Immer mehr Unternehmen kündigen an, ihre Fuhrparks zu elektrifizieren. Noch kommen teil- und vollelektrische Autos in den meisten Firmenflotten allerdings nur auf einen geringen Anteil. Der Verband der Fuhrparkmanager glaubt, dass sich das bald ändern wird. „Das Thema alternative Antriebe ist in den Fuhrparks angekommen und wird auch ernsthaft verfolgt“, sagte der Geschäftsführer des Bundesverbandes Fuhrparkmanagement Axel Schäfer der Deutschen Presse-Agentur.
Der Anteil alternativ angetriebener Modelle liegt laut einer Erhebung der Deutschen Automobil Treuhand (DAT) aktuell bei gerade einmal vier Prozent – und damit genauso hoch wie vor einem Jahr. Es gebe aber „die klare Tendenz, dass das Thema oben auf der Liste steht“, so Schäfer. „Ich glaube, dass wir in den nächsten ein, zwei Jahren eine deutliche Entwicklung sehen werden.“
Von heute auf morgen ließen sich die Flotten nicht umstellen, unterstrich Schäfer. Ob Elektroautos in den Fuhrparks den Durchbruch schaffen, sei wie bei den privaten Käufern eine psychologische Frage. So mangele es in vielen Fällen noch an Wissen, es gebe zudem weiter Skepsis hinsichtlich Themen wie der Handhabbarkeit oder Planbarkeit. „Man glaubt, eine Batterie muss immer voll sein“, so Schäfer.
Zwar setzt sich zunehmend die Überzeugung durch, dass Elektroautos neben dem Klimafaktor dank den niedrigeren Betriebskosten auch finanzielle Vorteile bieten. „Es ist trotzdem nicht so, dass der Diesel damit erledigt wäre“, meinte Schäfer. Entscheidend sei letzten Endes immer noch auch die Frage, wie die Fahrzeuge eingesetzt werden.
Die Diesel-Quote liegt in Firmenflotten der DAT zufolge bei 80 Prozent. Die weiteren Fahrzeuge sind den Zahlen der Marktanalysten nach deutlich häufiger Hybridautos als reine Stromer. Schäfer hält teilelektrische Pkw jedoch für weniger geeignet. „Ein Hybrid-Fahrzeug rechnet sich in den seltensten Fällen“, erklärte er. Es gebe steuerliche Vorteile, die Autos würden aber meist falsch genutzt – und zwar vor allem im Verbrenner-Modus.
EV1 meint
Beim Leasing spielt das TCO leider keine so große Rolle. Da zählen viel mehr die niedrigen Steuersätze für die Dienswagenbesteuerung. Solange diese auch für PlugIn gelten, werden diese weiter gekauft.
Peter W meint
Die Sache ist doch ganz einfach. Jedes größere Unternehmen muss heute auch mit „Umweltverträglichkeit“ punkten. Die Gesamtbilanz lässt sich mit einem CO2 neutralen Fuhrpark recht einfach verbessern. Schön in diesem Zusammenhang ist, dass der Verband zu gibt, dass Plug-in-Hybride in erster Linie als Benziner unterwegs sind. Wenn eine Firma dann den tatsächlichen Energieverbrauch in einer Umweltbilanz darstellen muss, nützt der geringe Verbrauch oder gar die Null-Emissions-Lüge auf dem Papier gar nichts.
Jörg2 meint
Die kaufen sich dann irgendwelche „Baumanpflanzungs-Zertifikate“ dazu und dann passt das wieder.
(Wenn ich das richtig mitbekommen habe, dann sind bei solchen Anpflanzungszertifikaten auch DIE Anpflanzungen inkludiert, die bei der Errichtung von Plantagen, nach vorheriger Plattmachung des Regenwaldes, erfolgen…. grrr….)
Peter W meint
Nach dem Motto: Auch eine Ölpalme ist ein Baum.
Einige Firmen bemühen sich aber wirklich, und da passt das BEV eben viel besser als ein PHEV.
JoSa meint
@ecomento
„Der Verband der Fuhrparkmanager glaubt, dass sich das bald wird.“
ecomento.de meint
Danke für den Hinweis, „ändern“ hat gefehlt – aktualisiert!
VG | ecomento.de