eigenen Mitarbeiter gedacht. ;-)
AlBundy meint
????????????
mmd
Selnim meint
Top secret.