Mazda bietet ab diesem Jahr in Deutschland sein erstes Elektroauto an. Der MX-30 verfügt über vergleichsweise wenig Reichweite und ist damit gegenüber der Konkurrenz im Nachteil. Das bisherige Interesse der Kunden fällt jedoch zur Zufriedenheit des Herstellers aus. Einen weiteren Absatzschub könnte eine kommende Variante mit zusätzlichem Verbrenner an Bord bringen.
„Der MX-30 ist für uns ein Aufbruch in eine neue Ära“, sagte Deutschland-Chef Bernhard Kaplan der Automobilwoche. Für das Elektroauto gebe es bereits 1000 feste Vorbestellungen aus Deutschland. Bis zum Jahresende rechne Mazda damit, insgesamt 3000 MX-30 verkaufen zu können. An Absatzzahlen wie etwa Renault mit seinem Elektro-Bestseller ZOE kommen die Japaner damit nicht heran, der MX-30 hilft ihnen aber dabei, wegen zu hoher CO2-Flottengrenzwerte in der EU drohende Strafzahlungen zu vermeiden.
Um den gesetzlichen Vorgaben gerecht zu werden, macht Mazda sein Angebot mit zusätzlichen elektrifizierten Pkw umweltfreundlicher. Bis 2030 will das Unternehmen alle Modelle mindestens mit Hybridtechnik auf die Straßen bringen. Im Fokus stehen dabei laut der Automobilwoche vor allem Mildhybride und Energierückgewinnungssysteme. Flankierend sollen neue Diesel- und Benzinmotoren vorangetrieben werden. „Wir dürfen technologisch nicht verarmen“, so Europa-Entwicklungschef Christian Schultze.
Der MX-30 ermöglicht mit seiner 35,5-kWh-Batterie gemäß WLTP-Norm nur 200 Kilometer Reichweite. Mazda betont, sich bewusst für ein eher kleines Akkupaket entschieden zu haben. Durch „Rightsizing“ sorge man für niedrigere Kosten, aber auch weniger Gewicht und damit ein agileres Fahrverhalten. Zudem falle beim MX-30 die CO2-Bilanz selbst nach einem Austausch der Batterie nach 160.000 Kilometern ähnlich wie bei einem Diesel aus.
Als Alternative zum aktuellen MX-30 will Mazda ab Ende 2021/2022 eine Variante mit sogenanntem Range Extender anbieten. Als „Reichweitenverlängerer“ dient ein Wankelmotor, der mithilfe von Benzin zusätzlichen Strom für Batterie und E-Antrieb erzeugen kann. „Er wird sehr kompakt, sehr laufruhig und sehr sparsam sein“, kündigte Produktmanager Joachim Kunz von Mazda Europe der Automobilwoche an. Die Reichweite der Range-Extender-Ausführung soll bei 600 bis 700 Kilometer liegen. Konkretes zur Technik oder dem Preis ist bisher nicht bekannt. Der rein elektrische MX-30 kostet ab 33.490 Euro.
Ellen Arnold meint
Bin bisher sehr, sehr zufriedene Toyota Prius Plug-in Fahrerin (mit intensiver Nutzung elektrisch zurückgelegter Fahranteile).
In 2-3 Jahren ist ein Nachfolger für unseren Prius PHV fällig. Da käme der MX-30 mit REX sehr gut in Frage oder auch das bis dahin dann neu erschienene Prius PHV Modell.
Schaumama.
Ein Reinelektrischer kommt für uns aufgrund schlechter Erfahrungen auf Langstrecken (mehrfach probiert) bis auf weiteres nicht in Frage.
Daniel Norting meint
Wenn man, wie ich, häufig Kurzstrecken fährt, aber auch mehrmals im Jahr 1000-km-Distanzen – gerade auf einer Woche Urlaub in der Hohen Tatra – dann gewöhnt man sich rein batterieelektrische Fahrzeuge in der Tat sehr schnell wieder ab.
Wir haben den eigentlich anfangs geschätzten, geleasten BEV nach 12 Monaten zurückgegeben und fahren wieder glücklich Benziner. Nice try war’s gewesen.
Alupo meint
„… nach einem Austausch der Batterie nach 160.000 Kilometern…“
Das ist doch hoffentlich nicht deren Ernst dass deren Akku im Mittel nur 160.000 km hält?
Das kann doch wohl nur zutiefst versteckte Ironie sein, die zu erkennen ich mental nicht fähig bin.
Gerd Zeller meint
Der Nickname spricht Bände.. „Danke“.
Berthold meint
Bitte den Artikel noch einmal genau lesen! In einem Fall, dass der Akku dann getauscht werden muss, ist die CO2-Bilanz ähnlich eines Diesels. Es gehen aber wahrscheinlich viel mehr Kilometer!
Andy_Be_Scheuer_t meint
DONNERWETTER !
Das zieht ja wirklich für Mazda die Wurst vom Teller :-))
Immerhin haben sich dann 1000 Gelegenheiten gefunden diese technische Notgeburt unter zu stellen.
Futureman meint
Würde sagen Ziel erreicht: Gerade so viel zu verkaufen, wie zu Erfüllung der CO2-Vorgaben notwendig ist…
Ebi meint
Sieht nicht schlecht aus das Auto, aber Reichweite, Preis und REX sind Mottenkiste.
