Roland Gumpert entwickelte früher Sportwagen mit Verbrennungsmotor, zusammen mit dem chinesischen Startup Aiways bringt er nun einen Stromer mit Methanol-Brennstoffzelle auf den Markt. Der Gumpert Nathalie ist mit einem Preis von rund 400.000 Euro laut dem deutschen Ingenieur vor allem ein Marketingauto und Technologieträger. Im Interview mit dem Spiegel sprach er über seine weiteren Pläne.
„Die Ära des Verbrennungsmotors ist vorbei“, verkündete Gumpert. Er wolle mit seiner neuen Antriebstechnologie die Umwelt schonen, dabei aber den gleichen Fahrspaß wie vorher bieten. An der Methanol-Brennstoffzelle komme in Zukunft kein Autohersteller mehr vorbei. Allerdings müsse man die Emotionen und das Interesse der Leute wecken, das gehe mit einem Sportwagen wie dem Nathalie am besten.
Dass Gumpert auf eine Methanol-Brennstoffzelle statt eine klassische Wasserstoff-Brennstoffzelle setzt, begründete er mit dem Stand der Technik. Beide Technologien würden hohe Reichweiten mit kurzen Tankzeiten erlauben, Wasserstoff-Systeme funktionierten jedoch trotz jahrzehntelanger Bemühungen nicht richtig. „Und das wird auch in den nächsten 30 Jahren nichts, weil es nicht funktionieren kann“, meinte der Entwickler.
Für eine ausreichende Energiedichte müsse man Wasserstoff entweder auf minus 254 Grad Celsius kühlen oder mit 800 bar Druck lagern, argumentierte Gumpert. Bei der Methanol-Brennstoffzelle könne man dagegen einen flüssigen Treibstoff tanken. Das Methanol werde erst im Auto in Wasserstoff umgewandelt, aus dem dann eine herkömmliche Brennstoffzelle Strom erzeugt.
Ein weiterer Vorteil sei, dass für Methanol-Brennstoffzellen-Autos „fast keine Infrastruktur“ nötig sei. Während eine Wasserstoff-Tankstelle extra gebaut werden müsse, mehr als eine Million Euro koste und energieintensiv sei, lasse sich Methanol in das bestehende Tankstellen-Netz integrieren. Würde man deutschlandweit alle Tankstellen mit jeweils einer Methanol-Zapfsäule ausstatten, seien dafür nur 30 Millionen Euro erforderlich. Das liege daran, dass dazu lediglich bei einer Dieselzapfsäule „ein paar Gummiteile und die Zapfpistole“ getauscht werden müssen.
Methanol sei der simpelste Träger für Wasserstoff, so Gumpert weiter. Der Alkohol werde im Wagen erhitzt und von einem Katalysator in Wasserstoff, Kohlenstoff sowie Sauerstoff gespalten. Während der Wasserstoff den für den Antrieb nötigen Strom erzeugt, werden Kohlenstoff und Sauerstoff an die Luft abgegeben – anders als bei einem reinen Wasserstoff-Auto entstehen also lokal CO2-Emissionen.
Gumpert verspricht CO2-neutralen Treibstoff
„Wir verwenden ausschließlich grünes Methanol, das zum Beispiel in der Holzindustrie mithilfe von grünem Strom gewonnen wird“, betonte Gumpert. Die Kunden würden daher mit einem CO2-neutralen Treibstoff fahren. Beziehen können sollen sie diesen an freien Tankstellen in ihrer Nähe, bei denen Gumpert einzelne Zapfsäulen mieten will. Die Firma koste das pro Monat rund 3000 Euro, die Kunden sollen im ersten Jahr trotzdem umsonst tanken können. Auf dem Land werde Nathalie-Käufern das Methanol kostenlos geliefert.
Das langfristige Ziel von Gumpert sei ein Modell mit Methanol-Brennstoffzelle mit 60 PS in der Größe eines Smart. Davor müsse der Nathalie aber erst „Emotionen wecken und die Technologie bekannt machen“. Der Methanol-Antrieb brauche einen leistungsstarken Sportwagen als Imageträger, um es mit der „Erdöl- und die Wasserstofflobby“ aufnehmen zu können.
Im Erfolgsfall sieht Gumpert weitere Einsatzzwecke für den Methanol-Brennstoffzellen-Antrieb vor. Dazu soll die Leistung der Brennstoffzelle von 15 auf 25 Kilowatt gesteigert und in einem SUV sowie Lastwagen eingesetzt werden, in Letzterem in vierfacher Ausführung. Das sei wichtig, um die Kosten zu senken. Diese lägen für eine Brennstoffzelle mit 20 Kilowatt Leistung derzeit noch auf dem Niveau einer Batterie mit 20 Kilowattstunden Kapazität.
