Im Zentrum der Elektroauto-Ziele von General Motors steht die neue, modulare Batterietechnologie „Ultium“. Mit ihr will der Traditionskonzern größere Reichweiten und schnellstes Aufladen ermöglichen. Nun wurden Details dazu verraten, wie die neue Batterie konzernweit integriert und für die geplanten Fahrzeuge verschiedener Marken optimiert werden soll.
General Motors werde als erster Autohersteller bei Serienfahrzeugen ein fast komplett kabelloses Batteriemanagementsystem (wireless battery management system/wBMS) einsetzen, erklärte das Unternehmen. Die zusammen mit einem Partner entwickelte Technik sei wesentlicher Treiber dafür, diverse Arten von Elektroautos mit einer einheitlichen Gruppe von Batteriekomponenten realisieren zu können.
Der US-Konzern will Elektroautos mit Ultium-Batterie durch das neue wBMS schneller auf den Markt bringen. Dank der Technologie entfalle bei kommenden Modellen die Entwicklung spezifischer Systeme für die Kommunikation der jeweiligen Komponenten. Außerdem sei keine komplexe Neugestaltung von Schaltplänen mehr erforderlich. So könne man die Ultium-Batterien für das gesamte künftige Portfolio über verschiedene Marken und Fahrzeugsegmente hinweg nutzen.
Wie die Ultium-Batteriepakete habe man auch das wBMS so flexibel angelegt, dass neue Funktionen und Software unkompliziert integriert werden können. Das System helfe dabei, bestmögliche Leistung aus der Chemie der eingesetzten Batteriezellen herauszuholen. Zudem seien in Echtzeit erfolgende „Gesundheitschecks“ sowie bei Bedarf die Neujustierung von Akkumodulen und Sensoren möglich. Das helfe dabei, die Batterieleistung über ihre Einsatzzeit aufrechtzuerhalten.
Die durch das wBMS um bis zu 90 Prozent reduzierte Verkabelung helfe dabei, Elektroautos leichter zu machen, was für mehr Reichweite pro Ladung sorge, so General Motors weiter. Außerdem stehe mehr Platz für größere Batterien zur Verfügung. Das simplere Design der Batterie helfe bei einer etwaigen späteren Neugestaltung der Technik und ermögliche einen optimierten Fertigungsprozess. Darüber hinaus vereinfache das wBMS die weitere Nutzung von Batterien, wenn sie nicht mehr über genügend Leistung für den Einsatz im Elektroauto verfügen.
Das neue wBMS soll in allen Elektroautos von General Motors mit Ultium-Batterie verwendet werden. Als Erstes bringt Cadillac mit dem SUV-Crossover Lyriq ein entsprechend ausgestattetes Modell auf den Markt. Anschließend sind diverse Ultium-Stromer von weiteren Marken des Konzerns wie Buick, Chevrolet, GMC oder Hummer geplant.
Maik Müller meint
zum Balancen einer Zellen werden KABEL notwendig um den Strom zu transportieren.
Lukb meint
Ich kann mich der Meinung von Alupo nur anschließen. Auch wenn es sich um eine Ultra Low Power Applikation handeln sollte, gibt es durch die Masse an zusätzlichen Komponenten einen höhere Stromfluss sowie ein höheres Ausfallrisiko. Kostentechnisch kann keine technologie das gute alte Kupferkabel//Leiterbahn unterbieten.
Egon Meier meint
GM denkt sich noch irgendwas .. ist in der Bastelphase ..
andere liefern schon und fangen an den Weltmarkt aufzurollen.
Was die da zusammenfabulieren .. eine Sammlung von Buzzwords .
GM ist eben ein echter Bankrotteur.
Sachlich gesagt: die feilen noch an irgendeinem Plattform-kompatiblen Konzept und bis das produktionsreif ist .. ja .. sind andere schon einigen 100.000 oder vielleicht schon Millionen BEV weiter.
Michael S. meint
Naja, außer VW fallen mir nicht viele Automobilfirmen ein, die einen echten E-Auto-Baukasten konzernzweit ausrollen. Insofern ist der Schritt doch sehr bemerkenswert, insbesondere, da GM eigentlich eher für riesige Spritfresser bekannt ist.
Aber irgendein Haar in der Suppe findet man vermutlich immer, wenn man nur lang genug sucht.
kritGeist meint
u.a. Hyundai mit Ioniq bzw. ursprünglich i30 Plattform.
Jörg2 meint
Wie muss ich das verstehen?
Die Messfühler im Zellenpack übertragen ihre Informationen dann drahtlos an die „Steuerzentrale“?
Man spart sich dünne, fast störungsfreie Drähte und verbaut nun Sender?
Wenn ja, wo ist der Vorteil?
Die Lage zueinander (Sender im Bereich der Zelle, Empfänger in der Steuereinheit) ist fix und bedarf keiner Drahtlosverbindung.
Kommen im fertigen Auto temporär weitere Zellblöcke dazu, die dann über solch Dtahtlossystem in die Steuerung einbezogen werden? Eine Stromverbindung muss ja trotzdem hergestellt werden, warum nicht auch eine Drahtverbindung für die Steuerung?
Oder bringt das Montagevorteile im Werk?
