Das Joint Venture H2 Mobility will hierzulande bis 2023 mindestens 400 Wasserstoff-Tankstellen aufbauen. Im Mai haben die Gesellschafter Shell und Air Liquide in Dortmund die 18. Station Nordrhein-Westfalens eröffnet. Die Region bleibe damit beim Aufbau der Infrastruktur an der Spitze der Bundesländer. Dahinter komme Bayern mit derzeit 17 Stationen.
Das Netz von Stationen, an denen mit Wasserstoff (H2) betriebene Brennstoffzellen-Elektrofahrzeuge tanken können, ist noch sehr klein, wird aber dichter. In Deutschland gibt es laut H2 Mobility aktuell 83 Wasserstoff-Tankstellen. Der Ausbau werde „sukzessive bedarfsgerecht fortgesetzt“. Im deutschen Netz von Shell finden sich nach Angaben des Unternehmens mittlerweile 32 Wasserstoff-Tankstellen.
Schwerpunkte des von H2 Mobility vorangetriebenen Ausbaus sind unter anderem die Metropol-Regionen Rhein/Ruhr und Rhein/Main, außerdem Hamburg, Berlin, München, Nürnberg, Stuttgart sowie die wichtigen Verbindungsstraßen.
Wasserstoff-Tankstellen in der Ruhrregion gibt es in Essen, Mülheim, Duisburg, Herten, Ratingen und Wuppertal. Der neue Standort in Dortmund liegt in der Innenstadt-Nord an der Shell-Station Schützenstraße 2-4, nahe A45 und B54. Bauherr ist H2 Mobility Deutschland, die Tankstellentechnik stammt von Air Liquide. Die neue Anlage fasst rund 200 Kilogramm H2. Damit lassen sich entsprechende Autos ähnlich wie konventionelle Fahrzeuge tanken.
Peter W meint
… und wieder einmal kein Sterbenswörtchen darüber wo der Wasserstoff her kommt. Ist ja auch egal, Hauptsache in 5 Minuten tanken können.
Wir leben in einer „Herr-der-Ringe-Welt“ mit Trollen und Feen. Jeder kennt sie, aber keiner hat sie je gesehen. Welche Drogen werden in unserer Gesellschaft eigentlich genommen? Gebt mir welche, damit auch ich an das Unmögliche glauben kann.
Reiter meint
….selbst da bitte mal ein 5 min Volltank-Youtube Video verlinken. Ich kenn nur 11-12 min für 400km…..
P.K. meint
Schön zu hören, dass sie das Netz weiter ausbauen wollen. Wenn der Preis der Wasserstoffautos und der des Wasserstoffs durch zunehmende Stückzahlen und Mengen fallen, schaffe ich mir wohl eines an.
Hab nämlich keine Lust in der Stadt nach freien Ladesäulen suchen zu müssen und eine Wallbox ist bei mir leider nicht möglich.
Vanellus meint
Der Wasserstoff stammt heute auf Dampfreformierung; „Rohstoff“: Erdgas. Dabei wird so viel CO2 frei, als wenn man das Erdgas verbrennt. Dann werden 200 kg in einem 40 to-Lkw mit Dieselmotor von Rotterdam viele hundert Kilometer nach irgendwo in Deutschland transportiert. Klimaschutz?????
Das Problem ist, dass Wasserstoff so viel Platz braucht. Selbst bei 700 bar entspricht ein kg Wasserstoff 25 Liter. Im Lkw wird Wasserstoff aber mit 200 bis 300 bar transportiert.
Ach, das wird demnächst alles besser und billiger. Da muss nur mal das „Christian-Lindner-Institut für Sachen, die bestimmt bald erfunden werden“ ran (Quelle: Oliver Welke).
Das höre ich bei der Brennstoffzelle seit 50 Jahren (ich bin schon etwas älter): in wenigen Jahren wird das besser und billiger und dann kommt der Marktdurchbruch.
Bevor du dir solch ein Auto kaufst, ist es tatsächlich besser, nochmal einen Diesel zu kaufen.
