Beim britischen Sportwagenhersteller McLaren hält man daran fest, erst später ein Elektroauto anzubieten. Zunächst soll das Angebot mit Hybriden fit für die Zukunft gemacht werden. Als Grund gibt das Unternehmen weiter den aktuellen Stand der E-Auto-Technik an – mit ihr ließen sich die von der Marke angebotenen Supersportwagen derzeit nicht überzeugend darstellen.
„Wir denken, dass wir in den Markt für vollelektrische Stromer wahrscheinlich in der zweiten Hälfte dieses Jahrzehnts einsteigen“, sagte CEO Mike Flewitt im Gespräch mit dem US-Nachrichtensender CNBC. „Reine Elektroautos können für Pendlerfahrzeuge und in einzelnen Autosegmenten funktionieren, aber sie eignen sich nicht wirklich für den Supercar-Bereich.“
Flewitt merkte an, dass einige von der Branche nach der Coronavirus-Krise einen beschleunigten Umstieg auf E-Mobilität erwarten. Dies lasse sich aber nicht so einfach bewerkstelligen, insbesondere aufgrund der „außerordentlich hohen Kosten“ einer solchen Transformation. Man müsse zunächst die „gravierenden Auswirkungen“ der Pandemie auf die finanzielle Situation der Autohersteller verkraften. Sich jetzt schneller neu auszurichten sei schwierig.
McLaren hatte bereits 2017 angekündigt, sein Modellangebot komplett zu elektrifizieren. Bisher haben die Briten allerdings nur wenige entsprechende Fahrzeuge verkauft: Den von 2013 bis 2015 gebauten Supersportwagen P1 mit Plug-in-Hybridantrieb sowie den aktuell erhältlichen limitierten „Hyper-GT“ Speedtail. Der Firmenchef bekräftigte, dass die Elektrifizierung weiter auf der Agenda steht. Hybridisierung sei „eine sehr gute Lösung“, das Unternehmen könne damit seine CO2-Emissionen „erheblich senken“. Mit Teilzeit-Stromern lasse sich zudem das Markenversprechen einhalten: „Wir behalten den Verbrennungsmotor bei und kombinieren ihn mit einem Elektrosystem, um das Fahrerlebnis zu bieten, um das es bei dem Auto geht“, sagte Flewitt.
Bevor McLaren ein Elektroauto einführt, müsse die Technik dafür vorhanden sein. Das gelte auch für die nötige Infrastruktur und die Nachfrage der Kunden, erklärte Flewitt abschließend. Laut einer früheren Meldung wird in diesem Jahr ein neues McLaren-Modell mit Plug-in-Hybridtechnik verfügbar, das anders als P1 und Speedtail nicht zu den hochpreisigsten Angeboten der Marke gehören soll. Offizielle Details gibt es dazu noch nicht.
Skodafahrer meint
Wir wissen noch nicht ab wann McLaren Elektroautos verkaufen kann.
Es dauert noch eine Weile bis elektrische Sportwagen wirklich kommen.
Der Porsche Taycan ist ein 4-Sportcoupe mit 4 Türen.
Der Tesla Roadster 2 kommt einige Zeit nach dem Model S Plaid.
Kann der Plaid Antrieb mit Porsche mithalten?
Die Nürburgring Bestzeit des alten Porsche GT 3 RS steht bei 6:56.
Andi EE meint
Braucht es das, wenn eine Limousine wie der Lucid Air den Sportwagen abhängt? Ich find der Sportwagen hat ein echtes Problem. Schon ein Model 3 Performance pulverisiert ja geradezu teure Verbrennerfahrzeuge die zuvor als performant gegolten haben. Und es braucht keinen riesigen Bauraum für einen grossen Motor, der wiederum die Aerodynamik (Bauhöhe und Kühlergrill) verschlechtert. Das Tuning des Elektrofahrzeugs ist eigentlich ziemlich simpel.
Von den reinen Fahrleistungen wird es viel mehr Fahrzeuge geben, die das Potenzial zum Supersportler haben. Vom Design her, kann man sicher den Sportwagen noch einzigartig machen / den 2 Plätzer bauen. Aber vom Nimbus des Sportwagens wird da vieles verloren gehen, wenn das nicht schon passiert ist.
Der Statistiker meint
Sollen die ihre lauten Stinker weiterverkaufen. Bei der Stückmenge juckt das niemanden.
Und wenn sie sich täuschen –> natürliche Auslese…
Andy meint
McLaren sollte mal bei Rimac nachfragen, wie das denn so geht: Elektroantrieb und Hypercar…
MiguelS NL meint
„ Reine Elektroautos können für Pendlerfahrzeuge und in einzelnen Autosegmenten funktionieren, aber sie eignen sich nicht wirklich für den Supercar-Bereich.“
Ach McLaren, so hieß es auch vor 10 Jahren : „Elektroautos könnten nur in der Stadt funktionieren.“ „Wir bieten was die Verbraucher wollen das bedeutet sichere, zuverlässige und bezahlbare Autos mit Reichweiten ab 600 km. Bis die Batterietechnologie so weit ist, dauert es noch Jahrzehnte. Wir entwickeln neue Generationen hoch effiziente Verbrennungsmotoren und wir investieren in anstehende und zukunftsweißende Wasserstofftechnologie“
Swissli meint
VW sieht für Sportwagen (Verbrenner/Hybrid) keine Zukunft, und verkauft deshalb Bugatti.
Ich denke, VW macht die richtigen Überlegungen und McLaren ist auf dem Holzweg.
Gast1 meint
So ein Quatsch. VW verkauft Bugatti nicht, weil sie denken, dass elektrische Sportwagen keine Zukunft haben, sondern weil Bugatti nicht zu elektrifizieren ist.
Bugatti ist ein Kleinserienhersteller der seine Autos per Hand auf Bestellung montiert. Da lohnt sich schon aufgrund der Stückzahlen eine Entwicklung einer elektrischen Plattform nicht. Deswegen wird der Laden verkauft.
Wenn VW keine Zukunft für Sportwagen sehen würde, dann müssten sie auch Porsche verkaufen. Und die haben mit dem Taycan bewiesen, dass elektrische Sportwagen möglich sind.
Swissli meint
Tesla hat auch mit einem Roadster in Kleinserie angefangen.
Wenn Bugatti für VW eine Goldgrube wäre, ob nun als Verbrenner oder nicht, würden sie die Marke behalten.
Alupo meint
Dafür tauschen sie doch Anteile von Rimac ein und bekommen dessen eAuto Knie how, oder habe ich das falsch verstanden?
Swissli meint
Naja, das liegt wohl daran, dass Rimac für Bugatti den Kaufpreis nicht Cash auf den Tisch legen kann. Dann „bezahlt“ Rimac eben mit Anteilen (Bewertung flexibel) und Know-how (virtueller Wert). VW hätte einen Käufer welcher den Preis Cash bezahlen würde, sicher vorgezogen… also eher eine suboptimale Lösung. Aber wenn man etwas unbedingt loswerden möchte, geht man Kompromisse bei Preis und Bezahlart ein.