Die Volvo-Tochter Polestar verkauft jetzt auch in Deutschland ihr erstes eigenes Elektroauto. Der im Februar 2019 vorgestellte Polestar 2 kann ab sofort über die Website des Unternehmens direkt geordert werden.
„Für viele wird Polestar 2 das erste Elektroauto sein“, so Firmenchef Thomas Ingenlath. „Aber wir sehen auch eine hohe Nachfrage bei überzeugten Elektroautofahrern, die bereits ihr zweites oder drittes vollelektrisches Fahrzeug besitzen, was zeigt, wie attraktiv unser Angebot ist.“ Polestar werde Kunden vorrangig behandeln, die eine Vorbestellung bis zum Jahresende 2019 getätigt und die unverbindliche Anzahlung in Höhe von 1000 Euro geleistet haben. Die Auslieferung des schwedischen Stromers soll ab Sommer 2020 abhängig vom Bestelleingang erfolgen.
Der Polestar 2 wird von zwei Elektromotoren angetrieben, einem an der Vorderachse und einem an der Hinterachse. Zusammen sorgen die E-Maschinen für Allradantrieb und 300 kW (408 PS) sowie 660 Nm, von 0-100 km/h geht es damit in 4,7 Sekunden. Ihre Energie bezieht die fünftürige Fließheck-Limousine von einer in den Fahrzeugboden integrierten 78-kWh-Batterie, die gemäß WLTP-Norm eine Reichweite von 470 Kilometern ermöglicht.
Neben dem vollelektrischem Antrieb rückt Polestar bei seinem neuen Modell das Infotainmentsystem auf Basis von Google Android in den Mittelpunkt. Es ermöglicht dem Fahrer den Zugriff auf integrierte Google Dienste wie Google Assistant, Google Maps und den Google Play Store. Die Interaktion mit der neuen Benutzeroberfläche erfolgt über eine Sprachsteuerung und einen 11-Zoll-Touchscreen.
Der Polestar 2 verfügt über 440 Liter Laderaum: 405 Liter hinter der breiten Heckklappe sowie 35 Liter vorne, wo bei den meisten herkömmlichen Pkw der Verbrennungsmotor untergebracht ist. Gegen Aufpreis kann unter anderem ein Dachgepäckträger für zusätzliche 75 kg Ladung erworben werden. Ebenfalls optional ist eine elektrische Anhängerkupplung erhältlich, die zulässige gebremste Anhängelast beträgt bis zu 1500 kg.
Polestar verkauft seine Fahrzeuge über ein digitales Vertriebskonzept online und direkt über eigene Showrooms. Von Letzteren sollen bis Ende des Jahres weltweit 50 eröffnet werden. In den sogenannten Polestar Spaces erhalten Kunden Beratung und Angebote für Probefahrten. In Kürze soll es erste Standorte in Deutschland geben.
Der Kaufpreis des Polestar 2 beträgt zum Start 57.900 Euro. Da sich der Anbieter an der deutschen, von Bund und Industrie finanzierten Umweltbonus-Förderung beteiligt, profitieren Käufer hierzulande von einer Prämie in Höhe von 5000 Euro. Via Leasing kann der Polestar 2 aktuell bei einer Laufzeit von 48 Monaten und 10.000 Kilometer jährlich zu 599 Euro pro Monat ohne Anzahlung bezogen werden.
hu.ms meint
Der kann vom design her locker mit dem e-tron sportback 55 mithalten – auch bei der reichweite.
Wirklich schön, dass endlich mehr konkurrenz in den einzelnen fahrzeugklassen aufkommt.
Wobei auffällt, dass es in der größenklasse darunter (basispreis 35K bis 50K) noch an mehr angebot fehlt.
Alex Meyer meint
Das Auto ist deutlich kleiner als ein E-tron Sportback und eine Klasse darunter angesiedelt.