Frank meint
Ich hätte da mal eine leider plausible Verschwörungstheorie anzubieten:
Die Bürgerenergie- (also PV-Anlagen-)besitzer sollen mittels Bundesnetzagentur (nach den 20 Jahren EEG-Einspeisung) enteignet werden(#). Die Großkonzerne haben so Zugriff auf große Mengen billigen grünen Strom mit dem sie dann Elektrolyse-Wasserstoff für die ineffizienten FCEVs herstellen (während der PV-Anlagenbesitzer sich für sein Elektroauto Braunkohle und Atomstrom aus dem Netz zukaufen muss).
(#): siehe verschiedene Erklärvideos von Frank Farenski – Leben mit der Energiewende.
Bildlich: wir müssen die Erdbeeren aus dem eigenen Garten dem Gemüsehändler (quasi) verschenken, und dürfen sie nicht selbst essen (außer wir zahlen dem Gemüsehändler monatl. 15Euro) Wenn wir Erdbeeren essen wollen, müssen wir sie vom Obst u. Gemüsehändler kaufen.
Lewellyn meint
So wirds kommen, wenn die Politik das kritiklos mitmacht.
EV1 meint
Es wird schon einen Grund haben, dass BNA und BMWI so komplizierte Modelle entwerfen. Ich habe mir die Videos angesehen, es aber noch immer nicht kapiert. Ich hoffe, das ist nur Panikmache und die Prosumer Regelungsentwürfe finden nie einen Weg in die Realität, wenn es denn wirklich so gemeint ist, wie kommuniziert.
Ebi meint
Klingt beunruhigend, aus der Nummer müsste man rauskommen, wenn man seinen eigenen, überschüssigen PV Strom per Akku zwischenspeichert, der Netzbetreiber also keine „Arbeit “ damit hat ?
Ich bin immer wieder erschüttert, was Lobbyisten sich so ausdenken.
Frank meint
Wenn man 14,60 Euro pro Monat und installiertem kWp an den Netzbetreiber zahlt, darf man gnädigerweise selbst verbrauchen. (diese Zahl hab ich im Kopf)
Bender meint
Da hilft nur eins Guerilla-PV!
So traurig es auch ist..
Peter W meint
Eines ist ganz sicher:
Wenn meine PV aus der Förderung fällt (noch 6 Jahre) werde ich sie vom Netz nehmen. Wenn ich dann nicht weiß wo ich mit dem überschüssigen Strom im Sommer hin soll, werde ich mir eine fette Klimaanlage einbauen und mein Haus den ganzen Sommer durch auf 20 Grad halten. Ich habe mit der Anlage nichts verdient, und werde am Ende nicht auch noch drauf zahlen. Denen, die mich beschimpft haben, dass ich für die Strompreiserhöhungen verantwortlich bin, dass meine PV-Anlage gitiger Abfall sei usw. usw. schenke ich nichts.
Ebi meint
„Bedarfsgerechter Ausbau“, also kein weiterer Ausbau da kein Bedarf :D
Vanellus meint
Da soll also ein weiteres Tankstellennetz aufgebaut werden in den Metropolregionen. Mit den FCEV kann man dann in den Metropolregionen umherfahren. Wenn der Abstand nicht zu groß ist, kann man auch die nächste Metropolregion besuchen. Wohnt man deutlich außerhalb, funktioniert das Konzept nicht, denn 100 km Anfahrt zur Tankstelle und 100 km zurück wird niemand aus Zeitgründen und weil nur max. 300 km zum Fahren übrig bleiben, akzeptieren.
Ein weiterer Grund neben den vielen anderen, weshalb Wasserstoff im Pkw kein Erfolg werden wird.
Futureman meint
Wenn es so weitergeht hat ja bald jedes Wasserstoffauto in Deutschland seine eigene Tankstelle :-)
Fairerweise muss man allerdings sagen das es bei E-Autos auch wesentlich mehr Lademöglichkeiten (ca. 50.000.000) als Autos gibt…
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
„Die neue Anlage fasst rund 200 Kilogramm H2.“
Das heißt, wenn PKW die üblichen 5 bis 6 kg pro Tankvorgang aufnehmen, ist die Tankstelle nach spätestens 40 PKW leer. D.h. nach 40 PKW muss ein teurer Spezial-Tanklastzug betankt werden und sich in Richtung Tankstelle für Nachschub in Bewegung setzen. Tankt gar ein LKW die vierfache Menge muss bereits nach 10 Betankungen der Nachschub rollen. Na das gibt ja einen schönen Zusatzverkehr auf unseren ohnehin leeren Autobahnen.