Andi F. meint
REX ist sicherlich nur begrenzt hilfreich für die CO2 freie Mobilität, wenn man das Ganze allerdings in Kombination mit dem kleinen Akku entsprechend kompakt und ressourcenschonend umsetzt, kann es bei richtiger Nutzung aufgehen. Als Übergangstechnik jedenfalls aus meiner Sicht um Längen sinnvoller als die derzeitig sonst üblichen PHEV mit <100km Reichweite, großen Verbrennern und völlig überfrachteten Bauräumen.
Swissli meint
Gebe der REX Variante auch bessere Verkaufschancen als der BEV Variante mit nur 200 km Reichweite (nicht auf der Höhe von Mitbewerbern).
Wird dann etwas ökologischer als die heutigen PHEV sein und für Leute, die weiterhin BEV Reichweitenangst haben – und davon gibts die nächsten 5 Jahre noch genug. Jedenfalls genug für eine Mazda REX Nische.
Eugen meint
Ist ein netter Zweitwagen, die Version mit REX wäre vll. mein E-Auto.
Robert meint
200 km? Keine Chance auf dem Markt. Ich bin immer Mazda gefahren, da ich mit allen Autos sehr zufrieden war…..aber diese Reichweite ist eine Witz.
Vali44 meint
Das dachte ich auch. Aber gemäss Mazda Händler in der Region sei ihr Ausstellungs-Modell bereits verkauft (als Zweitwagen). Und der Händler selbst sei auch andere E-Fahrzeuge Probe gefahren und vom eigenen Fahrzeug 100% überzeugt.
Das klingt doch toll! Trotz extrem überteuert, schwachen technischen Daten und extrem hohem Verbrauch.
Ein weiteres Problem scheinbar in der CH: Der Generalimporteur Mazda Schweiz bietet den Garagen nur eine sehr tiefe Marge beim Neuwagenverkauf an, weshalb Mazda Schweiz aktuell gar keine MX-30 Modelle mehr bestellt hat.
Also wird es in der CH kein Verkaufsrenner, zum einen wegen dem technisch schon veralteten und überteuerten Auto, zum anderen aufgrund mangelnder Verfügbarkeit.
Stefan Zoller meint
Aber in Deutschland verkaufen Garagen gar keine Autos ;)
Und mit dem Genitiv tut sich manch Deutscher tatsächlich genauso schwer wie manch Schweizer ;)
Chris meint
Also wenn die Kosten gespart haben mit dem kleinen Akku warum kostet der mehr als einer mit größeren(id3 Pro)? Da sollte der max 20k Euro kosten. Bei dem kleinen Akku. Und warum musste es ein SUV sein? Wäre das in form vom Mazda 2 nicht sinnvoller? Zumindest wenn man nach deren Marketing sprech vom rightsizing geht…
Alupo meint
Sehr gute Frage….
Jürgen V meint
Ich würde den REX garnicht anbieten, sondern als 2. Variante eine größere Batterie. Die Größenodnung der mittleren Batterie de ID3 wäre genial. Größer ist nicht nötig. Damit könnte man dann so ziemlich alle abdecken. Kurze Pendelstrecken, Wochenendausflüge ohne ständig nachzuladen und sogar Urlaubsfahrten. Dann wäre mir selbst die Lange Motorhaube egal. Das Auto sieht mMn ziemlich gut aus.
xordinary meint
Lächerlich. Von Agilität bei einem SUV zu faseln, aber das war bei Mazda schon immer so ein Spleen. Ansonsten: Compliance Car wegen Flottenverbrauch und Credits. Diese 1000 Leute müssen eingefleischte (und völlig blinde) Markenfans sein. (Und dann noch einen Range Extender im Jahr 2021 …)
Anti-Brumm meint
Sehe kein Problem ein Auto mit so geringer Reichweite anzubieten. Für wen das passt, der soll es kaufen.
35.000€ Basis (in AT) sind allerdings saftig.
Anti-Brumm meint
Außerdem verstehe ich die Sinnhaftigkeit der elends langen Motorhaube nicht. Da ist drunter primär Luft. Oder braucht der REX soviel Platz? Am MEB gefällt mir, dass die Fahrzeuge vorallem im vorderen Bereich möglichst kurz (-> parkplatz-/garagenfreundlich) gestaltet werden, weil die ICE-typischen Proportionen schlichtweg nicht mehr notwendig sind.
Thomas meint
„Zudem falle beim MX-30 die CO2-Bilanz selbst nach einem Austausch der Batterie nach 160.000 Kilometern ähnlich wie bei einem Diesel aus. “
Wow, nach 160.000km immer noch so schlecht wie ein Diesel. Und das bei der kleinen Batterie. Sieht danach aus als hätte Mazda die schlechteste/ressourcenintensivste Batterieproduktion der Welt.
Alternative: Mazda ist in den Verbrenner verliebt und bringt den Satz ähnlich wie ein bockiges Kleinkind – „Ihr wollt BEV? Da habt ihr, und schaut wie schlecht die Ökobilanz ist!“
Jörg2 meint
Ich glaube, die meinen wirklich NACH einem Batterietausch. Also wenn ein zweiter Batterie-CO2-Rucksack mit aufaddiert wird.
(Wobei heute keiner Ahnung hat, was dann ein Batterie für einen Rücksack mitbringt. Unterstellt: 160.000km sind in D so um die 10 Jahre private PKW-Nutzung.)
Reiter meint
Fällt unter die Rubrik: will nicht.
OpaTesla meint
Rightsizing…na klar.
Aber wenn der Wankel auch nur annähernd die versprochenen Daten erfüllt, ist der Mazda definitiv der bessere BMW i3 REX.