Mir persönlich gefällt er auch ganz gut, aber er ist letztendlich deutlich teurer als ein Model 3 geworden, da hätte ich mir beim Preis mehr erhofft. Aber Käufer wird er sicherlich trotzdem finden – gute Alternative.
bensch meint
Sehr interessanter Wagen, saß auf der IAA drin, wirklich schick. Ob man Google als proprietäres System will, muss jeder selbst entscheiden, m.M. funktioniert das besser, als alle zig-tausend Euro teuren Navis der Premiumanbieter.
Allerdings fallen mir noch einige Punkte dazu ein:
Laut Wiki 470 km Reichweite umgerechnet nach NEFZ, der WLTP Verbrauch soll 19,2 kWh betragen. Was bedeutet diese Umrechnung für die Praxis? Das wäre jedenfalls deutlich schlechter als bei Tesla. Der Wagen ist doch recht schwer, außerdem ziemlich hoch – über den cw-Wert habe ich noch nichts finden können.
Wie schnell kann geladen werden? Wie hoch ist die Zuladung?
Ich bin sehr auf erste Tests gespannt, bis dahin bleibe ich vorsichtig optimistisch.
Frank meint
Endlich mal ein e-Wagen mit ordentlich Anhängelast.
hu.ms meint
Und wieder ein tesla-konkurrent.
Die nächsten 14 monate kommen noch viele davon.
Und erst wenn dieses umfangreiche angebot bestehen wird, wird es interessant wofür sich die neuwagenkäufer entscheiden werden.
Ich glaube dass dann das angebot größer als die nachfrage sein wird und die amerikaner zum teil verdrängt werden. Kurz gesagt: 2021 werden weniger teslas in europa verkauft als 2020.
Ebi meint
Mein Lehrer hat immer gesagt: Glauben kannste in der Kirche, hier geht es um Wissen ;-)
Thomas Claus meint
In der Tat wird die Konkurrenz für Tesla immer größer. Ich glaube aber nicht, dass Tesla in 2021 weniger Fahrzeuge verkaufen wird als 2020 (in Europa). In 2021 könnte ja die Produktion in D starten. Ich könnte mir aber vorstellen, dass die Auslieferungen in 2020 nicht viel höher werden als in 2019. Das wird meiner Meinung nach an der Produktion des MY in den USA liegen. Dadurch werden weniger M3 gebaut. Zudem werden die Leute eher auf das MY warten als ein M3 zu kaufen.
Unabhängig von den Verkaufszahlen sehe ich für Tesla einen sinkenden Marktanteil. Es kommen einfach zu viele Hersteller mit zu vielen Modellen auf den Markt. Wenn Berlin fertig ist, dann könnte der Anteil wieder steigen. Allerdings bauen auch die anderen Hersteller ihre Kapazitäten aus. In den USA werden sie aber vermutlich erstmal Marktführer bleiben.
hu.ms meint
Der corona-effekt ist auch zu berücksichtigen. Die leute sind jetzt vorsichtig mit größeren anschlaffungen wie pkw. Ich glaube nicht, dass das derzeitige defizit im zweiten halbjahr wieder aufgeholt werden kann. Insofern ist das mit einer vorhersage des tesla-absatztes 2020 und dessen vergleich mit 2021 sehr schwierig.
hu.ms meint
Nachtag:
Die „corona-kauf-verschiebung“ ist sicher nicht günstig für schon lieferbare BEV wie teslas. Für solche, die erst in ein paar monaten bestellbar sein werden bzw. erst bei der IAA im sept. einem größerem publikum vorgestellt werden könnte es dagegen günstiger laufen. Da soll ja einiges in vorbereitung sein: Xi3, 3008, Q4 e-tron, ID.4 usw.
Marco Frati meint
Einzige was mich von dem Auto abschreckt ist der Made in China Aufkleber drauf. Da wäre mir nen Tesla Made in Germany 100 Mal lieber. Na ist ja bald so weit, dann kommen die besten und technisch fortschrittlichsten Autos wieder aus Deutschland.
