Das Interesse an alternativen Antrieben ist deutlich gestiegen, immer mehr Menschen planen bei der Anschaffung des nächsten Autos einen Wechsel zu einem entsprechenden Modell. Das ist das Ergebnis einer internationalen Umfrage im neuen Jahr unter rund 14.000 Personen der Unternehmensberatung Deloitte.
51 Prozent der über 2100 befragten Deutschen bevorzugen einen Antrieb mit weniger direkten Emissionen, also Hybrid-, vollelektrische, Ethanol-, Erdgas- oder Brennstoffzellen-Technik. 2019 haben das laut Deloitte nur 37 Prozent in Betracht gezogen. Besonders beliebt sind Hybridfahrzeuge, die sich 31 Prozent der Verbraucher vorstellen können.
„Mit Ausnahme der chinesischen Konsumenten, wo die Subventionen für E-Fahrzeuge gekürzt wurden, wenden sich Autokäufer weltweit zunehmend von Verbrennungsmotoren ab“, so Thomas Schiller von Deloitte. „Unsere Prognosen zeigen, dass sich der Marktanteil von hybriden und elektrischen Fahrzeugen in der EU bis 2026 verdreifachen wird.“
Niedrigere direkte Emissionen sind der Umfrage nach der Hauptgrund für die Entscheidung für ein Hybrid- oder Elektroauto. Im Vergleich zu klassischen Antrieben schneiden reine Stromer bei mehr als der Hälfte der Verbraucher in puncto Umweltfreundlichkeit besser oder sehr viel besser ab. Einen weiteren Vorteil sehen 40 Prozent der Deutschen in den geringeren Ladekosten im Vergleich zum Tanken. Auch in Reparatur und Wartung sind E-Autos vielfach günstiger, da etwa Ölwechsel wegfallen. Diesen Vorteil nehmen die Konsumenten Deloitte zufolge jedoch bislang kaum wahr.
43 Prozent wollen nicht mehr bezahlen
Ein Elektrofahrzeug ist für viele zwar wünschenswert, die Bereitschaft dafür auch Mehrkosten in Kauf zu nehmen aber nur bedingt vorhanden: Rund 40 Prozent der Befragten sind bereit, einen Aufschlag von bis zu 2500 Euro für einen umweltfreundlichen Antrieb zu zahlen. 43 Prozent schließen dagegen aus, mehr in ein E-Modell zu investieren.
Für viele Verbraucher ist der hohe Anschaffungs- und Leasingpreis ein Hindernis: Zwei Drittel befürchten, dass es mehr als drei Jahre dauern würde, bis sich der Aufpreis eines elektrischen Fahrzeugs rechnet. Insgesamt wären die meisten Verbraucher (41 %) bereit, zwischen 15.000 und 30.000 Euro für ein Hybrid- oder Elektroauto auszugeben.
Hauptkritikpunkt bleibt bei Elektroautos laut der Befragung die Reichweite: 76 Prozent bewerten diese im Vergleich zu herkömmlichen Antrieben als weitaus schlechter. 88 Prozent der deutschen Verbraucher wünschen sich eine Reichweite von mindestens 320 Kilometern – damit sind sie gemeinsam mit den österreichischen weltweit die anspruchsvollsten, berichtet Deloitte.
Problematisch ist für die Verbraucher auch weiter die Ladeinfrastruktur: Weniger als die Hälfte der Umfrage-Teilnehmer in Deutschland hat die technischen Voraussetzungen, das eigene Fahrzeug zuhause zu laden.
DerMond meint
„Rund 40 Prozent der Befragten sind bereit, einen Aufschlag von bis zu 2500 Euro für einen umweltfreundlichen Antrieb zu zahlen.“
Zumindest wenn es nicht das eigene Geld ist. Ernsthaft, diese „Würden sie Betrag X bezahlen um die gute Tat Y zu begehen“ Fragen sind ziemlich überflüssig. Da wird gelogen dass sich die Balken biegen – und der Lügende belügt sich meist noch selbst um sich vor sich selbst zu rechtfetigen.
Ein Aufpreispaket von 2500 Euro das ein Auto nur umweltfreundlicher macht, sonst nichts, wäre der größte Ladenhüter.
Peter W meint
So ist es, und mit 2500 Euro Aufpreis gibt es keinen Plu-in, und erst recht kein BEV.
hu.ms meint
„Unsere Prognosen zeigen, dass sich der Marktanteil von hybriden und elektrischen Fahrzeugen in der EU bis 2026 verdreifachen wird.“
Also von derzeit rd. 3 % reine BEV auf max. 10% in 2026.
Das ist aber nicht das hier viel beschworene „exponentielle wachstum“ – das ist die relatität aus einer unfrage.
Und wieder mal: ich möchte wie die meisten hier schnell viele BEV auf der strasse sehen, aber deswegen verweigere ich mich nicht der realität und flüchte in eine blase.
Tim Leiser meint
Eine Umfrage hat aber nicht viel mit der Realität von morgen zu tun. Noch nie haben Menschen mehr Geld für eine nachteiligere Technologie ausgegeben. Und wenn die Preise für Batterien sich so weiter entwickeln (wovon ich ausgehe, da erst jetzt eine echte Massenproduktion einsetzt), wird bereits 2023 ein Auto mit 300+ Kilometer in jedem Segment günstiger zu laufen sein als ein gleichartiger Verbrenner. Wegen 10 Minuten länger Laden nimmt die erheblichen Mehrkosten nur noch ein Liebhaber in kauf.
Laut Umfragen von vor fünf Jahren hätte man rückschließen können, dass im Jahr 2040 5% Elektroautos auf der Straße sein werden.
