Das im Juni als Reaktion auf die Coronavirus-Krise von der Bundesregierung geschnürte Konjunkturpaket enthält zusätzliche Mittel für Elektroautos. Die Unternehmensberatung A.T. Kearney hat nach der Bekanntgabe der Konjunkturimpulse 7300 Personen zu ihren Plänen für den Kauf oder das Leasing eines neuen Autos befragt. 500 äußerten die Absicht, sich ein Auto anzuschaffen und erklärten ihre Entscheidung.
„Rund sieben Prozent der Kunden, die planen, demnächst ein Auto zu kaufen, wollen ein Auto mit rein elektrischem Antrieb. Hinzu kommen nochmal 14 Prozent Hybrid-Fahrzeuge. Für Kompakt- und Luxusfahrzeuge sind die aktuellen Kaufanreize besonders entscheidend. Fahrzeuge im Mittelklasse-Segment können hingegen kaum von der Konjunkturspritze profitieren“, so Marcus M. Weber von A.T. Kearney. „Das ist kritisch, weil der Erfolg der deutschen Autobauer stark auch von diesem Segment abhängig ist.“
Die jüngsten Konjunkturmaßnahmen der Bundesregierung umfassen eine Verdoppelung des staatlichen Anteils an der vom Bund und den Herstellern finanzierten „Umweltbonus“-Förderung für den Stromer-Kauf: Die Prämie beträgt nun bis zu 9000 Euro. Der A.T.-Kearney-Umfrage nach wirkt die attraktivere Förderung besonders für nur mit Batterie arbeitende Autos: 52 Prozent der Befragten gaben an, dass sie sich aufgrund der finanziellen Unterstützung zum Kauf eines solchen Stromers entschlossen haben.
Bei den batteriebetriebenen Wagen unterscheidet sich die Kaufmotivation der Umfrage zufolge je nach Preisklasse deutlich: Im Preisbereich bis 40.000 Euro, in dem die maximale Förderung greift, ist diese mit 57 Prozent demnach auch der mit Abstand wichtigste Kaufgrund. Im Bereich bis 65.000 Euro ist das nur für 25 Prozent der Befragten wichtig. Kostet das Elektroauto mehr als 65.000 Euro nimmt die Bedeutung der Kaufanreize wieder deutlich zu (50 %).
„Besorgniserregend“ für die deutschen Autobauer ist laut A.T. Kearney, dass nur sechs Prozent der Befragten aufgrund eines attraktiven Modells ein Batterie-Auto wollen. „Erfolgreiche BEV-Modelle müssen die Kunden emotional begeistern, dass diese auch bereit sind, für anspruchsvolle technische Lösungen einen entsprechenden Preis zu bezahlen. Nur dann ist die Profitabilität aus dem Abverkauf von E-Fahrzeugen ohne Kaufprämien langfristig gesichert“, sagt Weber. Für die Zukunft der hiesigen Premiumhersteller sei dies entscheidend: Denn wenn Autos nur als gesichtslose Fortbewegungsmittel wahrgenommen würden, sinke die Akzeptanz von höheren Preisen.
Stromer meint
Was für eine nutzlose Umfrage. 500 Teilnehmer, also absolut nicht repräsentativ.
Davon planen 35 sich ein BEV zuzulegen und 70 ein PHEV. Die restlichen 395 greifen zum Verpenner.
So, mal weiter: 20 (57% ) der befragten E-Auto-Käufer legen sich das Fahrzeug also zu,
nur weil es die Prämie gibt, bleiben 15 die sich so oder so ein E-Fahrzeug zugelegt hätten.
Und was für ein Blödsinn da verzapft wird:
„Kostet das Elektroauto mehr als 65.000 Euro nimmt die Bedeutung der Kaufanreize wieder deutlich zu (50 %).“
Über 65.000 EUR netto lt. BAFA-Liste gibt’s doch keine Prämien mehr, welche Kaufanreize denn?