Jörg2 meint
Da muss dann ne Bulle Schnaps in den Erste-Hilfe-Koffer!
Oder gleich „brofühlacktisch“ beim Tanken nen Doppelten nehmen.
„Herr Wachtmeister, der Schwipps kommt vom Tanken…“
;-))
Im Ernst:
Das Methanol-Vergiftungsproblem bei Betankung im Freien ist klein. Die letale Dosis über Atmung und/oder Haut aufzunehmen geht gegen Null.
Technisch sicherlich eine gute ingenieurtechnische Leistung. Ich vermute, es gibt passender Einsatzszenarien (Schiff, Notstromversorgung…)
Frank meint
@stocki
Lithium aus Meerwasser ist denk ich mal nicht konkurenzfähig herzustellen wenn es durch die anderen Vorteile keine Subventionierung gibt.
Andere Vorteile sind:
In Westägypten ist Wasser für Landwirtschaft sehr knapp und wertvoll.
Wenn auf Bisherigen Wüstenflächen Landwirtschaft (z.B. Soja) betrieben wird braucht man weniger Regenwald im Amazonas zu roden.
Dort angesiedelte Landwirtschaft und Industrie bedeutet es entstehen Lebensperspektiven für viele Afrikaner die sonst nach Europa drängen würden.
Jedes Europäische Land das keine Flüchtlinge aufnehmen will sollte in die Vermeidung investieren. Hohe Mauern alleine können langfristig nicht ausreichend schützen. Mit Schießbefehlen an der Mauer würden wir unsere Moral und unsere Christlichen Werte verkaufen.
Europa muss also Investieren und Lithium und Trinkwasser aus Meerwasser in der Sahara wäre eine Möglichkeit in die Stabilität unserer Demokratien und in die Nachhaltigkeit unseres Planeten zu investieren
alupo meint
Der Vorteil von Methanol (MeOH) ist dass es unter Normalbedingungen flüssig ist. Das macht das Handling in der Praxis wesentlich einfacher.
Die Nachteile wurden schon genannt, die brauche ich nicht zu wiederholen.
Die Spaltung von MeOH, um im Auto Wasserstoff (und CO2) für die Brennstoffzelle zu erzeugen, ist ziemlich einfach und hat m. W. einen akzeptablen Wirkungsgrad. Das ist nicht das Problem. Aber natürlich fällt nur der H2-Drucktank weg, die anderen Teile bleiben so komplex wie bei einem FCEV, was es ja auch ist.
Das Problem ist das MeOH selbst. Dieses wird üblicherweise direkt an der Erdgasquelle produziert weil man MeOH als Flüssigkeit besser transportieren kann. So gibt es in Europa jede Menge MeOH z. B. von Argentinien. Das MeOH wird genauso international transportiert wie Rohöl.
Wenn man aber MeOH aus Wasserstoff (z. B. ex Elektrolyse) herstellen will braucht man CO2. Woher soll das CO2 denn kommen? Aus der Luft sicherlich nicht, denn um die 40 ppm dort herauszuholen ist ein energetischer Supergau der Verschwendungssucht notwendig . Oder baut man eine MeOH Anlage direkt neben einem Kohlekraftwerk? Dann wäre das Kraftwerk CO2-neutral (wow!!! ) weil dann eben das Auto bei der MeOH Spaltung das CO2 abgibt (und mit dem H2 in der Brennstoffzelle Strom erzeugt). Damit ist rein gar nichts gewonnen.
Das ist alles keine Lösung und soll nur für eine weiter anhaltende Verunsicherung der Verbraucher sorgen. Ich hoffe, dass auch die Verbraucher in Deutschland nicht ganz so dumm sind. Dennoch gibt es für dieses Konzept keine Chance weil so wichtige Leitmärkte wie China sich bereits für die BEV Variante entschieden haben. Die Chinesen sind ja nicht blöd. Sie haben aufgrund ihres ca. 1 monatigen Coronavorsprungs diese Zeit genutzt, weltweit den Markt für Virenanalysegeräte leerzukaufen (nicht die Reagenzien sondern die Hardware) . Und jetzt müssen die restlichen Länder mit den bisher vor Ort existierenden Geräten auskommen, denn neue zu bauen geht im Augenblick nicht. Es fehlen die Chips (alle made in China) dazu.
