Bollinger Motors arbeitet an robusten, leistungsstarken Elektroautos für das Gelände und die Straße. Im September letzten Jahres gab das US-Startup einen seriennahen Ausblick auf seine ersten Modelle: das SUV B1 und den Pickup-Truck B2. Nun teilte Bollinger Motors mit, die entwickelte Technologie auch anderen Herstellern zur Verfügung zu stellen.
Die für die Erstlingswerke konzipierte Plattform sei die erste ihrer Art für mittlere elektrische Trucks mit einer Gewichtsobergrenze von 6350 Kilogramm. Man habe die Architektur von Beginn an für die flexible Nutzung im gewerblichen Bereich ausgelegt, so das Unternehmen in einer Mitteilung.
Auf die Bollinger-Plattform würden nicht nur einzelne Kabinen, sondern komplett neue Karosserielösungen passen. Das erlaube einen schnelleren Umstieg auf Elektromobilität, erklärte Firmengründer Robert Bollinger. Neben B1 und B2 sollen auf dem „E-Chassis“ weitere Modelle von Bollinger und von dem Startup entwickelte Trucks aufbauen.
Kern der zum Patent angemeldeten Plattform ist ein Batteriepaket mit einer Kapazität von 120 bis 180 kWh und Allradantrieb mit zwei E-Motoren. Hinzu kommen unter anderem Geländetauglichkeit, eine Nutzlast von bis zu rund 2270 Kilogramm, automatische Niveauregulierung, unabhängige Vorder- und Hinterradaufhängung, Assistenzsysteme wie ABS, Traktionskontrolle und Stabilitätsprogramm sowie die Eignung für verschiedene Radstände.
Die Architektur kann laut den Entwicklern für diverse Einsatzzwecke mit unterschiedlichen Setups individualisiert werden, darunter mit Front- oder Hinterradantrieb. Das E-Chassis werde zusammen mit den Elektroautos B1 und B2 hergestellt und 2021 verfügbar sein, kündigte Bollinger ab.
B1 und B2 kommen zunächst in den USA auf den Markt, dort können sie für eine Anzahlung von 1000 Dollar bereits reserviert werden. Die Preise für die kantigen Stromer beginnen bei 125.000 Dollar vor Steuern. Den Käufern werden eine Systemleistung von knapp 452 kW (614 PS) versprochen, damit soll es in deutlich unter fünf Sekunden auf Tempo 100 und weiter bis 161 km/h gehen. Die Reichweite mit der standardmäßigen 120-kWh-Batterie wird mit rund 320 Kilometer gemäß der vergleichsweise realistischen US-Norm EPA angegeben.
Duesendaniel meint
Ein Geländewagen als reines Nutzfahrzeug darf auch mal aussehen, wie ein Karton für Billigschuhe. Aber wer bitte kauft sowas für 125k$ ?
Jörg2 meint
Das Militär kauft soetwas in riesigen Stückzahlen. Preis ist fast egal (Steuerzahler). Mit „E“ vielleicht aktuell noch nicht, wird aber kommen und ist sehe das bei Bollinger als Positionierung.
Peter W meint
Wow, 320 km mit 120 kWh, ich denke das ist ein Negativrekord.
Trotzdem, der Bollinger ist als Arbeitstier geplant und hat einige wirklich praktische Details, wie zum Beispiel die Durchlademöglichkeit für sehr lange Teile. Ein praktischer Vergleich mit dem Tesla-Edelstahlboliden wäre interessant.
Priusfahrer meint
Interessant wären auch die (konstruktiven) Unterschiede der Plattform/Fahrgestell.