Auf solche Umfragen ohne Aussagekraft kann getrost verzichtet werden, ein Bericht darüber ist ebenso überflüssig.
Marco meint
Das ja auch logisch die Kleinwagen ja schon alle ausverkauft auf Monate. Daher belügen ja nur noch die anderen übrig und klar bei mehr Prämie auch mehr verkauft. Das ja wohl mehr als logisch. Für die Umfrage hätte ich keine 7300 Leute gebraucht, über die Kosten für den Schwachsinn und Steuer geld Verschwendung.
GE meint
„Erfolgreiche BEV-Modelle müssen die Kunden emotional begeistern, dass diese auch bereit sind, für anspruchsvolle technische Lösungen einen entsprechenden Preis zu bezahlen. Nur dann ist die Profitabilität aus dem Abverkauf von E-Fahrzeugen ohne Kaufprämien langfristig gesichert“, sagt Weber. Für die Zukunft der hiesigen Premiumhersteller sei dies entscheidend: Denn wenn Autos nur als gesichtslose Fortbewegungsmittel wahrgenommen würden, sinke die Akzeptanz von höheren Preisen.
Buhu mehr Leute verlieren ihr Emotionale Bindung an Autos und man kann ihnen keine Überteuerten Luxusprodukte mehr unterjubeln. Statt für den Luxussxhlitten zu arbeiten haben die Leute lieber ein bessere Work Life ballance.
Rational Entscheidungen beim Autokauf unerwünscht. Autos sind im Idealfall gesichtslose Fortbewegungsmittel, dann müsste sich die Industrie nähmlich um die ökonomischten Angebote kümmern. Wäre zumindest gut für die Umwelt
VestersNico meint
Entfernt. Bitte bleiben Sie sachlich. Danke, die Redaktion.
MiguelS NL meint
„Statt für den Luxussxhlitten zu arbeiten…“
Hört sich negativ an was Luxus Produkte im allgemein angeht, aber ich (und viele mit uns) sehe es auch so.
Hier Beispiel aus der Praxis, zumindest so wie ich es sehe. Wenn wir ein Auto mieten z.B. im Urlaub, Umzug… dann es muss das Auto nicht unbedingt ein Golf sein, sondern darf es irgend ein Kleinstwagen sein. So wird es auch sein wenn wir in Zukunft täglich mobiele Dienste nutzen werden. Und für andere (spezielle) Gelegenheiten (weite Reißen usw.) gönnen wir uns was größeres…Ähnlich wie mit dem Urlaub, für die Geschäftsreise muss es nicht unbedingt ein Zimmer sein Meeresblick sonder irgend ein Zimmer. So wird es, denke ich, auch mit den Diensten laufen.
GE meint
Wollte da nicht alles und alle über einen Kamm scheren aber gerade wenn Mobilität mehr als Dienstleistung betrachtet wird passiert das was Sie oben beschreiben. Wenn ich weiß ich muss 1000Km mit viel Gepäck fahren nutze ich ein anderes Angebot als wenn ich mal für ein Wochenende zu Oma fahre.
Allgemein gibt es auch Luxusprodukte die Werthaltig sind und solche die es nicht sind. Luxusautos sind in der Regel eher nicht werthaltig, Oldtimer manchmal und ne Goldrolex hängt halt am Marktpreis.
Meine Kritik geht eher in die Richtung das im Marketing gezielt veruscht wird über Emotion Dinge zu verkaufen die bei nüchterner Betrachtung vielleicht nicht gekauft werden.
NiLa meint
@ GE: Gute Nachrichten für Sie: Niemand zwingt Sie, für ein Luxusauto (oder irgendein Auto) zu arbeiten. Und falls Sie doch eins erwerben möchten, gibt es genügend praktische und gesichtslose Fortbewegungsmittel auf dem Markt.