Neee, also spätestens nach so einer kleinen Plausi-Rechnung muss doch jedem klar sein, dass dieses Konzept eine Sarggasse ist.
Raphael R meint
Das System ist doch modular ausbaufähig:
– Wenn der 200 kg Tank aufgrund höheer Nachfrage nicht mehr reicht, stellt man einen weiteren hin. Damit gewinnen Sie Flexibilität im Nachschub.
– Wenn der Transport per LKW zu aufwändig wird, kann man auch eine Zufuhrleitung hinlegen
Eine vergleichbare „Problematik“ haben Sie ja auch bei Schnellladeplätzen, auch dort gibt es Lösungen:
– Genügen z.B. 8 Ladesäulen nicht, stellt man 8 weitere hin
– Wird das Stromnetz dadurch zu stark belastet, stellt man eine Pufferbatterie hin
Alex meint
„…eine Zufuhrleitung hinlegen“ ?
Was soll den bitte eine Kilometerlange Wasserstoff fest/sichere Zuleitung kosten?
Das macht man ja heut zu tag nicht mal bei Benzin/diesel, und diese sind viel einfacher und unproblematischer in der Handhabung.
Zudem kommt, neu entwickelte Tankwagen können bei 300bar 50.000L Wasserstoff transportieren.
Weitere Nachteile von Wasserstoff.
„Der Strombedarf für die Herstellung von Wasserstoff im Elektrolyseverfahren direkt an der Tankstelle liegt in der CEP derzeit bei ca. 55 kWh / kg H2 bei einem angenommenem Wirkungsgrad von > 60 Prozent. Für die Erstellung von 1 kg Wasserstoff ist die neunfache Menge Wasser notwendig, also neun Liter.“
Raphael R meint
Wenn Du einen Vergleich machen möchtest, wäre CNG die bessere Referenz. CNG-Tankstellen sind häufig an das Erdgasnetz angeschlossen. Für H2 kann man bestehende CNG-Leitungen umnutzen, sofern sie aus Kunststoff gefertigt sind.
Jörg2 meint
@Raphael R
Wenn die Belieferung über die Strasse erfolgt, hilft der größere Tank vor Ort nur begrenzt. Es sind dann, bei höherem Bedarf, halt mehr LKW-Verkehre notwendig.
Bei Nutzung einer festen Zuleitung würden zu den jetzigen Kosten noch die Kosten für die Leitung dazu kommen. (Da es wohl wenige verwendbare und zur Zeit nicht genutzte Erdgasleitungen zum ummodeln auf H2 gibt, fällt die Variante „Nutzung vorhandener Erdgasleitungen“ wohl eher aus.)
Aber, wie ich dazu schon oft geschrieben habe: der Markt wird es richten. Vagabundierende Verkehre werden erst auf H2 umstellen, wenn das Tankstellennetz (europaweit) dicht genug ist. Die Investition in ein dichtes Tankstellennetz wird erst erfolgen, wenn es genug kaufende LKW gibt. Ich bin gespannte, wie dieses Mikado ausgeht.
Hermann meint
Joerg2,
vielleicht lesen Sie sich auf der Webseite der Erdgas – Fernnetzbetreiber (FNB) zum Thema Wasserstofftransport ein . Kurz zusammengefasst: Die erforderliche deutschlandweite Transportinfrastruktur lässt sich zu über 90 % mit dem vorhandenen Erdgasnetz verwirklichen.
Jörg2 meint
@Hermann
Ja, das ist der übliche Denkfehler.
Bei der angedachten Umstellung der Industrie auf H2 ist ein sehr sehr großer Teil der H2-Transporte durch Leitungssystem möglich. Und diese Umstellung sollte zügig erfolgen (so meine persönliche Meinung).
Hier geht es aber um H2-Tankstellen im urbanen Raum mit einem sehr sehr kleinen Mengenumsatz (im Verhältnis zu den Mengenbedürfnissen bei o.g. Industrieumstellung). Sollten an diese Kleinstandorte noch Leitungen verlegt werden, würden die Erstellungskosten nochmals zunehmen. Das Ummodeln dort eventuell in der Gegend rumliegenden Erdgasleitungen wird die Erdgasabnehmer eventuell nicht so wirklich freuen. Will sagen (und darum ging es mir in meinem Beitrag), wenn Gasleitung, dann Neuverlegung.
