Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilte, stieg im Jahr 2019 die Menge der gehandelten Elektrofahrzeuge gegenüber dem Vorjahr deutlich an. Im vergangenen Jahr wurden demnach 99.000 neue E-Fahrzeuge exportiert – ein Plus von 72 Prozent gegenüber 2018. Auch der Import von neuen Stromern stieg: von 43.500 im Jahr 2018 auf 60.400 im Jahr 2019 (+39 %). Zu den vom Destatis berücksichtigten Fahrzeugen zählen neben Elektroautos unter anderem auch elektrische Kleinstfahrzeuge, Quads und Kabinenroller.
Die Coronavirus-Pandemie hat die Ausfuhren im 1. Halbjahr 2020 spürbar gebremst: Von Januar bis Juni wurden 41.300 neue Elektrofahrzeuge exportiert – im Vorjahreszeitraum waren es 52.200. Die meisten Neufahrzeuge wurden nach Norwegen geliefert: Im 1. Halbjahr 2020 waren das 10.700 (26 % der Exporte) und im vergangenen Jahr gut 23.100 (23 % der Exporte).
Anders sieht es bei den Importen aus, die von Januar bis Juni 2020 deutlich höher als im Vorjahreszeitraum lagen: 45.300 E-Fahrzeuge wurden im 1. Halbjahr 2020 eingeführt (1. Halbjahr 2019: 30.200 Pkw). Deutschlands Hauptlieferant für Elektrofahrzeuge ist Frankreich: Fast ein Viertel der importierten Fahrzeuge stammten aus dem Nachbarland, sowohl im 1. Halbjahr 2020 als auch im Jahr 2019 – ein Großteil davon dürfte auf den Renault-Bestseller ZOE entfallen.
Import & Export von Lithium-Ionen-Akkus
Das Herzstück eines Elektroautos ist das Batteriepaket, in dem derzeit überwiegend Lithium-Ionen-Akkus eingesetzt werden. Die Produktion von Lithium-Ionen-Batteriezellen in Deutschland hat zwar zuletzt durch angekündigte öffentliche Förderungen neuen Rückenwind erhalten, vorerst sind die Automobilhersteller hierzulande aber noch auf die führenden Lieferanten aus Asien angewiesen.
2019 wurden laut Destatis 231 Millionen Lithium-Ionen-Akkus im Wert von 3,3 Milliarden Euro nach Deutschland importiert, die als Energiespeicher in E-Autos oder auch in Smartphones sowie als dezentrale Speichereinheiten in Gebäuden zum Einsatz kommen können. Die Einfuhr lag damit um 14 Prozent höher als im Vorjahr. Mit einem Anteil von rund 46 Prozent ist China nach wie vor Deutschlands Hauptlieferant: Fast 106 Millionen Lithium-Ionen-Akkus im Wert von 1,3 Milliarden Euro wurden 2019 aus der Volksrepublik importiert. 84 Prozent der deutschen Importe stammten aus den vier asiatischen Ländern China, Japan, Südkorea und Singapur.
Auch die Exportmenge von Lithium-Ionen-Akkus ist gestiegen: von 97 Millionen Stück im Jahr 2018 auf 121 Millionen im Jahr 2019. Deutschland exportierte im vergangenen Jahr Lithium-Ionen-Akkus im Wert von knapp 1,8 Milliarden Euro. Hauptabnehmerland war Ungarn mit 38 Millionen Stück im Wert von 103 Millionen Euro.
Die Importzahlen von Lithium-Ionen-Akkus für das 1. Halbjahr 2020 zeigen die Auswirkungen des Coronavirus auf China: Die Importe von Deutschlands Hauptlieferant lagen im 1. Halbjahr 2020 mit 36 Millionen Stück deutlich unter dem Vorjahreszeitraum (1. Halbjahr 2019: 78 Mio. Akkus). Das wirkte sich auf den gesamten Import aus: Im 1. Halbjahr 2020 wurden insgesamt 103 Millionen Lithium-Ionen-Akkus im Wert von 2,3 Milliarden Euro nach Deutschland importiert, also weniger als im Vorjahreszeitraum (146 Mio. Akkus im Wert von 1,6 Mrd. Euro).
Ein anderes Bild zeigt ein Blick auf die Exporte von Januar bis Juni 2020: Hier lag mit nahezu 85 Millionen Lithium-Ionen-Akkus im Wert von 1,2 Milliarden Euro die Stückzahl deutlich über der des 1. Halbjahrs 2019 (55 Mio. Akkus im Wert von 739 Mio. Euro).
Soeri # CH meint
Das kommt dann jetzt dabei raus, wenn man sich so abhängig macht und nicht selber die Akkupacks produziert.
Aufwachen!!!!
Peter W meint
Nette Zahlen, mit denen man (ich) absolut nichts anfangen kann. Anstatt die Stückzahlen an Lithium-Ionen-Akkus, anzugeben, wäre die Kapazität wesentlich Aussagekräftiger. Ist ein Lithiunionenakku in diesem Fall eine Zelle?
3.300 Millionen Euro durch 231 Millionen Akkus macht 14,58 je Akku. Also eventuell doch Zellen. Kostet eine kWh 120 Euro, wären es 8,2 Akkus pro kWh. So komme ich auf 28 Millionen kWh, also 28 GigaWh.
Daraus kann man 561.200 50 kWh Akkus bauen.
Nanu, wo sind denn die alle? Akkus für eine halbe Million Autos?
Kann das jemand aufklären? Oder rechne ich falsch?
eBiker meint
Ja du übersiehst dass die Akkus nicht nur für Autos da sind:
„die als Energiespeicher in E-Autos oder auch in Smartphones sowie als dezentrale Speichereinheiten in Gebäuden zum Einsatz kommen können.“
PV-Speicher-Batterien sind immer mehr auch mit Lithium-Ionen-Akkus bestückt. Und die Boomen gerade. Dazu kommen noch die ganzen eBikes, eRoller, Akkuschrauber, Akkumäher etc etc etc
nach dem Motto : Kleinvieh macht auch mist.
ebiker meint
Ach ja – und die Exporte hast du auch nicht eingerechnet.
TwizyundZoefahrer meint
@Peter W, du sollst glauben, nicht nachrechnen.???????? Und dann oben noch das passende Foto von VW. Der arme Konzern, man gibt ihnen keine Akkus, glaubs einfach wie die am Stammtisch. ????????