Das war nur ein Beispiel wie schnell und schlau China zu reagieren imstande ist. Das trifft auch auf das Auswählen der besten Mobilitätsstrategie zu. Alles was in Richtung Brennstoffzelle geforscht wird ist herausgeworfenes Geld. Kann jeder für sich selbst entscheiden, aber bitte keine Steuergelder dafür verwenden.
Karla01 meint
Solange ich mit meinen Steuern dein Elektroauto zahlen kann, kann ich auch dafür sein, dass von meinen Steuern geforscht wird und zwar ideologiefrei.
Peter W meint
Ideologiefrei ist ja ein schönes Wort, aber in erster Linie geht es man um Resourcen. Wenn der Resourcenverbrauch zu hoch wird nützt eine ideologiefreie Forschung nichts. Die Physik ist nicht zu überlisten. Wenn man weiß, dass ein Auto mit Wasserstoff- oder Methanolantrieb (was ja eigentlich das Selbe ist) die 4-fache Energie benötigt, und man weiß, dass hier auch die beste und teuerste Forschung wenig am Wirkungsgrad ändern kann, ist es einfach nur rausgeschmissenes Geld.
Wasserstoff ist definitiv Verschwendung um damit Auto zu fahren. Wasserstoff wird für die Industrie in Zukunft ein wichtiges Thema werden, weil sauber und CO2-frei nutzbar. Da macht Wasserstoff Sinn, und da lohnt es sich auch riesige Produktionsanlagen in die Wüste zu stellen. Allerdings sollte man nicht vergessen, dass Europa auch selbst große wüstenähnliche Gebiete hat. Hier kann man die Produktion anstoßen und perfektionieren bevor man in der Sahara oder im nahen Osten Milliarden in den Sand setzt und politische Risiken eingeht. Subventionierte Arbeitsplätze in Spanien wären mir schon mal lieber als das Geld den Ölscheichs in den Rachen zu werfen.
alupo meint
@Karla01
Schön dass du mir mein eAuto anteilig bezahlen willst. Gib mir einfach Deine Adresse und ich schicke dir eine Rechnung incl. einer Kontonummer.
Allerdings ist das Model S90D schon bezahlt, daher mein Vorschlag : Du kannst Dich gerne am Roadster 2 beteiligen, dauert aber noch etwas. Aber die Zeit dafür kannst Du gerne nutzen um den Preisaufschlag zum MS auszugleichen.
Dankeschön, das hätte ich von Dir nicht gedacht.
Der Statistiker meint
Ich frage mich, warum man das Erdgas ständig umformen muss, zu Methanol, oder gleich zu H2 – um es dann wieder im Auto weiter umzuformen – in Strom.
Das hat doch alles weniger bis gleich viel Effizienz als würde ich gleich das Ergas im Auto verbrennen. CO2 wird auf jeden Fall freigesetzt.
Der einfachste Weg ist nun Mal Strom erzeugen – in einen Stromspeicher direkt ins Auto laden – und benutzen wenn man ihn braucht –> BEV! Das wird meiner Meinung nach immer die effizienteste Lösung sein. Die Frage ist nur: wie speichere ich am Besten die el. Energie im Auto. Da wird es noch Technologiesche Fortschritte benötigen.
Peter W meint
… Die Frage ist nur: wie speichere ich am Besten die el. Energie im Auto. …
Im Auto ist das ja kein Problem, Akkus werden besser und billiger.
Energiespeicher für große Strommengen gibt es bereits, man muss sie nur umsetzen anstatt den Strom abzuregeln oder zu verschenken. Die Umwandlung von Strom in Erdgas, Druckluftspeicher und weitere Techniken sind längst erfunden, werden aber nicht gefördert. Hier müsste endlich mal ein Anfang gemacht werden. So lange aber Kohlekraftwerke laufen dürfen bleibt alles beim Alten.
alupo meint
In den USA bauen sie doch einen Akkuspeicher mit über 1,2 GWh Kapazität.
In Deutschland sind wir immerhin im einstelligen MWh Bereich.
Ich bin überzeugt, dass es nur noch eine Frage der Zeit ist bis diese Anlagen wie Pilze aus dem Boden schießen, einfach weil sie kostengünstig und CO2 ärmer sind als z. B. Stauseen, für die Unmengen an Beton (einer der weltweit dominierenden CO2 Quelle) benötigt werden.
Railfriend meint
Methanol sollte man wegen Gesundheitsgefährdung nicht ohne Schutzhandschutz und Gesichtsschutz tanken wie Benzin oder Diesel.