Peter W meint
Ja, eine Fabrik in De hat schon was, da unterstützt man heimische Arbeitsplätze. Der Gewinn geht aber leider ins Trump-Land. Immerhin versuchen uns die Chinesen in der Krise zu helfen, während uns die Amis sogar die Schutzmasken klauen.
Rolf Reinhart meint
Ich glaube nicht, dass Corona sich negativ auf den Verkauf von Elektroautos auswirkt. Wer kaufen will und kann, wird jetzt mit der neuen Prämie zugreifen.
Andreas_Nün meint
Puh, werde wahrscheinlich 2021 doch ein Auto brauchen und hätte stark Richtung Model 3 tendiert. Rein optisch spricht mich der Polestar 2 mehr an, definitiv ein „attraktives“ Auto. Mal schauen, wo es dann dieses Polestar Spaces geben und ob eine Probefahrt möglich sein wird.
Radfahrer meint
großes Plus beim Polestar ist die große Fließheckklappe
Andreas_Nün meint
Ja, die Heckklappe wäre für mich das allergrößte Minus beim Model 3. Sehr schön ausgeführt beim Polestar.
MiguelS NL meint
Der Polestar 2 ist eher mit Model Y zu vergleichen, ich vermute vom Preis her sowieso. Der Polestar ist ein SUV oder CUV, vom Design aber eher CUV. Aber auch ähnlich wie der 5er GT, eine hohe Limousine wie auch ein Audi A4 Allroad, der Nachteil ist aber: ein hohes Auto ohne mehr Platz zu bieten. Der Model Y z.B, wird viel mehr Platz bieten.
Was Model 3 betrifft, ging es darum trotz sportlichen Design die Kopffreiheit wie eine klassischen Limousine (Audi A4, BMW 3…) zu haben, und trotzdem eine größere Öffnung.
Die Hersteller kommen alle (erst mal) nur mit hohe EVs, weil das bauen eines schlanken Skateboards nicht einfach ist.
MiguelS NL meint
„Der Polestar 2 ist eher mit Model Y zu vergleichen“
wegen der hohen Bodenfreiheit.
Peter W meint
Polestar liefert das Auto, das unsere heimischen Autobauer nicht hinbekommen (wollen).
Ich sehe wieder einmal erhebliche Fehlleistungen unserer Autoindustrie. Der Polestar ist ein Big-Ioniq und ein Konkurrent zum M3. Man darf gespannt sein, wie der sich europaweit verkauft.
thors hammer meint
Der Polestar 2 ist preislich mit dem Tesla M3 und technisch mit dem teueren Tesla MY zu vergleichen. Ein echter Hammer. Super Design und ohne die waghalsige Gesamtsteuerung über einen mitten im Raum befindlichen Touchscreen.
Der Gesetzgeber sagt: Hände weg vom Handy!
Uwet meint
warum sollten die Deutschen so ein Auto bauen?! Dafür haben wir eben die einzig echten bezahlbaren 3 Elektoautos der Welt mit dem Seat, E-Up und Skoda Citigo, 250 echte Kilometer für 15000€(inkl. Förderung) SO geht Elektro, und eben nicht immer größer und schwerer, der Polestar startet übrigens ab Juni für 54000€! Und ist damit nun alles andere als ein Schnäppchen..
übrigens verkauft sich der E-tron gerade in Norwegen spitzenmäßig!
https://elbilstatistikk.no/?sort=2
STROMER meint
@uwet
Die „einzigen 3“ kannst leider nur im Prospekt ankucken aber nicht lieferbar.
Zum Polestar anderen China-Kram gibt’s demnächst wesentlich günstiger zu erwerben, ich sehe zu dem Preis keine Marktchancen, da wird es sehr schnell hohe Rabatte geben.
hu.ms meint
Was die anderen deutschen hersteller machen frage ich mich auch.
Der VW-konzern orientiert sich zumindest an den meistverkauften karosserieformen bei den verbrennern (Golf, Tiguan) und bringt die nächsten monate entsprechende BEV.
Wer auf eine karosserieform wartet, von der auch bei den verbrennern keine grossen stückzahlen verkauft werden, wird geduld brauchen.