Tim Leiser meint
Zu kaufen sein… Nicht zu laufen ????
Stocki meint
“Prognosen sind schwierig, vor allem wenn sie die Zukunft betreffen“
(Mark Twain)
„Wenn ich gefragt hätte, was die Leute wollen, hätten sie gesagt, schnellere Pferde“
(Henry Ford)
Sledge Hammer meint
@ hu.ms
Das mit den Umfragen ist halt so eine Sache.
Zitat Henry Ford
„Wenn ich die Menschen gefragt hätte, was sie wollen, hätten sie gesagt schnellere Pferde“
Umfragen können wahr werden, oder auch nicht.
Stocki meint
„Der Kurs der Tesla Aktie wird bis Ende des Jahres auf 160€ fallen“
(hu.ms; 2019)
Sledge Hammer meint
@ Stocki
tja, so ist das halt mit den Prognosen…
hu.ms meint
Hallo Stocki,
hätte von dir etwas mehr niveau erwartet.
Das oben ist doch nicht meine prognose sondern die aus der umfrage.
Also warum mit einer meiner prognosen vergleichen ?
Tim Leiser meint
Nun. Du nennst die Prognose oben „Realität“ mit Verlaub. Im Gegensatz zu vielen anderen hätte ich von dir auch mehr erwartet.
StugiLife meint
von stocki niveau erwarten? wann in der zukunft??
diese prognose wird sich nicht erfüllen!
Gunnar meint
Apropo Niveau. Schau bitte mal in den Spiegel. Wer der Meinung ist, dass jemand es nicht verdient hat, einen BEV zu haben, weil er sich das Fahrzeug nicht leisten kann, sollte nicht von anderen Niveau einfordern.
alupo meint
160, so wie im Mai 2019? Das wäre toll. Ich würde mit meinem heutigen Wissen nochmal die gleiche Menge nachkaufen.
Gunnar meint
„das ist die relatität aus einer unfrage“
Haha. Du bist ein Brüller. Der war echt gut.
Seit wann spiegeln Umfragen, die die Zukunft betreffen, die Realität wieder?
Es ist manchmal eine helle Freude deine Kommentare zu lesen.
hu.ms meint
Na Gunnar, wieder mal einen halbsatz aus dem zusammenhang gerissen und verrissen ?
Die umfrageergebnisse sind realistischer als die hier geäusserten wunschträume über die zukünftigen BEV-zuwachsraten.
Die meisten haben den zusammenhang erkannt – wie an deiner antwort zu sehen ist einige nicht.
Sledge Hammer meint
Hier mal die Ergebnisse einer anderen Umfrage. (Baarons.com)
„Zudem habe die Beliebtheit von Elektroautos allgemein ein neues Hoch erreicht: 37 Prozent der Verbraucher auf den sechs größten Automärkten weltweit hielten zuletzt für denkbar, sich eines anzuschaffen.“
Da sind 10% Marktanteil bein Neuzulassungen im Jahr 2026 geradezu lächerlich.
Gunnar meint
Nein, ich habe da absolut nichts aus dem Zusammenhang gerissen, sondern 1zu1 dich zitiert, auch wenn es mir weh tat, deine Rechtschreibfehler nicht zu korrigieren. Ich habe den Zusammenhang sehr wohl verstanden und weiß sehr wohl einzuschätzen, dass Umfragen nun mal NICHT die Realität darstellen. Je nachdem wie gefragt wird und was das Ziel der Umfrage ist, wird das Ergebnis schon sehr stark beeinflusst bzw. steht eigentlich schon vorher quasi fest.
Somit haben wir bei den meisten Umfragen nur sehr wenig Aussagekraft.
McGybrush meint
Ja hätte man im Januar 2007 gefragt wie viele sich in den nächsten Jahren ein Smartphone kaufen dann wäre die Antwort:
„Ein waaaas?“
Die 90% der Leute wissen heute noch gar nicht das sie schon in 2-3 Jahren ein Elektroauto haben wollen. 50% wissen heute sicher auch noch nicht das sie sich als nächstes ein Elektroauto kaufen wenn Ihr nächster Kauf erst in mehr als 4-5 Jahren ansteht.
Wenn ich mal zurückdenke wie viele Tage ich vorher nicht wusste das ich folgendes Kaufe:
63″ TV in 2010 = 3 Tage vorher als ich von 19% MwSt Rabatt erfahren hab.
Kamera (Vierstellig) in 2018 = 2 Wochen vorher
Neues Handy = 4 Std vorher als ich mein 4 Jahre altes geschrottet hab.
Mein letztes Auto in 2013 = 3 Wochen vorher. Als am alten Auto was 17 Jahre war gleich 3 dinge mit einmal in 1 Woche kaputt gingen.
Also in allen 4 Fällen hätte man mit 4 Wochen vorher befragen können und ich hätte jeweils geantwortet. Ein Kauf steht nicht an weil ich es nicht brauche (Auto, Handy) oder zu teuer (TV, Kamera) ist.
Jensen meint
„Problematisch ist für die Verbraucher auch weiter die Ladeinfrastruktur: Weniger als die Hälfte der Umfrage-Teilnehmer in Deutschland hat die technischen Voraussetzungen, das eigene Fahrzeug zuhause zu laden.“
Umgekehrt bedeutet es: Per jetzt könnten bereits ca. die Hälfte zu Hause laden !
Dann hoffen wir mal, dass diese das schon sehr bald in die Tat umsetzen.
Wasco meint
Entfernt, da themenfern. Die Redaktion.