Aus dem Sicherheitsdatenblatt zu Methanol:
„Schon geringe Mengen Methanol können zur Erblindung führen. Bei unregelmäßiger Atmung oder Atemstillstand künstliche Beatmung einleiten. Vergiftungssymptome können sich auch erst nach einigen Stunden zeigen. Mindestens 48 Stunden unter ärztlicher Beobachtung belassen; Sehstörungen können auch noch später auftreten.“
Stocki meint
Jetzt fällt mir auch wieder ein, woher ich das kenne: Das ist der Vorlauf beim Schnapsbrennen!
Andreas meint
@Railfriend:
Die alternative Wasserstoff hat dagegen eine Explosionsbereich zw. 4- 77 Vol% an der Luft, die benötigte Zündenergie ist sehr gering und eine sehr, sehr geringe Viskosität und kriecht gerne durch Dichtungen und Kabel.
Bei einer ausreichenden Anzahl von Wasserstofftankstation kannst Du allein statistisch davon ausgehen, dass durch ungenügende Wartung,Materialfehler und Fehlbedienung (Samstagsabend an der Tanke) recht schnell eine H2-Tanke in die Luft fliegt.
Bitte mal in der Chemie anschauen, welchen Aufwand man in der erfahrenden Industrie mit ausgebildeteten Chemiearbeitern treibt, um Wasserstoff zu beherrschen.
Methanol wird aber auch nicht kommen. Methanierung für sowas popeliges wie ein Auto ist ein Traumschiff.
Railfriend meint
@Andreas
Du hast völlig Recht, klimafreundliche Kraftstoffe am besten handhabbar, speicherbar, transportierbar.
Utx meint
Diesel und Benzin sollte man eigentlich wegen Gesundheitsgefährdung auch nicht ohne Schutzhandschutz und Gesichtsschutz tanken.
Tom meint
Ha ha ich glaub ich werde jetz die Wasserstofftrolle (und ja es sind Trolle, denn nur Trolle verteidigen so einen offensichtlichen Unsinn) mit Methan zurücktrollen.
Tom meint
Methanol natürlich nicht Methan, Methan wird aber für die Energiewende als Langzeitspeicher ganz entscheidend, der überschüssigen Sonnen- und Windstrom wird in Methan „verklappt“ in die bestehende Erdgasinfrasturtur eingespeist und bei Dunkelflauten verstromt.
Vanellus meint
Es ist eine normale Wasserstoff-Brennstoffzelle mit einer Leistung von 15 (fünfzehn!) kW, die als Range extender für einen 60 kWh Akku dient (laut Spiegel-Interview). Der Wagen tankt für die FC kein Wasserstoff, sondern Methanol, aus dem im Wagen bei 300 Grad (woher kommen die?) Wasserstoff hergestellt wird. Es soll „grünes“ Methanol sein, denn im Wagen wird bei der Wasserstoffherstellung viel CO2 frei ????
Warum einfach, wenn‘s auch viel komplizierter und teurer geht. Und er wundert sich, das alle abgefragtes Firmen „Nein“ gesagt haben. Zum Vergessen.
Egon meint
Ich habe mir die Nathalie bereits in Erfurt auf der Messe angesehen. Die Argumente vonn dem herr kann ich nachvollziehen.
Wenn ich allerdings bedenke wie groß die „Pufferbatterie“ ist in die die Brennstoffzelle ihre Energie lädt, offenbart sich mir der Logikfehler. Hoffentlich sehen wir dieses Konzept mehr und mehr auf unseren Straßen, LKW Busse Minivans… Alles OK
ABER. Wenn ich mit dem ID3 mit 58KW Batterie schon super klar komme würde ich keine Brennstoffzelle mit Wartungskosten etc. mit herumschleppen wollen. Wozu auch…
Aber wenn Brennstoffzelle dann Alkohol statt H2!!!!
atamani meint
@Egon
„ABER. Wenn ich mit dem ID3 mit 58KW Batterie schon super klar komme würde ich keine Brennstoffzelle mit Wartungskosten etc. mit herumschleppen wollen. Wozu auch…“
Für ein Auto der Größe ID3 braucht man eine Batterie von 5-10 kwh + Brennstoffzelle.
Wenn das deutlich billiger zu produzieren geht, als die Akkus für weitere 50 kwh, dann wird das Auto billiger.
