Eine Studie von EUPD Research analysiert die Angebote aktueller Elektroauto-Stromtarife für Zuhause. Das Marktforschungsunternehmen berichtet von einer Vielfalt von Tarifen und dem Potenzial, beim Laden an der heimischen Wallbox oder Steckdose mehr als 500 Euro im Jahr im Vergleich zum durchschnittlichen Strompreis zu sparen.
Insgesamt gibt es laut der Studie „Zuhause Strom tanken – Eine Analyse von Autostromtarifen für Zuhause“ in diesem Bereich derzeit 140 verschiedene Tarife von 101 Anbietern. Für viele Elektroauto-Fahrer lohnen sich der Auswertung zufolge spezielle Ladestromtarife für Zuhause, aber nicht für alle. Auch bei der Art der Angebote gibt es deutliche Unterschiede. EUPD Research hat für seine Studie zwei Tarifgruppen für unterschiedliche E-Auto-Nutzungsprofile gebildet: separate Autostromtarife und Kombitarife.
Die separaten Autostromtarife werden unabhängig vom normalen Haushaltsstromtarif bezogen. Sie versorgen also ausschließlich die heimische Wallbox mit Strom zum Laden und werden separat abgerechnet. Die Verbraucher müssen sich bei diesen Tarifen darauf einstellen, ihr E-Auto nur zu bestimmten Zeiten – zumeist in den Nachtstunden – laden zu können. Im Gegenzug dieser Nutzungseinschränkung profitieren sie von verringerten Netzentgelten und damit von einem niedrigen Arbeitspreis für den geladenen Strom. Die Analyse dieser Tarifgruppe zeige, dass sich die meisten Tarife spätestens ab einer jährlichen Fahrstrecke von ungefähr 11.000 Kilometer rentieren. Sie lohnten sich daher vor allem für Vielfahrer, so EUPD Research.
Für E-Auto-Fahrer mit einer geringeren Nutzung ihres Stromers sind laut den Studienautoren die sogenannten Kombitarife interessanter. Bei diesen Tarifen werden der Ladestromverbrauch und der Haushaltsstromverbrauch gemeinsam abgerechnet, daher ist ein Wechsel des bisherigen Stromtarifs zum neuen Kombitarif nötig. Die Nutzung des Stroms ist rund um die Uhr möglich. Allerdings ist der Arbeitspreis für den verbrauchten und den geladenen Strom nicht ganz so niedrig wie bei den separaten Autostromtarifen. Die Analyse dieser Tarifgruppe zeige, dass sich diese Tarife auch für Wenigfahrer rentieren, da der günstigere Arbeitspreis gleichzeitig für den restlichen Haushaltsstrom gilt, erklären die Marktforscher. Je größer der Ladestromverbrauch werde, desto mehr rentiere sich dann jedoch ein separater Autostromtarif.
Interessant sei auch die regionale Verteilung der Tarife, merkt EUPD Research an. Ein Großteil der 140 analysierten Tarife sei regional auf das Versorgungsgebiet des jeweiligen Energieversorgers begrenzt, während nur gut ein Fünftel der Tarife deutschlandweit angeboten würden. Deshalb könne nicht jeder E-Auto-Fahrer von den attraktivsten Tarifen profitieren.
EUPD Research bietet die Detailergebnisse seiner Studie nur gegen Gebühr an. Das Magazin Edison hat hier eine Übersicht der laut dem Marktforschungsunternehmen besten Ladetarife für Zuhause veröffentlicht.
Peter W meint
Das ist ein unglaublich lächerlicher, um nicht zu sagen kundenverdummender Vergleich, der hier geboten wird.
Erstens werden gefahrene Kilometer verglichen, das ist schon mal das erste Problem. Seit wann wird Strom nach km verkauft? Wer einen Stromfresser hat kann den Verbrauch für seine gefahrenen km nicht mit einem sparsamen Auto vergleichen. Das ist ja so, als müsste man den Hausstromtarif nach „Herdstunden“ wählen. Kochen sie viel, haben wir einen Vielkochertarif für sie. Was soll denn dieser Unfug?
Ich habe vor kurzem einen relativ neuen“Cloud-Tarif“ für Kunden mit PV-Anlage und Speicher entdeckt (ich kenne jemanden, der das machen wird). Wer diesen Tarif nutzt verbraucht zuerst seinen selbst erzeugten Strom, der dann recht günstig ist, und wenn er mehr braucht zahlt er 27 Cent je kWh, und das Alles gilt auch für die Beladung des E-Autos unterwegs mit der EnBW-Ladekarte.
Stromtarife gibt es wie Sand am Meer.
Ich nutze meinen Haushalts-Ökostromtarif und lade so für rund 4 Euro je 100 km. Dass ich für „umweltunfreundlicheren“ Strom auch weniger zahlen könnte ist mir egal, ich möchte CO2-neutral unterwegs sein.
hu.ms meint
Wieder mal traurig wie hier alle noch in geld denken.
