Govecs, eigenen Angaben nach Europas führender E-Roller-Hersteller, bietet künftig Sharing-Flotten seiner neuen Mobilitätsmarke ZOOM Sharing in Deutschland als Franchise-Konzept an. Das Münchner Unternehmen will sich damit als Berater für Städte, Gemeinden und Unternehmen, die vernetzte Elektro-Roller-Flotten anbieten möchten, positionieren.
„Im Bereich Sharing liegen unsere Wurzeln. 2015 haben wir als eines der ersten Projekte dieser Art Sharing-Roller nach San Francisco geliefert“, so der Chef von Govecs-Sharing Thomas Grübel. Mittlerweile seien rund 15.000 geteilte E-Roller der Firma für Kunden in europäischen Großstädten unterwegs. Mit Partnern wolle man nun weitere Projekte starten.
Govecs betreibt ZOOM Sharing seit Mai bereits selbst als eigenen Mobilitätsservice in Stuttgart mit 200 E-Schwalben. Das Konzept könne auch in kleineren Städten umgesetzt werden, Voraussetzung ist die Inbetriebnahme von mindestens 20 Elektro-Rollern.
Govecs bewirbt sein Franchise-Angebot für E-Roller-Sharing als Komplettlösung mit Hardware und Software. ZOOM Sharing sei modular angelegt, neben der E-Schwalbe könnten daher zukünftig weitere batteriebetriebene Roller aus dem Portfolio des Unternehmens hinzukommen. Zu mieten sind die Roller über die Software-Infrastruktur von ZOOM Sharing, die Teil des Angebotes ist. Govecs Sharing bietet zudem Schulungen für die Technik der E-Roller und die Verwendung der Software an.
Optional können Franchise-Partner auch die ZOOM Service-Hotline sowie eine jährliche Inspektion der Elektro-Roller in Anspruch nehmen. Die Unterstützung im Flottenmanagement schließe die Festlegung des Geschäftsgebietes, regelmäßige Aktualisierungen der IT-Infrastruktur und das Aufsetzen von Abrechnungsprozessen ein. Auch operative Dienstleistungen wie die Auswahl und Schulung eines lokalen Servicepartners oder die Bereitstellung von Ersatzteilen seien möglich.
Thorsten69 meint
Ein Roller ist m.E. das ideale Stadtfahrzeug! Günstig in der Anschaffung und Unterhalt. Klein, schnell, wendig, mit Koffer auch für den Einkauf geeignet und als eRoller umweltschonend. Allerdings: mit den 45 km/h ist das etwas unglücklich… Und als Leihroller wird das auch nichts, weil der Mieter das Ding zumeist schlecht behandelt (um nur einen Aspekt zu nennen).
Ich habe mal ein Video aus Taiwan gesehen: Gogoro https://www.gogoro.com/ verleiht keine Roller, sondern nur die Akkus (Tauschgebühr). Das Konzept hat mich überzeugt und würde m.E. auch hierzulande Sinn machen. Die Akkus werden zumeist durch Solarzellen geladen. Inzwischen kann man ganz Taiwan mit dem Roller durchfahren für kleines Geld ohne Reichweitenangst.
Richie meint
Ich bin gar nicht so sicher, ob die Govecs-Geschäfte so gut gehen. Wer leiht sich denn wann einen Scooter? Das ist doch eine Sommersache und da auch nicht an Regentagen und sowieso nicht zu jeder Uhrzeit. Wie will man bei so einem Modell auf seine Kosten kommen?
Die E-Schwalbe ist schön, fährt auch gut, der Boschmotor ist kräftig, aber der Preis ist schlicht zu teuer und die Akkus sind nicht entnehmbar, was ein Riesennachteil gegenüber dem deutlich günstigeren Niu ist.
Jörg2 meint
@Richie
Der Festverbau der Akkus ist wohl dem Einsatzzweck geschuldet -> Sharing (Diebstahlschutz).
Warum allerdings für private Käufer keine Wechelsakku angeboten, verstehe ich auch nicht.
Der Autofahrer steigt bei Schlechtwetter sicher nicht auf eine Sharing-Schwalbe um. Der Ganzjahres-Fahrradfahrer für eine längere Strecke schon eher. Lieber wäre mir allerdings dann der Umstieg auf den ÖPNV.
Andre meint
Wieso denkt ihr immer, dass jemand auf etwas umsteigen soll?
Nein, die Roller sind primär ein Zusatzangebot auf dem Mobilitätsmarkt. Und führen eher dazu, dass die sonst ÖVM-nutzende oder zu Fuß gehende Leute mal eben den Roller nehmen. Sehr umweltfreundlich im Vergleich zum vorigen Fortbewegungsmittel, is klar. Und nur sekundär sollen die Roller tatsächlich einige wenige Autofahrer mal selten zum Rollernutzen bewegen.
Ich war auf der Micromobility-Messe in Hannover und habe mit vielen Ausstellern gesprochen. Das Geldverdienen steht ganz klar im Vordergrund und nicht der Umwelt/Klimaschutz.
Oliver Wunsch meint
Warum gibt es denn keinen Car-sharing Anbieter der einen Nachbau vom Trabbi benutzt?
Wäre doch auch ein weltweite Chance, 30 Jahre nach der Wiedervereinigung an die Perlen des technischen Marxismus erinnert zu werden.
Jörg2 meint
Im Gegensatz zum Tabi scheint die Schwalbe wohl gutes Industriedesign zu sein.
Aus meiner Sicht war der SR50 noch gelungener, natürlich moderner und heute als „E“ auch gut brauchbar. Die oft sehr missglückten Vespa-Imitationen sind dagegen eher peinlich.
Aber: alles Geschmackssache.