Könnte also sein, dass die Fernnetzbetreiber die H2-Tankstellenstruktur auch eher in ihrem kleiner 10%-Anteil sehen.
Hermann meint
Jörg2,
nicht nur eine Beimischung von 10 % . Es geht den Fernnetzbetreibern schon um reine Wasserstoffleitungen.
Die Anbindung der Tankstellen sollte überschaubare Kosten verursachen. Schließlich sind Millionen Haushalte an das bestehende Erdgasnetz angebunden. Ich weiß die Quelle leider nicht mehr. Aber es gibt mindestens eine H2Tankstelle im Ruhrgebiet, die unmittelbar an das dortige H2 Pipelinesystem angeschlossen ist.
Jeru meint
@Jörg2
Und die Tausenden Ladepunkte von 3,7 kW bis 150 kW in Städten bekommt man ohne Aufwand und „Ummodeln“ der Infrastrukur hin? Da bin ich aber gespannt.
Für eine Elektrifizierung des Verkehrs werden aus meiner Sicht massive Eingriffe in die Infrastruktur nötig sein und ich habe keine abschließende Meinung darüber, wo der Aufwand höher sein könnte. Vielleicht ist der Aufwand auch am geringsten, wenn es einen sinnvollen Mix gibt.
Jörg2 meint
@Hermann
Bitte noch einmal lesen.
Jörg2 meint
@Jeru
Ich habe nichts dergleichen behauptet.
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
@Hermann: Nur zum Verständnis: Du schreibst: „… nicht nur eine Beimischung von 10 % . Es geht den Fernnetzbetreibern schon um reine Wasserstoffleitungen….“ D.h. diese zukünftigen H2-Leitungen liegen heute schon ungenutzt im Boden?
Franz Mueller meint
Schöne neue Wasserstoff-Welt?
Natürlich nicht.
-Wasserstofftankstellen wird es auch in Zukunft nur in Großstädten geben. Da sitzen die Institutionen, die diese Fahrzeuge kaufen. Privatleute kaufen nämlich kein FCEV, sie sind ja nicht dumm
-400 Tankstellen bis 2023? Aber sicher nicht bei der aktuellen Steigerungsrate
-Fahrzeuge gibt´s außer die paar teuren Hyundai und Toyota eh keine
-200kg Speicher reicht gerade mal für die Betankung von 40 Fahrzeugen. Dann muss wieder der Spezial-LKW anrollen und nachfüllen
-Kein Kilo Wasserstoff wird durch EEG erzeugt. Alles direkt von der Raffinerie aus Erdgas.
Wenn Andy Scheuer endlich seinen Job verliert und den Laden seiner Freundin nicht mehr unterstützen kann, war´s das mit Brennstoffzelle und Wasserstoff in Deutschland.
Die deutschen OEMs verpassen hier keine Zukunftsthema, sondern haben sich entschieden kein Auslaufmodell zu unterstützen.
Raphael R meint
Nebst Herr Scheuer müsste dann aber auch Herr Altmaier seinen Job verlieren.
Gerade gestern kam eine Meldung rein, dass das BMWi im Zuge der Ankurbelung der Wirtschaft Wasserstoffprojekte unterstützen möchte, bei denen die privatwirtschaftliche Umsetzung an der fehlenden Infrastruktur scheitert.
Quayle meint
Die Unterstützung / Initiierung der Wasserstoff-Projekte / -Erzeugung aus EE ist per se ja nicht verkehrt.
Die weitere Verwendung des H2 ist hierbei der Schlüssel.
Wenn wir den jährlichen Verbrauch an H2 in DE über Elektrolyse generieren wollten, müssten wohl 1/3 unserer aktuellen Stromerzeugung dafür einsetzten. Und da ist noch nichts für den Individualverkehr mit bei.
Raphael R meint
Ja, genau! Ist auf die Zukunft bezogen … es sind 1600 LKWs bestellt, da kommt mit der Zeit einiges Volumen zusammen.