Denkt lieber mal an die kommenden lebensbedingungen eurer kinder und enkel und priorisiert die emissionsvermeidung.
Peter W meint
Danke, das denke ich auch!
Ernst meint
Der angebliche Top Tarif von WVV kostet 99€ pro Monat bei 4000kWh – macht knapp 30c pro kWh.
Sorry aber das geht wesentlich günstiger: Bei Awattar hourly habe ich im Schnitt 24c, und lade dank go-e Charger immer dann wenn der Strom am günstigsten ist – also netzdienlich. Die 3kWp PV lädt den smart pro Tag bei Sonne 50% auf. Kosten aktuell ca. 60€ pro Monat statt wie früher 130€. Die Einspeisevergütung habe ich noch gar nicht berücksichtigt…
Dieter Buchholz meint
2200 bzw. 3900 Euro um einen Preis zu erfahren?
Nein Danke
ecomento.de meint
Eine Übersicht gibt es auch hier:
https://edison.media/verkehr/die-top-tarife-fuer-das-laden-des-elektroautos-daheim/25209817/
VG | ecomento.de
Klaus meint
Man merkt eben an der Berichterstattung ganz deutlich, daß versucht wird die klaren Kosten per 100 Kilometer zu verwässern. Wo bleibt die immer viel zitierte Transparenz?
Selbst kleine mobile wie der Up haben schon Schwierigkeiten sich wirtschaftlich zu rechnen. Die viel zu früh hochgelobten niedrigen Kosten bei Tesla mit Gratisstrom verschwinden und müssen einem bizarre Modell der Undurchschaubarkeit mit versteckten Kosten oder massiven Investitionen um halbwegs rentabel zu einem derzeitigen Verbrenner zu bestehen.
In 6 Monaten wenn die Realos ihre E Fahrzeuge bewegt haben und feststellen das es gar nicht so günstig ist, werden die kritischen Stimmen lauter. Auch die EU die vor hat die Zahl der Automobile zu halbieren, wird dann eine Antwort für die Menschen parat haben müssen. Mal sehen ob es klappt von der Industrie EU in die Bauernwirtschaft zurück zu kehren.
Und dann kommt noch Vater Staat, der die Milliarden aus den Kraftstoffsteuern wieder haben will.
bensch meint
Strom ist im Verhältnis zu Kraftstoff viel zu teuer, bezogen auf den Energiegehalt. Hier ist die Politik gefragt. Ob die daran etwas ändern möchte? Fraglich. Wer keine eigene PV Anlage oder Stromtankstellen beim Arbeitgeber hat wird sich schwer tun BEV wirtschaftlich zu betreiben.
Jürgen V meint
Ich bin einer dieser Realos, aber ich habe nicht bemerkt das es teurer ist Elektroauto zu fahren. Ich lade überwiegend zu Hause. Da ich noch keien PV habe, zahle ich den regulären Preis für Haushaltsstrom. Die paar Kilometer auf der Langstrecke sind dann etwas teurer. Wenn ich nun alle Zahlungen und KW/h zusammen zähle, komme ich auf einen Preis von max 5 Euro auf 100 km. Versuch das mal mit nem Verbrenner. Viel Glück
Micha meint
Für mich ist die Sache viel zu Batterielastig, was ist den mit E-Fuels ? Da Strom dann verbraucht werden muss, wenn er erzeugt wird, wäre bei den instalierten Wind und Solaranlagen auch der Umwandlungsverlust verschmerzbar. Es ist immer noch besser als den Strom zur Netzstabilität zu verbrennen, bzw. die Anlagen vom Netz zu nehmen.
@Jürgen V, Wir fahren einen Corsa mit LPG ca. 6l Gasverbrauch bei aktuell 0,55 €/l sind das 3,3€ auf 100km. Welches gleichwertige E-Auto schaft das ? Auftanken ca. 3 Minuten
Peter W meint
@bensch
ich bin sehr gespannt, wie lange das mit dem „kostenlosen“ Strom aus der eigenen PV noch gut geht. In wenigen Jahren wird der Staat die sinkenden Mineralölsteuern spüren. Wie man dann „Schwarzlader“ bekämpfen will, die sich einer „Fahrstromsteuer“ entziehen wird noch ein spannendes Thema.
Leider wäre unser Strom noch viel teurer, wenn die Milliardensubventionen für die Kohle auch noch auf den Preis drauf kämen. Aber das hat man sich nur bei der EE erlaubt, um diese in ein schlechtes Licht zu rücken.
Peter W meint
@Micha
ich fahre einen Ioniq. Preis pro 100 km 3,48 aber 100% Ökostrom. Kein Ölwechsel, kein CO2 … Strom kommt von der PV auf dem Hausdach die mehr liefert als ich im Haus verbrauche und verfahre. Und ein Ioniq ist deutlich größer als ein Corsa.
Peter W meint
@Micha
… ganz vergessen:
„auftanken“ in 30 Sekunden. Mittags bei Sonnenschein Stecker rein, Abends Stecker raus.