Mercedes-Benz wird von vielen vorgeworfen, bei der E-Mobilität zu langsam vorzugehen. Vor Kurzem haben die Schwaben bekräftigt, mehrere neue Elektroautos einzuführen. Das Interesse an den bereits verfügbaren Stromern der Marke hat laut einer aktuellen Meldung auf dem Heimatmarkt zuletzt stark zugenommen.
Im dritten Quartal sei der Anteil an ausgelieferten und bestellten batterieelektrischen Fahrzeugen signifikant gestiegen, teilte Mercedes-Benz Pkw mit. In diesem Zeitraum habe man trotz herausfordernder Bedingungen durch die Coronavirus-Pandemie in Deutschland mit 84.676 Einheiten den Absatz des Vorjahres übertroffen (+4,0 %). Die Auftragseingänge hierzulande hätten im dritten Quartal deutlich über dem Vorjahr gelegen (+20 %). Mehr als jedes fünfte Fahrzeug der in Q3 2020 verkauften Modelle von Mercedes-Benz Pkw und der Tochter Smart sei ein extern aufladbarer Pkw gewesen, im September habe sich dieser Anteil auf jedes vierte Fahrzeug erhöht.
„Der Absatz und die ansteigenden Auftragseingänge bei unseren vollelektrischen Modellen und den Plug-in-Hybriden zeigen, wie gut unser wachsendes Portfolio und unsere zielgerichteten Vertriebsaktivitäten bei den Kunden ankommen“, so Carsten Oder, Leiter von Mercedes-Benz Cars Vertrieb in Deutschland. Mit Abo-Modellen für das SUV EQC und den Kleinbus EQV sowie der Möglichkeit eines Ladeguthabens ermögliche es Mercedes, E-Mobilität „mit maximaler Flexibilität“ zu erfahren. Mit der Plattform „just explore“ Plattform biete man zudem in mehreren Regionen Deutschlands die unkomplizierte Erprobung von E-Autos an.
Bis Ende dieses Jahres sollen fünf vollelektrische Modelle und über 20 Plug-in-Hybrid-Modellvarianten Bestandteil des Produktportfolios von Mercedes-Benz Cars & Vans sein. Bereits verfügbar sind neben dem EQC und EQC die Klein(st)wagen Smart EQ ForTwo und Smart EQ ForFour. In der Kompaktklasse startet in diesem Jahr die Produktion des EQA, des vollelektrischen Bruders des GLA, 2021 folgt der EQB.
„Electric First“
Daimler-Chef Ola Källenius hat im Oktober erklärt, mit der Kernmarke Mercedes-Benz die führende Position bei Elektroantrieben und Fahrzeug-Software anzustreben. Im Rahmen der Strategie „Electric First“ kündigte der Konzern vier neue Elektroautos an, die auf der kommenden Electric Vehicle Architecture (EVA) basieren werden. Die 2021 kommende Luxuslimousine EQS wird das erste Modell auf der eigenständigen Plattform und soll mehr als 700 Kilometer mit einer Ladung fahren können. Danach folgen die Limousine EQE, das EQS-SUV und das EQE-SUV mit reinem E-Antrieb.
Zusätzlich elektrifiziert Mercedes die Submarken AMG und Maybach sowie die G-Klasse. Auf Basis einer zweiten neukonzipierten Elektro-Fahrzeugplattform, der Mercedes-Benz Modular Architecture (MMA) für Fahrzeuge im Kompakt- und Mittelklasse-Segment, sollen ab 2025 weitere Modelle das Elektroauto-Portfolio komplettieren. 2030 sollen mehr als 50 Prozent des Pkw-Absatzes mit Plug-in-Hybriden oder rein elektrischen Fahrzeugen erzielt werden.
Kritiker meint
Daimler hat irgendwie immer wieder neue Ideen und kassiert gerne Fördergelder.
Als ich das eben gelesen hab, dachte ich an ein Märchen:
https://www.bw24.de/stuttgart/daimler-ag-stuttgart-e-auto-wasserstoff-brennstoffzelle-batterie-doppelstrategie-martin-daum-mercedes-benz-vorreiter-alternative-90045925.html
Jens meint
Hä? Was meinst du?
Andreas_Nün meint
Ist Daimler Trucks&Buses, auch bei Daimler ist die Brennstoffzelle im PKW tot.
Andreas_Nün meint
Ja, die Nachfrage nach BEVs ist hoch. Da kann ich endlich mal mit Daimler zu 100% übereinstimmen.