Bisher steht nur eine öffentliche Tankstelle, weitere sind im Bau oder geplant. Wie gesagt, der Ausbau erfolgt bedarfsgerecht.
Andreas meint
Ein Bild von der Säule und dem Tank wäre doch mal hilfreich. Dann würde man objektiv sehen, was es taugt. Wasserstoffladestation mit 200 kg soll wohl heissen, das da ein Gastank mit ca. 5m³ Tank mit Erdgas aus fossiler Quelle über eine 40t Gastrailer befüllt wurde. Wenn jetzt eine Regierungskolonne mit den H2-SUVs vorbeikommen würde, dann müsste danach erstmal ein neuer Trailer geordert werden.
Und wie teuer war der Spaß?
Talles meint
Bei dem Ding wird wahrscheinlich genauso viel los sein, wie an der Wasserstoff-Tankstelle im benachbarten Kamen…also quasi gar nichts.
JoSa meint
Ich vermisse die Angabe, mit wie viel Millionen Euro das Projekt des Joint Venture H2 Mobility gefördert wird. Verpuffen da etwa meine gezahlten Steuern, oder zahlt das alles Linde?
alupo meint
Ich kenne nur die eine belastbare Zahl von 1,8 Mio.€ aus zwei voneinander unabhängigen unterschiedlichen Quellen. Diese stammen ~ aus der Zeit der Inbetriebnahmen der H2-Tankstellen in Bad Rappenau und Hirschberg. Billiger wurden sie in der Zwischenzeit vermutlich nicht, es ist ja nicht gerade eine Massenfertigung ;-). Und wie man sich leicht selbst ausrechnen kann ist das auch für die Betreiber ein gewaltiges Verlustgeschäft (Miete für den Grund, Energiekosten, Wartungskosten, Abschreibung, Kapitalkosten, viel zu niedriger Preis im Vergleich zu den Kosten, kaum Menge. Kurz ein absolutes Disaster für alle drei, Betreiber, Steuerzahler und Autobesitzer). Das gilt für heute und nach meiner absoluten Überzeugung auch in Zukunft.
In einer Quelle wurde von ca. 50 % Subventionshöhe bei der Investition durch den Steuerzahler geschrieben. Ich glaube, es waren sogar minimal über 50%, das müsste ich eigentlich nochmal nachprüfen, aber ist ja nicht wirklich entscheidend…
Peter W meint
Und was noch erschwerend hinzu kommt, an dieser Tankstelle können nur 3 Fzge pro Stunde tanken. Das sind rund 75 pro Tag, wenn immer einer hinten dran steht …
Für diesen Preis bekommt man 6 Ladestationen mit jeweils 6 Säulen, da können mit den derzeitigen Ladegeschwindigkeiten 50 BEV pro Stunde laden, also rund 1200 Fzge pro Tag. Und kein LKW muss Gas liefern.
Nur um mal die Relationen aufzuzeigen.
Ostivaldo meint
Gratuliere! Es kommen immer mehr…
E-Mobilität heisst nicht nur BEV, sondern BEV und FCEV!
Super Sache!
JoSa meint
Und Strom kann man zu Hause Laden und auch von der Sonne beziehen.
Mit der heimischen Wasserstoffherstellung ist das so’ne Sache. Ist wahrscheinlich genauso gefährlich, als wenn mann zu Hause Schnaps brennt.
150kW meint
Wäre mit dem Daimler Konzept kein Problem: FC-PHEV. Also Zuhaue mit Strom Tanken und nur auf Langstrecke H2.
alupo meint
Dafür braucht man dann aber die 5-fache Strommenge nach der hier schon erwähnten Rechnung von dem Professor vom renomierten KIT.
Wer hat denn schon eine mit PV belegbare Halle neben seinem Haus stehen um dann genausoweit zu kommen wie der Nachbar mit seiner PV Anlage auf dem Reihenhaus.
Die Kosten für eine 5-fach größere PV-Anlage sind sicherlich auch eine Kleinigkeit höher.
Aber ja, physikalisch geht es und es gibt auch Anbieter, aber mal ehrlich, warum sollte jemand außer aus Forschungszwecken oder aus kompletter Unkenntnis so etwas tun?
