McLaren will sein Modellangebot komplett elektrifizieren, vorerst konzentriert sich der britische Sportwagenbauer dabei auf Hybride. Firmenchef Mike Flewitt hält teilelektrische Fahrzeuge für eine wichtige Brücke zu rein elektrischer Mobilität. Ein entsprechendes neues Modell steht bei den Briten in den Startlöchern.
„Die Hybridisierung könnte eine zentrale Rolle auf dem Weg hin zu null Emissionen spielen, und ich glaube, dass eine längere Übergangsphase von parallel eingesetzten Hybriden und Elektroautos Teil der Antwort sein könnte“, sagte Flewitt im Gespräch mit Autocar. „Wir investieren mit der Zielsetzung in diese Technologie, die Aufwendungen über mehrere Jahre wieder einzuspielen.“
Flewitt glaubt, dass Hybridautos früher als Elektroautos die Ansprüche der Kunden erfüllen können. Ein ab 2032 geltendes staatliches Verkaufsverbot für teilelektrische Neuwagen, wie es derzeit in Großbritannien diskutiert wird, sei daher nicht zielführend. Flewitt bekräftigte, dass auch McLaren ein Elektroauto anbieten will. Speziell im Heimatmarkt fehle es ihm aber noch an klaren Rahmenbedingungen unter anderem im Bereich der Infrastruktur und Lieferkette.
Mit dem P1 hat McLaren von 2013 bis 2015 einen hybriden Supersportler gebaut. Auch der Antrieb des neuen, limitierten Supersportwagen „Hyper-GT“ Speedtail verfügt über Elektro-Unterstützung. Die meisten Fahrzeuge von McLaren werden jedoch weiter als traditionelle Verbrenner verkauft. In diesem Jahr soll ein neues E-Modell verfügbar werden, das anders als P1 und Speedtail nicht zu den hochpreisigsten Angeboten der Marke gehören soll.
Vorstellung im Sommer
Der neue Teilzeit-Stromer werde wie der P1 ein Plug-in-Hybrid, berichtet Autocar. Der Antrieb soll einen turboaufgeladen V6-Benzinmotor mit einer kompakten E-Maschine und der dazugehörigen Batterie kombinieren. Als rein elektrische Reichweite erwartet das Automagazin um die 32 Kilometer. Die offizielle Vorstellung sei für Sommer geplant, die Auslieferung soll später in diesem Jahr beginnen. Das Ziel sei ein Fahrzeug, das sich sowohl aufregend als auch ökonomisch fahren lässt. Der McLaren-Chef wollte auf Anfrage keine konkreten Details zu dem neuen elektrifizierten Sportwagen verraten.
Hybridantriebe können durch das unmittelbar anstehende Drehmoment der E-Maschine die Leistungsschwächen von Verbrennungsmotoren ausgleichen. Demgegenüber stehen insbesondere bei Sportwagen das höhere Gewicht durch die zusätzlichen Elektro-Komponenten. Flewitt and McLaren-COO Jens Ludmann gaben sich im Gespräch mit Autocar zuversichtlich, die Nachteile der alternativen Antriebsart minimiert zu haben. McLaren sei in der glücklichen Position, seine Fahrzeuge nicht auf einen gewissen Preispunkt hin bauen zu müssen, so Ludmann. „Unsere Kunden wollen das Beste, hier liegt daher unsere volle Konzentration.“