Ich habs noch nicht verstanden, welche Idee dahinter steht….
leotronik meint
Ich vermute dass GM nur Zeit gewinnen muss und darum werden Fantasiegeschichten erzählt. Was mich aber stutzig macht ist die angeblich tolle Technik von Lucid Air. Wäre es nicht naheliegend das zu nehmen wenn die soviel Geld da reingesteckt haben? Ich vermute Lucid ist nur hot Air.
Egon Meier meint
genau so wie die BEV-Kompetenz von GM
die haben bisher alles von LG gekauft und nur Blech drumrumgedengelt.
Woher soll da etwas kommen?
Nach der selbst verbockten historischen Insolvenz ist nichts mehr von GM ausgegangen.
Europa verloren .. Die Chevis kloppen sich mit den Dacias um die letzten Plätze im TÜV-Ranking ..
Michael S. meint
@Jörg2 Ich schätze mal, dass die einzelnen Module individuelle BMS-Platinen haben, die untereinander dann kabellos kommunizieren können.
Und Drähte sind auch nicht vom Problem der elektromagnetischen Verträglichkeit befreit…
Jörg2 meint
Aber warum so etwas? Die Module müssen mechanisch und elektrisch verbunden werden. Warum nutzt man dann nicht eine übliche Steckereinheit um auch die Steuerleitungen zu verbinden? Warum bringt hier eine kabellose Verbindung einen Mehrwert? Wird das billiger (im Sinne des Preises) und senkt dann auch den Endpreis für den Kunden?
Naja, die werden schon wissen, was sie tun….
StU meint
Ich verstehe das so: Zellen und BMS werden in ein Gehäuse eingebaut und innen verkabelt, dadurch ist es außen ‚wireless‘, abgesehen von den Leistungskabeln. Das BMS in diesem Modul kümmert sich um den Gesundheitszustand der Zellen innen.
Solche Ankündigung macht man wenn es nichts t neues gibt.
E2D2 meint
Was mir noch unklar ist ob die Verbindung zwischen Komponente und Auto besteht oder zwischen der Komponente über Mobil Netz zum Hersteller?
Also ich sehe das alles sehr kritisch.. Es muss doch nicht noch jedes einzelne Steuergerät oder Batteriemodul funken??? Ein dünnes Netzwerkkabel ist doch wesentlich energieeffizienter und ausfallsicherer oder?
Wo soll das noch hinführen wenn wirklich alles vernetzt wird? Als nächstes fehlt nur noch das automatisch ein Strafzettel erstellt wird sobald das Auto die vorgegebene Geschwindigkeit überschreitet oder aus versehen in eine Einbahnstraße abgebogen wird oder die Garantie nicht mehr greift weil Stoßdämpfer hinten rechts 10% über Limit beansprucht wurde…
Das ganze mag die Zukunft sein aber all das benötigt Rechenleistung und Storage und die Energie fürs senden der Daten?
Auch interessant ob solche Verbindungen gestört werden könne wie z.B. WLAN-jammer?
Peter W meint
Bereits vor längerer Zeit wurde ein BMS vorgestellt, das die Daten der Zellen innerhalb des Akkus/Batterieblocks per Funk übermittelt. So werden die vielen Kabel für die Sensoren eingespart. Ich denke, dass es sich um ein solches System handelt.
Torsten meint
Bereits vor langer Zeit war das, mit Verlaub, Scheiße.
150kW meint
Das was damals für den i3 vorgestellt wurde, war auf Basis von Infrarot Kommunikation. So könnte es auch hier sein, denn GM spricht auch immer nur von „Kabellos“ oder gibt es schon genauere Infos über die Technik bei GM?
Alupo meint
Wenn das alles per Funk laufen sollte bin ich auf den Vampire Drain des Akkupacks gespannt. Immerhin werden bei einer 400V Batterie ca. 100 Zellen gebalanced und damit hat man 2*100 Sender die zusätzlich Strom benötigen.
Das kann ich mir so nicht vorstellen. Ich glaube eher an ein Bussystem und nicht an eine Funklösung. Oder habe ich etwas übersehen?
Thorsten69 meint
Die Technik wird wohl auf Bluetooth oder dergleichen gründen (sehr kosten- und energiesparend) und genauso ausfallsicher sein, wie eine „Smarthome“-Infrastruktur. D.h. es wird ganz sicher auch Ausfälle geben… Nur macht das nichts, weil es ja keine sicherheitsrelevante Technik ist! Zudem gibt die Batterie auch Leistung ab ohne gemanaget zu werden.
Und ob das Auto nach Hause telefonieren kann: das macht doch auch ihr Smartphone und Windows und Tesla aber auch schon BMW, Mercedes, Audi und und und… und man kann nur hoffen, dass damit kein Schindluder getrieben wird. Man sollte wissen wem man vertraut bzw vertrauen muss – das ist vollkommen richtig.
Wo führt das hin? Zu „Telematiktarifen“, zurückhaltende Fahrweisen, mehr Sicherheit auf den Straßen! ???? Navi warnt „Achtung: Sie fahren zu schnell“ oder „Achtung: dies ist eine Einbahnstraße“. Das haben wir doch schon und ich find es grundsätzlich gut! Zu automatischen Strafzetteln führt das eher nicht. ????
Vielleicht führt das aber auch zu mehr Oldtimer auf den Straßen, schließlich ist niemand gezwungen sowas zu kaufen ????