Gönnen Sie den Leuten, die Freude an schönen und / oder schnellen Autos haben doch einfach ihr Hobby. Wie viel diese dafür arbeiten und ob das eine sinnvolle Investition ist oder nicht, ist nicht Ihre Angelegenheit.
GE meint
Im Allgemeinen haben sie recht, allerdings sind die komplikationen eines entsprechenden Konsumverhaltens nicht auf den Kontostand der Person begrenzt. Das gilt allerdings nicht nur für Luxusprodukte. Die Auswirkungen auf Klimawandel, Arbeitssicherheit etc. darf man sich ab und an mal vergegwärtigen.
Ein bewusster Konsum täte im Allgemeinen gut. Wenn man sich sehr bewusst für ein Luxusprodukt entscheidet auch gut, solange man seine Motivation kennt.
Wenn wie im Artikel beklagt mehr Menschen das Produkt Auto/Mobilität entemotionalisieren ist es im Prinziep eine positive Entwicklung.
NiLa meint
Das klingt bis auf den letzten Absatz doch schon vernünftiger.
Wieso muss das Produkt entemotionalisiert sein? Ein emotionales im Sinne von schönes, interessantes oder was auch immer Auto muss ja nicht zwangsläufig ein energieverschwedendes (= besonders klimaschädliches) sein. Dass „aufregende“ Autos oft teurer sind, finde ich unproblematisch. Entweder man möchte sich so ein Fahrzeug leisten oder eben nicht. Günstigen Einheitsbrei gibt es doch trotzdem zu Genüge.
JürgenSchremps meint
Gibt´s den Mittelklasse-BEVs?
Nicht das ich wüsste. Außer das Model3 und Polestar 2 kenn ich kein einziges Fahrzeug. Alle anderen sind sehr viel günstiger/kleiner oder sehr viel teurer/größer.
Keine Ahnung, warum diese Marktlücke so lange besteht.
EdgarW meint
+1
war auch das Erste, was ich dachte. Kein Wunder, dass die Förderung bei deutschen Miitelklasse-BEV nicht zündet, schließlich gibt’s keine ^^
JürgenSchremps meint
Der einzige Grund, warum sich das Model 3 gut verkauft. Die Mehrheit der Kunden hat ja keine Wahl, entweder M3 oder halt Verbrenner. Wenn man Familie hat, dann kann man halt keine Zoe fahren (zu klein) oder Etron (zu teuer).
Mein Fahrzeugbudget liegt zwischen 50 und 55T€ und ich würde liebend gerne BEV fahren, es gibt aber nichts. Ich hoffe auf baldiges Erscheinen des ID4 oder Q4 Etronl
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Bin gerade mit Familie 400 km mit der Zoe unterwegs. Alle sind bestens gelaunt, Klimaanlage funktioniert bestens ….
JürgenSchremps meint
Im Trabi war damals ja auch alles gut, aber die Ansprüche steigen.
MiguelS NL meint
@Pferd_Dampf_Explosion_E
Ich wünsche dir und deiner Familie einen Schönen Urlaub !
Axel P. meint
@ EdgarW Dem kann ich nur voll zustimmen: da haben alle großen Hersteller große Marktforschungsbudgets und was kommt hinten heraus? Mainstream: SUV und nochmal SUV! Wo bleibt aber das familien- bzw. reisetaugliche und bezahlbare BEV für die ganz normalen Kunden? Renault z.B. hat den neuen u.a. elektrischen Kangoo seit ca. einem Jahr so gut wie fertig. Aber bisher gibt es weder eine halbwegs konkrete Ankündigung bzgl. technischer Daten bzw. eines Einführungstermins. Diese Enthaltsamkeit muß man sich leisten können oder wollen…
hu.ms meint
Die marktlücke ist bis mitte nächstes jahr gefüllt:
EQA, Xi3, Q4 e-tron, ID.4 und andere kommen.
Manche schaffen die grenze für die max. förderung von 40.000 € netto für das basismodell – manche nicht.