Das gesamt System klingt Interessant, nur werden im Bereich der reinen E Technik durch die hohen Investitionen und Skaleneffekte die Preise wohl schneller und deutlicher sinken zumal die Fragen der Energievorhaltung (Stromspeicherung) und Stromverteilung und deren Probleme und Kosten ja an die Allgemeinheit ausgelagert werden.
Daniel S meint
“zumal die Fragen der Energievorhaltung (Stromspeicherung) und Stromverteilung und deren Probleme und Kosten ja an die Allgemeinheit ausgelagert werden”
Das wird inndia E-Auto-Batterienverlagert. V2G. Ein schönes neues Geschäftsfeld.
Wo ist das Problem?
atamani meint
@Daniel S
„Das wird inndia E-Auto-Batterienverlagert. V2G. Ein schönes neues Geschäftsfeld“
Echt? Wo gibts das?
Futureman meint
Wie wäre es, wenn man auf das Auto noch ein Windrad gebaut wird. Oder am besten gleich ein Produktion von Windrädern im Kofferraum?
Irgenwie scheint es, als sollten Autos unbedingt immer komplizierter werden und mit mehr Technik vollgestopft.
Einfach eine Batterie mit einem E-Motor ist wohl zu simpel. Das will am Stammtisch auch keiner erkennen. Kompliziert hießt dort wohl automatisch besser
EVrules meint
Das hat einen sehr einfachen Hintergrund: je mehr Komponenten verbaut werden, desto mehr kann man verkaufen. Das ist der Grund, warum Zulieferer möglichst aufwendige Antriebsysteme unterstützen.
Peter W meint
Das ist wohl so. Wie beim Handy nutzen und verstehen die Allerwenigsten auch beim Auto alle Funktionen. Aber „Haben wollen“ ist der Mainstream, auch wenn mans gar nicht versteht. Etwas nicht zu verstehen ist sozusagen die Garantie dafür, dass es was ganz tolles ist.
Peter W meint
Im Prinzip richtig, aber auch hier haben wir wieder das Problem, dass der Treibstoff hergestellt werden muss. Am Ende bleibt das selbe Problem wie beim Wasserstoff: Woher nehmen wir die CO2-freie Energie, was kostet die Herstellung? Wer mal bei Wikipedia nachschlägt lernt: Ja man kann Methanol aus Holz herstellen, aber wie beim Wasserstoff wird Methanol in erster Linie aus Erdgas oder Kohle hergestellt. Da unser Holz nicht mal für die Bauindustrie und Holzfeuerungen reicht und deshalb importiert wird, ist das ganz offensichtlich keine Option.
Das Einfachste ist und bleibt das BEV.
Stocki meint
Für die horrenden Energiekosten könnte schon Lithium aus Meerwasser billiger gewinnen. Da uns das Meerwasser ganz sicher nicht ausgeht, dürfte das mit dem Lithium auch kein Problem sein. Und der Unterschied ist: Methanol muss laufend neu hergestellt werden, Lithium nur einmal gewonnen werden.
Wer sich interessiert kann den Artikel im Windkraft Journal lesen:
„Lithium und Wasser aus Meerwasser“
caber meint
auf Grund der zu erwartenden Weiterentwicklung der Batterietechnik sehe ich da nur eine Möglichkeit für die Schiffahrt
Stocki meint
Für eine kWh Kapazität braucht man aktuell 150g Lithium.
Um 1g Lithium aus Meerwasser zu gewinnen braucht man 2,5kWh Strom.
Das wären 375kWh Strom für 1kWh Batteriekapazität. Das wären für eine 100kWh Batterie 37,5MWh. Das wäre in der Tat ganz schön heftig. Da sollte man vorher doch besser die „klassischen“ Vorkommen ausbeuten.
Stocki meint
Wenn man für das Unterfangen den Strom selbst vor Ort mittels Wind- und Solarenergie erzeugen würde, wäre langfristig ein Erzeugungspreis von ca. 3ct/kWh möglich.
(Wasserstofffreunde haben hier im Kommentarbereich an anderer Stelle mit solchen Preisen gerechnet zur Gewinnung von H2 mittels Windkraft).
Damit hätten wir zur Lithiumgewinnung für 100kWh Kapazität Stromkosten von 1125€. Setzt man den deutschen „Haushaltspreis“ für den Strom an, wären es 11250€. Mit sonstigen Kosten eingerechnet läge der wahre Preis wohl irgendwo dazwischen.
Klingt doch machbar oder? (Man möge mich bitte korrigieren, wenn ich hier grobe Rechenfehler eingebaut habe) ;-)