Zumal 700 bar wie z.B. im Auto auch nicht gerade wenig sind. Ich denke, die Leute können gar nicht begreifen was das für ein gewaltiger Druck ist.
Peter W meint
Es wird keine PHEV geben, die sich zu Hause laden lassen, und dann nur auf Fernstrecke H2 nutzen. Das wäre für die H2 Wirtschaft kontraproduktiv. Welcher Autofahrer würde, nur um im Urlaub oder bei seltenen Langstrecken Zeit zu sparen, doppelt so viel Geld für H2 und das Auto ausgeben um sich die 20 Minuten mehr Ladezeit zu ersparen?
Ok, es steht jeden Tag ein Dummkopf auf …
Raphael R meint
„E-Mobilität heisst nicht nur BEV, sondern BEV und FCEV!“
Sehe ich auch so, je nach Anwendung und Fahrprofil hat beides seine Berechtigung.
Wenn ich das Prinzip der NOW in Deutschland mit der H2 Mobilität in der Schweiz vergleiche, sehe ich bei der NOW gewisse Fragezeichen:
– H2 Mobilität besteht aus Firmen im Bereich Transport/Versorgung und Treibstoffversorgung, die den Wasserstoff als Energieträger kommerziell nutzen wollen. Die NOW hingegen ist eine staatlich unterstützte Organisation, die eine Versorgung aufbaut, ohne bereits Abnehmer zu haben.
– Die Wasserstoffproduktion und das Tankstellennetz in der Schweiz wird bedarfsgerecht für die angeschlossenen Firmen aufgebaut. Die NOW baut ein Netz verkehrsstrategisch auf; falls die zukünftigen Abnehmer abseits der Strecken sind, muss die Infrastruktur zuerst erweitert werden.
– Die Verwendung für PKWs ist bei der H2 Mobilität ein willkommenes Nebengeschäft, wird aber nicht benötigt, da mit den LKWs schon genügend Umsatz erreicht wird.
Unter dem Strich halte ich die Strategie der H2 Mobilität für sinnvoller, da die Investitionskosten bedarfsgerecht eingesetzt werden und die Verwendung der Infrastruktur garantiert ist. Fairerweise muss aber klar festgehalten werden, dass die Befreiung von der Schwerverkehrsabgabe und den Treibstoffsteuern einen betriebswirtschaftlichen Vorteil für den Einsatz von Wasserstoff ergibt. Daher wäre es sicher falsch, wenn man pauschal ableiten würde, dass die Strategie der H2 Mobilität ein Modellfall für andere Länder sein sollte.
Jörg2 meint
@Raphael R
„– Die Verwendung für PKWs ist bei der H2 Mobilität ein willkommenes Nebengeschäft, wird aber nicht benötigt, da mit den LKWs schon genügend Umsatz erreicht wird.“
Hier meinst Du sicherlich die Planung. Aktuell ist ja mit H2-LKWs nicht so viel los.
???
Werner Scheuchel meint
Auch wenn hierzulande die
H2-Versorgung etwas ausgebaut werden soll, wer in Italien Urlaub machen will, muss sehr gut planen können.
Laut H2.Live sieht’s mit Wassertofftankstellen ab Bozen ziemlich schlecht aus….
Franz Mueller meint
Du bringst hier was durcheinander: H2Mobility ist der deutsche Verein, nicht NOW.
Raphael R meint
Vielen Dank für den Hinweis! Da haben Sie recht.
Es verwundert mich, dass bei H2Mobility kein einziges Frachtunternehmen drin sitzt oder assoziiert ist. Das wäre etwa, wie wenn man eine Gasleitung in ein Dorf ziehen würde, ohne von Anfang an ein paar Abnehmer zugesichert zu haben.
Jörg2 meint
@Raphael R
Es könnte daran liegen, dass die Frachtführer wenig Interesse daran haben.
Die H2-Initiative ist ja auch nicht von Frachtführern gestartet worden. Da waren es Firmen mit erheblichen innerbetrieblichen Transporten, deren Umsätze sich nicht über die fallenden Frachtraten definieren.