Stoßen wir an, auf ein herrliches BEV-Jahr 2021. Viele neue Modelle und Rekordauslieferungen quer über alle Hersteller.
JMK meint
Ja, smart EQ ist ausverkauft. Schade um und für die potentiellen Kunden.
Gerd meint
Die Realitätsentfremdung nimmt bei Daimler groteske Züge an. Und wenn das nun stark nach Stammtisch-Parole klingt: Die wollen -in der Realität- einfach keine BEVs verkaufen!
Es ist mir, als Daimler-Bestandskunde, in mehreren Anläufen weder über die Zentrale noch über die örtliche NL gelungen, eine Probefahrt mit dem EQC zu machen. Man meldet sich einfach nicht zurück. Die beste Antwort war beim Erstkontakt: Der EQC „…steht gerade nicht hier…“ aber für einen GLK habe man ein top-Angebot.
Bislang hatte ich ja noch die Grundeinstellung, für eine gute Leasingrate sogar mal einen EQC zu fahren. Inzwischen habe ich die Marke schlicht abgehakt, weil durch und durch unelektrisch.
Topifun meint
Ja die mercedes Händler sind nicht gerade EV Begeistert.
Deshalb habe ich über CARWOW den EQC angefragt, und innerhalb 24 Stunden fünf Angebote aus der Region erhalten. Einen Händler ausgesucht und Probefahrt vereinbart. Das Fahrzeug ist der Hammer, habe ihn sofort über Mercedes Online geordert. Das war vor dreieinhalb Monate und nächste Woche hole ich ihn in Bremen ab.
Online habe ich ihn bestellt, weil auch der vor Ort Händler nach der Probefahrt sich nicht mehr gemeldet hatte.
Jens meint
Glückwunsch! Mir gefällt er auch sehr. Leider habe ich (noch) keine Lademöglichkeit und auch nicht das nötige Kleingeld :D.
Henning meint
soso… „geplant“ – „bis Ende des Jahres sollen…“ – Ich glaube das erst, wenn ich es sehe. Bis dahin ist Mercedes-Benz nach Ford die größte Luftnummer in der Elektrifizierung. Hauptsache, es wird gefühlt jede Woche ein neuer AMG-Renngeländewagen präsentiert. Schade, denn ich war eigentlich mal Mercedes-Fan.
E Klasse Fan meint
Mal angenommen, es stimmt alles was Herr Carsten Oder da von sich gibt, warum müssen dann tausende MitarbeiterInnen entlassen werden?
Ich bin ehrlich gesagt sehr sehr sehr von Mercedes Benz enttäuscht, was die E Strategie angeht.
Wir haben jetzt fast 2021 und es gibt nur zwei Fahrzeuge überhaupt.(EQV und EQC)
Und das, wo man mit der elektrischen B Klasse vor einigen Jahren ganz vorne dabei war.
Man hat fast alles falsch gemacht, was man falsch machen kann.
ShullBit meint
„bei unseren vollelektrischen Modellen“
Ist ja schön, dass der Mann im Plural spricht, aber bislang hat die Marke Mercedes streng genommen eigentlich nur einen vollelektrischen PKW im Verkauf und der ist Ausweis dafür, dass man technologisch den Anschluss verloren hat. Egal ob Reichweite, Beschleunigung, Verbrauch, Ladegeschwindigkeit: Nichts am EQC ist dem Markenanspruch entsprechend führend. 360km WLTP-Reichweite bei einem gehobenen Familien-Auto für 70.000 EUR Einstiegspreis? Gelächter. Und der EQC ist ja nicht schon 6 Jahre am Markt, sondern gerade vor einem Jahr auf den Markt gekommen.
Im Gesamtjahr 2020 (Jan-Sep) wurden bisher 1.461 vollelektrische Mercedes zugelassen. Audi kam auf 5.599, BMW auf 4.929, Tesla auf 11.217, VW auf 21.738 vollektrische Fahrzeuge. Auch gegenüber den direkten Mitbewerber von Audi und BMW ist man da deutlich ins Hintertreffen geraten. Die jüngsten Aussagen legen leider nahe, dass man bei Mercedes lieber noch die Vergangenheit festhalten möchte als die Zukunft zu umarmen.
Jogi meint
Ich denke bei dieser Marke irgendwie immer an Landwirtschaft. ;)
ecomentoleser meint
…tue ich eher bei Lamborghini und Porsche.
Priusfahrer meint
Geht Ihr Gedanke Richtung UNIMOG oder eher MB-Trac 1000er-Serie?