GE meint
Hoffe ich auch mal. Mein Traum wäre ja ein ID3 Variant.
Peter W meint
Ich gehe davon aus, dass mein Ioniq zur Mittelklasse gehört. Er ist größer als ein Golf und mit allem möglichen Firlefanz ausgestattet.
OpaTesla meint
Wenns denn mal in wirklich jedem Segment attraktive Modelle gibt, löst sich das Problem von selber. Aber weder Van noch Kombi sind zu haben.
Dass wollen die Familien mit Kindern der jetzigen Generation.
Oder warum fahren so viele VW T5 und T6 rum?
Keiner kann ein Mini-SUVs als Erstauto mit zwei Kindern brauchen.
Oder schnieke, teuere Kleinwagen…
Und das sind die Leute mit Kohle.
Ein voll ausgestatteter Passat Kombi oder VW Bus kostet auch Kohle.
Und die wird weiter für Verbrenner bezahlt, solange nix am Markt.
Die Leute sind für den Markt 8-12 Jahre verloren.
Andi meint
“ „Besorgniserregend“ für die deutschen Autobauer ist laut A.T. Kearney, dass nur sechs Prozent der Befragten aufgrund eines attraktiven Modells ein Batterie-Auto wollen. „Erfolgreiche BEV-Modelle müssen die Kunden emotional begeistern, …“
Das ist wirklich ein Katastrophenergebnis. Offensichtlich eine Folge von miserabler Pressearbeit, die nicht coole Features sondern Nationalität bevorzugt.
OpaTesla meint
Naja.
Die Petrolheads hatten ja auch 10 Jahre Zeit um eine gesunde Abneigung gegen elektrische PKWs zu manifestieren.
Und dazu extrem unattraktive Modelle (Leaf, MIEV und Co.), sauteuer und mit Schnarchlader.
Dazu ein Flickenteppich aus Ladesäulen ohne bundeseinheitliche Norm.
Und schon ist den OEMs alles in Butter.
Erinnere mich an Aussagen wie: „Der Kunde mag ja unsere e Mobile nicht…“
Eugen meint
Grundsätzlich sind moderne Autos nichts für echte Auto-Enthusiasten, immer mehr Automatik, Assistenzsysteme die einen bevormunden und bisweilen in den Gegenverkehr lenken. E-Autos sind da nur der Gipfel seelenloser, übertechnologisierter Monstrositäten, schöne Autos gibt es kaum noch. In so einem Zeitalter ist es am Ende tatsächlich egal ob man BMW oder Kia fährt, wenn es echte Autos nur noch mit H-Kennzeichen gibt.
JürgenSchremps meint
H-Kennzeichen sind was für Leute mit zuviel Zeit, Geld und sonst keine Probleme.
Andi meint
Das Wählscheiben-Telefon quasi. Konkret, welches Modell soll es sein, damit ich den Mehrwert erkennen kann?!
NiLa meint
@Eugen: Die meisten nervigen Assistenzsysteme kann man ja zum Glück ausschalten oder gleich rausprogrammieren lassen. Und auch einige der heutigen Sportwagen bereiten noch durchaus viel Fahrspaß (F-Type, Boxster, von richtigen Exoten ganz zu schweigen, oder wenn es eine Nummer günstiger sein soll: Mustang, Camaro, MX5, GT86 …) Ansonsten halt einfach was mit H-Kennzeichen fahren. Entgegen Jürgens unkundiger Meinung ist das weder grundsätzlich teurer noch deutlich zeitintensiver als ein neues Auto zu fahren.
Wenn keine Elektro-Sportler mit wenig Autonomiequatsch auf den Markt kommen sollten, kann man immer noch alte Verbrenner auf Elektro umbauen, falls das irgendwann mal nötig werden sollte. Mit steigender Energiedichte und fallenden Akkupreisen sollte das in wenigen Jahren sinnvoll möglich sein.