Jörg2 meint
Ich meine die H2-Initiative in der Schweiz
Raphael R meint
Das waren die beiden genossenschaftlich organisierten Grossverteiler Coop und Migros, die zudem über eigene Mineralölvertriebsgesellschaften verfügen und zwei inländische Tankstellennetzbetreiber. Die grössten Frachtunternehmer kamen knapp ein Jahr später hinzu.
Der Hauptpunkt war, dass die Grossverteiler häufig in städtischen Gebieten unterwegs sind und aus Rücksicht auf die Bevölkerung die Emissionen reduzieren wollten. Die genossenschaftlichen Organisationsformen waren hier sicher förderlich.
Coop hat im Vorfeld einen Batterie-LKW von e-Force (mittlerweile sind es sechs) und einen auf Wasserstoff umgebauten LKW beschafft. Aufgrund der Erfahrungen hat man sich dann für Wasserstoff entschieden.
Mittlerweile haben sich alle grossen Frachtunternehmer und die meisten Tankstellennetzbetreiber der H2 Mobilität Initiative angeschlossen.
Raphael R meint
@ Jörg2
„Es könnte daran liegen, dass die Frachtführer wenig Interesse daran haben.“
Bei den Dieselpreisen in Deutschland wahrscheinlich auch nicht verwunderlich. Fakt ist einfach, dass gerade solche Organisationen bei H2 Mobility fehlen. Umso mehr erstaunt es mich, dass trotzdem blindlings ein Tankstellennetz aufgebaut wird. Bei einer solchen Infrastruktur wären ja insbesondere Grosskunden Garanten für deren Verwendung. Ein Sachkundiger hat mir mal gesagt, dass eine H2-Tankstelle sich ab 50 LKWs rechnet. Dann wäre es zumindest logisch, das Tankstellennetz in erster Linie für die LKW-Logistik zu errichten (350 bar Versorgung) und für die PKWs als Mitbenutzer bei sinnvoll gelegenen Tankstellen einen zweiten Kreis mit 700 bar anzuhängen. Bei H2 Mobility stehen aber die PKWs im Vordergrund.
Jörg2 meint
@Raphael R
Das kann kein „Sachkundiger“ gewesen sein.
50 LKW?
Pro Jahr/Monat/Tag/Stunde?
Mit einer H2-Tankmenge pro Tankvorgang von 10kg/20kg/30kg?
Bei welchem kg-Preis an der Zapfpistole?
Wenn, dann sollte doch wohl sowas angegeben werden, wie Umsatz/Zeiteinheit bei XY-Einkaufs-/Verkaufspreisen….
Oder sind eigene H2-LKW bei eigenem H2-Betankungspunkt gemeint und es wird von Jahresdurchschnittslaufleistung XY der LKW und irgendwelchen Eckdaten für das Invest ausgegangen?
Ich glaube an die H2-LKW-Lösung erst, wenn ungebundene Frachtführer sich solche Fahrzeuge in Stückzahlen zulegen.
Raphael R meint
Der Satz war so gemeint:
Eine H2-Tankstelle rechnet sich bereits, wenn sie von 50 LKWs regelmässig benutzt wird, d.h. wenn ein Fuhrhalter 50 LKWs in seinem Fuhrpark hat, kann er sich bereits eine eigene Tankstelle leisten.
Beim Projekt in der Schweiz sind fast alle grossen unabhängigen Logistikunternehmen aus den Bereichen Stückgut und Frischwarentransporte angeschlossen. Insgesamt 4000 LKWs, von denen 1600 durch H2 LKWs ersetzt werden. Eine kleine Nummer ist dies mit Sicherheit nicht.
Jörg2 meint
@Raphael R
Ja, das stimmt. Wenn die das umsetzen und ab 2025 dann 1.600 H2-LKW in der Schweiz fahren, dann ist das eine große Sache.
Ich wünschen denen viel Erfolg und das die Rahmenbedingen lange stabil bleiben (Förderung durch Wegfall von sonst üblichen Abgaben).
StromSchleuder meint
Braucht keiner im Individualverkehr, außer Herr Andi Scheuer und Linde.
Andreas meint
In diesem Fall Air Liquide. Die Gaselieferanten haben traditionell den Markt unter sich aufgeteilt. Dadurch haben alle ein ruhigeres Leben. Win-Win :-)
alupo meint
Und Andy Scheuer macht es wohl wegen seiner zweiten Hälfte.