Steve meint
Wenn es nicht so traurig wäre…
Mercedes hat in den letzten 12 Monaten genau 1.507 elektrische GLK (BEV, also EQC) in Deutschland in Verkehr gebracht, zuletzt rund 300 Stück pro Monat. Dazu kamen dann noch knapp 200 Stück V-Klasse/Vito. Der Anteil von vollelekrischen Fahrzeugen der Marke Mercedes lag im August bei 1,3%, im Mittel der letzten 12 Monate bei 0,5%. Mercedes ist damit „Spitzenreiter“ auf der nach unten offenen Skala der luxuriösen Nix-Tuer.
Richtig ist, dass Smart mittlerweile nur noch BEV ausliefert, aber auf insgesamt niedrigem Niveau. Während sie 2019 noch insgesamt knapp 50.000 Fahrzeuge in Deutschland in Verkehr gebracht haben, sind es in den ersten 9 Monaten 2020 nur noch 7.500!!!
Es ist zu bezweifeln, dass Daimler es mit einer „Elektrifizierung“ (BEV) tatsächlich ernst meint, es gibt keinen einzigen glaubwürdigen Nachweis dafür. Auch der Betriebsrat wird nicht müde, über die Segnungen der Verbrenner-Dinosaurier zu schwadronieren.
Daimler ist von Deutschlands großen OEM am schlechtesten aufgestellt. Um dieses Unternehmen darf man sich zurecht große Sorgen machen.
Olli meint
Herrlich dieses dümmlichen Anti-Mercedes Kommentare.. Bla Bla Bla
StugiLife meint
Ja, wenn man denkt es geht nicht blöder, kommt sicher wieder einer mit ner erfundenen Händlerstory oder sonst einem FUD um die Ecke.
AMG Power meint
Der Klassiker hier, nur blödes Gerede gegen Mercedes und die vermeintlich ganz schlechte E-Politik, richtig Stammtisch hier. Übrigens Daimler hat 3-4 E-Autos am Start, Tesla seit 10 Jahren gestaffelt immer die gleichen Mühlen (3-4 Stück aktuell). Super Leistung, ganz toll.
Peter W meint
Bei einem viertel Prozent Eigenanteil des Firmenwagens wäre man ja blöd einen normalen Verbrenner mit den 4-fachen laufenden Kosten zu kaufen. BEV werden es nicht viele sein, da haben die Schwaben ja nichts Gescheites. Die meisten Mercedes sind nun mal Firmenwagen.
JMK meint
0,25% gibt es aber nur auf die ‚günstigen‘ BEVs bis 60k BLP, das dürfte bei Mercedes-Benz wohl nur der smart sein, ggf. bald der EQA.
Mit einem PHEV sind es ebenfalls 0,5% und man muss im Winter nicht alle 200km auf der Autobahn nachladen. Das dürfte für viele Dienstwagenfahrer entscheidend sein.
Klaus Schürmann meint
Wie viele Freunde der EMobilität bei Mercedes dürfen noch Reklame machen für das fortschrittliche Konzept ihres Arbeitgebers ? Jeder Versuch einen Esmart zu kaufen ist bei mir gescheitert ! Von ham wer nich bis kriegen wir irgendwann 2021 reichten die Verkäuferantworten …
Jan meint
„Der Absatz und die ansteigenden Auftragseingänge bei unseren vollelektrischen Modellen und den Plug-in-Hybriden zeigen, wie gut unser wachsendes Portfolio und unsere zielgerichteten Vertriebsaktivitäten bei den Kunden ankommen.“
So kann man sich die Wahrheit zurechtbiegen. Haben keine einzige reine Elektroplattform im Angebot, profitieren von der Prämie, können nicht liefern und schwätzen jetzt, sie hätten alles richtig gemacht.
Envision meint
Auf jeden Fall ändert sich was, hier im Westallgäu hab ich den Eindruck sie sind mit ganzen Flotten von getarnten E-Prototypen mit BB Nummernschild unterwegs, die letzten 4 Tage hab ich jeden Tag welche gesehen, oft auch im Dreierpack – die Frau hat mir auch schon Fotos geschickt und mich angesprochen ob man für solche Fotos nicht Geld bekommt und was da los wäre…
Zu den Händlerstories, natürlich muss man erstmal die anderen/alten Modelle unters Volk bringen mich überrascht das nicht, aber 2021 wird es vermutlich Auswahl ohne Ende für BEVs geben und eine ganz andere Nummer werden.